How I met my money

How I met my money

Der Finanzpodcast für Anfänger

Transkript

Zurück zur Episode

Speaker 1: Willkommen zu I'm with my money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger.

Speaker 2: Das war's

Speaker 1: Hallo Ingo. Hallo Lena. Wir sind immer noch mitten in unserer Geld- und Liebereihe und da darf eine Sache nicht fehlen, mal mit einem wirklichen Paar zu reden, die sich vielleicht mit dem Thema ganz gut auskennen. Und wir haben jetzt Marielle und Maik da. Hallo ihr beiden. Hallo, vielen Dank für die Einladung.

Speaker 2: Ja hallo auch von meiner Seite.

Speaker 1: Hallöchen, schön euch kennenzulernen. Wahrscheinlich kennen euch schon so manche. Ihr seid bekannt als die Beziehungsinvestoren, habt auch einen Podcast, einen Blog, Babynass. Und wenn man mal auf eure Website schaut, dann springt einem direkt was entgegen, dass euer Ziel ist, eine gleichberechtigte Beziehung zu leben. Und das hat irgendwo mich direkt natürlich interessiert, wie das genau aussieht. Ja, und ihr investiert gemeinsam Als Paar und möchtet auch gemeinsam Vermögen aufbauen, was Ingo und mich auch so bisschen neugierig gemacht hat, weil bisher wir das noch nicht so betrachtet haben, dieses gemeinsame Investieren. Obwohl wir kein Paar sind. Nicht wir jetzt, Ingo, ich will nicht mit dir investieren. Das stimmt, kam das jetzt so rüber, Mist. Ihr könntet ja trotzdem zusammen Vermögen aufbauen wollen. Ja, oder ich nehme einfach Ingos Vermögen. Ja, genau. Ja, also dieser Termin heute. war, stand auf wackeligen Füßen und das hat eine ganz süße Geschichte. Darf ich euch fragen, warum das ein bisschen komplizierter ist, wir es oder sagen wir so, ich bin einfach ultra froh, dass es geklappt hat. Was passiert gerade in eurem Leben? Wir müssen ehrlicherweise sagen, wir hätten uns gewünscht, es hätte nicht geklappt heute, weil wir warten nämlich sehnsüchtig auf die Geburt unseres zweiten Baby Investors. Der hatte eigentlich vor zwei Tagen schon seinen Geburtstermin, aber will nicht raus. Und jetzt ist die Wahrscheinlichkeit sehr, groß, dass morgen unsere beiden Jungs gleichzeitig Geburtstag feiern werden. Aber gut, so ist es halt. Umso schöner, dass es heute mit unserem Interview noch klappt. Man muss ja das Positive sehen. Und vor allem ist aus Investitionsgedanken auch gar nicht so schlecht, weil dann kann man vielleicht mit Kindergeburtstagen und Geburtstagen Kosten sparen, die man wieder investieren kann.

Speaker 2: Ja, ich glaube, das werden wir unseren Jungen nicht antun. Also selbst wenn sie morgen gleichzeitig Geburtstag haben, dann feiert einer einen Tag vorher, einer einen Tag danach und Tag selbst feiern wir dann mit der Familie. Gibt dann halt drei intensive Party-Tage.

Speaker 1: Was ich richtig cool finde, das habe ich auch schon im Podcast gehört, Baby Investor, ist doch, oder so nennt ihr euren Kleinen schon, das ist so interessant. Warum ist das so? Weil der schon von Baby an direkt dabei war bei euch.

Speaker 2: Ja, also er ist von Baby an direkt, also seit Geburt an eigentlich direkt bei uns im Leben involviert. Das hat damit angefangen an dem Tag, als Marielle und der Kleine aus dem Krankenhaus rauskamen, sind wir erst mal zusammen in die Eisdiele gegangen und haben Eis gegessen. Dann war er auch schon mit fünf Wochen oder so in München dabei und hat auf einer Bühne gestanden vor ein paar hundert Leuten und war auch da einfach bei den ganzen Events dabei. Also er ist von Tag eins an. in unser Leben integriert, unsere Familie integriert, in unseren Blog und die Beziehungsinvestoren integriert. Natürlich nie namentlich. Und was er auch schon macht, ist zu investieren. Und das seit seinem zweiten Lebensmonat. Kontinuierlich hat er zwei Sparpläne. Einer wird gespeist durch das Kindergeld. Und den anderen kriegt er von seinen Urgroßeltern gefüttert. Jeden Monat. Und da ist schon ... für ihn einiges zusammengekommen ... und deswegen der zu Recht ... gewählte Name Baby Investor.

Speaker 1: Nicht schlecht. Ist es euer Ziel, eure Hörerinnen und Hörer beim Podcast zum Beispiel zu ermutigen, dass auch Kinder oder auch die Neffen nichten, dass man direkt daran schon denkt, wenn ein kleines Wesen auf die Welt kommt, dass man nicht vergisst, es macht schon Sinn, jetzt schon mal was anzulegen für später? Also, das war nicht von vorneherein unser Ziel, aber es hat sich natürlich schon einfach so ergeben. Das passt einfach sehr gut, weil man bekommt dann dieses Kindergeld. Und das ist wie mit Gehaltserhöhungen, wenn man sich gar nicht erst dran gewöhnt, sondern das direkt zur Seite packt, dann wird das sehr schnell zu einem Automatismus. Und wir teilen auch tatsächlich regelmäßig in unserem Newsletter den Stand vom Depot unseres Babyinvestors, weil das einfach super motivierend ist. Weil man da einfach sieht, was ist möglich? Ich meine, er wird jetzt drei. Und was er schon auf dem Depot hat, das hatte Mike nicht, als wir uns kennengelernt haben. Da hatte er nicht mal ein Depot. Und das ist einfach sehr motivierend für unsere Community, aber auch für uns ist es eigentlich der einzige Anlass überhaupt, in sein Depot zu gucken, wenn wir das Junior-Depot-Update verschicken. Aber ja, für uns war das von vornherein klar, dass wir für ihn investieren möchten und dass wir ihn da frühzeitig ranführen möchten, dass er einfach diesen Vorteil direkt mitnehmen kann. Weil jetzt braucht er das Geld ja noch nicht für irgendwas anderes.

