How I met my money

How I met my money

Der Finanzpodcast für Anfänger

Transkript

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Speaker 2: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. Hallo Ingo. Hallo Lena. Ich mache jetzt mal einen kleinen Test mit dir. Hast du schon mal vom Harvard-Konzept gehört? Ich habe von Harvard gehört, aber nicht vom Harvard-Konzept. Erzähl mir mehr. Ja, ich habe, als ich über Verhandeln generell recherchiert habe, da kam mir das wirklich in jeder dritten Website kam dann das Harvard-Konzept und dann habe ich nur darauf gewartet, dass mir eine Expertin oder ein Experte ja über den Weg läuft. der oder die dieses Konzept erklären kann. Und wir haben sie jetzt im Podcast. Svetlana Kalitsun. Hallo Svetlana.

Speaker 1: Hallo Lena, hallo Ingo.

Speaker 2: Hallo Silvana. Silvana, du hast in Leiden und Wien studiert International Business und dann Jura und hast auch als Anwältin gearbeitet. Bist aber heute Strategin und Ausbilderin bei The Negotiation Academy. du machst quasi Verhandlung, ist dein Job, du redest über Verhandeln, hilfst anderen. Wie kam das und was hat das Harvard-Konzept mit diesem beruflichen Wandel zu tun?

Speaker 1: Danke für diesen warmen Empfang. das Harvard-Prinzip hat tatsächlich mein Leben verändert. Und ja, ich mache tatsächlich nichts anderes als nur über Harvard-Prinzip zu reden, zu schreiben, darüber zu lernen und den Menschen das Verhandeln beizubringen. Und der Anfang war relativ lange. Also es war eine schöne, große Geschichte. Ich habe nie gewusst, ich das machen werde, was ich jetzt gerade mache. Man hätte mir das vor zehn Jahren gesagt, hätte ich euch ausgelacht oder jedenfalls nicht wahrgenommen. Ich wollte immer Anwältin werden und habe das auch so geplant, Anwältin zu praktizieren. Ich wollte die Schwachen und ich wollte die Schwachen verteidigen. war stark beeinflusst von den US-amerikanischen Filmen, wollte ich immer die Juristin sein, die in den Gerichtsverhandlungen sitzt und die Rechte verteidigt. Aber die Wahrheit war tatsächlich so, dass man nicht wirklich geschult war im Verhandeln. Und das hat mich dann auch jedes Mal überrascht, wo man gesehen hat. dass nicht jeder so ganz gut verhandeln kann. Man kann aus dem Juristischen schon vor Gericht verhandeln, aber nicht in der Businessverhandlung. Wenn es dieselbe Ebene geht, war das relativ schwierig, einen guten Verhandler zu finden. Und damals habe ich einen kleinen Shortcut gemacht. ich bin dann zu... Ich habe dann gesehen, welche Universitäten schulen dann über die Verhandlungen. Und das waren gerade die guten US-Amerikanischen. Das heißt, die Konzepte haben wir in den USA mal gelernt. Und jetzt mittlerweile ist das der Konzept, dem ich hauptberuflich tätig bin.

Speaker 2: Wie kam es denn genau dazu, du, also amerikanische Uni, jetzt haben wir ja gerade gehört, du hast in Leiden und Wien studiert, wie hast du dir das Ganze angeeignet und wie funktioniert das Prinzip genau?

Speaker 1: gerne erzähle ich also die amerikanischen Unis die trainieren mittlerweile auch online also man kann sogar an der Harvard Law online studieren was auch sehr sehr praktisch war in vor und innerhalb der Lockdown Zeiten aber was besteht der Harvard Prinzip war das die Frage? also wie ein Tisch steht der Harvard Prinzip auf vier Beinen und da sind vier Säulen die sehr wichtig sind

Speaker 2: Ja, genau.

