How I met my money

How I met my money

Der Finanzpodcast für Anfänger

Transkript

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Speaker 1: Willkommen zu How I Met.

Speaker 2: My money

Speaker 1: dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Kronenbürger.

Speaker 2: und lehnen.

Speaker 1: Jetzt hört ihr Teil 2 mit dem Altersvorsorgeexperten Marciano. In dieser Folge geht es um die Rentenlücke, die gesetzliche Altersvorsorge und Betriebsrenten.

Speaker 2: Spaß! Was ist denn so der erste Schritt in deiner Beratung? Womit würde man jetzt anfangen, wenn man sich mit dem Thema Altersvorsorge beschäftigt?

Speaker 1: Ja, also es geht los damit, dass man erstmal schaut, wo stehe ich eigentlich bezüglich Altersvorsorge? Also was habe ich schon an Vorsorgeansprüchen, zum Beispiel durch eine gesetzliche Rentenversicherung, durch betriebliche Altersvorsorge oder vielleicht irgendwelchen Produkten, die ich schon mal abgeschlossen habe? Was kommt da eigentlich für mich raus und was ist mein Ziel? was wäre am liebsten ein passives Einkommen? was ich ab dem Zeitpunkt, wo ich nicht mehr arbeiten kann oder will. Also ich muss mir das Einkommen definieren, was ich dann haben will. Also ein lebenslanges passives Einkommen. Wie hoch soll das sein? Und wo stehe ich da bezüglich mit meinen bestehenden Vorsorgeprodukten? Und dann ergibt sich immer diese eventuelle Rentenlücke. Wenn es natürlich keine Rentenlücke ergibt, dann ist das Thema erledigt. Aber in der Regel hat man dadurch, dass die gesetzliche Rente jetzt nur nicht wirklich das abbildet, was man vorher verdient. Nicht annähernd hat man in der Regel eine Rentenlücke und dann kann man überlegen, wie man die schließt. Aber der erste Schritt ist, erstmal zu schauen, wo stehe ich, wie groß ist eventuell diese Lücke und dann kann man sich ausrechnen, wie viel man aufwenden müsste, diese zu schließen. Genau und ⁓ rauszufinden, was man überhaupt braucht, zu verstehen, wie groß ist diese Lücke, muss man vermutlich jetzt erstmal gucken oder sich überlegen, wenn ich hypothetisch 70 Jahre alt bin, wie viel brauche ich dann? Und ich schätze mal mehr als jetzt, weil ich mehr Eis essen gehen möchte und mehr in Urlaub fahren möchte. Ja, das ist tatsächlich eine der für unsere Kunden auch schwierigsten Fragen immer, die wir stellen und die dann trotzdem beantwortet werden muss. Wie viel brauche ich denn später? Und das ist auch wirklich nicht einfach. Ich muss die Frage dann tatsächlich auch immer zurückwerfen, weil das eine sehr individuelle Entscheidung ist. Wie viel? mein Leben kosten soll und was der Lebensstandard ist, den ich mir gerne wünsche. Und im Optimalfall hat man dann seine Ausgaben tatsächlich mal alle aufgeschrieben und gesagt, wie viel kostet denn mein jetziges Leben? Und ist das der Lebensstandard, den ich auch später gerne halten möchte? Auch in der Phase, wo ich kein Erwerbseinkommen mehr habe? Und was wäre vielleicht, und das empfehlen wir immer so ein Mindest, Ziel, was ich mir setze, einen Mindestbedarf, den ich auf jeden Fall haben will, das kann man sich anhand seiner Ausgaben am besten anschauen. Wenn ich zum Beispiel jetzt, ich sag mal, Monatsausgaben von 3000 Euro habe in Summe und ich habe die ganzen Einzelposten aufgeschrieben, dann kann ich mir natürlich auch aussuchen oder mir anschauen, was davon brauche ich mindestens und was wäre ein Wunsch, den ich gerne hätte. Diese beiden Einteilungen, die helfen oft, das für sich zu bestimmen. Mindestbedarf, Wunschrente. Und so geht man da im Optimalfall ran.