Speaker 2: Also was für uns, für unsere HörerInnen und LeserInnen tatsächlich noch viel wichtiger ist, was wir transportieren möchten, sich frühzeitig mit den Kindern mit Geld zu beschäftigen. Also nicht so wie es mir jetzt erging, quasi erst mit Anfang, Mitte 20, sich dem Thema so nach und nach zu nähern und dann die Sachen mitzukriegen, sondern tatsächlich schon sehr früh auch die Kinder in den wirtschaftlichen Teil des Zusammenlebens zu integrieren. Das kann jetzt das Einkaufen sein, kann Taschengeld sein, kann der Planung vom Urlaub sein, das kann Spielzeug kaufen sein. Also da gibt es ganz viele verschiedene Facetten, wo Kinder bereits mit Geld in Verbindung und Berührung kommen. Und natürlich dann den anderen Teil auch die Investitionen zu erklären und gemeinsam mit ihnen da durchzulaufen, weil also was ich für fahrlässig halte, ist, dass jetzt einfach im stillen Kämmerlein zu investieren und dann mit 18 zu sagen, hast du ein Depot mit 50.000 Euro. Viel Spaß damit. Ich glaube, dann geht das gerne mal nach hinten los, weil das Wissen noch gar nicht da ist, einen solchen Geldbetrag auch einfach zu managen. Ich bin aber der Überzeugung, dass man das bereits im Grundschulalter anfangen kann. Und dann haben die Kinder bereits zehn Jahre Investitionserfahrung, wie man damit umgehen kann, wenn sie dann dieses Depot tatsächlich eigenverantwortlich übernehmen. und so eine sehr gute Grundlage für das spätere Leben legen, dann ist auch gar nicht mehr wichtig, wie viel in dem Depot tatsächlich drin ist, sondern das Wichtige ist, dass Wissen und die Einstellung, die die Kinder bis zu diesem Alter dann mitbekommen haben, und da dann auch nochmal ganz andere Entscheidungen in ihrem weiteren Leben treffen zu können, die sie einfach auf sehr gute Wege stellen.

Speaker 1: Ja, also das finde ich ganz, spannend und auch ganz, ganz wichtig, sehe ich genauso und tatsächlich beginnt es ja auch schon mit den Hormonen im Mutterbauch, dass sich die finanzielle Risikobereitschaft prägt. ihr prägt ja schon, obwohl es noch gar nicht da ist. Marielle in dem Fall, natürlich auch zusammen. Und ich meine, so ein Kind entsteht ja nicht einfach so, sondern ihr habt euch ja mal kennengelernt. Und wir haben ja gerade schon festgestellt, dass Mike noch kein Depot da hatte. Und wir haben ja gerade das Thema Geld und Liebe. Und erzählt doch mal. Wie war euer erster Moment, als ihr bewusst über das Thema Geld, Liebe und Investieren gesprochen habt? Wie war das denn? So wie ich es entnommen habe, gab es eine kleine Diskrepanz. Wie war das?

Speaker 2: Ja, also es waren drei unterschiedliche Momente. über Geld haben wir gesprochen beim ersten Date. Über Liebe haben wir gesprochen, ich glaube noch ein Jahr, anderthalb Jahren. Und über Investieren haben wir gesprochen nach drei Jahren, irgendwas in der Richtung. Ja, also da war einige Zeit dazwischen zwischen den Themen.

Speaker 1: Beim ersten Date war es nur, wer bezahlt die Rechnung. Das war unser erstes Gespräch. bezahlt? Wir haben sie getrennt bezahlt. Aber war sehr wichtig, dass wir darüber gesprochen haben. Also in dem Moment einfach auszuh- ... Um dann diesen komischen Moment zu vermeiden, wenn die Bedienung kommt und fragt, getrennt oder zusammen, und man sich dann betreten anschaut. Deshalb haben wir vorher darüber gesprochen, wie wollen wir's machen. Und dann war Geld lange Zeit kein Thema. Man muss auch dazu sagen, unsere Beziehung war nicht von vornherein auf Langfristigkeit ausgelegt, sondern... ich hab schon gehört im Podcast, ging es eigentlich was Kürzeres, oder? Ja, also wir haben nicht gedacht, dass wir jetzt hier elf Jahre später sitzen, zehn Jahre später sitzen.

Speaker 2: Nein, also wir sind ja eine Internetbekanntschaft und haben zu dem Zeitpunkt relativ weit auseinander gewohnt für ich Student und Marielle Schülerin. Mobil nicht wirklich so weit verfügbar. Also es war eher auf einen One Night Stand, vielleicht einen Two Night Stand ausgelegt. Es hat dann aber trotzdem irgendwie als elf Jahre gehalten.

Speaker 1: Du warst Schülerin, aber du hattest schon mehr Ahnung von Investieren als Maik. Also, vier Jünger. Genau, als wir uns kennengelernt haben, war ich kurz vor meinem 18. Geburtstag. Und mein 18. Geburtstag war da auch so ein wichtiger Punkt dann tatsächlich. Weil ich da mein Depot überschrieben bekommen habe offiziell. Bei mir war es leider so, dass mein Vater verstorben ist, als ich 16 war. Und meine Mutter hat dann einfach die Verwaltung übernommen. hat beziehungsweise sein Depot einfach aufgeteilt auf uns drei Kinder. und hat dann jede mit 18 in Ordnung in Hand gedrückt und hat gesagt, hier, mach, weil sie sich nicht damit beschäftigen wollte. Und ja, dann hatte ich das eben. Und war eher unvorbereitet, würde ich sagen. Hab's dann auch erst mal liegen gelassen. dann irgendwann hab ich angefangen, damit zu beschäftigen. hab auch BWL studiert dann. Und dann war's schon interessant, einfach da reinzuschauen und zu schauen, was ist denn da schon? dann hab ich nach Gefühl mehr oder weniger mal was verkauft, anderes gekauft. Aber es war keine wirklich Strategie dahinter. Die Strategie kam erst mit Mike tatsächlich. Der wollte irgendwann wissen, was machst du da eigentlich? Und wo soll das hinführen? Man muss dazu sagen, dass Mike eher der strategisch denkende Mensch ist. Und viel recherchiert und so weiter. Er hat angefangen zu recherchieren und hat immer mehr meine Bauchentscheidungen hinterfragt, wo ich einfach sagen musste, ich bin halt ... Das Unternehmen gerade interessant, deshalb hab ich's gekauft. Ähm Genau, so kam es dann eigentlich, dass wir uns darüber ausgetauscht haben an einem späteren Zeitpunkt. das war eigentlich so der Startschuss, dass ich es einfach hatte und mich drum kümmern musste. Kam das denn so automatisch? Weil, also wir haben ja in einer Folge hier vor mal so Umfragen geschaltet und da wurde das Thema, wenn man an Geld und Liebe denkt, auch an Beziehungen oder an Ehen, da kam so was wie, da hab ich ein Kloß im Hals, da läuft mir kalt den Rücken runter. War das für euch irgendwie intuitiv, automatisch, dass ihr drüber sprecht? wie war das so, als man sich für das Geld des anderen interessiert hat, aber gleichzeitig eine Beziehung führt? War das für euch normal? Oder gab es auch immer so Punkte, man mal dachte, puh, also, müssen wir uns erst mal rantasten? Also, das Investieren, finde ich, das war so abstrakt irgendwie, oder das habe ich nicht richtig mit dem Geld in Verbindung gebracht, dass das ... Für mich gar kein Thema war, darüber zu sprechen. Ich hab immer so gedacht, das ist quasi mein Hobby, und davon erzähl ich jetzt einfach. Und ... kompliziert wurde es eher, oder der Kloß im Hals kam eher bei den Alltagsfinanzen mit dem Zusammenziehen und so weiter. immer mehr, wie ich gemerkt hab, dass Mike eben nicht so flüssig ist. Da kam dann bei mir eher so immer mehr das Gefühl, irgendwie ist da ein Ungleichgewicht, und ich fühl mich da schon irgendwie bisschen blöd, dass ich einfach Geld habe für Sachen, die ich haben möchte und er eben nicht. Wie das für dich war, bei dir der Kloß kam, musst du vielleicht erzählen.