Speaker 1: Und die erste Säule heißt, dass man Interessen von den Positionen trennen soll. Und dabei geht es darum, dass wir eigentlich ja oberflächlich sprechen miteinander, dass unsere Kommunikation nur die Spitze des Eisbergs freilegt. Und dabei sollte man eigentlich doch ein bisschen tiefer schauen und ein bisschen tiefer gehen, da verhandeln. Und über die Motivatoren, über die Bedürfnisse, die Ängste, die Befürchtungen der anderen die Ziele oder die Bedürfnisse erfahren und die auch befriedigen. Das wäre die erste Säule mit der man arbeiten müsste, nach dem Harvard Prinzip zu reden.

Speaker 2: Das heißt, ich stelle mir so vor, bin in einer Perhaltsverhandlung, setze mich dann an den Tisch und sage dann, okay, ich mache das jetzt nach dem Harvard-Konzept und die erste Säule ist vermutlich erst mal im Vorfeld. Ich frage mich, was hat mein Gegenüber für Motivation, für Interessen? Ist es das gleiche, Motivation, Interessen? Oder was würdest du sagen?

Speaker 1: Ich würde sagen, das Interessen, plural, ist, das ist eher so der Oberbegriff. Und diesen Oberbegriff, diesen können wir in die Unterbegriffe unterteilen. Das heißt, die Bedürfnisse wären ein Unterbegriff, dann die Ziele, die Ängste, Motivatoren oder die Befürchtungen. Und ja, du über dein Gehalt verhandeln möchtest, dann oder in einer anderen größeren Sache, dann wirst du wahrscheinlich auch die Bedürfnisse, die Ziele, die Ängste oder die Befürchtungen des anderen erfragen wollen. Weil er den Tier das nicht automatisch sagt.

Speaker 2: Hast du da einen Tipp, wie ich das auch im Vorfeld gut machen kann? sagen wir, hätte jetzt einen oder ja, man hat ein Jobinterview und man kann sich quasi nur vorstellen, warum die Chefin der Chef jemanden einstellen möchte, aber man kennt die Person gar nicht persönlich. Wie mache ich das dann? Wie kann ich versuchen, herauszufinden, was er oder sie für Interessen hat?

Speaker 1: einerseits gibt es da die Annahmen. Man kann sich das zu Hause mal in Ruhe ansehen und überlegen, was sind denn eigene Bedürfnisse, Ziele oder Ängste. Das waren die eigenen Interessen und dann schaut man sich normalerweise, die probiert man erst wenigstens, sich in die Schuhe des anderen zu begeben und aus deren Position die Situation anzusehen. Und dann machen wir halt Annahmen. Bestimmte Dinge kann man gleich annähmen. und die anderen sind dann nicht so ganz offensichtlich. Und mit so einer Vorbereitung, man sagt, die 80 Prozent der Erfolge liegen in der Vorbereitung, mit so einer Vorbereitung geht man dann in die Verhandlung hinein und widerlegt oder bestätigt die Annahmen, stellt möglichst offene Fragen, hört möglichst gut und aufmerksam zu, weitere Interessen, Ziele und Bedürfnisse zu erfragen und erkennen.

Speaker 2: Aber ich glaube, das ist ja schon das Erste, was man für sich verinnerlichen kann, dass man auch dem anderen offene Fragen stellt oder generell Fragen stellt. Also ich muss zugeben, ich habe das ja schon beim letzten Podcast gesagt, ich war noch nie in einer Verhandlungsposition. Zumindest nicht mit potenziellen Arbeitgebern. Aber aus meiner Wahrnehmung ist es ja eher so, dass das eher so ein Frage-Antwort-Spiel ist. Also dass man denkt, dass der Arbeitgeber einen fragt, der mögliche Arbeitgeber, was da denn so abgehen könnte und wie man ist und dass man aber wenig zurückfragt. Zumindestens wäre das jetzt so meine oberflächliche Wahrnehmung. Wie siehst du das?

Speaker 1: Das ist eine übliche Denkweise, dass die Verhandlungen nur eben nur mit dem Chef stattfinden oder in der mit dem neuen Job. Nein, wir alle verhandeln drei bis vier mal am Tag täglich. Das heißt irgendwo ich schätze, du bist in mehreren Verhandlungen täglich, aber weißt das nicht zu ganz oder machst das machst das unbewusst.

