How I met my money

How I met my money

Der Finanzpodcast für Anfänger

Transkript

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Speaker 1: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. Es geht weiter mit Immobilien. Und zwar sprechen wir mit Tobias über Immobilien, ⁓ selbst darin zu wohnen. Wir vergleichen Immobilien mit ETFs. Und ob du es glaubst oder nicht, wir vergleichen sogar Speck und Tofu und schauen uns die Kosten von Instandshaltung an. Viel Spaß. Trotzdem höre ich jetzt aus dem Ganzen heraus, dass kaufen meist noch teurer ist als Mieten. Oder ist das jetzt eine falsche Annahme?

Speaker 2: auf das Modell an, das du zugrunde legst. Letzten Endes machst du ja, du betrachtest dir jetzt zwei Szenarien, die Einnahmen und Ausgaben und die Wertentwicklung beim Immobilienkauf und die Einnahmen-Ausgaben-Entwicklung, wenn du zur Miete wohnst. Das Allerwichtigste ist halt immer, dass du sagst, du hast in beiden Szenarien gleich viel Geld zur Verfügung. 50.000 Euro Eigenkapital und 2.000 Euro Budget für Wohnen. Und im einen Szenario investierst du die 50.000 Euro in die Immobilie und bezahlst die 2.000 Euro für Kredits beispielsweise. Im anderen Szenario sagst du, ich hätte 2.000 Euro für Miete, aber ich zahle ja nur 1.000. Die Deferenz legst du halt dann über den Betrachter des Zeitraums an und die 50.000 Euro, die du hättest für den Kauf einer Immobilie, die legst du ebenfalls an.

Speaker 1: Mhm.

Speaker 2: Nimmst du halt eine Zinsentwicklung oder eine Renditeentwartung zugrunde und sagst, ok, wenn ich das Geld in ETFs anlege oder in einen Bausparvertrag, dann habe ich 6 % Wertentwicklung.

Speaker 1: Hm.

Speaker 2: Sowohl für die Eimanlage als auch für die Sparrate und bei einer Immobilie sagst du gut. Ich spare mir die Miete, dafür zahle ich jeden Monat 1.800 Euro Zinsen an die Bank.

Speaker 1: Die ETFs, die ich habe, ja zum Beispiel auch für meine Rente gedacht. Und wenn ich jetzt einen eigenen Nuss im Billion hätte, wäre ja auch so für die Rente gedacht, dass man später keine Miete mehr zahlt. Es könnte auch ähnliche rauskommen, außer man schafft es nicht abzubezahlen.

Speaker 2: Genau, richtig. Genau, könnte aufs Ähnliche rauskommen. Das ist das Schwierige an der Sache. Man kann das jetzt im Vorfeld nicht eindeutig beurteilen. Das heißt, wenn ich bei deinen ETFs unterstelle, dass da 6 % Wertentwicklung nach Steuern über 30 Jahre entstehen. Und bei der Immobilie 1%, dann kann es durchaus sein, dass dich für dich das Szenario Mieten eher lohnt als das Szenario kaufen. Wenn ich aber unterstelle, dass deine ETFs nur 2 % pro Jahr Wertentwicklung haben und die Immobilie aber wie in den letzten Jahren sich 8-9 % im Wert steigert, dann wird sich der Kauf eher lohnen.

Speaker 1: nur wenn ich es wieder verkaufe.

Speaker 2: Oder? Nee, also bei den ETFs ja genauso. Bei den ETFs ist ja der Fall, die sind erstmal im Depot. Da geht es nicht darum, was du später damit machst, sondern was für ein Vermögenswert du hast. Es wird nach 30 Jahren oder am Ende der Betrachtungsphase, wird ein Vermögenssaldo gezogen. Also was hat sich in den letzten 30 Jahren gelohnt? Und dann wird geschaut, wo hast du mehr Vermögen generiert? Da wird natürlich bei Mieter, die Mietzahlungen werden halt herangezogen.

Speaker 1: Hm.

Speaker 2: Vermögen zu wachs und beim Immobilienbesitzer werden die Zinsaufwendungen und die Instandhaltungsaufwendungen gegenüber der Kaufpreisentwicklung gegengesetzt und dann machst du halt vereinfacht gesagt ein Saldo und dann kannst du halt sehen was sich gelohnt hat rein von den Zahlen her.