Speaker 2: Ja, ich würde dem Ganzen zustimmen. Also Investition, da waren wir dann schon tatsächlich so weit gefestigt. Da haben wir auch einfach schon sehr viele glärende Gespräche gehabt und sehr viele Perspektivwechsel gehabt. Problematisch war ein Urlaub, den wir 2012, also als wir zwei Jahre zusammen waren, hatten. Marielle hatte ja ein duales Studium, BWL und Touristik und hat da über ihren Arbeitgeber einfach sehr gute Kondition für große Reisen bekommen und da stand dann eben eine Safari in Kenia dran, also das heißt wirklich was Besonderes. Aber mit den Preisnachlässen, die wirklich sehr, hoch waren, war es ein Urlaub, als würden wir jetzt nach Österreich fahren oder so. Und trotzdem war bei mir das Problem, dass ich mir den Urlaub eigentlich so nicht leisten konnte, weil ich zu der Zeit auch einfach als Schwimmtrainer selbstständig war und noch studiert habe. und für mich zwei Wochen Urlaub bedeutet haben, einmal ich muss den Urlaub bezahlen und auf der anderen Seite habe ich keine Einnahmen mehr. Und das hatte Marielle nicht. Marielle hatte durch ihr duales Studium weiterhin die Einnahmen und hatte natürlich auch schon ein anderes Vermögen, sodass es ihr nicht wirklich schwer gefallen ist. Und das war so der Punkt, an dem wir das erste Mal gemerkt haben, wo wir kommen aus unterschiedlichen Welten mit sehr unterschiedlichen Perspektiven und hier braucht es viele Gespräche, dass wir da den Weg zueinander finden.

Speaker 1: Wie hast du das empfunden, Marielle? diesen Urlaub, hast du dir da Gedanken gemacht, dass es für Mike schwierig ist oder hast du das gar nicht gemerkt? Na, das kam dann schon vor dem Urlaub, weil ich hab natürlich total euphorisch das alles zusammengestellt auf der Arbeit und bin nach Hause und hab gesagt, hier, guck mal, wir können hier zwölf Tage Safari und Hotel und Kenia und da kommen wir so schnell nie wieder hin, vor allem nicht für diesen Preis. Ich weiß gar nicht mehr, glaub, hat 1000 Euro gekostet am Ende für jeden. Wo man halt echt sagen muss, mit dem Flug, mit allem, Das war für mich einfach ... Für mich war klar, das ist ein Schnäppchen, ist eine No-Brainert, Entscheidung. Und ja, Mikes Reaktion war dann halt nicht so, wie ich mir die erhofft hatte.

Speaker 2: Ich habe zu diesem Zeitpunkt einfach noch nie 1000 Euro für irgendwas in meinem Leben ausgegeben. Noch nie. So. Egal was es war. Und ähm...

Speaker 1: Selbst seine Küche hat nur 700 Euro gekostet. weiß ich noch genau. Die hat er erst gekauft, als wir uns schon kannten. Vorher hat er ohne Küche gelebt. So war die Küche aber auch. Aber jetzt ist es ja spannend, um da mal bisschen nachzufragen. Ich glaub, an dem Punkt sind ja viele. Also A, das erst mal wahrzunehmen, ist ja schon mal der erste Schritt, dass da jemand mit Problemen hat und darüber nachzudenken. Von beiden Seiten, aber ... Wie genau seid ihr denn damit umgegangen, als ihr das wahrgenommen habt? Und wie habt ihr es gelöst? Also, den Urlaub haben wir erst mal gebucht. Und dann kam eigentlich ... Ja, und dann kam eigentlich erst so ... wobei, haben schon davor, hast du schon immer gesagt, ich kann mir das nicht leisten. Ich hab gesagt, wir buchen das jetzt, das kann doch nicht sein, dass du dir das nicht leisten kannst. Aber dann haben wir uns mal das Geld angeguckt, also Mikes Geld. Und dann hab ich auch gesehen, krass, er kann sich's nicht leisten. Und ... Das war der Startschuss für unser Haushaltsbuch.

