How I met my money

How I met my money

Der Finanzpodcast für Anfänger

Transkript

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Speaker 2: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. Hallo Ingo! Hallo Lena! Wir haben heute Frau Monika Müller wieder zu Gast. Hallo Frau Müller!

Speaker 1: Hier ist Monika Müller und ich freue mich, Sie kommen.

Speaker 2: Schön, dass du wieder dabei bist, Monika. Ja, Ingo und ich haben uns so auf heute gefreut. Aber es gab auch viele Hörerinnen und Hörer, die uns bei Instagram vor allen Dingen geschrieben haben, dass sie sich freuen würden, wenn sie nochmal wiederkommen würden. Und ich meine, wer den Podcast verfolgt, Monika Müller, der Name ist auf jeden Fall Programm. Sie werden häufig erwähnt. Und wir greifen immer wieder auf die Erkenntnisse, die sie uns in Folge zwei und drei erzählt haben, zurück. Ich stelle sie trotzdem vor für alle, die Frau Müller noch nicht kennen. Frau Müller, sind Diplompsychologin und haben Ausbildung in Paar- und Familientherapie, Traumatherapie sowie Supervision und Coaching und haben vor über 20 Jahren ihre eigene Firma gegründet und zwar in Wiesbaden, die FCM Finanzcoaching und seitdem sind Sie als Finanzpsychologin tätig und das hauptsächlich für Finanzprofis. Ich habe sie gerade schon gesagt, in Folge 2 und 3 haben wir bereits mit Ihnen gesprochen. Ich dachte trotzdem, es macht Sinn, dass wir noch mal ein bisschen zusammenfassen, was vielleicht so die größten Learnings davon waren. Auch wenn Ingo, ich meine, du wiederholst es ja auch immer ganz gerne, aber ich dachte, ich frage jetzt mal Frau Müller noch mal, ob Sie uns vielleicht noch mal dieses große Mandra, was immer über uns steht, zum Beispiel, die sich sicher fühlen, mit und ohne Geld, ob Sie das vielleicht noch mal erklären könnten und gerne auch Dieses was Ingo, was du auch schon mal sehr gut erklärt hast, aber vielleicht das auch noch mal aus ihrem Mund zu hören. Was bedeutet das, etwas auf unseren Teppich zu nehmen?

