Der Finanzpodcast für Anfänger
Speaker 2: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. Hallo Ingo. Hallo Lena. Wir haben einen Gast bei uns, Oltmanns. Hallo Till. sprechen heute über nützliche Dokumente. Das klingt vielleicht nicht in allen Ohren gerade super spannend, aber ich verspreche euch, es wird spannend. Und zwar Till, hast du nämlich etwas gegründet, noch?
Speaker 1: Hi!
Speaker 2: Im Studium darüber nachgedacht, du lebst gerade in Berlin, hast BWL studiert und bist einer von drei Gründern von Affilio. Was für ein Problem bezüglich Dokumente löst denn deine Firma?
Speaker 1: Ja, zum Glück geht es bei uns nicht nur Dokumente. Da hätte ich das, glaube ich, in den letzten fünf Jahren nicht so gut ausgehalten. Aber heute können wir uns gerne das Thema kümmern. Affilio generell hilft Menschen dabei, ihre Familien richtig abzusichern. Und das ist in erster Linie interessant für Menschen, die wir Familymanager nennen. Die sind so 50 bis 75 Jahre alt und die übernehmen halt Verantwortung für viele Menschen in der Familie. Das ist einmal finanziell, mit Versicherungen. und so weiter, aber vor allem auch wenn dann wirklich was passiert, wenn es einen Pflegefall gibt, einen Todesfall gibt und so weiter. Und da helfen wir den Menschen einfach dabei richtig aufgestellt zu sein und das Thema so angenehm wie möglich zu machen. Und bezüglich Dokumente, genau, kann man die eben bei uns erstellen, die du da brauchst. Patientenverfügung, Vollmach, Testament und Co.
Speaker 2: Jetzt hast du es gerade schon erwähnt, Patientenverfügung, Testamente, Vollmachten und wir sind ja gerade in unserer Reihe Erben und Schenken. Inwieweit würdest du aus deiner Sicht sagen, spielt das in diesem Rahmen eine besonders wertvolle Rolle mit dem, was ihr da macht?
Speaker 1: Ja, am Ende geht es genau diese Themen, dass du zwischen den Generationen verschiedene Dinge regeln möchtest. Nachlass, Erbe ist da ganz vorne dabei. Aber auch andere Entscheidungen, wie zum Beispiel, was passiert in einem medizinischen Notfall, bei einem Koma im Extremfall, wann sollen die Geräte abgestellt werden oder auch wer darf für mich Entscheidungen treffen, wenn ich dement werde oder einfach nicht mehr ansprechbar bin. Das heißt, dieses Thema Vorsorge, also Regelungen zu treffen, falls was passiert. Und da gehört auch die Erbschaft dazu. Das ist ganz, ganz groß.
Speaker 2: Also eure Zielgruppe ist vor allen Dingen, diese Familien, dieser Family Manager, nennst du sie? Also intern, okay.
Speaker 1: Intern nennen wir das so. Das ist so unser Begriff.
Speaker 2: Wie kam es, dass du schon so jung, so mit Anfang 20, auf die Idee gekommen bist, mit einer ganz anderen Generation als deiner Generation auseinanderzusetzen?
Speaker 1: Einer meiner Mitgründer und ich, haben zusammen studiert und hatten zeitgleich pflegebedürftige Großeltern. Und da haben wir gesehen, was in unseren Familien alles ansteht, was man da so managen muss in so einer Situation. Später sind die dann auch noch gestorben und dann kam da noch mehr obendrauf. Wir selber waren davon jetzt zum Glück nicht betroffen. Also wir mussten jetzt nicht selber aktiv werden. Aber wir haben gesehen, dass es da schon viele Fragen gibt. Und es ist ja so, dass in jeder Familie früher oder früher so was passiert und dann stehen die Menschen immer mit einem großen Fragezeichen da und wissen nicht so recht weiter und haben uns überlegt, das kann man doch eigentlich für ganz viele Menschen einfacher machen und so haben wir immer mehr mit Menschen in dem Alter gesprochen, mit Familien, die da mal was erlebt haben und schnell rausgefunden, was da so die Belüftnisse sind. Und das wäre vor zehn Jahren noch nicht möglich gewesen, weil mit 70 Jahren war man vor zehn Jahren vielleicht noch nicht so im Internet unterwegs. Aber heute passt das super gut.