Speaker 2: Ja, also ich hatte durch den Urlaub danach insgesamt weniger Vermögen, als der Urlaub gekostet hat. Und das war jetzt schon eine Situation, wo ich für mich einfach gemerkt habe, ich muss hier was ändern. So, weil obwohl ich quasi zu dem Zeitpunkt 30, 35 Stunden während meines Studiums arbeiten gegangen bin, ist das Geld eher weniger geworden als mehr geworden. So, und da mussten irgendwelche Sachen drin ... sein, die nicht so funktioniert haben, weil bei Marielle war es nämlich so, dass es eher einen leichten Anstieg hatte, obwohl sie jetzt als duale Studentin auch nicht wirklich was verdient hat. Und da musste es irgendwelche anderen Entscheidungen geben. Und dann war tatsächlich nach dem Urlaub der Punkt, dass ich gesagt habe, du hast auch das Wissen, lass uns doch mal da drüber gucken, was wir machen können oder was ich machen kann ganz konkret. Und das war dann das erste Mal in meinem Leben, dass ich tatsächlich eine Aufstellung über meine Einnahmen und Ausgaben getätigt habe und mir das angeguckt habe, was davon will ich und was davon bezahle ich einfach, weil ich es bezahle, weil ich das irgendwann mal eingerichtet habe und eigentlich gar nicht mehr brauche und überhaupt nicht mehr nutze und da jemandem permanent Geld schenke. Und das war so der Startpunkt. Das ist jetzt natürlich sehr komprimiert dargestellt. Ich würde sagen, von dem Urlaubsbeginn bis zu diesem Zeitpunkt ist ein gutes halbes Jahr vergangen. dann doch nochmal wirklich vielen Gesprächen. Vor allen Dingen erstmal, und das ist glaube ich der wichtigste Punkt gewesen, die Bereitschaft, die Perspektive, das jeweils anderen zu übernehmen. Also das heißt, meine Bereitschaft, Marielles Perspektive anzunehmen. Wieso ist denn dieser Urlaub so wichtig? Wieso ist er dann gegebenenfalls tatsächlich günstig, auch wenn das für mich nicht günstig wirkt? Was sind denn ihre Bedürfnisse dahinter und wieso ist es ihr wichtig, dass ich dabei bin? Und für Marielle war es einfach wichtig zu sehen, okay, ich verliere tatsächlich während des Urlaubs deutlich mehr Geld. Also, mit mir kostet der Urlaub einfach fast das Doppelte an Geld, was Marielle dafür ausgibt, einfach weil ich durch die Selbstständigkeit keine Einnahmen habe. Und ... Dieser Perspektivwechsel, das wirklich annehmen zu können und dann da einsteigen zu können, würde ich sagen, hat ein halbes Jahr ungefähr gedauert mit sechs, sieben, acht Gesprächen. Die sind ja dann nochmal verteilt, das muss sich immer etwas setzen lassen. Und dann war eben der Punkt, dass wir gesagt haben oder ich gesagt habe, ich möchte das jetzt ändern und ich hätte gerne deine Hilfe.

Speaker 1: Ja, und ich glaube, das klang am Anfang gerade so, wo ihr drüber gesprochen habt, klang das so recht fort und recht stürmisch. Aber so wie ihr es gelöst habt und wie ihr es gerade beschreibt, finde ich das superschön, weil wir haben das auch schon mal am letzten Mal festgestellt. Wir haben hier im Podcast immer die Übersetzung Geld und Ich und haben auch über das Thema gesprochen, wo wir auch noch mal gleich drauf kommen, wie kann man so Elternzeiten auch ausgleichen? Und ich glaube, und da kamen wir auch auf das Thema Anerkennung und Wertschätzen. Und ich glaube, Das habt ihr ja gemacht, die Meinung des anderen wertzuschätzen, den Standpunkt des anderen wertzuschätzen und was ich auch noch wahrgenommen habe, auch eine gemeinsame Lösung zu suchen und nicht auf seinem Standpunkt zu beharren. Und ich glaube, das sind ganz, ganz wertvolle Dinge, die eben über das Geld hinausgehen. Also ihr habt ja selbst dann festgestellt, dass eigentlich ganz andere Dinge dahinter steckten, weil Mike deutlich mehr von sich reinbringen musste, als man am Anfang gedacht hat. Und das Geld hat es ja eigentlich nur zum Ausdruck gebracht, aber es war halt eben noch die Selbständigkeit, die man in der Zeit nicht ausüben konnte, wodurch auch ganz andere Dinge vielleicht emotional entstanden sind. Und ich glaube dafür, Bewusstsein zu schaffen und wie ihr es ja genannt habt, auch den Perspektivwechsel einzugehen durch Gespräche, durch den Austausch, was ja im Endeffekt über das Geldinitiativ stattgefunden hat, weil man sagt, okay, ich kann es mir leisten, der andere kann es sich nicht leisten, mein Vermögen steigert sich, beim anderen degeneriert es eher sogar. da sich gegenseitig auszutauschen, das bewusst wahrzunehmen, finde ich ein ganz tolles Learning, was ich schon mal der Stelle mitnehmen würde, auch unsere Zuhörerinnen, da einfach über das Thema Geld, dass das quasi der Initiator war, sich noch mal näher mit dem anderen zu beschäftigen und sich einfach mal auf den anderen Stuhl zu setzen. Ja, es fördert dann auch tatsächlich die Liebe, wenn wir wieder beim Thema eurer Woche sind oder euer aktuelles Thema. durch diese Geldgespräche, wenn man die wirklich offen führt und sich darauf einlassen kann, fördert das auf jeden Fall die Liebe. Dann muss das überhaupt gar kein Bremsklotz sein oder so ein Kloß im Hals-Thema, sondern im Gegenteil, man lernt sich einfach viel besser kennen, wenn man sich da offen austauschen kann. Wir haben ja eben ganz am Anfang schon gesagt, ihr habt schon ein Kind. Jetzt kommt jeden Moment das zweite. Kinder bekommen, so stelle ich mir es auf jeden Fall vor, bringt einen großen Wechsel mit sich und auch vermutlich so einen Wechsel im finanziellen Sinne. Also es ändert sich auf jeden Fall viel. Könntet ihr vielleicht da mal beschreiben? wie ihr das angegangen seid, vielleicht auch sogar in der Vorbereitung zum ersten Kind hin.