Speaker 2: Aber jetzt ist das ja noch ziemlich weit weg, woher soll ich denn jetzt wissen, was ich in 30 Jahren brauche? Gibt es da irgendwelche Orientierungspunkte heute schon, die ich mir mal grob ranziehen kann, die ich nutzen kann, damit ich zumindest mal eine Vorstellung habe?

Speaker 1: Ja, das ist natürlich so eine Pauschal, also man sucht da am besten immer so nach einem Orientierungspunkt. Aber da das halt so individuell ist, wie die Lebensstandards so für sich definiert werden, finde ich das schwierig an der Stelle tatsächlich so eine Pauschalempfehlung zu geben. ich würde tatsächlich, also man könnte jetzt natürlich sagen, hey, von deinem Netto nimmst du irgendwie 70 Prozent. Aber das ist, das ist immer sehr unpräzise. Also weil Es kann auch total daneben liegen. Deswegen empfehle ich schon mal dieses Haushaltsbuch für sich einmal zu führen. Und wenn es nur ein, zwei, drei Monate ist, um zu sehen, kostet mein Lebensstandard tatsächlich? Was könnte ich wegstreichen? Was hätte ich vielleicht auch gerne dazu? Und dann kann man von dort aus weiterrechnen. Was fällt sowieso vielleicht weg im Alter? sowas wie ... Also hoffentlich die Kosten für Kinder, sag ich jetzt mal, für Familien. ist immer so ein Thema. Wie viel gebe ich jetzt für Kinder aus? streicht man das raus. Auf der anderen Seite kommt dann, was Lena vorhin sagte, Freizeitwerte wieder mit hinzu, weil ich auf einmal mehr Freizeit vielleicht habe. Und Enkelkinder, da ist ja noch einiges dazu kommen. Genau, also dann kann man von dort aus losrechnen. Aber der aktuelle Ausgabenstand ist schon der beste Indikator dafür, was ich später brauche. Und von da aus rechnet man auf jeden Fall los und streicht ein bisschen was raus und packt dann wieder. ein paar Sachen auch wieder obendrauf, wahrscheinlich mit dazu kommen. Zum Beispiel auch gestiegene Gesundheitsausgaben. Okay. Aber das heißt, um das nochmal kurz zusammenzufassen, man schaut sich wirklich an, was ist der Status Quo, was brauche ich aktuell, dann guckt man sich an, so ich möchte eine Mindestrente haben, ich nehme jetzt einfach eine fiktive Zahl, 2000. Und meine Wunschrente wäre aber zum Beispiel 3000 Euro. Und dann muss ich schauen, Zum einen, was wir viel behandelt haben, glaube, Marciano, das ist wahrscheinlich eher dein Thema, wir haben schon viel darüber geredet im Podcast, Inflation, also dass wir das mitberechnen, das ist immer ganz wichtig, wie wir schon mehrfach betont haben im Podcast. Zum anderen auch einfach zu gucken, wie viele Jahre habe ich noch bis zu diesem Zeitpunkt, wenn ich in Rente gehe und wie viel brauche ich sozusagen, oder? Das ist so der Weg. Genau, korrekt. Also das ist dann natürlich der nächste in dieser Status-Quo-Analyse, so nennen wir es auch bei uns, wenn wir so was machen. muss man natürlich die Inflation mit beachten, ganz klar. Und aus den Vorsorgeprodukten sieht man dann alles klar, da kommt das raus aus der gesetzlichen Das und so weiter. Und dann der Bedarf ist dann natürlich eben das, was ich heute als Netto definiere, zuzüglich Inflation. Und wenn ich sage, ich will heute 3000 haben, dann brauche ich in 30 Jahren tendenziell so etwa das Doppelte. Und dann ist das eigentlich das Ziel.