Speaker 2: Kannst du mal so bisschen näher jetzt ohne in Details zu gehen bei eurem speziellen Praxisfällen, aber mal so erklären. was denn so konkrete Herausforderungen waren. Denn ich kann mir vorstellen, dass manche Zuhörer jetzt denken, jetzt haben die jemanden eingeladen, der in der Firma hat und sich digitale Dokumente kümmert. Aber was hat das jetzt eigentlich mit mir zu tun? Und warum sollte ich mich jetzt auch gerade, wenn es ums Thema Erben und Schenken geht, gerade jetzt damit beschäftigen? Also vielleicht kannst du mir so ein bisschen den Weg erzählen, was da für Dokumente notwendig sind, worum man sich eigentlich kümmern sollte und was auch die meisten vergessen.
Speaker 1: Ja, das ganze Thema geht los mit der Familiengründung. Vorher macht sich da niemand so richtig Gedanken. Sinnvoll ist es natürlich auch vorher, sich damit auseinanderzusetzen, aber das passiert de facto eigentlich nicht. Wenn ich jetzt eine Familie gründe, dann bin ich auf einmal verantwortlich für andere Menschen. Und da geht natürlich die Frage mit einher, was ist denn, wenn mir was passiert? Und dann muss man sich finanziell absichern, da seid ihr ja auch die Experten, aber man muss sich aber auch rechtlich absichern. Es ist … aktuell noch so, das wird sich vielleicht bald ändern, aber aktuell dürfen nicht mal Ehepartner füreinander Entscheidungen treffen, wenn der eine nicht ansprechbar ist. Da muss dann ein gerichtliches Betreuungsverfahren eröffnet werden und das ist super kompliziert und das kann man zum Beispiel mit einer Vollmacht verhindern. Wenn es darum geht, welche medizinischen Wünsche habe ich eigentlich, dann brauchst du eine Patientenverfügung, wo das alles drin steht. Und letztendlich, wenn es zu einem Todesfall kommt, Da gibt es, das ist jetzt nicht ein offizielles Rechtsdokument, aber das ist trotzdem wichtig zu organisieren, so eine Art Nachlassverzeichnis. Das ist einfach nur eine Übersicht aller Dinge, die so mein Leben ausmachen. Das können Assets sein, Vermögensübersicht, auch Erinnerungen und vor allem digitale Accounts. Weil wenn du stirbst und keiner hat Zugang zu deinem E-Mail-Account, dann ist es super schwierig für die Erben, den ganzen Kram zu regeln, der dann anfällt. Und letztendlich, wenn man auch wirklich was zu vererben hat und mit der gesetzlichen Erbfolge nicht ganz happy ist, dann brauchst auch noch ein Testament. Das machen aber, ehrlich gesagt, dann wirklich nur in der Regel heute ab 60, ab 70. Das ist jetzt bei der Familiengründung häufig noch kein Thema.
Speaker 2: Du hast das Stichwort Patientenverfügung gegeben und ich habe das ja mit ein paar Freundinnen mal probiert. Also eine von meinen Freundinnen ist auch Ärztin und dann haben wir uns hingesetzt so einen Abend einen Aperol Spritz dazu getrunken und dachten, komm, das machen wir jetzt mal. Was für ein Event, Lena, das klingt so ganz toll. Sollte man am Friedhof einen Aperol Spritz trinken. Es war ein Freitagabend sogar. Also wir haben da einiges für geopfert. Es ist so gewesen, dass wir irgendwann aufgegeben haben, weil viele dieser Fragen wirklich komplex sind und einfach auch nicht so einfach zu beantworten, gerade so als junger Mensch. Ich fand es einfach sehr komplex und ich war ein bisschen deprimiert danach. Und dann habe ich natürlich Affilio, also deine Firma, mal ausprobiert, und habe dann gesehen, wie läuft das denn so? Also man kann das erste Dokument bei euch auch umsonst machen und dann bin ich da mal durchgegangen und war positiv überrascht, muss ich sagen. Und das ist jetzt wirklich unbezahlte Werbung, einfach wie das so ging, weil da viele Erklärungen auch zu waren und auch Beispiele. Inwiefern würdest du sagen, ist es denn möglich, wirklich eine Patientenverfügung komplett so bei euch zu machen, ohne dass man noch mal einen Arzt oder eine Ärztin neben sich stehen hat? Klappt das wirklich, dass man das für sich gut ausfüllt?