Speaker 2: sehr

Speaker 1: sehr gut, weil offensichtlich laufen deine Verhandlungen super. Nein, aber Verhandlung ist immer, wenn wir zwei Interessen, also zwei Personen haben, die etwas aus anderen Gründen wollen. Und schon haben wir eine Verhandlung. Und das kann ganz was Kleines sein, wie wohin gehen wir in den Urlaub, in welchem Restaurant wollen wir heute Abend essen, wohin gehen die Kinder in die Schule, aber auch die größeren Dinge wie Verhandlungen mit dem potenziellen Kunden, mit dem Arbeitgeber. ständige Kommunikation mit den Kollegen. heißt, sind alles Verhandlungen. Und ja, es gibt auch manche Momente, wo man denkt, na ja, eigentlich tue ich mich nicht so gut mit Fragen stellen. Aber man sollte, und ich möchte jeden unterstützen, man sollte immer Fragen stellen und man sollte auch die grundsätzliche Einstellung, das grundsätzliche Interesse zeigen den anderen gegenüber und einfach nur offen fragen, ja, was bringt Sie her? Was möchten Sie mir heute erzählen? Warum geht es Ihnen eigentlich dabei? Warum wollen Sie genau dieses Gehalt zahlen oder warum ist das Ihre maximale Summe? Man staunt aber sehr oft kommen dann die Antworten sehr überraschend.

Speaker 2: Ich weiß schon, das ist meine Lieblingssäule des Harvard-Konzepts. Ich liebe es, Fragen zu stellen. Aber lass uns mal weitermachen. Neben dieser ersten Säule Interessen und das Gegenüber, Verstehen, welche Interessen er oder sie hat, was ist die zweite Säule?

Speaker 1: Schritt sollte man die Menschen von Problemen trennen. Und das heißt nichts anderes, dass man sich auf die Beziehung mit den Menschen fokussieren sollte. Und diese von sämtlichen Problemen einfach getrennt halten soll. Weil was sehr oft passiert ist nämlich, dass die Emotionen, die Egos, die vermischen sich auch mit dem Problem. Und wenn wir mit einem Problem zu tun haben und sich da Emotionen ansammeln, dann kann es sehr oft passieren, dass diese Probleme so in die Beziehung rüberschweifen. Und dann abfärben. Und das hat sehr viele psychologische und biologische und emotionale Faktoren. Darüber sprechen wir jetzt nicht. Ich bin keine Psychologin. Aber man sagt eigentlich, dass man die Beziehung als primäre Sache behandeln sollte und ausgesprochen nett zu den Personen sein muss. Es geht dann darum, man, es nennt sich soft on people, but hard on problem, dass man wirklich sehr zuvorkommend ist, dass man immer die Beziehung als erstes pflegt, dass man darauf sich konzentriert und Wir wissen es wahrscheinlich alle, dass diese menschliche Komponente sehr hilfreich sein kann. Wenn wir jemanden mögen oder gut mit dem Kollegen auskommen können, dann ist es sehr hilfreich und selbst komplizierte Situationen werden leicht lösbar sein. Und auf der anderen Seite, wenn wir jemanden nicht mögen, dann kann es ein Desaster sein und dann kann es die einfachste Sache sehr kompliziert werden.

Speaker 2: Find ich super cool diesen Satz, dieses soft on people. man soll, genau wie du gesagt hast, weich mit ihnen umgehen oder nett. Aber wenn man dann diese gute Beziehung etabliert hat, dann kann man auch wirklich ein Problem einfach hart ansprechen.

Speaker 1: Genau, sagen wir mal direkt. Das ist ein bisschen plakativer, englischer, USM-amerikanischer Sprache. stimmt schon, es geht darum, dass wir wirklich die Menschen zuerst nicht behandeln und diese Warte höhlen. Ich habe diese schöne Vorstellung, dass ich einfach mit den Menschen wirklich in einem schönen, sicheren Ort bin, wenn ich eine Verhandlung führe. Und das spüren die Menschen, das spüren sie wirklich, wenn du dich wirklich die kümmerst.

Speaker 2: ist eine schlechte Übersetzung.