Speaker 2: Und ich glaube, das ist mal eine Ansage. Also das ist vielen, glaube ich, nicht bewusst. Wenn wir gleich auch mal auf die Quellen der Altersvorsorge kommen, dann hat man so eine gesetzliche Rentenversicherung und denkt sich so, ja super. 2500 Euro ist doch toll. Aber da kannst du auch noch mal gleich darauf eingehen dann in dem Teil, da wird einiges vergessen. Und wenn man sich das mal auf der Zunge zergehen lässt, also auch mal hochrechnet als Zahl. Ich jetzt hier keine Angst machen, aber mal diese Aufgabe wirklich zu kennen, wenn man sagt, Ich brauche statt 3000 Euro, also 36.000 Euro im Jahr, 72.000 Euro im Jahr und das mal auf 20 Jahre hochrechnet, dann ist das mal der Unterschied von 36.000 Euro mehr oder weniger. Aber um mir das gleiche leisten zu können, mal auf 20 Jahre hochgerechnet 720.000 Euro, die ich an zusätzlichem Kapital brauche, damit ich dieses Niveau, damit ich mir nicht nur drei Eiskugeln kaufen kann, sondern vielleicht auch später vier oder ich immer noch drei kaufen kann. nicht nur noch zwei. Ja, für 720.000 kannst du, glaube ich, so à la Kevin allein zu Hause, so ein Riesen-Eisbällchen bergauf türmen. Letztens noch geschaut wieder vor Weihnachten. Der verschlingt Eis, Lena. Da sind wir Amateure. Naja, aber ich glaube, das ist noch mal wichtig, so als Zahl einfach mal zu sehen. also 3000 Plation.

Speaker 1: oder im Monat. Mir schon Sorge, ehrlich gesagt, wenn ich das so höre.

Speaker 2: Und deswegen ist ja jetzt die Frage, und dann kommen wir mal zu den Quellen, Marciano, der Altersvorsorge. Was ist denn jetzt so, also was steckt so hinter der berühmten gesetzlichen Rentenversicherung? Was kann man da so erwarten? Kannst uns da mal so ein bisschen Einblick geben?

Speaker 1: Ja, das ist ja das berühmte Rentenniveau. Das gesetzliche Rentenversicherungssystem basiert eben darauf, dass man jetzt einzahlt und das Geld wird dort aber nicht angelegt, sondern sofort weitergereicht an jetzige Rentner. Das heißt, wenn man jetzt Pflichtversichert ist in der gesetzlichen Rentenversicherung, zum Beispiel als Angestellter oder Angestellte, dann finanziert man sozusagen jetzt direkt irgendeine Person, die in Rente ist. So vereinfacht gesagt. Das finde ich voll schön gedacht. Ja genau, das ist ja auch ein solidarisches System und so ist ja auch gedacht und das ist ja auch erst mal positiv zu bewerten. Die Schwierigkeit ist halt, dass die Menge an Personen, die einzahlen im Vergleich zu der Menge an Personen, die Rente empfangen, sich ungünstig entwickelt hat durch niedrige Geburtenrate, aber eben auch durch längere Lebenserwartungen, dass wir sozusagen im Verhältnis immer mehr Rentner haben, die länger Rente empfangen als früher und weniger Leute, die dazukommen, die in die Rentenversicherung einzahlen. Und das ist halt die Schwierigkeit. gesetzliche Rentenversicherung trägt sich aktuell schon nicht mehr von selbst. Sie wird jetzt schon bezuschusst durch Steuergelder. Das heißt, wir haben jetzt schon die Situation, dass sie sich nicht von selbst trägt. Und dementsprechend stellen sich natürlich viele zu Recht die Frage, was ist da die Zukunft? Also was kommt da dazu? Jetzt sollen die laut dem Koalitionsvertrag Selbstständigen auch verpflichtet werden dort einzuzahlen. Das heißt da versucht man jetzt Lösungen zu finden, dass nochmal andere Finanzierungsquellen dahin kommen. Das ist natürlich die Problematik. Auf der anderen Seite sehe ich die gesetzliche Rentenversicherung dann auch wieder erstmal als, also wie Blüm sagte, die Rente ist sicher. Das stimmt insofern, dass man mit den Einzahlungen, die man erwirbt mit den Einzahlungen, die man tätigt, sofortige Garantien erwirkt. Und zwar verfassungsseitig garantiert. Man erwirbt Punkte durch die Einzahlungen. Und diese Punkte werden nachher vereinfacht gesagt multipliziert mit einem Rentenwert. Da liegt zum Beispiel in den alten Bundesländern aktuell bei 34 Jahre und 19. Das heißt, wenn ich nachher irgendwie 100 Punkte habe, vereinfacht gesagt, dann hätte ich 3004. Aber das nur so von Für einfach gesagt ist das so die Multiplikation und dieser Rentenwert, ist verfassungsseitig garantiert. Das heißt, da kann jetzt nicht passieren, dass irgendwie das gesenkt wird. die Frage ist natürlich, das Geld muss irgendwo herkommen und im Zweifelsfall muss es irgendwelche Lösungen geben, wie das gestützt wird. Ja, spannend auch, dass du noch mal zu beide Seiten beleuchtet hast, weil ganz ehrlich zu sein, ich habe jetzt nicht so das beste Bild. von der Rentenversicherung. hab das Gefühl, jeder redet immer so schön darüber. Ja, kann man eh nicht mehr vertrauen, muss eh privat vorsorgen. Aber du sagst schon, dem Sinne, dass es gesichert ist, wird schon was rausspringen, wenn man eins zahlt. Und je länger man arbeitet, desto mehr Punkte kann man sammeln. Genau, Also ich halte es für ... Also ich denke, man muss da eine Lösung finden, eine Finanzierungslösung, weil die allein schon aus der Tatsache raus, dass die Wähler dass die Wählergruppe Rentner eine wachsende Wählergruppe ist. Und ich glaube persönlich, dass sich eine Regierungspartei es nicht wirklich leisten kann, zu sagen, wir gehen jetzt auf einmal in die Verfassung ran und halbieren die Renten oder so. Das sehe ich persönlich jetzt nicht. Also ich glaube, dass man da eher Alternativlösungen finden wird, wie man das Rentenniveau, jetzt die Garantie, die man da gegeben hat, nicht absenkt, sondern wie man das weiterhalten kann.