Speaker 1: sicher sein mit und ohne Geld. Das klingt ja erstmal ein bisschen komisch. Aber wenn wir uns zurückerinnern, als Kind auf die Welt gekommen zu sein, heißt, dass wir uns ganz natürlich sicher gefühlt haben. Und zwar auch ohne Geld. Und in der, ich sag mal, Er-Entwicklung, die wir so machen, Mensch kommen die ein oder andere interessante Erfahrungen dazu. und die lässt uns so langsam aber sicher zu so einem normalen Erwachsenen werden, der denkt oder die denkt, sicher kann ich nur mit Geld sein. diese, ja ich sag mal, Entwicklung vom Natürlich zum Normal, die wieder zurückzudrehen und wieder zu dem Gefühl auch, nicht nur zu der Erkenntnis, aber auch zu dem Gefühl zu kommen, dass ich sicher sein kann mit und ohne Geld. Das ist mir ein großes Anliegen, weil da drin liegt so ein Schlüssel in der Möglichkeit, sowohl für uns selber als auch für den Umgang mit anderen Menschen, beruflich oder privat, zu einem ganz großen Handlungsspektrum zu kommen. Und dieser Teppich, von dem Sie eben gesprochen haben, das ist mir so eingefallen, vor vielen Jahren, als ich anfing, damals noch mit dem Peter König zusammen diese Seminare zu machen, dann alleine. Und ich habe so überlegt, wie kann das jemand, der sich nicht mit dem Psychologie-Studium sechs Jahre lang mit dem Mensch beschäftigt hat, wie kann er das möglichst in ganz kurzer Zeit mit dem Bild verstehen, was ich damit meine, dass wir eigentlich alles mitbringen. Sicher sein, unsicher sein. Mächtig sein, ohnmächtig sein, schwach sein, stark sein. Und da ist mir eingefallen, dass man sagen kann, so wieder so als Baby, wir kommen auf die Welt und bringen alles mit, was der Mensch sein kann. Und das Baby krabbelt auf diesem riesen dicken Teppich durch die Gegend am Anfang. wenn es denn krabbeln kann. Und es geht überall hin. Und das Bild nicht gemeint ist, das Baby kann alles sein. kann laut sein und leise und lieb und aggressiv ohne Ende und die Eltern nerven und ganz tolle Gefühle auslesen. Und diese ganze Vielfalt, die haben wir immer noch in uns drin. Das ist dieser Identitätsteppich. auf dem wir auf die Welt kommen und auf dem wir auch als Erwachsene immer noch sein können. Aber jetzt kommen wir wieder zu diesem Entwicklungsprozess, den wir alle gemacht haben. Im Laufe unserer Entwicklung, unserer Zeit im Kindergarten, in der Schule, in der Familie und so weiter treffen wir mit Menschen zusammen, erleben Dinge und da kommt es auch manchmal dazu, dass wir lernen, dass von diesem Teppich irgendwas weg muss, also was wir nicht sein dürfen. Ja, vielleicht nicht aggressiv oder nicht so abhängig oder was auch immer. Und dann fängt dieser Teppich an, kleiner zu werden und Löcher zu kriegen. Und wer sich das jetzt bildlich vorstellt, weiß, dass er oder sie als Erwachsene, die uns jetzt zuhören, immer noch auf so einem Teppich sich bewegen. Aber dieser Teppich ist nicht mehr so schön groß und nicht mehr so frei. Also wir entwickeln uns eigentlich aus der Freiheit. ⁓ in so eine Begrenzung. Und was ich meine, wenn ich sage, wir nehmen diese Dinge wieder auf unseren Teppich zurück, mit dieser Reflexion zu Geld und unserer Beziehung zu Geld, dann meine ich, dass wir alles, was wir sein können, was wir in uns tragen, wieder aktivieren, zum richtigen Zeitpunkt natürlich. Und den Teppich wieder so schön groß, flauschig und auch so komot machen, wie er zum Beginn des Lebens war.

Speaker 2: Ich denke jetzt direkt an einen schönen Perser-Teppich oder so. Schön flauschig vor dem Kaminfeuer legen, das wäre doch ein toller Identitätsteppich. Ich habe einen ganz schönen mit Punkten. Der hat zwar nicht in echt Löcher, aber ich habe mir das wirklich gerade sehr bildlich sehr gut vorstellen können. Was ich total interessant daran finde, ja eigentlich, man als Baby so... ideal auf die Welt kommt und dann kommt die böse Gesellschaft und verformt ein. Oder gibt es auch Möglichkeiten, dass man durch die Entwicklung auch Sachen auf den Teppich holt und früher, die eben noch nicht angelegt waren?