Speaker 1: Und dann kannst du mehrere Dinge ansprechen. Muss dann nicht mehr nach ewig sein.

Speaker 2: Ingo, das war auch was du letztes Mal meintest mit Luv, dass man vielleicht den Chef oder die Chefin nicht als Feind sehen sollte, sondern auch als Freund, als Freundin. Und das finde ich, Ingo hast du letztens total gut beschrieben schon. Und du, Svetlana, sagst, das ist einfach eine Säule vom Harvard-Konzept. Ist doch perfekt.

Speaker 1: Das stimmt. Ja, es gibt Studien darüber, dass es diese fünf Hauptbedürfnisse jedes Menschen gibt. Und eines davon ist dieses Zugehörigkeitsgefühl. Und ich glaube, das hat Ingo gemeint, dass wirklich, also wenn jemand, mit dem wir verhandeln, sich feinzählig behandeln fühlt, dann wird er sich höchstwahrscheinlich auch sehr frustriert fühlen und wird sich schwer tun, eine Entscheidung zu treffen. Wird höchstwahrscheinlich auch eher die negative Entscheidung treffen. Sollte er sich aber persönlich zugehörig fühlen. dann wird sich das leichter tun, wird sich dann eher für uns entscheiden.

Speaker 2: Ich finde das noch mal ganz spannend, gerade dadurch, was du jetzt schon beschreibst, dass sich diese Rolle eigentlich total ändert. dieses typische Bild, was ich immer im Kopf hatte, ist ja, ich habe jemanden, der so gefühlt über mir steht und mit dem ich jetzt verhandeln muss, also schon allein das muss, ja. Und dass das jetzt eigentlich komplett, also Ziel ist ja, das auf eine gleiche Ebene zu bringen. Das kenne ich auch aus der Psychologie. Wenn man auf einer Ebene redet, dann hat man am wenigsten Konfliktpotenzial. Aber das wirklich bewusst zu verändern und zu sagen, wir stehen nicht auf unterschiedlichen Treppenstufen, sondern wir genau gleich auf einer Ebene und machen daraus so ein freundschaftliches Verhältnis. also, allein das, wenn ich mir das vorstellen würde, auch wenn ich andere Personen kennenlerne, schafft er schon ... eine ganz andere emotionale Grundlage. Und auch eine ganz andere Stimmung einfach in so einem Gespräch. Als wenn ich diese Unterschiede, diese krassen Unterschiede habe, die ich ja selbst schaffe, indem ich mit einer speziellen Einstellung in so Gespräch reingehe. Man darf doch nicht respektlos werden, oder? Nicht, dass man dann sagt so, hey Kumpel, obwohl es... Hey Bro, lass mal Bier trinken gehen, so nach dem Motto, ja das sollte es nicht sein, ja.

Speaker 1: Ja, es gibt bestimmte Grenzen, aber ich gebe dir recht. ist wirklich, also es ist ein Of, also diese Gedanken, diesen Gedanken gibt es sehr oft und in vielen Orten. Wir machen diese Seminare auf vielen Kontinenten und in verschiedenen Ländern und das ist nämlich der erste Gedanke, mit dem wir anfangen, den wir dann auch entkräftigen, weil genau so, du es gerade gesagt hast, denken die Menschen oft, dass eine Verhandlung etwas ist, wo man wo man wahrscheinlich über den Tisch gezogen wird, wo man ausgenutzt wird. Weil es gibt ja auch diese harte Verhandler, gibt diese gute Verhandler, es gibt Menschen, die das in die Wiege, deren das in die Wiege gelegt wurde und den anderen aber nicht. Und es gibt dann auch so dieses Glaube, dass Verhandeln etwas negativer ist. Und dabei wollen wir diese Denke auch ein bisschen verändern und die Diskussion aufmachen und eröffnen, dass es wirklich nicht das das Gewinnen geht, sondern miteinander. kommunizieren, sprechen und miteinander diese Harvard-Prinzipe anzuwenden. Weil im Endeffekt heißt das One-Win nicht umsonst. Das ist nicht für mich ein Win, sondern für dich auch ein Win.

