How I met my money

How I met my money

Der Finanzpodcast für Anfänger

Transkript

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Speaker 1: Willkommen zu How I Met.

Speaker 2: Mein Honeys

Speaker 1: dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. Hallo Ingo! Wir sprechen heute noch mal weiter über so spannende Sachen wie Zinsen, Negativzinsen, Zinswände, wilde Sachen. Wir hatten es letzte Folge ja schon besprochen. Es gibt Negativzinsen. Es aber noch ein anderes Wort dafür, ein Synonym, oder? Wie heißt die nochmal? Negativzinsen? Strafzinsen und Negativzinsen. Ist genau das gleiche, ne? Ja. Ich möchte jetzt mal wissen...

Speaker 2: Hallelena! Strafzinsen. Ja.

Speaker 1: Was hat das mit mir zu tun? Warum muss ich mich darum kümmern? Hat das konkrete Einfluss auf mein Leben.

Speaker 2: Ja, hat es. Okay, klingt nicht gut. Bankberater dich im Zweifel so sehr nerven wird, bist du irgendwann vollkommen

Speaker 1: Im Boden liegend und sagt komm, Sie meinen...

Speaker 2: Geld. Nimm's einfach, pack's in deine zu teuren, aktiv gemanagte Force rein oder mach den Bauschwaffvertrag oder die Beteiligung oder was auch immer. Weil er dich halt eben so lang nervt, bis du es machst. Weil, das hat damit zu tun, das hat mir ja schon erklärt, dass eben die Politik der EZB, aber auch die der Banken, Banken dazu eben veranlasst, zu sagen, dass wenn dein Kontostand ... auf Tagesgeldkonten, auf Girokonten, wie auch immer, eine gewisse Grenze überschreitet, die jede Bank auch selbst festlegen darf, dann fallen eben Negativzinsen an. Das heißt, es entsteht das kuriose Phänomen, dass man der Bank Geld gibt und dafür noch beschraft wird. Genau, damit sie das Geld verwahrt und dafür noch

Speaker 1: Ja. weil wir da ja bisschen geguckt haben, da noch für Gründe dahinterstecken, aber ja.

Speaker 2: Genau, aber an sich zahlt man eben Strafzinsen. Das hält immer weiter Einzug. Lange Zeit war das so über 100.000 Euro. Jetzt ist es mittlerweile schon eigentlich üblich bei fast jeder Bank, vor allem natürlich aber vor Ort Banken, die einfach andere Kosten nochmal haben, dass man ab 50.000 Euro Strafzinsen zahlt. Manche Banken gehen sogar hin und sagen, ab 10.000 Euro zahlt man eben schon Strafzinsen von bis zu 0,5 Prozent pro Jahr.

Speaker 1: Und ich meine, da wird nicht stehen, so, sie zahlen jetzt Strafzinsen, sondern da steht dann, sie bekommen ein Verwahr-Entgelt. Ein Verwahr-Entgelt. Oder? Also muss bezahlt werden. Also nicht, dass ihr da denkt, da muss jetzt Strafzinsen stehen. glaub, so offen sind sie nicht.

Speaker 2: Genau. Ja, genau. Und vor allem ist es dann auch so, dass man halt eben dazu mehr oder weniger gezwungen wird, die neuen Konditionen zu unterschreiben. Und man kann das natürlich bisschen hinauszögern, aber irgendwann ist es dann halt so weit, und wenn man das nicht unterschreibt, dann hat die Bank das Recht, einem das Konto zu kündigen.

Speaker 1: Und ist das bei allen Banken so oder wird das jetzt bei direkt Banken nicht so?

Speaker 2: Also bei manchen Banken hab ich es jetzt noch nicht mitbekommen bei mir selbst. Einige, die dazugehört haben, wissen ja, ich bin bei N26. Da war das jetzt nicht so, da hab ich noch nicht Bescheid bekommen. Aber bei den meisten, ich hör's von vielen Kunden dann, den meisten Banken, Sparkassen und Volksbanken, die typischen Banken, man so kennt, auch Comdirect zum Beispiel, fallen diese Verwahr-Entgelte an.

Speaker 1: Und man kann also auch nicht wegrennen. Das heißt, es lohnt sich jetzt für mich auch gar nicht zu wechseln, eigentlich, weil es kommt E.

Speaker 2: Also ab gewissen Summen ja. Das wird sich eben aufgrund der aktuellen Niedrigzinsphase nicht vermeiden lassen, dass die meisten Banken früher oder später ab einer gewissen Summe diese Strafzinsen nehmen werden.

Speaker 1: Ja gut, klingt jetzt erst mal nicht so positiv, da wir aber doch beide immer positiv bleiben wollen. Gibt es noch irgendwas, wo du sagst so, hey, es gibt eine super Entwicklung aber und es lohnt sich voll. Oder würdest du sagen, wir müssen jetzt deprimieren bleiben? Ist jetzt einfach nicht so cool.