Speaker 1: Okay, das heißt, das wäre erst mal so eine ganz, sagen wir mal, nüchterne Betrachtungsweise. Nur dann kommst du ja trotzdem darauf an, so was mach ich jetzt damit, weil das Haus möchte ich im besten Fall ja selbst noch immer bewohnen. Also bis ins hohe Alter oder bis man stirbt. ETFs würde ich irgendwann rausnehmen, Geld, und davon irgendwie, ja, vielleicht einen Teil meiner Rente haben. Deswegen weiß ich nicht genau, was ich damit anfangen soll, wenn wir jetzt diesen Vergleich haben.

Speaker 2: Also das eine ist, du machst einen Schlussstrich und weißt halt, okay, das hat sich gelohnt und dann fängst du ja an, ab einem gewissen Alter, also hört der Kapitalaufbau ja, ist gestoppt, das Kapital ist vorhanden und im Ruhestand verzerrst du dein Kapital. Das heißt, du brauchst es auf. Entweder, indem du regelmäßig ETFs verkaufst und daraus deine Rente generierst oder aber, das Thema, was mache ich mit der eigengenutzten Immobilie, ich verkaufe die eigengenutzte Immobilie. beziehungsweise vermiete sie und ziehe in eine kleinere Wohnung. Das ist ja eine Schwierigkeit. Was mache ich dann mit der Immobilie? Weil es nutzt mir nichts, wenn ich eine abgezahlte Immobilie habe und kein liquides Einkommen. Das ist das, was in der Betrachtung häufig übersehen wird. Wenn ich über so einen langen Zeitraum rede, es geht dann gar nicht ob das jetzt sinnvoll ist oder nicht, sondern was mache ich mit der Immobilie? Wenn ich eine Immobilie mit zwei Kindern kaufe, dann habe ich in der Regel zwei Etagen. Also ein Erdgeschoss und dann oben die Schlafzimmer oder so. Wie auch immer. Bei unserem Elternhaus war es übrigens so, vielleicht das als Beispiel, da hatten einen Erdgeschoss, eine Etage waren die Kinder mit ihren Zimmern. Und unterm Dach haben unsere Eltern gewohnt. Als alle fünf Kinder aus dem Haus rausgezogen sind, war eine Etage frei.

Speaker 1: Ja, okay, weil 5 ist natürlich auch bisschen krass. Die muss beheizt werden.

Speaker 2: Aber das Haus muss beheizt werden, muss bewohnt werden und es war halt einfach für jemanden, der dann irgendwann mit, weiß ich nicht, im hohen Alter, sagen wir mal, 150 Quadratmeter hat und das auf zwei Etagen, ist halt nicht praktisch. Das wäre praktisch, wenn es auf einer Etage wäre. Das heißt, der Cut muss irgendwann gezogen werden, dass ich eine Betrachtung machen kann, okay ich habe jetzt so viel Vermögen angespart als Mieter und als Eigentümer und dann ist die nächste Frage davon losgelöst, aber was mache ich jetzt damit?

Speaker 1: Also, nehmen wir an, beiden Fällen haben sich, beim ETF-Depot haben sich 700.000 Euro angespart und durch Instandhaltung und allem Drum und Dran ist meine Immobilie auch 700.000 Euro wert. Und jetzt muss ich mich halt mit 70 entscheiden, also gut, beim ETF-Depot entspare ich es. Und bei der Immobilie muss ich mich halt entscheiden, esse ich jetzt Backsteine nach und nach von meiner eigenen Immobilie oder verkaufe ich es und kann mir dadurch flexibel etwas leisten und binde das gesamte Kapital nicht an einem Backsteinhaus. Oder an dem Lackunterwun von Lena.

Speaker 2: Richtig, genau, weil das ist ja eine Immobiliesesgruppe und man kann es halt schwer so jeden Monat ein Stückchen verkaufen.

Speaker 1: Hm.

Speaker 2: Klar, man kann ausziehen und vermieten, das ist ja schon während der Zeit, in der man darin wohnt, man ist halt ein bisschen unflexibler. dafür, dass man was eigenes hat. Und deswegen ist das so schwer halt in Zahlen zu fassen. Es ist halt einfach auch eine emotionale Sache.

Speaker 1: Bevor wir zur emotionalen Sache kommen, kommt es bei mir einfach so an, als ob man so viel verdienen müsste, dass man neben dem Kredit und allem einfach noch auch in ETFs etc. irgendwie einzahlen kann, sodass man einfach trotzdem noch liquide ist, auch wenn man nachher ein abbezahltes Haus hätte.