Speaker 1: Die Frage könnte ich jetzt eigentlich dir direkt stellen, weil du hast es ja versucht als Kunden oder Nutzerin. Aber jetzt mal auf die Allgemeinheit gesprochen. Es klappt dann, wenn man diesen Prozess durchmacht und sich damit gut fühlt. Und wenn es aber noch große Fragezeichen gibt, die wir nicht klären können, weil die passende Erklärung fehlt oder man sich auch einfach emotional unsicher ist, dann sollte man sich schon noch beraten lassen. Und ich würde sagen, am Ende klappt das, was wir machen, so ungefähr für die Hälfte der Menschen. Also wir geben Erklärungen, fachlich wird das alles erklärt. Wir geben auch Fallbeispiele. Aber irgendwo ist dann auch Schluss. Also wir machen keine rechtliche Einzelfallberatung. Und das ist dann schon so, dass die Hälfte aller Leute sagt, so das ist jetzt für mich nichts. Aber für die andere Hälfte kriegst du halt ein super gutes Ergebnis und musst dafür nicht so viel zahlen. Und dazu muss ich sagen, Die Patientenverfügung, ist ein medizinisches Dokument. Das heißt, die Chance, dass die gut ist, wenn du sie beim Notar machst, ist leider gar nicht mal so hoch. Weil, dass sie das aus rechtlicher Sicht betrachten. Das heißt noch nicht, dass ein Arzt auf der Intensivstation sagt, jetzt weiß ich, was zu tun ist. Das heißt, da muss man halt immer schauen. Vom guten Arzt beraten zu lassen, macht definitiv Sinn. Die anderen Dokumente beim Notar zu machen, macht auch Sinn. Aber die Patientenverfügung sollte man wirklich in einem Kontext machen. wo die medizinische Sicht berücksichtigt wird und nicht nur die rechtliche.
Speaker 2: Und vielleicht denken jetzt manche von euch da draußen, mein Gott, total unnötig sich mit sowas zu beschäftigen. Aber ich finde, solche Sachen auszufüllen... Das gehört für mich auf jeden Fall auch mit zum Erwachsenwerden dazu. Also dass man wirklich sagt, ich übernehme Verantwortung und entscheide selbst, anstatt dass, falls etwas passiert, dass nicht andere für einen entscheiden müssen. Deswegen finde ich das ziemlich cool. Ich muss auch sagen, Ingo, ich habe dich auf der Affilio-Seite entdeckt und da war ich bisschen überrascht, weil du hattest mir zwar von Affilio erzählt, deswegen bin ich erst darauf gekommen, also von deiner Firma Till, aber plötzlich warst du da. Also der Transparenz-Hyper. Bitte mal, wie arbeitet ihr beide denn zusammen? Ja, also Affilio will sich vergrößern. Ich hoffe, sage das richtig, Will sich vergrößern und auch eben mit den den Dokumenten, wie du es angesprochen hast, Lena, die dort zur Verfügung gestellt werden, erstellt werden können, sich auch eben in dem Versicherungsbereich, gerade Absicherungsbereich richtig aufstellen, weil da viele Synergieeffekte sind. Und dann hat Till, weil wir uns aus alten Wirtschaftsjunioren-Zeiten noch kannten hier aus Köln, also vom sogenannten Klüngeln, hatten wir irgendwie noch über LinkedIn, glaube ich, Kontakt gehalten. Und darüber hat Till dann gesehen, dass wir auch noch Rhaberater sind und hat gesagt, wir brauchen noch fachliche Expertise, die gleichzeitig auch digitales Know-how haben, weil wir da eben neue Produktideen haben und wir wollen eben fachlich da richtig aufgestellt sein und eine Expertenmeinung haben und so sind wir dann da unternehmensberaterisch unterstützend bei Affilio aktiv. Hab ich das so richtig dargestellt, Till? Ja. Du, ich habe jetzt mal eine Frage und zwar, du hast gerade von Fallbeispielen gesprochen und
Speaker 1: Perfekt, einwandfrei.
Speaker 2: Wir wollen jetzt keinen hier total heiß machen, aber ich denke schon, ein gewisses Bewusstsein dafür zu schaffen, wäre es mal ganz schön, wenn du mal von so ein, zwei Fallbeispiele mal erzählen kannst, weil ich glaube, dass das schon eine gewisse Dringlichkeit weckt. Denn ansonsten glaubt man, das ist etwas, was ich immer von mich wegschiebe und dann tritt der Fall ein. Hast du da so zwei Fallbeispiele, die du uns mal erzählen kannst? Ja.