Speaker 2: Ja, ich würde tatsächlich noch etwas weiter zurückgehen, weil die erste Vorbereitung, die wir daraufhin getroffen haben, war mit unserer Hochzeit. Also wir haben 2017 geheiratet und fast genau ein Jahr später kam dann unser erstes Kind auf die Welt. Und wir hatten vor unserer Hochzeit es so, dass wir ein Dreikontenmodell hatten, was wir immer noch haben, aber ein bisschen anders. Und das war so aufgebaut, dass ... wir ein Gemeinschaftskonto haben, auf dem wir einen festen Betrag überwiesen haben. Und von dem Konto haben wir dann einfach alle Ausgaben, ... die wir hatten, bezahlt. Aber die Geldeingänge gingen auf unsere persönlichen Konten. Und wir haben auch für uns persönlich ... unsere Notgroschen und unsere Klagen gebildet. Das war nicht gemeinsam. Und mit der Hochzeit haben wir ihm gesagt, ... ... ... das ist jetzt so der Punkt, ... dass wir sagen, wir wollen jetzt wirklich auch ... langfristig miteinander zusammen sein ... und planen. Und wir hatten auf jeden Fall den Kinderwunsch. Da wir gesagt, da wollen wir schon mal den ersten Schritt in unseren Finanzen tätigen. Und der war zu sagen, wir fassen die Rücklagen zusammen. Also das heißt, von dem Geld, was am Ende des Monats übrig bleibt, geht ein gewisser Prozentsatz in eine gemeinsame Rücklage für allgemeine Dinge. Sei es jetzt der Urlaub, sei es Reparaturen, sei es irgendwelche Notfälle. Und haben dann gesagt, diese Rücklage, auch wenn sie prozentual von dem, übrig bleibt, quasi gespeist wird, gehört uns 50-50. Das heißt, alles, was davon dann auch gekauft wird, gehört uns einfach 50-50. Sei es jetzt ein neues Sofa, sei es einfach der Urlaub. Und der Grund dafür war, dass wir einfach schon bisschen vorausgeguckt haben und gesagt haben, na ja, es kann einfach sein, dass zu irgendeinem Zeitpunkt eine von uns beiden weniger verdient. Sei es durch eine Arbeitslosigkeit, sei es tatsächlich auch durch das Kinderthema, was ja schon eher die Planung war. Mit Elternzeit, Elterngeld, verdient man dann oder da hat man einfach weniger Geld zur Verfügung. Und jetzt geht aber genau in dem Moment muss das Auto in die Reparatur und es kommt eine Rechnung von 500 Euro auf uns zu. Wie teilen wir die dann auf? Machen wir die dann 50-50? Fühlt sich vielleicht nicht so geil an, wenn ich gerade in Elternzeit bin und überhaupt kein Einkommen habe. muss dann Marielle das Ganze bezahlen, obwohl ich vielleicht das Auto mehr nutze. Und diese Diskussion, wollten wir einfach nicht führen. Und deswegen haben wir gesagt, wir füttern ein Rücklagenkonto. Das Geld darauf gehört uns beiden zugleichermaßen und davon bezahlen wir solche Dinge.

Speaker 1: Und beide dann zu gleichen Teilen darauf eingezahlt?

Speaker 2: Nein, prozentual. Wir haben, glaube bis 10 Prozent jeder genommen und zwar von dem Geld, was tatsächlich übrig blieb am Ende des Monats. Also das heißt, wir haben unser Einkommen gehabt, haben dann unsere Ausgaben gehabt und dann haben wir eine Sparquote gehabt und davon 10 Prozent drauf.

Speaker 1: War das für euch natürlich, so prozentual zu machen? Weil genau das war zum Beispiel auch so ein Thema, was ja dann, vielleicht kommen wir da auch noch gleich drauf, wenn ihr das weiter erzählt, dass man eben je nach Einkommen und wenn sich dann natürlich vielleicht auch bei der Mutter dann in dem Moment, weil die vielleicht zur ersten Elternzeit ist oder auch durch Mutterschutz weniger Einkommen da ist, dass dann natürlich sich das verschiebt von wer gibt wo, wie viel rein und wie Wie ersetze ich das auch, dass jemand jetzt weniger reinbringt, obwohl er ja auf die Kinder aufpasst und da sehr, viel Zeit investiert? Deswegen war da schon mal die Frage, ob das für euch ganz natürlich war, dass ihr da prozentual vorgeht, auch wenn nachher andere Zahlen dahinterstecken. Ja, also prozentual meint nicht, dass wir gesagt haben, der Markt zahlt 60 und nicht 40 Prozent oder so ein, sondern von dem, was übrig war, hat jeder, ich glaube, 10 Prozent oder 20 Prozent in die Rücklage gezahlt. Wenn ich jetzt mehr übrig habe, dann hab ich mehr eingezahlt, wenn ich weniger übrig hab, ich weniger eingezahlt. Das war für euch natürlich, weil kann ja sein, dass der eine dann 300 einzahlt und der andere 500. Das ist nicht für jeden selbstverständlich, deswegen wollt ich nachfragen.

Speaker 2: Genau, das war natürlich. Und zwar aus dem Grund, und das ist vielleicht ganz wichtig zu wissen, wir haben gesagt, waren zu dem Zeitpunkt schon eine ganze Weile zusammen, sieben Jahre. Und wir haben beide unsere Karrieren mit beeinflusst. Also Marielle verdient das Geld, weil ich sie zu Hause unterstütze, weil ich ihr den Rücken freiräume, weil ich sie coache. Ich verdiene das Geld, weil Marielle genau die gleichen Sachen für mich tut. das heißt, wir haben sowieso einen Anteil an dem Einkommen der jeweils anderen Person. Und deswegen haben wir gesagt, es ist für uns völlig natürlich und selbstverständlich, dass wir einen prozentualen Anteil nehmen und keinen festen Betrag.

Speaker 1: Aber kann ich da noch mal nachfragen, das heißt, habt jeden Monat dann geguckt, was übrig bleibt? Das war nicht so was, dass ihr immer sagen konntet, es bleibt ungefähr immer das Gleiche übrig? Ja, aber das machen wir sowieso, weil wir jeden Monat unseren Monatsabschluss machen. Das heißt, wir einmal im Monat sitzen wir auf jeden Fall da und notieren quasi alles in unserer Excel-Tabelle. Was ist reingekommen, was ist rausgegangen und dann rechnet die Excel-Tabelle uns das automatisch aus. Boah, das klingt nach so viel Arbeit.

Speaker 2: Das sind 30 Minuten. 30 Minuten im Monat. Das ist nicht viel. Es ist wirklich nicht viel. Und das, was quasi an Gewinn bei rauskommt am Ende, sind bei mir mittlerweile, seitdem wir das machen, wir machen das jetzt seit 5,5 Jahren, dokumentieren wir das, ich bin bei fast 800 Prozent Vermögensteigerung. Ich hab natürlich deutlich weniger angefangen, aber das geht auf dieses Haushaltsbuch zurück, weil es sehr motivierend ist, sehen, wie sich das Ganze entwickelt. Und selbst Marielle hat die Verdopplung jetzt geschafft, obwohl sie 2015 bereits deutlich höher stand.