Speaker 2: Man sollte sich parallel, das ist ja auch die Sache, die von Banken auch kalkuliert wird, in der Beratung auch aufkommt, neben der Finanzierung, neben der Abzahlung des Kredits, neben den Nebenkosten für Strom, Wasser, Grundbesitzabgaben, sollte man auch immer so bisschen Liquidität ansparen für Instandhaltungsmaßnahmen und weiterhin auch dafür sorgen, dass man mit 65, 63 wann auch immer, im Idealfall nicht nur auf die gesetzliche Rente angewiesen ist. sondern eine entsprechende Zusatzrente hat, je nachdem wie die Bedürfnisse sind.

Speaker 1: Ja, da haben wir unsere Altersvorsorgerei.

Speaker 2: Das Wichtigste ist, es hilft mir nichts, eine abgezahlte Immobilie zu besitzen.

Speaker 1: Mhm. Angekommen. Das versteh ich. Und vor allem, was ich häufig auch noch in dieser Betrachtung als zu kurz angesehen sehe, sind die wirklichen Instandhaltungskosten. Ich finde, ich hab letztens einen Artikel von Gerd Kommer dazu gelesen, der war ja auch schon bei uns im Podcast. Und der hat, fand ich, ein ganz passendes Beispiel mal herangezogen zum Thema Instandhaltung. Und zwar hat er das mit der Vonovia, dem deutschen größten Immobilienkonzern, verglichen. Und die Vonovia bildet 1,5 Prozent pro Jahr Rückstellungen, also legt sich Geld zurück vom Zeitwert der Immobilie. 1,5 Prozent pro Jahr. Das würde bedeuten, und ich glaube, das muss man sich mal auf der Zunge jetzt da gehen lassen, wenn man sich über so eine Finanzierung Gedanken macht und klar die Finanzierung bekommt. Und das berücksichtigt ja, glaube ich, eine Bank auch gar nicht die Instandhaltung an sich. Wenn ich also mir eine Immobilie kaufe von 500.000 Euro und ich dann 1,5 Prozent Rücklagen bilde, dann müsste ich mir 7.500 Euro im Jahr an Rücklagen bilden. fast ... Also 650 Euro ungefähr im Monat, die ich mir jeden Monat noch zusätzlich neben meiner Tilgung und allem Drum und Dran als Rücklage bilden muss, damit ich das Ding eigentlich adäquat immer in Stand halten kann. Und ich mein ... Die Vonovia macht das jetzt ja auch nicht aus Jux und Solerei, sondern die ist ja auf Gewinnmaximierung aus und ihren Aktionären hör ich und muss deren Willen erfüllen und die werden jetzt wahrscheinlich nicht übermäßig hohe Instandhaltungskosten da ansetzen. Und ich glaube, das machen die meisten eben nicht, dass sie so eine Zahl, so eine Prozentzahl dort ansetzen, sondern dann fällt es halt an, wenn es anfällt und dann braucht man halt Geld. Und wenn kein Geld da ist, dann bleibt halt die Heizung kalt oder das Dach halt alt. Ja, oder auch in anderen Realen Fall, die ich kenne. Man muss ja auch ganzen Versicherungen mit einbeziehen, die man da für so ein Haus oder eine Wohnung hat. eine Familie, die ich kenne, die hatte dann drei Wasserschäden in einem Jahr. Die Versicherung hat zwei davon bezahlt. Der dritte war dann nicht mehr drin in der Versicherung. Das ist halt mal so ein Wasserschaden, der ziemlich viel zerstört. ist... meine, vor so was hab ich persönlich schon Sorge. Also das wäre zum Beispiel für mich so ein Punkt, wo ich sage, dafür ist doch ganz gut, zur Miete zu wohnen. Da muss man nicht das Dach reparieren.

Speaker 2: Genau, also Eigentum verpflichtet jetzt nicht nur, wenn sein eigenes Eigentum verpflichtet. Auch wenn man halt Kapitalanleger ist, muss ich darum kümmern, weil das macht sonst kein anderer. Das kann halt, wenn man es in der Tat wie die Konzerne macht und sich das halt so streng zurücklegen würde, wäre mit Sicherheit ein Großteil der Leute sehr schnell, also würde man sagen, okay, das kann man nicht machen. Das hat natürlich ein Börsennotietakonzern mit Rückstellungsbildungspflichten. Der Vergleich ist jetzt nicht, also ich würde sagen nicht eins zu eins auf Privatnutzer zu übertragen, aber ob das jetzt 1,5 Prozent ist oder 3 Euro pro Quadratmeter, so wie das Banken teilweise kalkulieren, Fakt ist halt, es sollte eine Rückleihe gebildet werden, weil ansonsten gehst du in der Tat ja dahin und sagst so, Ich habe es mir jetzt mal angeguckt, ist ja ein Neubau, die nächsten 15 Jahre passiert nichts, wird schon gut gehen.