Speaker 2: Und man muss ja auch sagen, ist ja heute schon, wenn man mal die Quellen betrachtet, wie die gesetzliche Rentenversicherung finanziert wird, dann ist das ja schon sehr stark steuersubventioniert. Und es gibt ja eben auch den Weg, dass man nicht aktiv kürzt, aber eben auch nicht aktiv erhöht. Genau. Denn wenn es die Inflation gibt, und die galoppiert ja gerade heute, wenn der Podcast aufgenommen wurde, ist schon wieder ein paar Wochen her, kamen die Inflationszahlen raus, die Verbraucherpreise für Deutschland, dann langen wir dann mit der Prognose von der Deutschen Bundesbank, glaube ich, für 2022 und 2023 bei zweieinhalb und drei Prozent. Also das ist schon hoch. Und wenn man natürlich dann die gesetzliche Rente dementsprechend einfach nicht anpasst, sondern sie gleich bleibt, dann sinkt sie ja implizit auch. Nur ist das nicht für jeden so greifbar. Und medial auch nicht zwangsläufig so verwendbar, als wenn da steht, die deutsche Bundesregierung unter Olaf Scholz oder wie die zukünftigen heißen, senken die Renten. Sondern sie bleiben gleich. Oder es gibt eine Erhöhung 1 Prozent und alle denken sich, wow, die gesetzliche Rente ist ja doch gut. Aber wenn die Inflation natürlich bei 2,5 bis 3 Prozent liegt, dann hat man effektiv nicht wirklich was gewonnen. Ja.