Speaker 1: Also ganz wichtig zu beachten ist, man ist ja nicht nur betroffen, wenn man die Dokumente selber erstellt, sondern man ist ja auch gerade als jüngerer Mensch häufig in der Rolle von der Person, die dann was damit machen muss. Also wenn meine Eltern jetzt eine Vollmacht, mir eine Vollmacht erteilen und ich entscheiden muss, was mit denen passiert, wenn sie nicht ansprechbar sind, dann … kann auch sein, dass ich mich nicht für Vollmachten interessiere und denke, mich in Ruhe mit dem Thema. Aber irgendwann muss ich da mit dem Dokument im Krankenhaus stehen, Entscheidungen treffen und wissen, was das ist und was das für mich eigentlich bedeutet. Das heißt... Interesse für dieses Thema, klar, ich verbringe auch nicht meine Freizeit damit, aber es ist schon sinnvoll, zu durchleuchten, inwiefern man auch betroffen sein könnte, selbst wenn man jetzt vielleicht nicht damit rechnet, dass man selbst einen medizinischen Notfall hat. Und Fallbeispiel, da kann ich auf jeden Fall sagen, das Dramatischste ist immer, wenn es keine Vollmacht gibt. Patientenverfügung, wenn es die nicht gibt, da einigen sich die meisten Angehörigen schon irgendwie. Da geht es ja die medizinischen Wünsche und wenn man ein gutes Verhältnis hat und den Menschen vertraut, dann kriegt man das irgendwie schon hin. Das ist einfacher, wenn es eindeutige Wünsche gibt, aber häufig kein Beinbruch. Was wirklich schlimm ist, ist, wenn es keine Vollmacht gibt, weil dann darfst du wirklich die Person nicht vertreten. Und dann passiert das häufig, dass ein gerichtlicher Betreuer bestellt werden muss. Das ist also eine Person, die vom Betreuungsgericht beauftragt wird, hier Entscheidungen mitzutreffen für die Person. Und das kann dann ein Angehöriger sein. Muss es nicht, kann auch ein Fremder sein. Aber selbst wenn es ein Angehöriger wird, dann hat diese Person auf einmal bestimmte Pflichten. zum Beispiel muss die richtig Buch führen über Ausgaben, getroffen werden, über Geschenke, die für die Enkelkinder gemacht werden und so weiter. Das ist ein Riesenproblem und das sollte man unbedingt vermeiden. Und deswegen gibt es eben die Vollmacht. Ein anderes Fallbeispiel ist, denke ich, ganz, ganz klassisch das Thema Erbstreitigkeiten. Eine Person verstirbt, es ist nicht geregelt, wer was bekommt, wer wie bedacht ist und Na ja, wenn es nicht geregelt ist, dann ist die Streitigkeit vielleicht nicht so groß, weil dann fällt es auf die Erbfolge zurück. wenn da zum Beispiel Dinge drinstehen, die eine Person benachteiligen, das führt zu Riesenerbstreitigkeiten und da zerbrechen echt auch ansonsten gut aufgestellte Familien dran. das gilt es unbedingt zu vermeiden.
Speaker 2: Wie wäre denn jetzt ohne euch, ohne Affilio, da können wir gleich noch mal vielleicht an der passenden Stelle drauf eingehen, aber wie wäre denn jetzt der normale Prozess, wenn ich jetzt sage, okay, ich habe TIL verstanden, ich habe die Dringlichkeit von Lena erkannt, wie sie es geschildert hat und von unserer Folge. Wie wäre es jetzt typischerweise, wenn man sich dann jetzt so, weil wir gerade auch das Erbenthema ja haben, darum kümmern würde? Ich würde zum Anwalt gehen, ich würde zum Notar gehen. Also wenn man da jetzt gar keine Berührungspunkte mit hat, aber sagt, jeh, ich motiviere jetzt meine Eltern mal dazu, dass wir uns zusammen darum kümmern. Wie würde man das typischerweise machen? Und dann können wir ja mal darauf eingehen, wie es vielleicht auch für unsere Generation ein bisschen bequemer geht.
Speaker 1: Ja, typischerweise hängt ein bisschen davon ab, wie viel man bezahlen kann und möchte. Wenn man das Geld hat, dann gehen viele für die Patientenverfügung zum Anwalt. Das ist zwar nicht so gut, wie gesagt, man sollte lieber zum Arzt gehen, aber der klassische Weg ist trotzdem zum Anwalt. Vollmachten und Testament werden beim Notar gemacht. das ... sage ich, das ist deswegen für Leute, die sich das leisten können, nicht weil es unfassbar teuer ist, sondern weil viele Leute, die einfach nicht so viel Geld haben, so bisschen Berührungsängste haben mit dem Gang zum Anwalt oder Notar. Die Kosten für sowas bemessen sich beim Notar häufig am Vermögen. Das heißt, wenn du nicht viel hast, musst du auch nicht viel zahlen. Aber wenn du noch nie in deinem Leben beim Notar warst und da muss man schon mal schauen, wie die Einkommens- oder auch Vermögensverteilung in Deutschland ist, das betrifft schon ganz viele Menschen in Deutschland, dann hast du da einfach nicht so den Bezug zu. Und deswegen greifen dann viele Menschen zu Ankreuzformularen oder PDFs, die man im Internet runterladen kann. Da hast du dann keine guten Erklärungen und das führt eigentlich zu dem Problem. Das heißt, ich würde niemanden davon abraten, zum Notar zu gehen, sondern immer nur davon abraten, Ankreuzformulare und irgendwelche Hefte zu benutzen, die es im Kiosk zu kaufen gibt.