Speaker 1: Ich würde mal sagen, wissenschaftlich kann ich das mit Sicherheit nicht exakt beschreiben, aber ich glaube, ist eher so, dass wir wirklich alles in uns tragen. Aber ich will es vielleicht noch ein bisschen ergänzen. Es gibt ja auch so etwas wie Persönlichkeit. Und ich sage dann immer, das ist so was wie die Landschaft, also Berge und Teler. Und der eine ist eben von seiner Persönlichkeit her, seiner ganzen chemisch-chormonellen Ausstattung her, was ja so in der Schwangerschaft sich nochmal ganz intensiv auch bildet. Natürlich gibt es Babys, die auf die Welt kommen. und die per se lauter und leiser sind oder aggressiver und sanfter. Aber die Anlage aggressiv zu sein, Anlage sanft zu sein, die haben wir alle in uns. Und was passiert ist, dass wir das nicht neu lernen in der Regel, sondern dass wir es aktivieren im Kontakt mit anderen Menschen. Das heißt also, wenn uns jemand anderer im Kindergarten das Schäufchen klaut. kann das sanfteste Kind und sollte es auch laut werden können und sagen kann stopp mein Schäufelchen oder ein Kind was sehr sehr laut ist und sehr aggressiv und sehr munter und beweglich wenn dieses Kind sieht ein anderes Kind hat vielleicht kein Schäufelchen dann sollte es in der Lage sein in dem Moment des Schäufelchen ganz freundlich und als Angebot rüberzugeben, sodass das andere Kind, was vielleicht nicht so laut ist, auch den Mut hat, das anzunehmen. Und das ist Entwicklung, das ist sowohl als Kind gute Entwicklung, dann auch als Erwachsene, auch bei unserem Thema heute. Wir entwickeln uns eigentlich ständig weiter und das ist schön. Und dann können natürlich auch, wenn neue Menschen in unser Leben treten, beruflich oder privat, können wir, können die mit uns in der Interaktion, in dieser Koentwicklung, die wir in Beziehungen immer haben, können uns helfen, Dinge, die wir vielleicht noch nicht so aktiviert haben, eben im Lauf des Lebens doch zu aktivieren und dem Teppich da ein bisschen mehr Ethik gegeben.

Speaker 2: Es ist ja so, dass wir uns ja viel mit dem Thema Geld beschäftigen, auch natürlich durch dich, Monika. Und da wird ja dann auch häufig von Projektionen auf Geld gesprochen, die aber eigentlich gar nicht so viel mit dem Geld zu tun haben. Kannst du da noch mal bisschen näher drauf eingehen?

Speaker 1: Ja, also ich nehme vielleicht einfach mal so diese Ausgangsidee. Wir als Kind, als Mensch, der sich entwickelt, wir erfahren, wie auch immer, dass bestimmte Dinge, die wir nicht tun sollten oder nicht sein sollten, von uns gelebt werden. Also zum Beispiel nicht so dreckig sein oder nicht so schmutzig sein oder nicht so aggressiv oder nicht mächtig oder keinen Druck ausüben und so weiter. wir haben diese Dinge aber in uns. Und wir haben in der Psychologie eben ein Wort, das heißt Projektion. Das heißt, wenn wir etwas in uns erleben, das wir verboten bekommen und es trotzdem wieder auftaucht, dann gibt es so eine Art Hilfskonstruktion. Wir projizieren das nach außen. Wenn man das salopp ausdrücken wollen würde, würde man sagen, wir tun so, als wären wir es nicht mehr. Und sehen das praktisch nur noch im Außen bei anderen Menschen. Oder, und jetzt kommt das Spannende, interessanterweise hat in unserer Menschheitsgeschichte das Geld auch so eine Projektionsfläche uns angeboten. dass wir sagen können, ich bin ja sehr, sag mal mal, gebend und für mich ist Geld nicht wichtig, aber andere Menschen, sind ganz kapitalistisch und die nehmen so viel Geld, wie es irgend geht, aber ich mache das nicht. Vielleicht hat dieser Mensch, das ist eine Hypothese, in der Kindheit. auch mal gerne viel Geld genommen, aber die Eltern oder die Umgebung hat das nicht so gut geheißen. Und dann ist dieses gute Gefühl, was man eist hatte als Kind, auch, sich mit Geld zu beschäftigen, abgewandert. Und man hat das projiziert, dieses gute Gefühl auf Geld und Kapitalisten und hat so eine Art, ich sag mal, Ambivalenz entwickelt. Einerseits will ich das Geld. weil ich es vielleicht auch angenehm empfunden habe, weil ich mich größer und stärker empfunden habe, dann habe ich projiziert, projiziert auf das Geld groß und stark sein als Kind. Und auf der anderen Seite habe ich aber auch einen Teil in mir, wo ich gelernt habe, das darf ich eigentlich gar nicht sein, nämlich mächtig und bestimmend. Das habe ich auf das Geld und auf Menschen mit Geld projiziert. Und damit habe ich so die Fantasie entwickelt, ich werde es dann nicht mehr. Also wenn ich was projiziere, heißt es, Bei den negativen Projektionen eben nicht, dass ich das gar nicht mehr bin, sondern, und das ist ein bisschen das Herausforderende auch in der Partnerschaft, ich merke das gar nicht mehr. Das heißt, Geld bietet uns sozusagen eine Möglichkeit an, Dinge, von denen wir denken, dass wir die nicht sein sollten, zu übernehmen. Dann ist das Geld eben das böse Element im Leben oder das, was andere Menschen unterdrückt, obwohl ich das vielleicht selber mal war. aber nicht sein darf. Und umgekehrt ist das Geld auch interessanterweise ein Platz geworden für die Dinge, die mir wichtig sind. Freiheit, Sicherheit. Weil irgendwie ich verstanden habe und gelernt habe in der Familie oder in der Gesellschaft. Ja, also Sicherheit gibt es eigentlich nur, wenn du genug Geld hast.