Speaker 2: Ja, positiv ist das nicht unbedingt. Aber eigentlich doch. Weil man sich final mal damit beschäftigen muss, was mache ich mit eventuell viel Geld, was eigentlich nur auf meinem Konto rumdümpelt? Weil gut war das noch nie, dass man sein Geld einfach hat rumliegen lassen. Und man musste sich bisher aber im Zweifel nicht damit beschäftigen, weil es jetzt mal bis auf Inflation, das hatten wir ja beim letzten Mal schon, jetzt nicht so negative Auswirkungen hatte.

Speaker 1:

Speaker 2: Aber jetzt wird man halt dazu gezwungen. Gerade bei größeren Summen. Und das läppert sich. Oder sich damit zu beschäftigen. Weil ich hab das mal ausgerechnet, wenn man bei 2 % Inflation und 0,5 % Negativzinsen, Strafzinsen wie auch immer man das nennt, wenn man das Geld 10 Jahre lang nicht anfassen würde, dann würden aus 100.000 Euro

Speaker 1: Was du in das TN?

Speaker 2: und bei 78.000 Euro werden. Und nach 20 Jahren sogar nur noch 60.000 Euro.

Speaker 1: rechnest du so was aus? Einfach mal so Spaß nach der Arbeit?

Speaker 2: Jaja, das so beim Einschlagen mach ich das mal kurz. Nein, es gibt ein Webinar dazu, das können wir dann auch mal in die Show Notes packen, das ist auch umsonst in unserer Finanzakademie. Das heißt, wie umgehe ich eben die negativen Zinsen und in Vorbereitung dafür habe ich das dann mal ausgerechnet. Kann man aber einfach auch auf Zinsenminus berechnen mal machen. Ja, cool. Jetzt muss ich mich eben damit beschäftigen und damit geht natürlich viel einher. Und genau dafür ist dieses Webinar, was wir da haben, auch gedacht. Und da können wir mal so einen kurzen Einblick geben. Und ich muss mir halt über vieles Gedanken machen und einen cleveren Plan am besten aufstellen. Und diesen Plan oder dieses System, das nennen wir das Treppensystem. Mhm. Das heißt, wenn man sich ...

Speaker 1: Stufe für Stufe schätze ich jetzt mal, oder? Richtig!

Speaker 2: Ja, genau. Bildlich kann man sich das super vorstellen. Also, Nene, du kannst dir mal deine Treppe vorstellen, deine Wunschtreppe, Lena.

Speaker 1: Noch mal so eine schöne alte Holztreppe.

Speaker 2: Genau, eine schöne alte Holztreppe. du fängst quasi auf der ersten Stufe an und das ist dein Girokonto. Und dann überlegst du dir halt eben, wie viel Geld benötige ich denn unbedingt auf dieser Treppenstufe, auf dem Girokonto für mein alltägliches Leben. Dann Notgroschen, nächste Treppenstufe. haben wir auch schon darüber gesprochen, ist, glaube ich, klar. Danach auch ein wichtiger Punkt, bevor ich ans Investieren denke, das Thema kurzfristige Liquidität, Treppenstufe Nummer drei. Bedeutet alles, was ich zwischen null bis vier Jahren zusätzlich an Investitionen brauche für, keine Ahnung, plan mir ein Haus zu kaufen, Eigenkapital dafür, ich will ein Insta-Betikel machen, ich will umziehen und muss noch extra Geld für den Umzug verplanen. Ich will einen schönen Urlaub machen. Und alles, sind Dinge, die von meinen normalen Einnahmen nicht gedeckt werden, dann brauch ich ja zusätzlich Geld. Und dieses Geld sollte eben auf diese Treppenstufe drei. Man könnte theoretisch diese Treppenstufe dann auch unterteilen, weil es sind halt null bis 48 Monate. Ja, und wenn ich jetzt weiß, okay, in den nächsten 12 Monaten brauch ich 10.000 Euro und in den nächsten drei Jahren auch noch mal 10.000, dann könnte ich das eventuell auch schon

Speaker 1: Mhm.