Speaker 1: Und man kriegt sie nicht einfach so, sondern es ist doch so um die 20 Prozent vom Einkommen. Das ist relativ viel. Oder bin ich da falsch informiert? das sind die Einzahlungen. Es sind 18,6 Prozent aktuell vom Brutto, die die sätzliche Rentenversicherung reinfließen. Hälfte vom Arbeitgeber, Hälfte vom Arbeitnehmer. Genau, sind die Einzahlungen. Das, Ingo jetzt gerade meinte, sind die Erhöhungen dieses Rentenwertes. Also, das, was ich vorhin mit diesem Multiplikator meinte. Wenn ich jetzt Punkte habe, dann werden die multipliziert mit einem Rentenwert. Und dieser Rentenwert wird auch nach und nach angepasst nach oben. nicht garantiert, aber in der Vergangenheit, seit 1995, ist dieser Wert zum Beispiel in den alten Bundesländern um 1,4 Prozent gestiegen. Das heißt, wir haben im Schnitt 1,4 Prozent Rentensteigerungen seit 1995 gehabt, trotz der Probleme, die wir bei der gesetzlichen Rentenversicherung haben. Aber wir wissen natürlich, dass die Inflation schneller gestiegen ist. Dementsprechend sind die Renten effektiv gesunken. Und das wird tendenziell in Zukunft auch so sein. schätze ich mal, dass man so eben das Problem eben bisschen löst, dass man die Renten einfach nicht so schnell anhebt, wie denn eigentlich die Kaufkraft am Markt ansteigt. Ja, und diese gesetzliche Rentenversicherung ist ja die berühmteste Quelle, würde ich mal sagen, der Altersvorsorge. Wie kriegt man jetzt genau raus, was man später bekommt, wenn man einen zahlt? Einfach einen Brief? Genau, tatsächlich kriegt man einen Brief von der gesetzlichen Rentenversicherung, eine sogenannte Renteninformation, auf der stehen Üblicherweise, wenn man schon lange genug eingezahlt hat, rechts auf dem Brief drei Zahlen drauf in so einem kleinen Kästchen. Und die mittlere Zahl gibt dann an, wie viel man jetzt schon an Ansprüchen erworben hat, wenn man in Zukunft nichts mehr einzahlen würde. Und die unterste Zahl gibt dann eine Prognose ab. Wenn Sie weiter so einzahlen wie in den letzten fünf Jahren, dann kommt wahrscheinlich das aus. Und dann steht darunter im Abschluss, im Abschnitt noch Wenn sich die Renten dann auch noch erhöhen 1 % kommt da das raus, wenn sich der Rentenwert 2 % erhöht kommt da das raus. Immer optimistisch bleiben.

Speaker 2: Und Ansprüche gibt es ja ab fünf Jahren, Marciano, wenn man fünf Jahre aktiv in die deutsche Rentenversicherung eingeteilt hat. Ich habe das schon mal häufiger gehabt, dass da Menschen auf mich zugekommen sind und gefragt haben, wie, also ich weiß noch gar nicht, was ich bekomme, sondern wann bekommt man das zum ersten Mal?

Speaker 1: Ja genau, muss erst mal frühestens ab 28, meine ich, und dann fünf Jahre eingezahlt, genau, und dann bekommt man die erste Anzahl.

Speaker 2: Und wie ist das mit betrieblichen Renten?

Speaker 1: Ja, betriebliche Renten, da sind wir jetzt beim nächsten Thema. Also Betriebsrenten laufen ja dann über den Arbeitgeber und da gibt es jetzt verschiedene Systeme. Es gibt Arbeitgeber finanzierte Systeme, wo der Arbeitgeber einfach für den Arbeitnehmer was einzahlt in einem Topf, in irgendein Produkt und da kommt dann später eine Betriebsrente raus. Es gibt aber auch Systeme, wo ein Arbeitnehmer etwas einzahlen kann. Dann verzichtet der Arbeitnehmer sozusagen auf einen Teil seines Gehaltes und zahlt was in der betrieblichen Alterssorge ein. oder ist es eine Mischung aus beiden?

Speaker 2: Jetzt kann ich mich noch damals an eine Vertriebsschulung erinnern. In unserem alten Vertrieb, wo gesagt wurde, stell dir so eine Slotmaschine vor im Casino und du wirfst oben ein Euro rein und unten kommen zwei Euro raus. Ist doch super, muss man auf jeden Fall machen. Das war dann quasi das Bild für die betriebliche Altersvorsorge, dass man ein Euro reingibt und immer zwei Euro rausbekommt. Wie siehst du so eine Aussage heute und ... Kann man das wirklich so sehen? Ist das wirklich so effektiv so eine Betriebsrente oder sollte man da nochmal mehr drauf achten? Und ist das doch nicht immer alles so toll vielleicht, wie es einem dann der Berater in der Firma oder der Vermittler so verspricht?

