Der Finanzpodcast für Anfänger
Speaker 2: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger.
Speaker 1: .
Speaker 2: Hallo Ingo. Hallo Lena. Ingo, wir unterhalten uns schon jetzt, selbst wenn es irgendwie kein Podcast seit ist über Blockchain, Kryptowährung etc. Aber ich muss zugeben, ich glaube zum einen, dass wir an der Oberfläche kratzen immer noch und zum anderen träumen wir auch schon wieder von den nächsten Themen. Also unsere Investitionsreihe geht ja mit Immobilien weiter und Kunst und so weiter. Und es gibt aber Menschen und die haben wir auswendig gemacht, für die ist Bitcoin mehr als mal kurz ein spannendes Thema für ein paar Wochen. Und zwar sind bei uns Fabio und Dennis vom Podcast 21.
Speaker 1: Hallo hallo. Moin moin.
Speaker 2: Kann man das so sagen? Ich fange mal an mit dir, denn es ist eher ein Lebenskonzept als mal kurz ein Thema was Spannendes.
Speaker 1: Ich glaube, das ist bisschen hochgegriffen fast schon. Also für mich spielt es eine wesentliche Rolle seit nunmehr vier Jahren. als Lebenskonzept, es gibt ja auch noch paar andere wichtige Dinge, neben Geld und so.
Speaker 2: Okay, Fabio, wie würdest du es sehen? Bist du ein richtiger Bitcoiner?
Speaker 1: Ja, ich doch schon sagen. Also ich glaube, ist so, dass das, wenn man sich intensiv mit Bitcoin beschäftigt, früher oder später wahrscheinlich automatisch passiert, dass wir nennen es immer so bisschen ins Rabbit Hole fallen, also in den Kaninchenbau. Es kann passieren, dass man sich nur oberflächlich damit beschäftigt und wieder weiterzieht, aber wenn man tief reinschaut, ist es wahrscheinlich unvermeidbar, dass es einem den Ärmel reinzieht sozusagen.
Speaker 2: Es ist eigentlich nur Bitcoin bei euch, weil ich muss zugeben, ich habe schon mal so ein ganz kleines Ticken ein bisschen investiert, aber in Ethereum. daher muss ich jetzt wieder. ohne mit der Knie. Nur ein bisschen klein. Ich wollte es mal ausprobieren selbst. Jetzt kriegst du eins, glaube ich, auf den Deckel, würde ich mal sagen, von Fabi und Dennis.
Speaker 1: Ja, wir halten es eigentlich mit dem US-Kongressabgeordneten Warren Davidson, der mal gesagt hat, gibt Bitcoin und Shitcoins.
Speaker 2: Ich habe einen Podcast mehrmals gehört jetzt. Ich bin verwirrt. Am Anfang sagt ihr, und jetzt die Blogtime und dann 6, 7, 8, 3. Und ich denke so, welche Blogtime? Also worum geht es bei euch?
Speaker 1: Ja, das ist ein ganz guter Punkt. Ich hätte es auch meinerseits angebracht, dass das Ganze hier nicht vollkommen ist, wenn wir das nicht auch ordentlich zeitstempeln. Und wir unterhalten uns jetzt hier zu 680805. Das ist quasi die immer aktuelle Blockhöhe, zu der wir uns treffen. wenn man richtig Bitcoiner ist, dann hält man es auch mit der alten Zeit nicht mehr so wie das sonst Leute tun, sondern man unterhält sich eben halt nur noch über Zeit in der Blockhöhe.
Speaker 2: Ach krass, das heißt, man abends, also wenn man den nächsten Mal wieder feiern gehen kann, dann gehe ich also 6378. Ich kenne das immer nur von früher noch. Ich habe früher gezockt, da war es dann 1337, dann war mal ein Lied. Das heißt, das ist jetzt die neue Sprache, die sehr exakt ist und dann geht man halt dann in den Club.
Speaker 1: Ja, ungefähr kann man's auch hochrechnen, weil es gibt ungefähr alle zehn Minuten einen Blog. Das kommt immer so bisschen drauf an, was im Netzwerk los ist. Aber dementsprechend kann man das so, wie gesagt, hochrechnen. Genau, wir hatten das so bisschen als Gag mal angefangen in den ersten Folgen, und es zieht sich jetzt eigentlich durch. Jetzt machen wir das immer so, eigentlich bei jeder Episode, dass wir am Anfang da die Bloghöhe sozusagen als Zeitersatz nennen.
Speaker 2: Aber wie funktioniert das jetzt genau? ist das eine fortlaufende Zeit? Oder kommen Zeiten wieder? Also wie verstehe ich das?