Speaker 2: woanders parken auf dem Tagesgeld oder auf dem Festgeldkonto, wo ich zumindest noch Minimalzinsen bekomme. Das ist so Treppenstufe 1 bis 3. Im Endeffekt so kurzfristigere Rücklagen, also Girokonto, Notgroschen, kurzfristige Liquidität. und danach kann ich mir dann eben darüber Gedanken machen, ja, aber vielleicht will ich mein Haus nicht in drei Jahren kaufen, sondern in sechs Jahren. Und dafür will ich Eigenkapital haben. Aber jetzt so wie du zum Beispiel anzulegen mit 70 30, wenn ich jetzt nicht so einen langen Anlagezeitraum habe, sondern nur sechs Jahre, muss ich mir eben darüber Gedanken machen, wie kann ich das dann sinnvoll tun. Und da geben wir dann auch zum Beispiel Impressionen. Und so geht man quasi je höher man geht in der Treppe, also je höher man raufschreitet, je höher die Treppenstufe ist, desto länger ist mein Anlagezeitraum. Dann könnte ich, wenn es zur Risikobereitschaft passt, theoretisch auch mehr Risiko eingehen. Aber so macht man sich halt darüber Gedanken, wie viel Geld park ich auf meiner Treppenstufe, welches Ziel verbinde ich mit dieser Treppenstufe und wie und wo lege ich das Geld dann optimalerweise dafür an. Und das sind dann eben so Dinge, die wir in dem Webinar mitgeben und praktische Tipps an die Hand geben. da, wenn ihr mal reinschaut.

Speaker 1: Cool. Ingo, weißt du was ich gerne mache?

Speaker 2: Ne, alles Essen.

Speaker 1: Ja, das stimmt auch. Aber ich liebe es auch irgendwie, Nachrichten zu lesen und sie im Umfeld, hoffentlich sitzt immer jemand neben mir, so das vorzulesen, was Leute total nervig finden, weil nicht jeder will dauernd von mir die News haben. Aber gut, das mache ich ganz gerne. Verschiedene Quellen ziehe ich mir da ran. Unter anderem, natürlich auch, wenn die Deutschen, die deutsche Sicht haben will, Tagesschau. Und dann stand da letztens in der Tagesschau-App ... wird 2022 das Jahr der Zinswende. Hab ich gedacht, keine Ahnung, aber ich frag Ingo.

Speaker 2: Ich weiß es auch

Speaker 1: Zinswende? Und was ist die Zinswende?

Speaker 2: Ja, also was ist die Zinswende? Es geht im Endeffekt darum, dass die Zinsen ja momentan am Boden liegen, also bei Null sind, sowohl in Amerika als auch in Europa und dass jetzt eben darüber diskutiert wird oder die Wahrscheinlichkeiten abgewogen werden, ob 2022 die Zinsen angehoben werden. Und dafür gibt es Pro und Contra.

Speaker 1: Fangen wir mit pro an.

Speaker 2: fangen wir mit Pro an. Wenn die Inflation weiter so weggaloppiert, wie es bisher der Fall ist, dann gibt es ein Instrument, um das zu unterbinden, nämlich Zinsen anzuheben. Weil … Je mehr Geld im Umlauf ist, desto weniger ist ja der einzelne Euro wert. Also wenn ich einen Euro habe und stelle mir vor, der ist wirklich ein Euro wert und auf einmal gibt es einen zweiten Euro, der daneben liegt, dann wären beide zusammen nur noch einen Euro wert, aber der einzelne nicht mehr. Das heißt, ein Oldtimer, ein Oldtimer, weil es der letzte auf der Welt ist, ist 500.000 Euro wert. Jetzt taucht auf einmal irgendwo ein zweiter auf, dann ist natürlich der Wert nicht mehr so hoch. weil es auf einmal einen zweiten gibt.

Speaker 1: Ja bei Eurozimmer macht das irgendwie Sinn, aber bei Euros...

Speaker 2: Weil man sofort weiß, kann einen zweiten danebenlegen. Aber du musstest dir vorstellen, es gibt keinen zweiten Euro-Schein. Es gibt nur diesen einen Euro-Schein. Und ich pack einen zweiten Euro-Schein daneben. Beide sind zusammen aber nur einen Euro wert. Wir nehmen das Oldtimer-Beispiel. Ja, Oldtimer ist gut. Aber vom Prinzip her ist es dann praktisch so mit dem Geld auch. Dass der einzelne Euro weniger wert wird. Das heißt, je mehr Geld ich drucke, so Druckmaschinenmäßig, desto weniger wird das Wert, was schon im Umlauf ist. So. Und ich kann natürlich Geld drucken, aber anders gesagt, wenn ich Geld quasi günstig verleihe, mach ich so was Ähnliches. Das heißt, ich befeuere das System. und so ein bisschen quasi wieder Holz aus dem Ofen rauszunehmen, ist eben, wenn ich die Zinsen erhöhe.

Speaker 1: Zinsen erhöhen bedeutet man bekommt mehr Zinsen als Spaß.

Speaker 2: Das ist gut für den Sparer, aber schlecht für alle die, die sich Kritte nehmen wollen.

Speaker 1: Okay, das heißt, das sind jetzt schon die... Jetzt kommen wir zur negativen Seite. Also, schlecht, wenn wir ein Haus kaufen möchten.