Speaker 1: Was ich noch viel motivierender finde, neben dem Geld-Fakt und ich meine, diese Vermögenssteigerung, ich würde es dann wieder, jetzt kann Lena wieder groß aufhorchen, das ist ja eine Ich-Steigerung, also ich steige meine Persönlichkeit meinen eigenen Wert. Und Geld ist vielleicht symbolisch dafür. Und genau das habt ihr ja gerade beschrieben. Ihr wachst miteinander und ihr habt euch gegenseitig zu neuen Höhen verholfen beruflich und davor wahrscheinlich auch von der Persönlichkeit her. Das werden wir da wahrscheinlich nicht hingekommen. Das haben wir schon in Verhandlungscoachings hier gelernt. Aber das finde ich total schön, romantisch und auch wichtig für unsere Community da draußen, weil es eben einen Weg aufzeigt, wo man eben nicht über das Geld nachdenkt und wie ich das jetzt aufteile, sondern man sagt, jeder bringt zu gleichen Teilen etwas rein, weil natürlich Wunschvorstellungen und ihr lebt das dann ja super vor, man sich vorher auch schon ... ... gegenseitig geholfen hat und sagt, ... ... ich bin quasi an deinem Erfolg ... ... beteiligt und du am meinem und jetzt ... gehen wir das in gleichen Teilen in einen ... gemeinsamen Topf wieder rein. Und das finde ich total schön und wichtiges ... Learning für alle da draußen. Und was mich jetzt interessieren würde ist, ... wie macht ihr das dann jetzt in der Elternzeit, ... ... wenn da die Diskrepanz noch größer wird. Also habt ihr mal darüber gesprochen, wie es dann ist, hey, ich habe jetzt ... weniger Rentenansprüche, ich habe jetzt diese Kehrarbeit, ich leiste, den Stress, weniger Schlaf, den der eine oder andere übernimmt, wie ihr das ausgleicht, also wie geht ihr das an?

Speaker 2: Also ich würde tatsächlich noch unsere Kontensachen, unseren Geldfluss fertig erzählen, weil das war ja quasi jetzt erstmal nur die Sache bis heirat. Wir haben das jetzt nochmal umgestellt mit unserem Baby Investor. Und zwar haben wir es jetzt so umgestellt, dass auf unser Gemeinschaftskonto tatsächlich alle Einnahmen drauf fließen. Also das heißt, alles was wir jetzt über Miete einnehmen, über unsere Gehälter einnehmen, über Dividenden einnehmen, das geht alles auf unser Gemeinschaftskonto. Von da gehen auch alle Kosten ab. die wir haben und von dort gehen auch unsere Sparpläne ab, die wir ja die ganze Zeit, also wir haben ETF-Sparpläne, die nutzen wir für unsere individuelle Altersvorsorge und auch die werden von diesem Konto einfach bezahlt. Und wenn das alles abgegangen ist, dann bleibt noch mal eine Sparquote übrig und die verteilen wir dann auf unsere Rücklage, auf unsere Aktieninvestitionen, auf unsere Immobilienrücklage, auf unsere Reisekasse. Das heißt, Was wir an der Stelle gemacht haben, ist, den nächsten Schritt zu gehen und zu sagen, wir sind wirklich ein Team, auch finanziell. Und wir sorgen aber dann darüber über die Rücklagen, die wir bauen, dass wir gemeinsam, aber auch persönlich finanziell abgesichert sind. Und das eben auch mit Perspektive in die Rente. Also das ist erstmal so die grundlegende Sache. Und dann kannst du jetzt nochmal ein bisschen was zu der Elternzeit erzählen.

Speaker 1: Genau, also bei der ersten Elternzeit war es nämlich tatsächlich so, dass da kein großer Ausgleich nötig war von finanzieller Seite her, weil wir uns die Elternzeit einfach 50-50 aufgeteilt haben. Das heißt, ich habe die Hälfte des Elterngeldes bezogen, Mike die andere Hälfte. Und wir hatten auch ähnlich hohe Einkommensausfälle, weil wir davor relativ ähnlich verdient haben. Also ich glaube, unser Elterngeld lag irgendwie 150 Euro auseinander. Es war so, dass wir gesagt haben. ist in Ordnung, das machen wir einfach so, wir machen einfach so weiter, wie es war. Und wir haben eben auch beide dann nach einem Jahr wieder, also nach einem Jahr waren wir beide wieder so im Verdienst drin, dass wir ja einfach so weiterleben konnten. Ich habe einfach die Rentenpunkte bekommen, weil das ist, was der Automatismus sagt. Und jetzt kommt eben Baby Nummer zwei und diesmal machen wir es ein bisschen anders. Diesmal bekommt Mike alle drei Rentenpunkte, weil Mike sich entschieden hat, alle drei Jahre zu Hause zu bleiben. Aber während dieser drei Jahre wird er nur zwei Monate Elterngeld beziehen, weil ich inzwischen meinen Gehalt so steigern konnte, dass der Unterschied zwischen unserem Elterngeld doch signifikant für die Teamkasse quasi wieder ist. Und deshalb nehme ich das ganze Elterngeld und überleg dann, ob ich nach einem Jahr wieder anfange zu arbeiten im Angestelltenverhältnis oder ob Wir haben gemeinsam in diesem ersten Jahr, dass wir komplett zu Hause sind, die Beziehungsinvestoren so groß gemacht haben, dass wir sagen, nee, Marielle bleibt auch zu Hause. Mal gucken. Inwiefern war das eine finanzielle Entscheidung, dass du zum Beispiel arbeiten gehst, Marielle? Also, wenn du sagst, es war lukrativer. Na ja, noch ist die Entscheidung nicht gefallen. Wir gucken nach einem Jahr, wie es ist. Mein Arbeitgeber ist zum Glück so flexibel, dass sie sagen, sie freuen sich, wenn ich wiederkomme. Deshalb können wir die Entscheidung da noch bisschen vertagen. Aber mir macht mein Job auch einfach echt Spaß. Ich kann mir im Moment noch nicht vorstellen, ihn nicht mehr zu machen. Das letzte Mal war ich ja auch nur fünf Monate komplett zu Hause und ja, es ist schon eine komische Vorstellung, nicht mehr hinzugehen. Und noch dazu verdiene ich einfach signifikant mehr und habe vor allem mehr Aufstiegspotenzial noch. Es liegt einfach an den Branchen. Ich arbeite bei einer Unternehmensberatung, bin da Personalentwicklerin. In der Finanzbranche in Frankfurt ist das einfach was anderes als bei Mike, der arbeitet im sozialen Sektor an der Grundschule. Da ist nicht so viel Potenzial nach oben. Deshalb ist es rein finanziell einfach die smartere Entscheidung, wenn ich nach der Elternzeit wieder arbeiten gehe, wenn es jetzt nur ums Geld geht.