Speaker 1: Ja, das ist natürlich eine Vertriebsnarrativ an der Stelle, ganz klar. Aber zunächst mal auch für alle zum Verständnis, wenn man jetzt bei der betrieblichen Altersvorsorge einzahlt, also von seinem Einkommen auf sein Einkommen verzichtet, auf Teile, dann nennt man das Entgeltumwandlung. Das hat man dann vielleicht schon mal gehört in dem Zusammenhang. Also man verzichtet auf Entgelts. und packt das dann in so einen Vertrag rein. Und dadurch senkt man auch Steuerabgaben und Sozialabgaben. Und wenn man jetzt auf 100 Euro brutto verzichtet, kostet mich das Netto oft nur 50, 60 Euro je nach Steuerklasse und so weiter. Das heißt, ich zahle effektiv 50, 60 Euro und spare 100 an. Das ist das, was Ingo gerade mit der Slotmaschine meinte und dass man ein Euro reintut und zwei Euro quasi angelegt werden. Das ist so noch nicht quasi vollständig. Man müsste dann der Vollständigkeit dazu sagen, dass wenn man nachher eine Rente erhält aus dieser Slotmaschinen, dann muss man diese Rente auch wieder voll versteuern. Man zahlt auch Krankenversicherungsabgaben auf diese Rente und dadurch, dass man auf Entgelt verzichtet, also sein Brutto sozusagen verringert, senkt man auch die Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung. Das heißt, dass man eben auf Entgelt verzichtet hat, eben auch auf anderer Seite ein Negativ-Effekt. Unterm Strich ist das aber trotzdem erstmal eine ganz positive Sache, dass man jetzt gefördert sozusagen sparen kann und hinten raus dafür ein bisschen mehr Abgaben hat, hat in der Regel einen Vorteil. Jetzt ist nur die Frage, wie attraktiv sind die Produkte, in die das Geld investiert wird? Also die zwei Euro aus der Slotmaschine, die ich jetzt nur mit einem bezahle, wie werden die investiert? Ist das attraktiv angelegt im Vergleich zu den Möglichkeiten, die ich jetzt privat hätte oder ist es das nicht? Also da schön mal beim Chef klopfen und sagen, wo rein fließt die betriebliche Rente? Absolut. Der Chef weiß es vielleicht nicht, aber die Personalabteilung sollte es wissen, weil die kümmert sich dann darum im Zweifelsfall. oder ein kleines Unternehmen natürlich dann auch der Chef direkt, aber auf jeden Fall darf das Unternehmen aussuchen, was das Produkt ist, was dahinter steckt. Und dementsprechend, wie das Geld auch investiert wird. Und da gibt es jetzt sehr unterschiedliche, also sehr viele Varianten. Also da muss man sich dann noch mal genauer nacherkundigen. Aber auf jeden Fall gibt es die Information, sie ist zur Verfügung. Wo fließt das Geld hin? Wie entwickelt es sich potenziell? Und die meisten betrieblichen Altersversorgerprodukte sind leider eher Rendite schwach, weil ein Arbeitgeber da natürlich auch gewisse Garantien für den Arbeitnehmer einhalten muss. Es darf jetzt nicht komplett spekulativ angelegt werden, jetzt mal für einfach gesagt, sondern dementsprechend sind das eher risikoarme Produkte, was jetzt nicht per se schlecht ist. Die Frage ist nur, ob man risikoarm anlegen will oder risikobehaftet. Wenn ich jetzt für mich zum Beispiel sage, Anlegerprofil, das ist eins der wichtigsten Sachen auch bei der Altersvorsorge, wie riskant möchte ich gerne anlegen, also wie renditeorientiert oder wie sicherheitsorientiert möchte ich anlegen. Und wenn ich mich dafür entscheide, ich möchte eigentlich Rendite bewirken, weil ich gerne zum Beispiel in ETFs investieren will, dann werde ich das mit einer betrieblichen Altersvorsorge in den allermeisten Fällen nicht können oder zumindest nur zu einem kleinen Teil, weil solche Garantien eingehalten werden müssen. Und das ist dann halt die Einschränkung, die man da ganz klar Jetzt haben wir schon zwei spannende Sachen beleuchtet. Einmal hast du uns, Marciano, die gesetzliche Rente näher gebracht und zum anderen jetzt gerade die betriebliche Rente. Es gibt aber noch weitere Quellen, wie ihr beiden Profis das so schön nennt. Also noch weitere Richtigkeiten. Wir müssen natürlich noch eine Sache ergänzen bei der Betrieblichen. Es kann natürlich auch sein, dass der Arbeitgeber jetzt so freundlich ist und sagt, ich gebe dir noch was dazu. Das ist dann der sogenannte Arbeitgeberzuschuss. da, wenn jetzt nur ein kleiner Arbeitgeberzuschuss, der Arbeitgeber ist verpflichtet, 15 Prozent dazu zu zahlen. Wenn ich 100 Euro Entgelt in meinen Vertrag zahle, kommt 15 Euro mindestens obendrauf. Das ist die Arbeitgeberpflicht. Aber das ist oft noch nicht so viel, dass das das Produkt, was ja relativ schwach verzinnt, es in der Regel attraktiv macht. In der Regel sagen wir, so eine betriebliche Altersvorsorge ist interessant, sobald der Arbeitgeber mindestens 30 Prozent besser mehr dazugibt. Dann macht das Produkt attraktiver, nicht weil das Produkt selbst am Mehrrendite erwirtschaftet, sondern weil der Arbeitgeber es zuschaut. Das kann es interessant machen. Danke, dass du zugehört hast und toll, dass du ein Teil von How I Met My Mami bist. Wir hoffen dir diese Folge gefallen. ⁓ keine Folge zu verpassen, klick einfach direkt auf den Abonnieren-Button auf Spotify, Deezer und Apple Podcasts. Für weitere Tipps und Tricks und andere, damit du dein Geld und dich besser kennenlernst, folge uns auf Instagram, Twitter, Facebook und LinkedIn. Dort kannst uns auch immer schreiben, weil du Fragen, Feedback oder Themenwünsche hast. Power mit my Money wird gesponsert von der MyVac Finanzakademie. Spannende Online-Kurse für deine finanzielle Zukunft zu ETFs, Immobilien und Altersvorsorge. Natürlich gibt's für dich Rabatt. Schau dafür einfach in die Show Notes. Bis zum nächsten Money Monday. Wir freuen uns schon.