Speaker 2: Und wenn man, also ich finde es auch mal so bisschen eingestaubt, ehrlich gesagt. Ich weiß noch, wo wir das Unternehmen oder jetzt GmbH und CoKG alles geändert haben und Holding-Strukturen aufgebaut haben, es ist immer schon so ein bisschen eingestaubt und man hat wirklich, es riecht manchmal auch schon staubig beim Notar. Das ist schon, da hat man jetzt wenig Bock drauf. Was ich noch kenne so zum Thema Unterlagen, wenn man es jetzt mal generell bezeichnen isse, das ist auch häufig Vorlagen im Internet gibt, die man sich einfach mal ausdruckt und dann sagt, ja, okay, ich hab das jetzt schon mal geregelt. Klar, ich kann das dann zum Notar bringen. Was hältst du von solchen Vorlagen, da im Internet rumkursieren? Sind die sinnvoll im ersten Aufschlag oder ist er da eigentlich eher Quatsch?
Speaker 1: Ja, das ist genau das, wovon ich abraten würde. Also gerade so Ankreuzvorlagen, die sind einmal vom Ergebnis her häufig einfach nicht vollständig, weil es keine logische Abfolge gibt der Fragen, die da geprüft wird. Es gibt keine Validierung auf die Eingaben. Die ist aber auch von der Form her am Ende nicht so gut. Also wenn es wirklich Leben und Tod geht und du siehst da hat sich jemand vor fünf Jahren mal was aus einem Heftchen abgerissen und ein paar Kreuze gesetzt. Ja, da ist das rechtlich dann vielleicht bindend, aber es geht ja dann schon auch um das Gefühl, was du damit hast mit so einem Dokument. Und das sollte schon anständig sein, gerade wenn man den Ärzten auch sagen muss, jetzt bitte die Geräte abstellen, dann sollte das nicht auf Basis von irgendeinem Abriss aus einem Formularheft passieren. Deswegen gibt es uns ja eigentlich auch für die Menschen, die das sonst da gemacht hätten in erster Linie. Bei uns ist das nach so einem Interview mit einem Arzt zum Beispiel bei der Patientenverfügung nachempfunden und du kriegst dann einen Fließtext raus mit ordentlichen Unterschaffsfeldern und so weiter.
Speaker 2: Und wenn man jetzt die Patientenverfügung und die Vollmacht hat, muss man die dann beim Notar irgendwie hinterlegen oder reicht das, wenn man die zu Hause liegen hat?
Speaker 1: Die beiden Dokumente jetzt konkret sollte man auf jeden Fall zu Hause haben. Weil wenn dann was passiert im Notfall, dann müssen die ja im Krankenhaus verfügbar sein. Am besten gibt es noch irgendwie einen digitalen Zugriff darauf. Das bieten wir auch an über so eine Notfallkarte. Aber da ist ganz wichtig, dass man drankommt. Also auch nicht im Tresor oder so etwas aufbewahren, wo dann die Angehörigen die Kombination nicht kennen. Am besten in einem Notfallordner oder so und dann den...
Speaker 2: Ja, ist ja schlecht.
Speaker 1: Bescheid sagen, dass es diesen Ordner gibt. vielleicht sogar Kopien an deren Gehörigen verteilen und dann ist man da gut aufgestellt. Beim Testament ist es ganz anders. Das Testament, da ist es sehr wichtig, dass das nach dem Versterben, nach dem Todesfall gefunden wird und deswegen kann man das am besten beim Notar machen und der hinterlegt das dann beim Nachlassgericht und dann wird das direkt eröffnet, das Testament, wenn eben der Todesfall gemeldet wird und das sollte man auch so machen. Das ist der beste Weg.
Speaker 2: Noch eine Nachfrage zur Vollmacht. Es klingt riesig dieses Wort, Vollmacht. Jemandem gestatten, dass man in dem Fall, dass man nicht mehr wahrscheinlich reden kann, dass jemand anderes für einen entscheidet, Was steht da so drin? Wählt man dann die Person des Vertrauens aus und dann steht da der Name und der darf alles machen oder die darf alles machen?