Speaker 2: finde es so eine schöne Vorstellung. Und es zeigt mir aber auch, dass ich das bisher wirklich negativ gesehen habe. Wenn ich an Verhandlungen gedacht habe, ich oft einfach an was Unangenehmes, Negatives gedacht. Und ja, ich glaube, dass das Harvey-Konzept auf jeden Fall zum Umdenken bewegen kann. Ich glaube auf jeden Fall jetzt schon zu ahnen, wie es dich beeinflusst hat, Svetlana, aber dazu vielleicht am Ende noch was mehr. Was ist denn die dritte Säule? Ich bin neugierig.

Speaker 1: Sehr gerne. Also die dritte Säule heißt, dass wir Optionen kreieren sollten, dass wir nicht nur eine Lösung liefern sollten, dass wir uns nicht nur auf eine Lösung fokussieren sollten, sondern schauen sollten, wie viele andere Möglichkeiten wir noch bieten können. Das heißt, bevor wir in einen Verhandlungsraum hineingehen, idealerweise, überlege ich mir, was wären dann so die Lösungsansätze, was könnte ich dem anderen anbieten, was wären die anderen Kriterien. Und hier geht es darum, dass wir wiederum ein bisschen aus dieser Enge rauskommen und das uns aufmachen, dass wir nicht nur Problem Shooter sind, dass wir nicht nur ein Problem finden und das dann gleich lösen und weitergehen. Nein, wir schauen dann auf die diversen Varianten und bieten das dem anderen an. Und dadurch kriegt man mehr Wert für den anderen auch.

Speaker 2: Hast du da Beispiele, welche Optionen so neben... Also sagen wir, ich möchte jetzt ein höheres Honorar haben. Das wäre eine Option. Was wäre eine zweite Option? Was könnte ich dann zum Beispiel noch in den Raum werfen?

Speaker 1: Das ist eine übliche Frage, insbesondere bei den Honoraren und Gehaltsverhandlungen. Hier vergessen wir oft, dass Honoraren nicht nur der einzige Wert ist, über den wir verhandeln können, weil hier können dem Arbeitgeber sogar die Hände gebunden sein. Aber der Arbeitgeber könnte uns andere Werte anbieten, wie zum Beispiel ein Dienstauto, Diensthandy, Fitnessstudio. Tickets, Bahnkarte und sonstige Dinge, mir für mich auch einen Wert kreieren, einen Geldwert kreieren, aber dem Arbeitgeber einfach nicht direkt einfach übersetzbar ist in diese eine Summe, die dann steuerlich absetzbar ist und besteuert wird.

Speaker 2: Was war so die attraktivste Option, die ein Kunde von dir nach deinen Verhandlungserklärungen herausgeholt hat?

Speaker 1: Meistens kriege ich die attraktivsten Optionen. Auch gut. Genau, aber vor kurzem habe ich mit einem TV-Sender verhandelt und das war dann auch spannend, weil es ging die Honorare und der TV-Sender hat ganz eindeutig die Möglichkeiten Videos aufzunehmen und wir haben uns dann auch eine besondere Vereinbarung ausgemacht, wo ich ein bisschen weniger Geld gekriegt habe, dafür in diesem Geldwert, das ich gerne verlangen wollte, die Videoaufnahme gekriegt habe. Das war für den Sender ein bisschen weniger wert, weil die Studien hatten sie und das Wissen, die Qualität hatten sie ja schon bereits. Und für mich ist es ein sehr großer Wert, weil so eine Studie anzumeten dann doch viel Geld kostet und viel Wissen.

Speaker 2: Ja klar, und dann hast du direkt was für deine Website oder so. Ja, okay. Das heißt, man muss einfach bisschen dann schauen, was ist für einen gut und was schmerzt vielleicht das Gegenüber nicht so sehr. Ingo, was würdest du für eine Option wählen, wenn du könntest? Wenn ich könnte, ich glaube so was wie ein cooler Geschäftswagen und je nachdem, was für ein Geschäftswagen, vielleicht würde ich auch einen anderen wählen, obwohl ich gar keine Auto brauche, ehrlich gesagt. Urlaubs, Urlaubstage. Ich meine, gerade bin ich ja auch unterwegs. Von daher wäre es, glaube ich, Urlaubstage bei mir.