Speaker 2: Schlecht, wenn wir ein Haus kaufen möchten. Schlecht für die Immobilienpreise, tendenziell. Und auch eben schlecht, wenn ich Kredite aufnehmen möchte. Mhm. Als Unternehmen. Natürlich muss man sich immer die Frage stellen, von welchem Niveau kommen wir? Also, historisch liegen wir eher beim Zinsniveau von zwei bis drei Prozent, aktuell sind wir bei null. Wenn das jetzt mal auf 0,5 oder im Zweifel sogar ein Prozent hochgeht, ist das historisch immer noch tief. Aber ... Das ist eben das Pro für eine Zinswende, dass, wenn die Inflation weiter weggaloppiert, dass eben ein Instrument der Notenbanken ist, Zinsen wieder anzuheben. Ob das wirklich passiert, zumindest in Europa, halte ich doch für unwahrscheinlich. In Amerika ist das wahrscheinlicher, weil es einfach ein eingeschlossenes System ist, ein Land. Es ist eben immer noch die Europäische Währungsunion. Und wir haben schon starke Unterschiede zwischen Ländern wie Frankreich, Deutschland, Holland, beziehungsweise, genau, und Belgien zu Spanien, Italien, Griechenland und Portugal. Was Verschuldung angeht. Und ich glaube, ich hab's wahrscheinlich in einer der ersten Folgen das Beispiel gebracht, wenn man Christine Lagarde heißt und ein Dispo-Konto von mehreren ... Billionen Euro hat. Die Chefin der EZB, Und ein Dispo-Konto von mehreren Billionen Euro hat. Und selbst entscheiden darf, ob ich meinen Dispo-Zins anhebe oder nicht.

Speaker 1: Die Chefin der EZB, richtig?

Speaker 2: Was mach ich wohl? Ja, ich werde sie eher nicht erhöhen. Vor allem, wenn ich weiß, dass wenn ich das tue, haben Deutschland, Holland und Frankreich vielleicht weniger Probleme, aber andere Länder, die noch höher verschuldet sind, Spanien, Italien und wie sie alle heißen, dass die dann wirklich Probleme haben, Kredite aufnehmen zu können von Investoren oder die bezahlen zu können. dann ist das in Europa unwahrscheinlich. In Amerika ist das durchaus wahrscheinlich her, aber man muss eben mal abwarten, wie läuft es mit der Inflation und jetzt kommen wir dann quasi auf die Folge dessen, es ist ja immer noch ein Niveau, was verhältnismäßig niedrig ist.

Speaker 1: Aber die Auswirkungen, die wir gerade genannt haben, die merkt man auch als normale Bürgerin, als normaler Bürger, dass halt eben zum Beispiel Immobilienpreise so teuer werden, oder? Und dass man einfach keine Zinsen mehr hält. Das sind einfach so Sachen, die wir spüren.

Speaker 2: Immobilienpreise sind ja teurer geworden oder dieser Hype, diese Blase ist ja entstanden, weil die Zinsen immer niedriger geworden sind. und ich damit immer günstiger finanzieren konnte. Und wenn ich weiß, jemand, ein Haus verkaufen will, dass jemand das für quasi 0 % finanzieren kann, dann kann ich natürlich einen höheren Preis nehmen. Und wenn sich das jetzt wieder ändert, sprich Zinsen höher werden,

Speaker 1: dass die Zinswende wäre.

Speaker 2: Genau. Dann folgt natürlich, dass Kredite teurer werden. Sprich, ich kann nicht mehr diesen Aufschlag draufpacken oder nicht mehr so hoch als Verkäufer von Immobilien, weil es weniger Interessenten gibt, weil manche finanzieren halt nur so spitz auf Knopf. Ja, und wenn die Zinsen bisschen höher sind, könnten die eigentlich gar nicht mehr finanzieren. Heißt, es gibt weniger Nachfrage, dementsprechend können die Preise auch nicht mehr so stark steigen. Und was man auch nie vergessen darf, ist jetzt so ein kleiner Exkurs. Viele finanzieren auch nur auf zehn Jahre. Und dann kommt eine Anschlussfinanzierung mit eventuell höheren Zinsen. Wenn ich aber vorher schon nur spitz auf Knopf gerade das so eben packen konnte und mir die Immobilie so eben leisten konnte, könnte ich natürlich bei eventuellen Zinserhöhungen Probleme haben. Das sind natürlich nicht wünschenswerte Einzelschicksale. Folgt natürlich, also die Folge daraus ist aber, dass eventuell ... Zwangsversteigerung Verkäufe stattfinden müssen, was wiederum das Angebot an Immobilien erhöht und deswegen die einzelnen Immobilien an sich weniger wert wäre oder nicht mehr so stark im Preis steigen.