Speaker 2: Warum genau nimmt denn aus deiner Sicht Geld gerade die Projektionsfläche ein? warum kann das nicht irgendwas anderes sein? Was macht Geld so besonders in dem Moment? Weil für viele klingt es ja erstmal, was hat es jetzt mit Geld zu tun? Und die meisten wissen es dann doch irgendwie, wenn sie mal in sich reinhören. Aber aus deiner Sicht, was macht es so besonders, dass Geld genau diese Eigenschaften alle annehmen kann und eben so eine tolle Projektionsfläche in Anführungszeichen ist?

Speaker 1: Da müssen wir ein bisschen die Geschichte zurück. Das Spannende ist ja, Geld ist ja keine Ressource, irgendwo mal auf der Erde rumgelegen ist, wie Holz oder Gold oder was auch immer, sondern Geld haben wir, wir Menschen geschaffen. Wenn man sich das ganz klar macht, dann ist Geld von ersten Moment an etwas, was zwischen Menschen eine Funktion ausübt. Und eine ganz frühe Funktion zum Beispiel ist, dass Geld oder Empläme, die so was wie, schönes Wort, Geldtunk ausgemacht haben in einer Gruppe, in einer Gesellschaft, in einem sozialen Gefüge, das Geld sozusagen gezeigt hat meinen Status, wer bin ich. Das heißt, was wir heute mit den Projektionen uns angucken, ist gar nicht so neu, sondern das ist im Grunde genommen mit der Entstehungsgeschichte von Geld schon in die Welt gekommen. Es ist etwas, was zwischen uns als Mensch mitschwingt. Und das von Anfang an. ganz zurückdrehen, dann waren das Millionen auf dem Konto, sondern das war etwas, was man vielleicht an der Kleidung getragen hat, ein Emplem. Oder es gibt auch so eine schöne Geschichte, Steine waren das auch mal. Das heißt also, dass Menschen in einer Gemeinschaft, große Steine hatten, dass die als der, ich sag mal, der bestangesehenste Mensch und vielleicht dem man auch das meiste zugetraut hat, dieser Gemeinschaft gelebt haben. Und das hat sich im Grunde genommen nie verändert. Was sich verändert hat, sind die Formen von Geld, die wir kennen. Irgendwann sind die Münzen dazukommen, weil es bisschen leichter ist als so Riesenstein. Dann haben wir die virtuelle Währung und so weiter. Aber diese Funktion, dass, wenn Geld in den Raum kommt, sich zwischen uns was neu bewegt und wir uns anders angucken. Wenn ich weiß, Ingo, du bist Millionär, dann ... kann es dass ich so eine Art Ehrfurcht in mir entwickle und ein anderer wird aggressiv. Obwohl der Ingo der gleiche Mensch wie vor fünf Minuten ist. Das ist bis heute praktisch eine Funktion, die das Geld einnimmt. Und vielleicht ein Punkt noch ist, es gibt auch andere Projektionsflächen. Führungskräfte, Ehepartner. Der große Vorteil Wenn man das mal entwicklungstechnisch nimmt, dass die Führungskraft, wenn ich auf die irgendwas projiziere, zum Beispiel aus meiner Beziehung zu meinen Eltern von früher, was nicht so gut gelaufen ist, dann gibt mir diese Führungskraft ein Feedback. Und sagt, nee, nee, nee, oder überlegt mal, lass uns die Beziehung mal anders gestalten, weil sie sich vielleicht nicht ganz so passend wahrgenommen fühlt. oder sie auch schwer tut, mir umzugehen. Oder in der Partnerschaft, kommen wir gleich noch drauf. Dass auch der Partner für mich eine Projektionsfläche ist, das bringt das Thema Geld und Liebe ganz interessant zueinander. Geld als Projektionsfläche ... lehnt keine dieser Projektionen ab. Und das macht es so fatal, dass wir im Laufe unseres Lebens alles Mögliche auf das Geld projizieren. Geld macht sicher, Geld macht frei, Geld macht aber auch sexy, Geld macht entspannt, Geld macht aber auch Druck, Geld ist schmutzig. Und egal was wir da drauf projizieren, das Geld lehnt es nicht ab. Und damit kommt das, was wir da tun. ⁓ nicht in unser Bewusstsein. Wir tun das und tun das und tun das, bis wir uns vielleicht mal so einen Podcast anhören und auf die denken, was? Das stimmt gar nicht, das Geld sicher macht?