Speaker 1: Mhm. Mhm.

Speaker 2: Schade, dass du selbstständig bist. Ja, ich frage meinen Chef immer wieder nach Urlaub, sagt immer wieder nein. Cool. Okay, das heißt, wir haben jetzt gelernt, dritte Säule ist so ein bisschen das Ziel, dass man bisschen kreativer an die Sache dran geht, dass man nicht, wie du gesagt hast, für Lana engstöhnlich ist, sondern eine kreative Lösung, andere Optionen findet. Und ja, ich würde sagen, das kann ich mir gut hinter die Ohren schreiben. Was ist die vierte Säule?

Speaker 1: Ja, die vierte Säule ist meine Lieblingssäule. Das ist die kürzeste Erklärungsvariante, die es im Harvard-Prinzip gibt. Und die heißt, damit wir als fair empfunden werden von dem Gegenüber, sollten wir objektive Kriterien verwenden zum Argumentieren. Das heißt, ich erzähle nicht über meine Wahrheit, ich erzähle nicht über meine Meinung, sondern ich verwende objektive Kriterien wie Standards, wie Experts Opinions, wie Gesetze. Rezidenzfälle wie Marktwerte, Marktpreise, alles was auf dem Markt greifbar ist und nicht meine eigene Meinung entspricht, aber dem anderen gegenüber nachvollziehbar ist, schafft und hilft uns flexibel zu sein und auch fair zu sein. Und ein einfaches Beispiel zu geben, wenn ich ein Haus zum Beispiel verkaufen würde, bevor ich dann dieses Haus auf den Markt geben würde, würde ich sehen, wie viel so ein vergleichbares Haus kosten würde auf den Markt. Wo ist das Haus gelegen? Ist das die grüne Wiese oder ist es gleich neben der Autobahn? Wie groß ist das Haus? Wann erbaut? Welche Böden? Wie viele Badezimmer? Das alles wären objektive Kriterien, die in meinen Preis hineinspielen würden.

Speaker 2: Ja, wir haben das Gleiche halt mit dem Marktfeld, was wir ja schon, Ingo mit Lubef hatten. Also was verdienen andere in meinem Job etc. Svelanah, wann würdest du sagen, sollte man gerade diese vierte Säule anwenden? wann im Gespräch?

Speaker 1: Also ich wende sie dann am Ende eigentlich an. Aber sobald wir eigentlich den Druck von dem anderen verspüren, sobald wir sehen, dass der andere sich nicht einverstanden erklärt, dann würde ich sofort diese Säule verwenden und dann die objektiven Kriterien mit hineinspielen lassen, weil das etwas ist, was der andere nicht wirklich leicht widerlegen kann. Und das hat zwei Faktoren. Auf der einen Seite hilft es mir nach wie vor, dem Ball zu bleiben. weiterhin die Oberhand zu behalten und auf der anderen Seite ist es eine Art von Schutzschild gegen diese diese Drucksituation. Manche wollen da einfach nur Druck aufbauen als eine Taktik, als ein Trick. Manche erzeugen das künstlich und solche Dinge, die funktionieren wie Schutzschild.

Speaker 2: Ja, ja cool. Also wenn man Druck verspürt im Gespräch, dann einfach mal schön die objektiven Kriterien rausholen, die man sich vorher vermutlich gut zurechtlegen sollte und auswendig gelernt haben sollte. Selena, das war das Harvard-Konzept, oder? Das sind die vier Säulen.

Speaker 1: Das war das Harvard-Konzept, ja, in aller Kürze. Es gibt natürlich viel mehr Dinge. Und ich hätte eine Empfehlung übrigens. Getting to Yes, das Buch von Roger Fisher. Und William Urey ist eine große Empfehlung an alle, die das noch nicht gelesen haben. Darin steht noch mehr.