Speaker 2: Insgesamt würde ich sagen, dass bei der ersten Elternzeit die Finanzen noch eine größere Rolle gespielt haben. Wir haben ja vorhin schon gesagt, haben Dezember 2015 angefangen, Vermögen und unsere Einnahmausgaben tatsächlich zu tracken, Monat, Monat für Monat. Und das heißt, wir waren zur ersten Elternzeit da zweieinhalb Jahre gerade mit beschäftigt. Und da war es noch an dem Punkt, dass wir gesagt haben, okay, Wir sind finanziell jetzt so aufgestellt, wir brauchen nicht mehr in die Vollzeit zurückgehen. Also wir haben jetzt die letzten drei Jahre auch maximal 30 Stunden gearbeitet. Das reicht bereits aus. Und weil wir uns mit unserem Geld einfach weiter beschäftigt haben und irgendwo, wie du es gerade auch schon gesagt hast, uns persönlich auch einfach noch mal sehr viel weiterentwickelt haben in den letzten drei Jahren, ist es jetzt möglich, dass wir die große Freiheit haben und da sind wir sehr glücklich darüber, Geld nicht mehr als Entscheidungs... Kriterium zur Arbeit zurückzugehen, sondern tatsächlich frei entscheiden können, was möchten wir denn diese drei Jahre machen. Und da war es für mich, da musste ich keine Sekunde überlegen, war für mich die Sache, okay, ich möchte die drei Jahre gerne mit meinen zwei Söhnen und meiner Familie verbringen und meine Arbeitszeit lieber in die Beziehungsinvestoren investieren.

Speaker 1: Ja, und ich glaube, das, ihr schon gesagt habt und so langsam, wir haben schon viele Informationen jetzt von euch erhalten und total tolle Beispiele gehört, kommen wir auch zum Ende. Aber eine Sache beschäftige ich mich noch, denn wie wir das, glaube ich, und wie hoffentlich auch unsere Zuhörerinnen das von euch lernen konnten mit diesem Podcast ist ja, dass man eben mit dem gemeinsamen Beschäftigen über Geld auch die Gemeinsamkeit, die Liebe stärkt. Jetzt ... regeln das nicht alle so wie ihr. Das typische Rollenbild ist ja eher, die Frau bleibt zu Hause über Jahre, fast Jahrzehnte und man spricht eben über solche Sachen nicht. Wir haben hoffentlich die einen oder anderen schon gelernt, man sollte drüber sprechen. Aber welche Tipps würdet ihr denn solchen Paaren, Ehepaaren, Partnerschaften geben? Neben sprecht drüber. Also wenn ihr das noch mal so kurz als Elevatorpitch den Leuten da draus mitgeben könntet, was ... eure Learnings sind und was man ebenso vielleicht klassischen, ich nenne es mal bewusst verkappten Rollen bildern heutzutage, wenn man die vorfindet, was man da noch den mitgeben kann, das zu verändern.

Speaker 2: Also ein Learning, was wir jetzt über die Jahre und tatsächlich auch wenn wir mit unseren KundInnen zusammenarbeiten, ist, dass das klassische Rollenbild sehr limitierend ist für beide Seiten und dieser Mindset Shift zu einem gleichberechtigten Rollenbild viel mehr Freiheiten für beide zur Verfügung stellt. Das liegt einfach daran, wenn man das klassische Rollenbild sich jetzt anschaut, Der Mann trägt die finanzielle Verantwortung. Jetzt haben wir ein Jahr Corona hinter uns, da eine Arbeitslosigkeit rein und die Frau verdient kein Geld. Das ist einfach für die Familie eine Katastrophe. Auch ist es tatsächlich das Potenzial der Familie an sich limitiert. Wie Beziehungen aufgebaut werden können, wie die berufliche Weiterentwicklung stattfinden kann, was man voneinander lernen kann. Das ist alles sehr eng gefasst und das explodiert förmlich als Paar und als Familie. wenn man dieses klassische Rollenbild ablegt und da einfach mal ganz offen rangeht und schaut, was passt denn für uns, was sind unsere Bedürfnisse, was wollen wir und wo möchten wir uns gerne als Familie in die Zukunft weiterentwickeln.