Speaker 2: Informationen. schreiben.

Über diesen Podcast

Der Finanzpodcast für Anfänger von Lena Kronenbürger und Ingo Schröder.
Warum werden wir so emotional, wenn wir auf unseren Kontostand gucken? Weshalb sollte man sein Geld investieren, anstatt es auf dem Konto zu horten? Und sind Investmentbanker wirklich alle nur gewissenlose Arschlöcher? Das fragt sich zumindest Lena. Sie arbeitet als freie Journalistin und Moderatorin und hat mit Finanzen nicht viel am Hut. Aber das soll sich jetzt ändern! In jeder Podcastfolge spricht sie daher mit dem Honorarberater und Finanzexperten Ingo – und fragt regelmäßig weiteren geladenen Expertinnen und Experten rund um das Thema Geld und Finanzen Löcher in den Bauch. Werdet Teil der #HIMMM-Community und lernt auf lockere Weise die Basics und Hintergründe der (manchmal ganz schön persönlichen) Finanzwelt kennen. Warum? Um eigenständig und mit handfestem (Ge-)Wissen gute Finanz- und damit auch Lebensentscheidungen treffen zu können.

Disclaimer: Der Inhalt dieses Podcasts dient ausschließlich der allgemeinen Information. Die im Podcast gemachten Aussagen sind nicht als Aufforderung oder Empfehlung zu verstehen, einzelne Finanzprodukte zu erwerben oder zu verkaufen. Alle Informationen aus diesem Podcast können und sollen eine individuelle Beratung durch hierfür qualifizierte Personen nicht ersetzen.

von und mit Lena Kronenbürger & Ingo Schröder

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