Speaker 1: 3,3 Euro pro Quadratmeter pro Jahr oder pro Monat?

Speaker 2: Die Banken kalkulieren 3 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche pro Monat an Bewirtschaftungskosten in der Haushaltsrechnung.

Speaker 1: Okay, also müsste ich, wenn ich 100 Quadratmeter habe, 300 Euro im Monat an Rücklagen bilden für eine Standhaltung, also 3600.

Speaker 2: Wirtschaftungskosten sind nicht nur in Standhaltung zurückgenommen, auch so, dass Strom-Wasser-Gas, aber in der Tat werden also explizit in Standhaltungskosten werden in der Haushaltsrechnung nicht berücksichtigt. Was schon gemacht wird, ist, dass wenn man sieht, dass Investitionen Stau besteht, dass die Immobilie dann niedriger bewertet wird. So, man dementsprechend mehr Eigenkapital mitbringen müsste, aber

Speaker 1: Okay, aber wenn ich jetzt

Speaker 2: Die Enstandhaltungskostenpauschale gibt es nicht in so einer Betrachtung.

Speaker 1: Aber wenn ich die Immobilie erstmal habe, dann wird es ja nicht mehr betrachtet. Wenn ich jetzt also sage, als sage mal, Ehepaar, was jetzt ein Kind haben will, zwischen 25 bis 40 ist und meine Immobilie noch im Alter bewohnen will, dann habe ich ja 40, 50 Jahre Laufzeit dieser Immobilie. Also die muss ich ja mindestens einmal kernsanieren, nicht sogar zweimal. Und dann muss ich das ja berücksichtigen. Kernsanieren, das sind ja wieder Kosten, die da draufkommen.

Speaker 2: Genau.

Speaker 1: Das Wort Kernsanierung.

Speaker 2: Man geht an den Kern heran, wird entkernt, wird alles einmal neu gemacht.

Speaker 1: Ja. Oh Gott, oh Gott. Okay, es klingt jetzt für mich nicht so super positiv, obwohl wir wollten ja ganz neutral bleiben. Wir sind vermutlich auch sehr neutral. Das ist einfach nur sehr realistisch, oder? Was wir gerade besch-

Speaker 2: Ich wollte gerade sagen, das Wichtigste ist, das ist eine Philosophiefrage, es gibt da kein richtig und kein falsch. Ich würde mir jetzt nicht anmaßen zu sagen, wenn jemand zur Beratung kommt, Gottes Willen, auf keinen Fall ein Haus

Speaker 1: Wäre auch schlecht für deinen Job, würd ich mal sagen. machst ja nie die Finanzierung.

Speaker 2: Ich denke mal grundsätzlich wäre es eher schlecht, richtig, Aber ich sehe meinen Job einfach da, dass ich halt so, ich bin ein kritischer Begleiter, das heißt ich stelle auch unangenehme Fragen. Und wenn dann halt rumkommt so, haben wir gar nicht drüber nachgedacht, ups, das ginge ja gar nicht, dann lässt man es halt. Ist ja nicht schlimm. Das heißt ja nicht, wenn jetzt was nicht geht, dass man es gar nicht macht, dass man einfach sagt, dann machen wir es halt später oder wir suchen uns ein anderes Haus.

Speaker 1: Und ich glaube, das ist auch ein ganz wichtiger Punkt, ich immer mitbekomme, wenn ich Kunden zu dir schicke. Und ich meine, wir haben schon von Orarberatung gehört von uns im Altersvorsorgebereich, im Geldanlagebereich, im BU-Bereich. Das sind alles Themen, die noch kommen oder wo wir schon mal reingehört haben. Aber ich glaube gerade im Immobilienbereich jemand zu haben, und das ist jetzt gar nicht nur Werbung für dich, sondern generell, der unabhängig da ist und nicht daran verdient, dass er einem das Haus verkauft oder dass er die Finanzierung verkauft. Denn eine Bank verdient erst mal keinen Euro, wenn sie keine Finanzierung mit ihr macht. Natürlich müssen die auf gewisse Dinge achten. Aber ich glaube, da werden schon mal Dinge finanziert, wo man eigentlich als Externer sagen würde, hätt ich jetzt nicht gemacht unbedingt. Und ich denke, da so einen Sparringspartner zu haben, auch mal sagt, nee, mach das mal lieber nicht. Das bewahrt dich vor einigen Problemen und auch Stress. Ich hab das auch schon mitbekommen. Ich hab von einer guten Freundin mal mitbekommen. Die hat sich im Endeffekt von ihrem Freund getrennt. Weil der konnte sich nichts leisten. Der brauchte noch einen Zusatzjob, zwei Zusatzjobs sogar, damit er seinen Kredit vernünftig bezahlen konnte und noch mal so ein bisschen was nebenbei machen konnte in der Freizeit. Sein Hauskredit oder was? Ja, ja, genau. Sein Hauskredit. so. Und ich glaube, wenn man da unabhängigen Berater gehabt hätte, der gesagt hätte, ganz ehrlich, solltest du vielleicht nicht unbedingt machen. Kann das schon wertvoll sein. mit deiner Geschichte gerade erzählen, dass Leute sich auch damit ruinieren könnten? sagen wir mal so, Freizeit first gibt es dann nicht mehr. Ja, genau. Freizeit first und zu wenig Kohle da. Und dann halt eben jemand zu haben, der da unabhängig drüber schaut und nicht abhängig ist vom Abschluss der Finanzierung, ist schon wertvoll.