Speaker 1: Genau so ist es. Und wenn du niemanden hast, der oder dem du blind vertrauen kannst, dann kannst du auch keine Vollmacht erteilen. Es ist schon so, dass mit diesem Dokument dann alles gemacht werden kann. Da gibt es dann Einschränkungen, sind aber, das nennt man im Innenverhältnis, d.h. zwischen den beiden Personen, zwischen Vollmachtgeber und bevollmächtigter Person, die wirken nicht nach außen. D.h. wenn ich in die Vollmacht schreibe, Lena darf alles für mich entscheiden, aber nur wenn ich eine grüne Hose anhab, dann gilt das zwischen uns. Und wenn ich eine rote Hose anhab, dann verstößt du quasi gegen unsere Abmachung. Aber der Arzt, muss nicht prüfen, welche Farbe meine Hose hat. D.h. du kannst mit dem Dokument vollwirksam Entscheidungen für mich treffen. wenn das eben entgegen unserer Abmachung ist, müssen wir das untereinander dann vielleicht klären, wenn ich noch mal der Lage dazu sein sollte. Aber grundsätzlich wirkt dieses Dokument nach außen gegenüber Dritten vollumfänglich und deswegen kannst du damit alles machen. Und wenn ich dir jetzt nicht blind vertraue, dann sollte ich dir keine Vollmacht erteilen.
Speaker 2: Okay, würde noch mal ganz gerne, weil wir jetzt glaube ich immer verschiedene Punkte aufgeführt haben, die alle ganz wichtig sind, das Ganze noch mal mit dir zusammenfassen wollen, Tilda. wenn... Wir fangen mal an mit jemandem im mittleren Alter, der jetzt noch nicht so in Richtung Rente geht oder sich dann massiv stark über Vererben und Todgedanken macht. Was sind so die drei Dinge, die ich jetzt schon tun sollte? Einfach mal in den Nutshell zusammengefasst. Und wie kann ich das am effektivsten machen? Werbung erlaubt.
Speaker 1: Auf jeden Fall die Vorsorge voll macht, die braucht man unbedingt. Eigentlich schon ab 18, spätestens ab der
Speaker 2: für sich selbst und dann am besten auch direkt mal bei den Eltern nachfragen.
Speaker 1: Partner und auf jeden Fall für Eltern. Genau, das wäre der zweite Punkt.
Speaker 2: Partner eigentlich Partner nur oder wenn ich jetzt mit meiner langjährigen Freundin... Ja, nicht die, die, die, das geht Lena. Aber wenn ich jetzt eine langjährige Freundin habe, mit der ich zusammen wohne, wahrscheinlich auch regeln, oder? Die Person hat das Vertrauen.
Speaker 1: Genau, wenn du nicht verheiratet bist, ist es ja noch wichtiger, dass du... solche Regelungen triffst, ... weil mit der Heirat gehen dann manchmal schon ein paar Sachen reinher. Aber wenn du das gar nicht hast, diesen Bund, ... dann brauchst das noch dringender. Du kannst das auch mit deinem WG-Partner machen. Wenn ihr euch da gerade blind vertraut ... und in der gleichen Stadt wohnt ... und sonst niemanden habt, ... ... das ist okay. Es geht nur darum, dass du der Person ... blind vertrauen kannst.
Speaker 2: Nach einem Cannibal können Unfälle passieren mit 3 Promille. Das ist wichtig. Es ist natürlich eine große Verantwortung. Dann macht die Patientenverfügung wieder Sinn, damit derjenige, der dann die Vollmacht hat, nicht alles alleine entscheiden muss.
Speaker 1: Ja, die Patientenverfügung macht Sinn, wenn du medizinische Wünsche hast, die du festhalten willst. Da kannst du auch die Organspende drin regeln, aber vor allem sowas wie Wiederbelebung und gewisse Behandlungsmethoden, künstliche Ernährung, Beatmung und so weiter. Wenn du da was hast, was du auf jeden Fall ausschließen willst, dann brauchst du eine Patientenverfügung. Wenn du das nicht hast und dich das Thema gerade auch nicht so berührt, dann ist es jetzt keine Pflicht. Also das geht schon, ohne Vollmacht geht es gar nicht. Ohne Patientenverfügung findet man häufig eine Lösung, die macht es halt nur Angehörigen leichter. Und das Wichtigste, wenn man eine Vollmacht für sich und Partner und so weiter erstellt hat, ist, wie Ingo eben gesagt hat, dass man mit den eigenen Eltern, also wenn wir jetzt über diese Lebensphase sprechen, dass man mit den eigenen Eltern spricht, dass die das machen, weil die haben da manchmal auch keinen Bock drauf, aber für die ist es echt wichtig.