Speaker 1: Genau, mach nur. Mach Fab. Ja, also ihr kennt ja sicher den Begriff Blockchain, oder? Und das wird ja auch immer so bisschen salopp erklärt damit, dass da einfach Blöcke aneinander gereiht werden. im Prinzip ist es nichts anderes als die Anzahl dieser Blöcke bisher oder also seit Bitcoin initial begonnen hat. Ist jetzt die aktuelle Blockzeit 6 irgendwas. Und alle ungefähr im Schnitt 10 Minuten kommt ein Block hinzu. Und das heißt, diese Zahl geht natürlich immer weiter hoch. Und dann könnte man natürlich auch sagen, wenn man sich jetzt in einer Stunde trifft, rechnet man so ... approximativ 6 Blöcke drauf und sagt, treffen wir uns doch dann und dann.
Speaker 2: Gibt es dann Umrechner, Stunden in Bitcoin-Blöcke, so wie Euro, US-Soller? Kann ich das eingeben? Das mache ich demnächst bei meiner WhatsApp-Gruppe mit Freunden.
Speaker 1: Also auf die Zukunft gesehen ist es natürlich eben dann halt schwer vorherzusagen, aber für die Vergangenheit ist das beispielsweise sehr wichtig oder ein gutes Instrument auch vorweisen zu können, was zu welcher Blockhöhe stattgefunden hat. Also das kann man auch eben nutzen, Dinge zu zeitstempeln. Und auch darin wird ja einer der Nutzen der Blockchain gesehen. Und beispielsweise unser Co-Host Gigi bei 21, der hat das Geburtsdatum seiner Tochter. auch in Blockhöhe angegeben.
Speaker 2: Spannend. Aber das finde ich ja schon mal ganz treffend, sich Blockchain noch mal besser vorzustellen und vielleicht auch Bitcoin. Eben diese Aneinanderreihung und dieses einzigartige. Ich meine, das wird ja daraus klar, oder?
Speaker 1: Ja, ist vielleicht auch ⁓ Also wir wollen sicher nicht zu komplex reingehen, aber man braucht das in gewisser Weise, diese Blockzeit, diese Blockhöhe, weil man ja bei einer Blockchain dafür sorgen möchte, dass man von nichts in der realen Welt abhängig ist. Oder das heißt, wenn man jetzt sagen würde, das ist immer von der realen Zeit abhängig, dann bräuchte man irgendeinen Verifikator, der mir sagt, das ist jetzt die Zeit, Und damit man das eben nicht braucht und keine Schnittstelle zur Welt hat, wo jemand... betrügen könnte oder sagt man okay das ist die Blockanzahl.
Speaker 2: Ja, du hast gerade schon angesprochen, Gigi, das ist einer von euch. seid fünf im 21 Podcast und ihr habt unterschiedliche Schwerpunktthemen. Also Dennis, wenn ich es richtig verstanden habe, du bist eher so mit den technischen Themen im Werk. Markus und Daniel von euch finden ökonomische Dinge super spannend. Fabio eher politisch, kannst du natürlich gerne nachher noch mehr dazu sagen, inwiefern das stimmt oder nicht. Und Gigi, hast du mir vorher erzählt, ist er. so euer Philosoph, was natürlich sehr spannend klingt. Und ihr fünf macht zusammen eben den Bitcoin-Podcast. Fabio, kannst du mal ein bisschen erklären, was euch fünf ausmacht? Welche Werte vertreten ihr? Woran glaubt ihr?
Speaker 1: Ich glaube, du hast das ganz gut zusammengefasst. Also bei mir ist es schon teilweise durch das Politische gekommen, das große Interesse ist aber auch wie bei Markus und Daniel das Ökonomische. Wir haben uns alle mehr oder minder zufällig auf einer Bitcoin-Konferenz das erste Mal getroffen. Da war auch ich das erste Mal auf einer Bitcoin-Konferenz. Und daraus ist das dann irgendwie so als Schnapsidee entstanden. Das war erst nur Markus und Gigi, die einfach gesagt haben, hey, es gibt auf Deutsch noch nicht so viel guten Content von Bitcoinen, ... wo man sich einfach auch bilden kann, wo irgendwie die News durchgesprochen werden ... und so weiter und so fort. Das war auch seit ich in diesem Space bin ... alles immer sehr, sehr ... sehr englisch lastig ... ... und dann haben wir einfach kurz da und gesagt, ... ... dann dann füllen wir doch diese Lücke. Markus und Gigi haben dann eben ... mich, Daniel und Dennis noch dazugeholt ... ... und ... Ja, dann haben wir erst mal nur mit News-Folgen angefangen. Einmal die Woche haben wir versucht, uns das so zu legen, dass zumindest ein paar von uns immer über die wichtigsten Neuigkeiten sprechen können.
Speaker 2: Ihr lest doch so Artikel vor, oder?