Speaker 2: Mist. So ein Mist. Passt dazu auch gut die Versetzung Geld gleich ich, denn Ingo und ich haben so ein kleines Bette, sag ich mal, im Podcast. Ingo erwähnt das quasi immer und ich denke immer so, oh Gott, nicht schon wieder. Wobei ich ja weiß, das Wissen hat Ingo ja von ihm. Deswegen möchte ich jetzt nicht sagen, dass ich keinen Respekt habe vor dieser Versetzung. Vielleicht brauche ich aber noch mal von Ihnen ein paar Beispiele, damit Ingo das nächste Mal das wieder erwähnen kann, ohne dass ich die Augen rolle.

Speaker 1: Ich würde sagen, wir machen schon mal so einen kleinen Schritt in Richtung Beziehung und Projektion und was bedeutet das eigentlich? Stellen wir uns mal vor, wenn Geld für den einen Partner Freiheit bedeutet und vielleicht ganz einfach erstmal gesprochen für den anderen auch. gibt es Situationen, denen das Ganze herausfordernd wird. Zum Beispiel, wenn das Geld in der Familie weniger wird. Vielleicht das Einkommen sinkt oder mal eine große Ausgabe gemacht hat. Das würde bedeuten, dass die beiden, wenn sie das Thema Projektion noch nicht verstanden haben, innerlich spüren, meine Freiheit wird weniger. Wenn jemand unbewusst auf Geld Freiheit projiziert hat und Geld wird weniger, dann heißt das ja ... Freiheit wird weniger. Und das kann in einer Beziehung schon mal zu einer spannungsreichen Situation führen. Wenn ich aber verstehe, dass Projizieren bedeutet, ich, da ist das Wort schon mal, projiziere meine innere Freiheit, die ja da ist. Als Kind habe ich die. Irgendwann habe ich sie eben aufs Geld abgegeben. Ich projiziere meine Freiheit auf das Geld. Heißt ja, dass ich mich sozusagen, dass wer ich bin, mein Potenzial an Freiheit, so wie ich frei sein kann, auf Geld projiziere. Und wenn ich jetzt sage, okay, es ist nicht das Geld, weniger geworden ist in der Situation, sondern dadurch, dass ich auf Geldfreiheit projiziere und wenn ich das Wort Geld durch das Wort Ich ersetze, eben lerne, dass es ich meine Freiheit ist, die da gerade weniger wird. Das Geld wird weniger, meine Freiheit wird weniger. Ich, dieses Ich, was frei sein möchte, fühlt sich plötzlich eingeschränkt. Dann kann ich drüber nachdenken und anfangen mit meinem Partner zu entdecken, dass die Freiheit, die wir uns gemeinsam geben in der Beziehung, dass die gar nicht weniger werden muss, wenn wir diese Projektion zu uns zurücknehmen und verstehen, dass wir frei sind mit und ohne Geld. Ist vielleicht ein kompliziertes Geschehen, auch in der Beziehung gar nicht so einfach. Nehmen wir noch... ⁓