Speaker 2: Ich frage mich jetzt, wie ich mich selbst motivieren kann, aber vielleicht auch unsere Hörerinnen und Hörer, wann man sich damit beschäftigt, zu welchem Zeitpunkt. du da irgendwie Tipps und Tricks, wie man das wirklich schafft, sich hinzusetzen und endlich mal diese Dokumente anzugehen?
Speaker 1: Also es hilft vielleicht zu wissen, dass gerade die Vollmacht wirklich nur 5 Minuten dauert, weil das keine individuelle Regelung ist. Du trägst ja nur die Namen der Person ein, druckst das Ding aus und unterschreibst.
Speaker 2: Das hilft wirklich til. Das hilft total.
Speaker 1: Der Rest dauert ein bisschen länger, aber vielleicht starten wir da. Und theoretisch kannst du das kurz am Handy machen. Also du kannst dir ja die Gedanken, wie du da eintragen willst, kannst du dir in aller Ruhe machen. Und wenn du die Entscheidung getroffen hast, ist die Vollmacht dann nur fünf Minuten entfernt. Und das sollte eigentlich möglich sein. Alles weitere, was es zu regeln gibt, ja. habe ich auch keine großen Tipps. Meine Liste an Dingen, die ich tun sollte, aber noch nicht getan habe, ist genauso lang wie von jedem anderen auch.
Speaker 2: Das ist beruhigend zu hören. bist auch ein Mensch. Sehr schön. Ich finde es aber noch mal wichtig, da rauszuheben. Und ich glaube, hat man, das haben wir ja auch schon in der letzten Folge gemerkt, dass eben viel mehr dahinter steckt beim Thema Erben, aber sich auch mit solchen Dokumenten zu beschäftigen. Ich glaube, zumindest ist es bei mir so, dass man sich auch davor scheut, weil man denkt, ich beschäftige mich jetzt halt mit übelst krassen... Dinge, die passieren müssen, damit tot. Ich kann nicht mehr selbst entscheiden, was mit mir gemacht wird. Und so was. Ich glaube, das löst auch schon, wenn man sich damit beschäftigt, einiges in einem aus an Gefühlen. Ich kann mir auch vorstellen, dass das auch manche davon abhält. ich glaube, es ist einfach nochmal ... So empfinde ich das gerade wichtig zu animieren, ist trotzdem zu tun. Weil andererseits hat man ja auch da wieder Kontakt, gerade vielleicht auch mit den näheren Angehörigen, mit seinen Eltern, den man über den Weg auch noch mal intensivieren kann. Man kann noch mal über ganz andere Dinge sprechen, aber eben das Ganze auch für sich selbst zu regeln, damit man da nicht nachher oder andere hilflos dastehen. Denn ich glaube, das will man ja auch nicht, dass dann die Eltern nachher da ... am Krankenhausbett stehen und total hilflos nichts machen können, weil man vorher nichts geregelt hat. ist ja dann noch viel schlimmeres Gefühl. Ist zwar jetzt vielleicht nicht die positive Motivation, aber ich finde zumindestens eine Motivation, durchaus dazu befähigen kann oder dazu befähigt, Arsch mal hoch zu kriegen, sich darum zu kümmern, weil es dann doch ein wichtiges Thema ist.
Speaker 1: Ja, also dieses Problem haben häufig jüngere Leute, weil das Thema einfach nicht so nah dran ist. Viele ältere Leute, für die ist das ganz normal. Also wir haben in Deutschland jetzt fast drei Millionen Nutzer. Im Schnitt sind die 63 Jahre alt. Da gibt es viele Leute, die sich aufraffen. Die sind halt nur alle über 50. Wenn es jetzt wirklich um junge Leute geht und man da noch einen positiven Touch reinbringen will, kann ich noch sagen, dass wir häufig hören, wie Lena das auch schon gesagt hat, dass man sich, wenn man das gemacht hat, erwachsen fühlt. Also wenn man sich mal Du hast es schon Karneval gesagt, wenn man nach dem Karneval Angst hat, dass man das Leben nicht mehr im Griff hat, kann man sich vielleicht bisschen erwachsener fühlen, wenn man mal in fünf Minuten so eine Vollmacht gemacht hat. Aber ansonsten ist es natürlich kein positives Thema. Also Netflix ist cooler als Affiliate. Das will ich gar nicht abstreiten.
Speaker 2: Till, nochmal jetzt zum Abschluss. Ich weiß nicht Ingo, ich werde dir dieses Jahr 30, ich hoffe du hast das auf dem Schirm. Mein Geburtstag steht im November an. werde eine ganze Gelateria mieten Lena für Danke, danke.