Speaker 1: Okay. Was ich aber jetzt nur als Lai verstanden habe, ist, dass Expertinnen und Experten sich schon darum streiten, ob es das jetzt geben wird, die Zinswende, oder nicht. Also ob vielleicht auch höhere Zinsen kommen oder nicht. Was ist so deine Meinung dazu?

Speaker 2: Ja, also ich meine, das Pro hatten wir gerade und wir wissen ja nicht, ob die Inflation so weitergehen wird oder nicht. Das ist ja das eine. Also wir wissen es einfach nicht. Keine Ahnung, in die Glaskugel. Zinswänden wurden schon vor 5, 6, 7 Jahren auch heraufbeschworen. Nichts ist passiert. Das Gegenteil ist angekommen. Was natürlich eben dagegen spricht, ist die hohe Verschuldung und eine abkühlende Wirtschaft. Das heißt, wenn wir also weiterhin Lieferkettenprobleme haben, wenn wir Probleme mit Corona haben, mit Omikron, Einschränkungen usw., ist es natürlich fatal, zu sagen, mein Feuer bekommt weniger Luft. Ja, also, das ist jetzt so bisschen ... Ich bin jetzt auch kein Kamin-Experte. Aber je mehr Luft es ja bekommt, je mehr Sauerstoff, desto mehr kann's brennen, So, und das wäre jetzt ungefähr so, als würde ich sagen, ich hab ihm schon Holz entzogen. Und parallel kommt aber aufgrund der Gegebenheiten sowieso weniger Sauerstoff an. Das ist natürlich eine toxische Mischung. Und das ist eben aber auch das Risiko, was da ist. Und deswegen müssen da Notenbanken halt eben so den den schmalen Grad finden von, was ist okay ... an Zinsen anzuheben. Wenn sie es überhaupt tun, da komm ich gleich noch mal drauf. Oder zu sagen, wir lassen's in einem geregelten Maße weiterlaufen. Und dieses ... Dieses Ventil zu finden, ist eben die Frage, kommt überhaupt die Zinswende oder fahren die Notenbanken erst mal nur, das passiert ja jetzt gerade schon in Amerika, nur ... das zurück, was sie gerade kaufen. Das war jetzt mal ganz einfach. Was kaufen die gerade? Notenbanken gehen hin und sagen, wir schaffen eine künstliche Nachfrage ... an Anleihen. Mhm. Anleihen sind ja im Endeffekt Staatsanleihen, Schulden quasi, die der Staat verkauft. Und die Notenbanken gehen hin und kaufen diese Schulden. Ja. So. Das heißt, wenn ich ... Wir hatten damals das Beispiel mit dem Bazaar, wenn ich also so eine Anleihe hab mit vier, fünf Prozent, jetzt hab ich die nicht, sondern ich hab eine Anleihe von 0,1 Prozent oder 0,2 Prozent, also an sich schon mal sehr unattraktiv. Mhm. Und ich will die verkaufen. Und ich hab automatisch immer einen neben mir stehen und sag, nehm ich dir sofort ab. Dann kann ich dafür natürlich immer einen ganz guten Preis verlangen. Und was die Banken machen, oder die Notenbanken machen werden, ist halt zu sagen, ja, jetzt stehen wir aber nicht jeden Tag 24 Stunden da, sondern nur noch zwölf Stunden. Nur noch alle zwei Tage. Nur noch einmal die Woche. Sie realisieren das. Ja, ihre Anleihenkäufe.

Speaker 1: Damit wird es auch richtig.

Speaker 2: In der Fachsprache, für die, das mal nachgucken wollen, man das Tapering. Und dieses, so ein bisschen die Liquidität wieder zu entziehen, ja? Mhm. Das automatische Angebot zu entziehen, das ist der erste Schritt, Notenbanken jetzt schon machen und das, was auch in Europa passieren wird. Ob es dann so weit kommt, dass Zinsen wirklich steigen, weltweit gesehen, mal abgesehen von Amerika, ist das relativ Klar bisher, dass es passieren wird, aber ob das auch in Europa mit Zinsen wirklich steigen, Zinsen passieren wird, das stelle ich in Europa persönlich noch stark in Frage. Aufgrund der Thematik, dass dann die Peripherieländer Spanien, Portugal, Italien stärkere Probleme damit haben, werden sich zu refinanzieren.

Speaker 1: Okay. Wie hängt denn das jetzt damit zusammen? Wir hatten jetzt nicht nur, also wir hatten ja ganz am Anfang das Thema Inflation auch. Jetzt gerade Zinswende. Und wenn wir das nochmal ganz konkret auf dich, auf mich, auf unsere tollen Hörerinnen und Hörer, Münzen, investiert haben. Wie hängt diese ganze Thematik jetzt mit unseren Aktien oder am besten mit unseren ETFs, wie wir investiert haben, zusammen.