Speaker 2: Genau, also das ist Thema ja auch. Also wenn du zu einem Vermittler gehst oder zu einer Bank, dann ist deren Job dafür zu sorgen, dass du das, was du haben willst, bekommst. Egal was es kostet. Ich habe aber auch häufig Kunden, die haben einfach, die verdienen sehr gutes Geld, aber davon bleibt am Ende des Monats nichts übrig. Das heißt, wenn ich dann die erste Rechnung mache, dann sage ich, okay, eigentlich müsste da pro Monat 3000 Euro übrig sein. Das heißt,

Speaker 1: Hm.

Speaker 2: Wenn das seit zwei Jahren besteht, dann müssten da ungefähr 70.000 Euro sein. ein bisschen Urlaub, dann haben 50.000, aber wir haben null. Ist nicht schlimm, Frage ist nur, wie kommen wir jetzt dazu? So, und dann, ja, da noch und hier noch und dann ist das einfach, es ist halt ein Konsumverhalten, das sie sich angewöhnt haben, was vollkommen in Ordnung ist. Aber dann muss ich denen halt sagen, okay, das wird zukünftig nicht mehr funktionieren, es geht nicht mehr jedes Quartal in Urlaub. So. beziehungsweise halt nicht mehr einmal die Welt, sondern was anderes. Wären sie dafür...

Speaker 1: Zu deinem Holzhaus, Tobias. Da kommen alle zu dir ins Holzhaus. Ein bisschen günstiger als zu irgendwann nach Malle.

Speaker 2: Das war so vorher Fragen beantworten, man sich selber noch nicht gestellt hat.

Speaker 1: Lass uns doch noch mal zum Abschluss von dieser Zahlenwelt in die emotionale Welt gehen. Wir haben jetzt schon ganz am Anfang, Ingo, hast es ja auch schön genannt, irgendwie viele sagen, keinen Bock, der Vermieter, der Vermieterin, so viel Geld zu geben. So, was gibt es denn sonst noch für gute Gründe, Tobias, die dir begegnen in der Beratung, wo Leute sagen, warum sie unbedingt ein Eigentum haben möchten?

Speaker 2: Ja, das war jetzt in deiner Frage schon so bisschen mit drin, unbedingt haben möchten. will aber haben. Das ist jetzt nicht dispektierlich gemeint, es beschweht so einen Hang bei Menschen, Sachen besitzen zu wollen. Das merkst halt bei Kleinkindern, wenn die irgendwas sehen, die wollen das haben. Und das zieht sich halt

Speaker 1: Böööö

Speaker 2: Jetzt vielleicht nicht mehr so kindlich, aber es zieht sich halt bei Menschen durch. möchte grundsätzlich, wenn man was sieht, möchte man was haben. Warum das so ist, weiß ich nicht, kann man jetzt übermutmaßen, aber ich stelle halt fest, ich will ja auch Sachen haben, wenn ich sehe. Oder wäre schön, oder? Und bei Kindern, wenn man denen sagt, nee, kriegste nicht, dann bekommen die das nicht. Bei Erwachsenen aber, die machen es halt dann möglich. Das heißt, man möchte was haben, vielleicht sich vergleichen zu können. Ich hab was, du hast nichts. Das was ich habe ist größer, schöner, toller als das was du hast.

Speaker 1: Mein Haus, Auto, meine Yacht.

Speaker 2: Man kann sich halt einordnen und weiß, der hat auch ein Haus und der hat kein Haus selber.