Speaker 2: Ja, bitte. Also es leuchtet mir ein, aber ich versuche mal so ein Gegenargument zu finden, was ich jemandem würde, der das zum ersten Mal jetzt hört von Ihnen und darüber dann noch bisschen reflektieren muss. Wenn man dann einfach sagt, ja, aber meine, bedeutet zum Beispiel für mich, dass ich eben nicht aufs Geld gucken muss, dass ich einfach genug Geld habe und so viel ausgeben kann, wie ich möchte, ist es dann wieder ein Thema auch von diesem Mit- und ohne Geld sicher sein? Oder, also ich meine, wie würden sie darauf reagieren, wenn jemand jetzt zu ihnen kommen würde und sagen würde, ja, ich brauch ja diese, also diese Freiheit ist ja nicht nur eine Projektion, sondern sie ist ja wahrhaftig Freiheit, wenn ich mir aussuchen kann, wo ich lebe, wie groß meine Wohnung ist, etc.

Speaker 1: Wenn wir sagen, Ich. bin frei mit und ohne Geld. Das ist ja das Komplizierte. Sie sagen, ich bin doch eigentlich nur frei, wenn ich Geld habe. Dann würde das ja erstmal, das mal bisschen provokant aufzudrösen, zu sagen, jeder, viel Geld hat, kann machen, was er will. Wir wissen, das stimmt nicht. Jeder von uns hat auch Situationen, in denen er bestimmte Grenzen einhalten möchte oder einhalten muss. Wenn ich aber überlege und sage, ich bin frei, weil ich mir die Freiheit nehme, nach Dingen zu fragen und Dinge zu fordern, auch wenn ich das Geld nicht habe. Dann fange ich an, also das Geld in Form von einem bestimmten Betrag auf ein Konto, dann fange ich an, mein Ich, also meine innere Freiheit wieder zu nutzen und die Freiheit nicht aufs Geld zu projizieren, sondern ich traue mich zum Beispiel in der Partnerschaft mit meinem Partner darüber zu verhandeln. was ich zum Beispiel vielleicht aus dem größeren gemeinsamen Topf nehmen darf. Wenn ich aber glaube, dass Geld nur mir diese Freiheit gibt, dann habe ich im Kopf, ich muss genauso viel in den Topf reingegeben haben wie mein Partner, ⁓ etwas tun zu dürfen. Also die Freiheit startet in mir. Und erst dann kann ich mit dem Geld, was mir oder uns zur Verfügung steht, die Dinge tun, die Spaß machen oder Sinn machen. Das bedeutet auch zum Beispiel, wenn ich weniger Geld habe, weil ich arbeitslos geworden bin. dann ist es genauso wichtig, dass ich in mir ... frei dabei bleibe, zu entscheiden und zu gucken, welche nächste Stelle, welche nächste Aufgabe passt denn zu mir, weil nur diese Stelle werde ich dauerhaft auch erfolgreich begleiten können. Wenn ich mich aber einschränke und sage, nur weil ich jetzt weniger Geld habe, weil ich arbeitslos geworden bin, muss ich mich jetzt sozusagen auf jede Stelle die vor mir liegt, irgendwie bewerben, dann bin ich in einer unfreien Position und aus dieser Unfreiheit heraus tue ich Dinge, die ich eigentlich nicht tun möchte. Und werde dann wahrscheinlich eine Stelle finden, die mir weniger Geld ermöglicht. als es mir vielleicht möglich wäre, wenn ich mutig und offen und mit Selbstbewusstsein und einer inneren Freiheit, das mir auch zuzugestehen, erstmal drei Stellen ablehne, aber auf die vierte mit voller, sag mal, mit voller Lust drauf zu gehe und dort das Gespräch führe. Das heißt, wir diesen Schritt wagen, Überzeugungen, die uns alle begleiten und die automatisch da sind, erstmal infrage zu stellen. in der Beziehung oder auch im Berufsleben. Und dann kann ich in der Situation überlegen, ist das wirklich so, dass ich mir die Freiheit nur nehmen kann, wenn ich viel Geld oder einen bestimmten Geldbetrag habe oder nicht. Oder kann ich mir die Freiheit nehmen, auch ohne Geld, zum Beispiel jemand anderen Geld zu bitten. was vielen Leuten schwerfällt.