Speaker 2: sehr gute Frage. bei Anleihen hatten wir schon in der Folge mit der entgegenkommene Airbag hatten wir schon mal so ein bisschen beschrieben, was steigende Zinsen mit Anleihen machen können. Deswegen würde ich alle bitten da noch mal reinzuhören. Ich glaube, war Folge 26 oder 27. Für Aktien hat es folgende Auswirkung. Wenn ich steigende Zinsen hätte, also ich für eine Anleihe den Zinskoupon wieder mehr bekomme. Werden Anleihen im Verhältnis zu Aktien wieder attraktiver? Ich mache mal ein Beispiel. Wenn ich eine Anleihe aktuell kaufen würde und die gibt mir 0,5 Prozent Zinsen als Zinskuppon und ich bekomme mit dem S &P 500, also den 500 größten amerikanischen Unternehmen oder auch ein MSC World bekomme ich eine Dividendenrendite von 2 Prozent im Schnitt von allen Unternehmen. Dann habe ich ja quasi 2 Prozent auf der einen Seite versus 0,5 auf der anderen Seite. Klar, ich gehe andere Risiken ein, aber an sich ist das Aktienpaket des MSC World deutlich attraktiver, auch jetzt nur, wenn ich mal in Zinsen denke, nicht in Wertsteigerung, gegenüber so einer Anleihe. Heißt, viel Geld bleibt im Aktienmarkt, weil es quasi keine Alternative gibt. Auf Englisch auch Tina, there is no alternative. Ja. Aber jetzt steigen die Zinsen. Dementsprechend steigen auch wieder die Anleihen-Coupons.

Speaker 1: Ja.

Speaker 2: die Zins-Goupons der Anleihen. Und jetzt komme ich wieder auf 1,5 % relativ risikoarm versus 2 % mit mehr Risiko bei meinem breiten Aktienpaket. Dann kommen natürlich viele, jetzt vielleicht nicht unbedingt PrivatanlegerInnen, aber professionelle Investoren auf die Idee, weil sie gewisse Regularien haben. Wenn so ein Steuerberatungspensionsfonds, der muss das halt super sicher anlegen und hat irgendwelche Stoppmechanismen, dass man eben nicht zu viel Risiko eingehen darf. das sinnvoll ist oder nicht, dahingestellt, aber so ist es. Und da gibt es sehr viele von. Dann sagen die natürlich, ja gut, dann schichten wir doch mal ⁓ von Aktien in Anleihen. Macht an der Stelle für uns mehr Sinn. Ja, vom Risikorenditemanagement. Und so fließt dann Geld aus Aktien raus, rein in Anleihen, was natürlich dafür, wenn es in Breite passiert, dafür sorgt, dass nicht mehr so viel Nachfrage da ist an den Aktienmärkten und dann Kurse stagnieren, fallen können oder eben nicht mehr so stark steigen wie vielleicht vorher.

Speaker 1: Okay. Und trotzdem bleibt die Annahme, dass die Märkte langfristig steigen.

Speaker 2: Ja, das auf jeden Fall. Also was wir jetzt erleben, ist eine kurzfristige Sache. Es gab schon immer Zinssenkungen, aber auch Zinssteigerungen. Wir hatten in Amerika zum Beispiel schon den Fall, dass wir von, jetzt bin ich mir nicht ganz sicher, ich meine 2017, 2018 auch schon steigende Zinsen hatten. Danach sind sie aber auch wieder gefallen, auch durch Corona natürlich. Aber auch schon vorher durch ein bisschen Wirtschaftsabkühlung. Und Wir hatten diese Zinszyklen schon immer. Vielleicht auf einem höheren Niveau als heute, aber sie gab es schon immer. Was man langfristig nicht vergessen darf, und das ist das Beruhigende als AnlegerInnen, auf was es wirklich Die Ohren sind gespitzt. Das sind kurzfristige Dinge, aber wir versuchen langfristig zu investieren. Was langfristig zählt, ist

Speaker 1: Ja, jetzt freue ich mich.

Speaker 2: Das hatten wir ja schon mal in der Folge davor, dass du ja als Anlegerin an den Gewinnen der Unternehmen beteiligt wirst. Über den Umsatz. So, das heißt, jetzt kann mal jeder seine Finger mitnehmen. Macht das einmal,

Speaker 1: Ich muss immer mit den Fingern.

Speaker 2: Ein Umsatz macht Unternehmen. Ein Unternehmen macht Umsatz, Finger. Aus dem Umsatz entsteht Gewinn. Mittelfinger. Der Gewinn entsteht, weil ein Unternehmen Produkte und Dienstleistung, Finger 3. Produkte und Dienstleistung gegen Geld verkauft.

Speaker 1: Finger eins, Zeigefinger Mittelfinger.