Speaker 1: Ja, schade. Schade, sag ich mal, Ingo, dass ich meine Villa Kunta bunta bunta nicht.

Speaker 2: Ja, da hat es nur für die Finca

Speaker 1: Dafür sind wir warm.

Speaker 2: Wer noch? Das ist halt so ein, ja, dass man da was hat und da für sich ein Häkchen hintermacht, jawohl, hab ich erreicht in meinem Leben, ich hab mir ein Haus gekauft. Auch da, ohne Wertung immer, ganz wichtig.

Speaker 1: Mhm. Das würde ich so witzig machen, aber ohne Wertung. Okay, dazu kommt also dieses Willich-haben, statusmäßig, auch so vielleicht... Also wenn ich jetzt so nachdenke, müssen so Nest bauen, oder? Also das finde ich so bisschen so, dann ist man ganz sicher.

Speaker 2: Es schafft Sicherheit und du bist halt angekommen. Das ist ja das, was der Nestbau letztendlich sagt. Du hast jetzt ... ... drei Kinder und sagst, jetzt brauch ich ein Haus. Oder ein Kind oder drei, ist ja egal. Aber du sagst, wir ziehen nicht mehr um, Jobwechsel, die Stadt, da bleiben wir, wir sind angekommen.

Speaker 1: Ja, das war's. Also da muss man bleiben. Ich sag mal so, wenn ich fünf Kinder irgendwann haben sollte, wie deine Eltern fünf Kinder haben, also ich weiß nicht, das dann kann ich mir schon vorstellen, dass man so einen Bauernhof haben sollte.

Speaker 2: Meine Eltern hatten drei Kinder, dann kamen die Kinder, statt nur einen. Und dann haben sie halt gesagt, das bekommst halt mit fünf Kindern oder hast vor 40, 45 Jahren hast du halt keine Mietwohnung mit fünf Kindern bekommen.

Speaker 1: Ach so, hast du nicht fünf gesagt? okay. Doch, viel Mhm.

Speaker 2: Und dann sagst du halt, gut, dann haben sie sich umgeschaut und dann durch Zufall kam das dann, dass da ein Neubaugebiet war und so und dann kam eins zum anderen und dann war halt dann das Haus da. Und das haben wir auseinandergenommen. Genau.

Speaker 1: In so einem anderen Grund, ich noch bei Ingo finde. Ingo, bei dir, Corona-Zeiten oder in die harten Pandemie-Zeiten vielleicht danach, hast du so bisschen genutzt, irgendwo rauszugehen, mal paar andere Städte kennenzulernen? Also diese Flucht vielleicht, ist das so Grund? Irgendwie raus ins Grüne nach Mallorca?

Speaker 2: Also ist jetzt auch der Trend so bisschen verstärkt. Es gibt schon ein Netto-Wegzug aus Köln zum Beispiel von Familien mit Kindern. Es ziehen mehr Familien mit Kindern raus aus Köln als rein. Sowieso. Aber dieser Trend verstärkt sich jetzt, weil man gemerkt hat, wenn ich in Quarantäne bin und dann in der Wohnung, das ist doof. Ich will lieber so mit garten. Das heißt, der sogenannte Speckgürtel von Köln ist jetzt noch mal interessanter geworden. Und das ist so was, das ist jetzt ein aktueller Trend, dass man sagt, nee, also ich kann mit zwei Kindern halt nicht jetzt quer durch die Gegend fliegen, sondern ich will aber einfach zumindest dann mein eigenes Haus haben und da im Garten mit den Kindern dann verbringen, wenn so was noch mal ist. ist halt aktuell, ja, sind das Überlegungen, auch ob das jetzt langfristig so sich bewahrheitet. ist ja vollkommen unerheblich, aber es geht einfach darum, dass man jetzt auf die aktuellen Umstände reagieren möchte.

Speaker 1: Ja, ganz kurz dazu zum Abschluss hier. Ich dachte eben Kernsanierung ist jetzt mein Lieblingswort der Stunde, aber es ist Speckgürtel. Aber wie heißt das denn bei den Vegetariern dann?

Speaker 2: Diesen Dank.

Speaker 1: Veganer Speckgürtel.

Speaker 2: veganer Speckgürtel. Tofu-Gürtel.

Speaker 1: Also ich hab nichts gegen vegetarische Veganer, nebenbei. warte, es ist einfach nur lustig. Ich will niemand diskriminieren damit. Wir müssen heute die ganze Zeit unseren Schuldigen dafür setzen. Respektierlich. Aber ich find trotzdem, der Tofu-Gürtel wär auch lustig. In einer sehr nachhaltigen Stadt ist der Tofu-Gürtel. Ja.