Speaker 2: Das finde ich super. Packen wir in die Show Notes. Ja. Silvana, zum Abschluss. hast ja am Anfang gesagt, das Habe-Konzept hat dein Leben verändert. Das ist ja eine Riesenaussage. Kannst du noch mal vielleicht, ja, in ein paar Worte packen, was es genau für dich heißt? Also inwiefern lebst du wirklich dieses Konzept? ⁓

Speaker 1: Frage, danke sehr. Ähm ja, als ich das kennengelernt habe, habe ich gestaunt, dass es so einfach ist und man hat so Eisberge gehabt, man hat so gezeichnet, was sind so auf der Oberfläche, erste, erste Säule, was habe ich nach Positionen gehabt und was hat man so für Interessen und ich habe sämtliche damals sämtliche die ich bis dahin gehabt habe, sämtliche Dinge, noch nicht so ganz aufgeklärt waren oder wo ich nicht so ganz sicher war, war die Entscheidung falsch oder richtig, habe ich nach diesem Konzert noch mal nachgerechnet und nachgesehen, dass es eine sehr, logische, sehr einfache Erklärung überrag gegeben hat. Und das hat dann meine Meinung bestätigt oder widerlegt. das hat einerseits wirklich eine große Klarheit in meinem privaten und beruflichen Denken geschafft. Und weil es so sehr einfach und klar wurde, mein Schritt aus der Juristerei zu verlassen und ins Trainingbusiness zu gehen, sehr, sehr logisch und sehr einfach. Und da habe ich nicht immer irgendwann nachgefragt. Ich habe nicht mal meinen Eltern, glaube ich, ein Jahr lang gesagt, dass ich das mache, sondern weil es war so logisch und so. Klar, das zu mir gehört, ist Konzept. Ich will jetzt nicht sagen, dass es mein Konzept ist, das gehört ja einem anderen. Aber jedenfalls muss ich sagen, dass es wirklich mein Leben verändert hat. Professionell jedenfalls, ich auch selbstständig bin. Deswegen verstehe ich dich, Ingo. Meine Chefin will mir auch nie Urlaub geben.

Speaker 2: Ich auch selbstständig. Wir machen das ja nicht ernst.

Speaker 1: Ich glaube, wir haben was zu lernen von der Lena. Und das Ganze abzuschließen, ist etwas, woran... Also dieses Konzept, funktioniert nicht nur im Beruflichen. Das ist auch eine sehr, gute Stütze für alles, was privat ist. Und wo es privat nicht so ganz klar ist, kann man jetzt sehr, gut damit Klarheit schaffen. Deswegen möchte ich jedem das wirklich mitgeben. auf dem Weg mitgeben und einfach einladen, sich darüber zu informieren, das auszuprobieren, weil es gibt einfache Wege, aber zu schwere.

Speaker 2: Super, Svetlana. Das heißt, das Harvard-Konzept, das an der Harvard Law School in einem interdisziplinären Forschungsprojekt entwickelt worden ist, ist deiner Meinung nach nicht nur einfach ein lösungsorientierter Baustein für Verhandlungen, sondern ⁓ Klarheit. auch in das private Leben zu bekommen. finde ich sehr cool. Danke, Svetlana. Weil du so viel weißt und weil Ingo und ich noch mehr von lernen wollen, wirst du auch am nächsten Money Monday wieder dabei sein. Und dann werden wir weiteres von dir lernen. ja, abonniert uns gerne bei Spotify, dieser Apple Podcast und folgt uns bei Instagram, Twitter, Facebook und LinkedIn. Power mit mehr Money wird gesponsert von der Online-Finanzakademie. Tschüss, Svetlana. Tschüss, Ingo. Bis nächsten

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Disclaimer: Der Inhalt dieses Podcasts dient ausschließlich der allgemeinen Information. Die im Podcast gemachten Aussagen sind nicht als Aufforderung oder Empfehlung zu verstehen, einzelne Finanzprodukte zu erwerben oder zu verkaufen. Alle Informationen aus diesem Podcast können und sollen eine individuelle Beratung durch hierfür qualifizierte Personen nicht ersetzen.

von und mit Lena Kronenbürger & Ingo Schröder

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