Speaker 1: Ich wachte jetzt nicht nach der Familiengründung, das ist wichtiger als das Alter.
Speaker 2: Ja, das ist nämlich spannend, genau, weil das wollte ich dich nämlich fragen. Wenn ihr Mann zuhört, dann... Genau, ach so, du willst von mir wissen... Was willst du von mir wissen? Familie-Grundung, Alles gut. Ach du hörst nur zu. Okay, also meine Frage jetzt, ohne jetzt auf solche ebenfließigen Fragen zu antworten. Du hattest ganz am Anfang von den Family-Managern gesprochen. Könntest du vielleicht mal sozusagen...
Speaker 1: Ich freu mich.
Speaker 2: durchs Leben kurz führen, welche Phasen es da gibt, z.B. welcher finde ich mich gerade, vielleicht welcher findet sich der etwas ältere Ingo gerade. Nein, so viel Unterschied habe ich nicht. Also gibt es da irgendwie etwas, wo man sich so dran lange hangeln kann, wann auch vielleicht welche Entscheidungen anfallen und wann mit was gerechnet werden kann?
Speaker 1: Ja, also in dieser Betrachtung ist die erste wirklich wichtige Lebensphase die wenn man eine Familie gründet und da weiß ich jetzt nicht wo ihr da seid in Bezug auf diese Lebensphase.
Speaker 2: quasi. Null Prozent.
Speaker 1: Das ist wirklich, da macht es einen Unterschied. Auf einmal wirst du für andere Menschen verantwortlich und weißt so, wenn mir jetzt was passiert, dann habe ich ein Problem. Dann gibt es diese Lebensphase zwischen 40 und 65 in erster Linie. Die nennen wir wirklich dann so diese Kernlebensphase eines Family Managers, wo du auf einmal für drei Generationen Verantwortung trägst. Für dich selbst, für deine Kinder und aber auch für deine Eltern in gewissem Maße, wenn denen was passiert und die einfach Unterstützung brauchen. Das ist ein riesen Thema, wo du einen Pflegefall vielleicht organisieren musst in der Familie, neben deinem Fulltime-Job und allem, was so ansteht. Das ist die Lebensphase, wo die meisten Menschen erben. Also die Hälfte aller Menschen ab 50 hat schon mal geerbt. Und Erbe ist ja nicht nur Vermögen bekommen, sondern das ist auch Verantwortung übernehmen. Du wirst Rechtsnachfolger deiner Eltern. Heft ist auch für Schulden und... Das sind alle Verträge, die es da so gibt. Das ist ein Riesenthema. Der nächste Schritt ist dann häufig der Renteneinstieg, wo man sagt, so jetzt habe ich mal Zeit, mich alles zu kümmern und mein ganzes Leben zu ordnen, die Dinge, die ich immer aufgeschoben habe anzupacken. Und danach kommt natürlich im Leben noch ganz viel. Aber wenn es diese Organisation geht, kommen dann wirklich Themen wie Pflegefall und Todesfall, wo Menschen sich selber gut aufstellen wollen, die Familie zu schützen.
Speaker 2: Danke, Till, dass du uns so durchs Leben geführt hast und durch die wichtigen Dokumente, die wir jetzt alle angehen sollten. Du bist Zeitzeuge einer ganz wichtigen Folge heute, Till. Ist die neunundneunzigste Folge. Das heißt, wir stehen kurz vor der hundertsten.
Speaker 1: Das ist ja fast eine riesengroße Ehre. ⁓
Speaker 2: Genau. Nein, es ist eine, ist eine, würde ich sagen. Viel Spaß. Danke dir. vielen Dank. Danke, dass du da warst. Danke, dass du zugehört hast. Und toll, dass du ein Teil von How I Met My Money bist. Wir hoffen, ihr hättet diese Folge gefallen. Um keine Folge zu verpassen, klickt einfach direkt auf den Abonnieren-Button auf Spotify, Deezer und Apple Podcasts.
Speaker 1: Dann gratuliere ich schon mal vorab und... Das war's.
Speaker 2: Für weitere Tipps und Tricks und Informationen, damit du dein Geld und dich besser kennenlernst, folge uns auf Instagram, Twitter, Facebook und LinkedIn. Dort kannst du uns auch immer schreiben, falls du Fragen, Feedback oder Themenwünsche hast. Power mit my Money wird gesponsert von der Mayberg Finanzakademie. Spannende Online-Kurse für deine finanzielle Zukunft zu ETFs, Immobilien und Altersvorsorge. Natürlich gibt's für dich Rabatt. Schau dafür einfach in die Show notes. Bis zum nächsten Money Monday. Wir freuen uns schon.