Speaker 2: Ne aber Das ist ja auch gutes Indiz dafür, dass wir das neutral betrachten und uns über alles lustig machen können.

Speaker 1: Das stimmt, so muss man's machen. Aber Tobi, jetzt gibt's ja, wenn wir noch mal zusammenfassen, die Gründe, die emotional dafür sprechen, halt, man ist ein eigener Chef, man hat Sicherheit mit seiner eigenen Immobilie, man entgegnet der Langflucht oder der Stadt andersrum und will einfach raus, wenn man in Corona gemerkt hat, ist was für mich, man will Besitz einfach haben und sich auch vergleichen können. Das bisschen Statussymbol und Familiengründung. Aber gibt's auch emotionale Gründe, die dagegen sprechen?

Speaker 2: Ja, auch ganz real. Also man kauft sich auf der einen Seite was, aber in der Regel muss man auch Darlehen aufnehmen. Man macht Schulden, man verschwindet sich. Schulden sind erstmal schlecht, weil man einem Dritten gegenüber eine Leistung erbringen muss. halt eine monatliche Rate und wenn man dann sieht, okay, wenn ich jeden Monat 2000 Euro bezahle, dann sind das 24.000 Euro im Jahr.

Speaker 1: Also Schulden.

Speaker 2: Das sind in 10 Jahren 240. Das sind ja keine Ahnung, wenn das 30 Jahre geht, dann habe ich 700.000 Euro. Dann bin ich erst in 30 Jahren fertig. Das ist eine emotionale Belastung. Es gibt Menschen, sagen so, so viel, nee, also... Nee. Will ich nicht. Also so viel nicht. 100.000 wären okay, aber so 500.000 Euro Schulden... Das Haus gehört ja auch gar nicht. Was mache ich, wenn ich nicht mehr zahlen kann? Dann schmeißen die mich ja raus. Das ist halt so das, emotional dagegen spricht. Emotional dagegen spricht natürlich auch, dass ich mich an diesen Ort ... Es hat ja was Endgültiges. bin positiv, ich bin angekommen. Negativ belegt, jetzt muss ich hier erst mal wohnen. Und wenn das halt auf dem Land dann halt ist, wo es einem doch nicht gefällt, oder in einem Stadtviertel, in das man gezogen ist wo es dann doch nicht so cool ist, dann hängst du erstmal da. Und dann musst du halt wieder ne Entscheidung treffen, bleib ich jetzt hier oder verkaufe ich mit Verlust?

Speaker 1: Mhm. Okay, also ich würde sagen, kurzes Schlusslicht hier. Aktuell für mich würde ich sagen, ja, irgendwie ist es romantisiert in meinem Kopfschwung, ganz cool, wenn man so Eigentum hat, muss ich schon zugeben. Aber es ist, ähm, weil mir der Standort zu wichtig ist, sag ich erst mal, nö. Wie ist es bei euch beiden?

Speaker 2: Also ich bin mit meinem Standort sehr zufrieden, weiß aber, dass ich da nicht... mehr die nächsten... Mit zehn Jahren wohne ich da wahrscheinlich nicht mehr. Punkt eins, ja, möglicherweise weiß ich in zwei Jahren, ich hin will. Punkt zwei, wenn wir noch drei Kinder bekommen, haben wir keinen Platz mehr. Wenn wir noch ein Kind bekommen ...

Speaker 1: Dann Hochbett.

Speaker 2: könnte man ein Hochbett, das wäre okay. es ist halt einfach, die Wohnung ist für aktuell drei Leute, drei Menschen super, für vier bis fünf schwierig.

Speaker 1: Okay, also man muss flexibel bleiben. musst mal bisschen gucken, was noch passiert.

Speaker 2: Momentan, genau, wir fühlen uns wohl und möchten flexibel bleiben. ganz wichtig, wir wissen nicht wohin. Wir haben nur, da wollen wir auf keinen Fall hin. Das hilft halt nicht.