Speaker 2: kleiner Finger. An Daumen Menschen

Speaker 1: Warte mal kurz, was? War der kleine Finger nicht an Menschen?

Speaker 2: Nee, warte. Zeigefinger, Unterfinger. Ich bin an Gewinn beteiligt, Mittelfinger. Weil ich verkaufe Produkte und Dienstleistungen Ringfinger, kleiner Finger gegen Geld. Also ich verkaufe Produkte und Dienstleistungen gegen Geld an Menschen.

Speaker 1: Ja. Ja, gegen Geld ist mich verpasst. Menschen. Juhu und jetzt habe ich eine ausgestreckte Haare.

Speaker 2: Richtig. und das ist jetzt ganz einfach. Und jetzt erkläre ich dir ganz einfach anhand dieser Hand, warum das langfristig immer steigt. Umsatz und Gewinn heißt Zeigefinger, Mittelfinger ist klar, das ist für uns wichtig. Vor allem der Mittelfinger ist für uns wichtig. Nicht nur im Straßenverkehr, sondern auch jetzt. man eben, weil das ist der Gewinn, das ist für uns als AnlegerInnen wichtig.

Speaker 1: Mhm.

Speaker 2: und ich verkaufe Produkte und Dienstleistungen gegen Geld. So das heißt, solange ich irgendwas gegen Geld verkaufe, egal ob Euro, ob Timbuktu-Dollar, egal ob D-Markt-2, egal ob Kryptowährungen, solange ich Produkte und Dienstleistungen gegen Geld verkaufe, mache ich Umsatz und Gewinn. So, und jetzt kommt der entscheidende Faktor. werden wir perspektivisch mehr oder weniger Menschen auf der Welt.

Speaker 1: Mehl.

Speaker 2: Das heißt, ich verkaufe Produkte und Dienstleistungen gegen Geld.

Speaker 1: Ja, ich verkaufe.

Speaker 2: Genau, das war Umsatz und Gewinn. Das heißt, ich verkauf, ich habe Produkte und Dienstleistungen und es gibt immer mehr Menschen perspektivisch auf der Welt, die mir diese Produkte und Dienstleistungen abnehmen. Sprich, wenn mir mehr Menschen mehr Produkte und Dienstleistungen abnehmen, mache ich mehr Umsatz und damit auch mehr Gewinn. Und an dem mehr Gewinn bin ich beteiligt als Anleger.

Speaker 1: Also wir profitieren vom schönen Kapitalismus.

Speaker 2: ⁓ Bevölkerungswachstum. Und jetzt fragt man sich ja gut, aber die Bevölkerung wächst ja stetig, warum wächst dann auch nicht der Kapitalmarkt stetig? An sich tut er das. Die Kapitalmärkte gehen langfristig stetig nach oben. Was aber passiert ist, es kommt mal manchmal Nebel dazwischen. Und der Nebel ist genau so was, was wir besprochen haben. Lieferkettenprobleme, Corona, Inflation. Zinswende. Sprich, ich kann die Folgen aus diesen Ereignissen kurzfristig ein, zwei, drei Jahre nicht genau abschätzen. Das ist wie, wenn, ich mach das mit Kunden manchmal, äh, äh...

Speaker 1: Wenn man mit der Brille in ein Geschäft geht und alles beschlägt.

Speaker 2: Ja, quasi. Ich mache das mit Süßigkeiten. Und zwar steht bei uns im Büro so Süßigkeiten-Topf. Und ich sage, stell dir jetzt vor, 100 Leute würden bewerten, wie viel diese Süßigkeiten wert sind. Und einer würde sagen, 10 Euro, der andere 100 Euro. Und der Mittelwert, aus allen Meinungen, kommt höchstwahrscheinlich dem realen Wert ziemlich nah. Das ist ganz nebenbei Börse.

Speaker 1: Ja, das hatten wir auch schon, dass eigentlich die Schwarmintelligenz das ist, wonach wir uns richten sollten.