Speaker 1: Und ich würde sagen, ein anderes Learning ist tatsächlich, wenn man sich für so ein Modell entscheidet, für ein klassisches Rollenmodell, dass man dann wirklich offen das auch mal gegenrechnet und guckt, was bedeutet das denn für die Finanzen der Frau, aber auch für den Mann. er kann ja in der Regel dadurch viel, viel mehr verdienen, dadurch, dass er weiterarbeitet und eben die Karriere-Schritte machen kann. Die kann er aber nur machen, weil sie ihn da unterstützt, weil sie die Kinder übernimmt, weil sie die Care-Arbeit macht. Sich das bewusst zu machen, gleichzeitig andersrum auszurechnen, worauf verzichtet sie denn tatsächlich? Und was würde das ihnen denn kosten, wenn er jemanden einstellt, der das für ihn macht? Der sein Haushalt schmeißt, der seine Kinder den ganzen Tag bespaßt. Und sich darüber dann auch tatsächlich mal zu nähern, machen Ausgleichszahlungen Sinn. Das muss nicht immer Geld sein. Man kann natürlich sagen, man zahlt ... für den Partner, für die Partnerin in ein ETF zum Beispiel ein, kann man machen. Es kann aber auch übers gemeinsame Haus zum Beispiel gehen, dass man sagt, okay, es gibt einen Anteil im Grundbuch, der den derjenige gar nicht mit Eigenkapital befüttert hat oder den Kredit nicht mit abzahlen kann. Aber den Anteil gibt es trotzdem. Also da gibt es verschiedenste Möglichkeiten. Und darüber einfach offen zu sprechen und nicht so davon auszugehen, na ja, wenn derjenige gerade kein Geld nach Hause bringt, bringt er keine Arbeitsleistung, weil... Also, glaube, wissen alle gerade Mütter. Man bringt da doch sehr, sehr viel ein und trägt eben dazu bei, dass das Team Familie erfolgreich ist. Deswegen heißt es ja oft so unsichtbare Kehrarbeit, weil viele sie dann eben doch nicht sehen. Aber ich finde super, dass wir offen drüber reden und das auch thematisieren. Aber umso wichtiger, die Elternzeit gleichberechtigt zu haben, weil dann lernen beide Seiten, was es denn tatsächlich bedeutet, Kehrarbeit zu leisten. Man kann sich ja trotzdem danach entscheiden, ein klassisches Rollenmodell zu gehen, aber dieses erste Jahr wirklich gleichberechtigt aufzuteilen, ist sehr viel wert und stärkt auch wieder die Beziehung. Und das würde ich noch mal gerne als letzte Frage mitnehmen, neben den ganzen praktischen Tipps, das Gemeinsam darüber reden, Haushaltsbuch führen, die Finanzen zusammen planen. Welche drei Nomen, welche drei Adjektive, welche drei Verben? euch ein, wenn ihr sagt, okay, was hat das mit unserer Partnerschaft, unserer Beziehung zu uns und unserer Liebe gemacht? Dass ihr so gehandelt habt, wie ihr gehandelt habt. Ich viel Auswahl. Verben, Nomen, Adjektive.

Speaker 2: Also nicht von jedem drei.

Speaker 1: Ne zusammen, also ihr könnt auch vier machen, dann können beide zwei machen. Also ein erstes würde ich auf jeden Fall Möglichkeiten nennen, weil der Austausch über Geld uns einfach wahnsinnig viele Möglichkeiten gegeben hat und gibt. Möchtest du ein nächstes sagen oder soll ich das zweite sagen und du sagst das dritte? Gerne auch so Gefühle, die daraus entstanden sind.

Speaker 2: Okay.

Speaker 1: Also mein zweites Wort wäre gefestigt. Ich finde, dass das Thema Geld unsere Liebe und unsere Beziehung sehr gefestigt hat. Im Laufe der Jahre. Das hat es natürlich manchmal auch bisschen wackelig gemacht, aber eben nur kurzzeitig. das gefestigt hat es auf jeden Fall. Das dritte gehört dir.

Speaker 2: Ja, ähm, Zufriedenheit. Ich finde, wir haben über die letzten elf Jahre es geschafft, Zufriedenheit und unser Wohlbefinden kontinuierlich zu steigern. Ähm ... Und das letzte Wort ist ... Nee, aber ...

Speaker 1: Es waren schon drei. Vier ist okay. Ingo hat vier erlaubt.

Speaker 2: Das vierte ist zusammenwachsen und daraus tatsächlich so viel Energie und Ressourcen und tolle Sachen herauszuziehen, die alleine einfach überhaupt nicht möglich werden.

Speaker 1: Ja, ich würde sagen, dass nämlich auf jeden Fall ganz doll mit dieses Zusammenwachsen und dass man auch anerkennt, wie ihr das so schön beschrieben habt, dass man den anderen einfach unterstützt über all die Jahre und dass so auch berufliche und persönliche Entwicklungen bei jedem Einzelnen ja auch stattfindet und dass man das auch nicht vergisst. Also wir reden hier immer so genau über diese unsichtbare Kehrarbeit, aber es gibt eben auch diese andere unsichtbare Sache, die die ganze Zeit passiert und die, ja, ich glaube, über die man nicht so viel redet und nachdenkt. Deswegen fand ich das sehr schön, wie ihr das beschrieben habt. Danke Mike, danke Marielle, die Beziehungsinvestoren, checkt sie alle mal aus, Podcasts, Blog, Webinare. Vielen Dank, dass ihr da wart. How I Met My Money wird gesponsert von der Online-Finanzakademie Do It Yourself Kurse rund die Themen ETFs, Immobilien und Altersvorsorge. ⁓ keine Folge zu verpassen, abonniert ihr am besten uns direkt bei Spotify dieser Apple Podcasts und ihr könnt uns folgen bei Instagram, Facebook, LinkedIn und Twitter. Danke Marielle, danke Mai und tschüss ihr alle, tschüss auch Ingo. Und alles Gute für euch. bitte schreibt uns, wenn es soweit ist. Wahrscheinlich habt ihr keine Zeit, uns zu schreiben, aber ich bin trotzdem neugierig. Baby Investor 2. Ja voll. Super, tschüss ihr beiden.

Über diesen Podcast

Was, wenn dein Umgang mit Geld mehr über dich verrät, als du denkst?
In How I met my money geht’s nicht nur ums Geld - sondern darum, was es mit dir macht.

Journalistin und Interviewerin Lena Kronenbürger & Honorarberater und Finanzcoach Ingo Schröder sprechen offen über die Themen, die meist unter der Oberfläche bleiben: Geldsorgen, Beziehungskonflikte, Scham, Sicherheit und echte Freiheit.

Dafür laden sie wöchentlich am #moneymonday spannende Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis ein - und stellen die Fragen, die du dir vielleicht selbst nie gestellt hast:
• Warum gehe ich so mit Geld um, wie ich’s tue?
• Was habe ich über Geld gelernt - und was davon stimmt heute noch?
• Wie finde ich meinen eigenen, gesunden Umgang mit Geld?

Freu dich auf ehrliche Geschichten, fundiertes Wissen, praktische Aha-Momente - und den Raum, tiefer zu graben.

Jetzt reinhören und dich selbst über dein Geld (neu) kennenlernen!
Produziert und vermarktet von maiwerk Finanzpartner und der OFA Online Finanzakademie.

Disclaimer: Der Inhalt dieses Podcasts dient ausschließlich der allgemeinen Information. Die im Podcast gemachten Aussagen sind nicht als Aufforderung oder Empfehlung zu verstehen, einzelne Finanzprodukte zu erwerben oder zu verkaufen. Alle Informationen aus diesem Podcast können und sollen eine individuelle Beratung durch hierfür qualifizierte Personen nicht ersetzen.

von und mit Lena Kronenbürger & Ingo Schröder

Abonnieren

Follow us