Speaker 1: Ja. Okay, Ingo, Malla oder ...? Aber bestimmt nicht Ballermann. Ich weiß es auch nicht, ehrlich gesagt. Für mich ist es tatsächlich dieses ... Kapital, so eine riesige Summe Kapital, an irgendwas binden. Und wenn man etwas sucht, was einem gefällt, und das kostet dann, weiß ich nicht, 750.000, eine Million, dann hab ich mir das mal irgendwann ausgerechnet und so gedacht, okay, das andere müsste ich als Kredit aufnehmen, will ich aber nicht. Aber ich könnte mit der gleichen Summe in superguten 5 Sterne Hotel 20 Jahre lang wo immer ich will hin. Und diese Flexibilität und immer wieder dann Neues erleben zu können plus ich habe im Moment kein Familienmodell, wo ich sagen müsste ich will mich da irgendwo zwangsläufig niederlassen. Ich glaube das ist schon noch ein Punkt. Bei mir wäre es halt Familie und dann würde ich mir was schönes suchen und dann würde ich es eher aus ideellen Gründen kaufen und nicht weiß mehr als Kapitänanlage begründe. Aber wenn dann Familie, was Grünes, den Kindern eine schöne Möglichkeit zu geben. Aber für mich selbst will ich mir die Flexibilität offen halten und nicht Kapital binden, sondern eher gucken, dass ich woanders Kapital durch Anlagen heraushole, es dann in schöne Orte, wo ich mich flexibel, wann immer ich will, hinbegeben kann und nicht sagen muss, ⁓ ja, nee, sorry, geht grad nicht, der Urlaub für 2000 Euro, weil Tilgung und Zinsen sind wieder fällig. Ach ja, und Sondertilgen muss ich auch noch. noch gesondert etwas abbezahlen. Da würde ich mich nicht so dran binden, da ist mir das wichtiger. Tobias, danke, dass du uns Immobilien als, ja, eigen, wie sagt man das mal? Eigengenutzte Immobilien, so rum. Oder selbstgenutzte. könnten einfach, Selbstgenutzte, eigengenutzte Immobilien nähergebracht hast. Du kommst noch mal wieder, ne? Hoffentlich. Weil wir wollen ja noch mal über die Kapitalanlage sprechen. Auch für Ingo.

Speaker 2: Ich darf sehr gerne,

Speaker 1: Nein, vielleicht nicht für Ingo, vielleicht reden wir doch mal drüber. Wir werden auch ein bisschen auf die Emotionen eingehen, aber ich freue mich schon aufs nächste Mal Tobias und ja, danke.

Speaker 2: Ja danke euch, hat sehr viel Spaß gemacht. Freue mich bis nächstes Mal.

Speaker 1: Bis nächstes

Speaker 2: Tschüss!

Speaker 1: Für weitere Tipps und Tricks und Informationen, damit du dein Geld und dich besser kennenlernst, folge uns auf Instagram, Twitter, Facebook und LinkedIn. Dort kannst uns auch immer schreiben, falls du Fragen, Feedback oder Themenwünsche hast. How I Met My Money wird gesponsert von der MyVac Finanzakademie. Spannende Online-Kurse für deine finanzielle Zukunft zu ETFs, Immobilien und Altersvorsorge. Natürlich gibt's für dich Rabatt. Schau dafür einfach in die Show Notes. Bis zum nächsten Money Monday. Wir freuen uns schon.

Über diesen Podcast

Der Finanzpodcast für Anfänger von Lena Kronenbürger und Ingo Schröder.
Warum werden wir so emotional, wenn wir auf unseren Kontostand gucken? Weshalb sollte man sein Geld investieren, anstatt es auf dem Konto zu horten? Und sind Investmentbanker wirklich alle nur gewissenlose Arschlöcher? Das fragt sich zumindest Lena. Sie arbeitet als freie Journalistin und Moderatorin und hat mit Finanzen nicht viel am Hut. Aber das soll sich jetzt ändern! In jeder Podcastfolge spricht sie daher mit dem Honorarberater und Finanzexperten Ingo – und fragt regelmäßig weiteren geladenen Expertinnen und Experten rund um das Thema Geld und Finanzen Löcher in den Bauch. Werdet Teil der #HIMMM-Community und lernt auf lockere Weise die Basics und Hintergründe der (manchmal ganz schön persönlichen) Finanzwelt kennen. Warum? Um eigenständig und mit handfestem (Ge-)Wissen gute Finanz- und damit auch Lebensentscheidungen treffen zu können.

Disclaimer: Der Inhalt dieses Podcasts dient ausschließlich der allgemeinen Information. Die im Podcast gemachten Aussagen sind nicht als Aufforderung oder Empfehlung zu verstehen, einzelne Finanzprodukte zu erwerben oder zu verkaufen. Alle Informationen aus diesem Podcast können und sollen eine individuelle Beratung durch hierfür qualifizierte Personen nicht ersetzen.

von und mit Lena Kronenbürger & Ingo Schröder

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