Speaker 2: Das Problem ist, wenn der Schwarm irritiert ist. Heißt, was ich dann mache, ich halte dem Kunden ein Blatt Papier vor die Nase, vor die Augen, und der sieht nicht mehr so viel. Und im besten Fall hätte er auch noch Ocho Pax, das mache ich jetzt nicht im Kundentermin. Also er sieht und hört nichts. Oder nur sehr eingeschränkt. Und er weiß ja jetzt nicht, ob ich was aus dem Körbchen rausgenommen habe oder ob das Körbchen noch genauso viel wert ist wie vorher. Aber, und das ist das Schöne an der Börse, vierteljährlich müssen alle Unternehmen einen Report abliefern und zumindest kurzfristig in dem Moment lichtet sich das wieder ein bisschen. Kann aber sein, dass das Problem immer noch besteht, dass also fürs nächste Quartal die Auswirkung wieder nicht klar ist. Irgendwann werden die Auswirkungen auch aber klar. Irgendwann löst sich das Problem auch. So war es bisher immer. Und dann habe ich wieder eine klare Sicht darauf. Und dann ist der Wert vielleicht deutlich niedriger. Oder ich hab' vorher schon verkauft, weil ich keine klare Sicht hatte. Ich hab' einfach angehalten, wie beim Auto. Wenn's so neblig ist, dann fahr' ich auch nicht mehr mit 200, sondern nur noch mit 50 oder mit 40. Oder ich stoppe ganz. Und so passiert das manchmal auch an Börsen. Aber ich hör' nie auf, Auto zu fahren. Auch wenn Auto fahren jetzt nicht unbedingt immer sinnvoll ist, aber so mal in dem Beispiel. Und irgendwann geb' ich auch wieder mehr Gas, wenn ich sehe, da hinten ist Sonne. Und genauso passiert das auch langfristig an den Kapitalmärkten. Und der einfache Grund, warum es mittelfristig und langfristig immer steigen wird, ist eben, dass wir Produkte und Dienstleistungen gegen Geld konsumieren, egal welches Geld. Und dass daraus Umsätze entstehen und für uns eben wichtig Gewinne als AnlegerInnen. Und daran sind wir beteiligt. Und solange, es mehr Menschen werden und technologischer Fortschritt, aber das machen wir jetzt nicht mehr auf das Fass, spielt auch noch eine große Rolle da an der Stelle. Aber Solange es mehr Menschen auf der Welt geben wird, kann man sich als Anlegerin, wenn man breitgestreut über ETFs anlegt, beruhigt zurücklegen. Und man weiß, darum bin ich beteiligt. Ich hör die Badezimmer-Folge von uns einfach mal anhören, worin man so investiert. Dann kann man sich ganz beruhigt zurücklehnen.

Speaker 1: Danke Ingo, es war wie eine Meditation am Ende. Alle können jetzt ganz entspannt in den Tag starten oder ihn beenden. Vielen Dank und ich hoffe, euch hat es Spaß gemacht, in diese Grundsätze reinzuspringen und einfach eurem Nachbarn, eure Nachbarin, jetzt mal zu erklären, was Inflation ist und die Zinswende und warum wir uns vielleicht entspannen können.

Speaker 2: So ist es.

Speaker 1: Cool. Bis dann Ingo, ⁓

Speaker 2: Bis dann, ciao!

Speaker 1: Für weitere Tipps und Tricks und Informationen, damit du dein Geld und dich besser kennenlernst, folge uns auf Instagram, Twitter, Facebook und LinkedIn. Dort kannst uns auch immer schreiben, falls du Fragen, Feedback oder Themenwünsche hast. Power mit my Money wird gesponsert von der MyVac Finanzakademie. Spannende Online-Kurse für deine finanzielle Zukunft, ZUET-HFs, Immobilien und Altersvorsorge. Natürlich gibt's für dich Rabatt. Schau dafür einfach in die Show notes. Bis zum nächsten Money Monday. Wir freuen uns schon. ⁓

Über diesen Podcast

Der Finanzpodcast für Anfänger von Lena Kronenbürger und Ingo Schröder.
Warum werden wir so emotional, wenn wir auf unseren Kontostand gucken? Weshalb sollte man sein Geld investieren, anstatt es auf dem Konto zu horten? Und sind Investmentbanker wirklich alle nur gewissenlose Arschlöcher? Das fragt sich zumindest Lena. Sie arbeitet als freie Journalistin und Moderatorin und hat mit Finanzen nicht viel am Hut. Aber das soll sich jetzt ändern! In jeder Podcastfolge spricht sie daher mit dem Honorarberater und Finanzexperten Ingo – und fragt regelmäßig weiteren geladenen Expertinnen und Experten rund um das Thema Geld und Finanzen Löcher in den Bauch. Werdet Teil der #HIMMM-Community und lernt auf lockere Weise die Basics und Hintergründe der (manchmal ganz schön persönlichen) Finanzwelt kennen. Warum? Um eigenständig und mit handfestem (Ge-)Wissen gute Finanz- und damit auch Lebensentscheidungen treffen zu können.

Disclaimer: Der Inhalt dieses Podcasts dient ausschließlich der allgemeinen Information. Die im Podcast gemachten Aussagen sind nicht als Aufforderung oder Empfehlung zu verstehen, einzelne Finanzprodukte zu erwerben oder zu verkaufen. Alle Informationen aus diesem Podcast können und sollen eine individuelle Beratung durch hierfür qualifizierte Personen nicht ersetzen.

von und mit Lena Kronenbürger & Ingo Schröder

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