Speaker 2: Insgesamt haben wir drei Folgen mit Monika Müller aufgenommen. Nächste Woche geht es also weiter mit dem Wissen der Finanzpsychologin. Wir sprechen dann ganz konkret über das Thema Geld und Liebe und darüber, was man tun kann, damit es nicht zu Spannungen in der Beziehung oder sogar Trennungen kommt. Schaltet also unbedingt wieder ein. Wann? Natürlich nächsten Money Monday. How I Made My Money wird gesponsert von der Online-Finanzakademie. Hier könnt ihr Kurse machen, ⁓ alles rund ETFs, Altersvorsorge und Immobilien zu lernen. und ich würden uns super freuen, wenn ihr uns eine Bewertung schreibt und uns bei Spotify, Deezer und Apple Podcast abonniert. Spannende Zusatzinfos und immer auf dem Laufenden bleibt ihr von unserem Link im Facebook, Twitter und Instagram Kanal. bis dann!

Über diesen Podcast

Was, wenn dein Umgang mit Geld mehr über dich verrät, als du denkst?
In How I met my money geht’s nicht nur ums Geld - sondern darum, was es mit dir macht.

Journalistin und Interviewerin Lena Kronenbürger & Honorarberater und Finanzcoach Ingo Schröder sprechen offen über die Themen, die meist unter der Oberfläche bleiben: Geldsorgen, Beziehungskonflikte, Scham, Sicherheit und echte Freiheit.

Dafür laden sie wöchentlich am #moneymonday spannende Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis ein - und stellen die Fragen, die du dir vielleicht selbst nie gestellt hast:
• Warum gehe ich so mit Geld um, wie ich’s tue?
• Was habe ich über Geld gelernt - und was davon stimmt heute noch?
• Wie finde ich meinen eigenen, gesunden Umgang mit Geld?

Freu dich auf ehrliche Geschichten, fundiertes Wissen, praktische Aha-Momente - und den Raum, tiefer zu graben.

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Produziert und vermarktet von maiwerk Finanzpartner und der OFA Online Finanzakademie.

Disclaimer: Der Inhalt dieses Podcasts dient ausschließlich der allgemeinen Information. Die im Podcast gemachten Aussagen sind nicht als Aufforderung oder Empfehlung zu verstehen, einzelne Finanzprodukte zu erwerben oder zu verkaufen. Alle Informationen aus diesem Podcast können und sollen eine individuelle Beratung durch hierfür qualifizierte Personen nicht ersetzen.

von und mit Lena Kronenbürger & Ingo Schröder

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