Speaker 1: Genau, genau, genau. Mittlerweile haben wir das auch ergänzt um die Lesestunde, wo wir Artikel teilweise vorlesen, weil ihr kennt sicher den Trend, der sonst würdet ihr keinen Podcast machen, dass ganz viele Leute immer eher zum Hören neigen mittlerweile, auch Hörbücher und so. Und dann haben wir der Weg gemacht, wo wir Leute, die ganz neu im Bitcoin Space interviewen, wieso deren Geschichte ist. Und dann haben wir angefangen, Interviews zu machen, da hatten wir jetzt auch schon paar tolle Gäste da. Und es ist wirklich, hat sich mega cool entwickelt. Der ist sehr, sehr divers geworden.
Speaker 2: Ja, dass euer Weg das Äquivalent zu den Geldgeschichten die wir gerade mit euch machen. Dennis, es gibt so ein Stichwort Cipherpunks, ich hoffe, ich hab's richtig ausgesprochen. So würde ich euch bezeichnen, oder? Könntest du erklären, was das genau bedeutet?
Speaker 1: Die Cypherpunks sind quasi so eine Bewegung, aus der Bitcoin hervorgegangen ist. Für viele Leute ist Bitcoin irgendwie gefühlt das erste digitale Geld da draußen. Aber wenn man sich die Historie anguckt, dann stimmt das eigentlich so gar nicht, weil es davor schon mannigfaltige Versuche gab, digitales Geld zu implementieren. Und die alle irgendwie so ihre Schwachpunkte oder Drawbacks hatten. Diese Diskussionen darüber fanden damals eben halt mit in der Geburtsstunde des Internets auf sogenannten Mailing-Lists statt. dort wurde das alles diskutiert. Und diese Gruppe von Leuten, die da diskutiert hatte, die hat sich eben selbst so den Namen Cypherpunks gegeben. Und insofern kann man sagen, ist Bitcoin eigentlich auch wirklich ein Kind dieser Bewegung, weil da quasi all diese Dinge zusammengenommen und zu einer dann funktionierenden Version von digitalem Geld verschmolzen wurden.
Speaker 2: Und was steckt so dahinter? Also was sind das für Menschen? Ich glaube, für uns ist wichtig und ich denke, das verfolgt ihr ja nicht, wenn ich das so auslehend als Vorgespräch entnommen habe, das so ein bisschen anfassbarer zu machen. Bitcoin hat ja immer noch so die Richtung Nerdy und generell Blockchain. Die meisten verstehen es nicht und schieben es dann ab. Und das machen halt die Nerds. Deswegen finde ich ganz spannend, weil das vereint uns ja dann doch ein bisschen mehr und ist, glaube ich, greifbarer. Was steckt denn so dahinter an Ideologien, an Werten? Und auch, und das wird mich vielleicht als Erstes interessieren. Was hat sich bei euch vom Gefühl her? als ihr angefangen habt, euch mit dem Thema zu beschäftigen und als ihr Teil dieser Bewegung wart.
Speaker 1: Ja, also für den ideologischen Teil oder was das ganz motiviert, kann ich sagen, dass grundsätzlich die Wahrnehmung einfach da ist. Und das können wir jetzt mit irgendwie 30 Jahren Erfahrung wohl auch recht verlässlich sagen. Die Welt wird immer digitaler. Und das bringt natürlich sehr, sehr viele Chancen mit sich, birgt aber auf der anderen Seite auch Risiken und Gefahren wie eben beispielsweise, dass dann, wenn etwas im digitalen Raum erfasst wird, dass halt auch immer aufbewahrt werden kann, es nachvollzogen werden kann, überwacht werden kann. Und das ist, würde ich mal sagen, eins der Bestreben der Cypherpunk-Bewegung, da den Bürger nicht zu einem vollkommen gläsernen Bürger werden zu lassen, sondern ihm eben auch Mittel an die Hand zu geben, Kontrolle über seine Daten zu behalten und somit auch am Ende wahrscheinlich auch Repressalien zu umgehen.
Speaker 2: Also fühlt man sich sicherer im Endeffekt. Also könnte man sagen, wenn ich mich mit Blick mit Blockchain und Bitcoin beschäftige und diesen Weg gehe von mehr Privatsphäre, nicht mehr so gläsern sein, so à la Truman Show mäßig, das hat ja vielleicht der eine oder andere gesehen, dass ich dann mehr Kontrolle über meine Daten habe und mich dadurch vielleicht auch sicherer fühlen kann, wenn ich mich gerade mit dem Thema beschäftige. Andersrum, wenn ich es nicht tue, bleibe ich blind und unsicher in der digitalen Welt.
Speaker 1: Ja, ich glaub, das ist eine ganz gute High-Level-Zusammenfassung dessen. Also dieses Thema digitales Geld war ja auch nicht nur das Einzige, sondern auch alles, was wir rund Verschlüsselungen und so was sehen, kommt halt auch mit aus dieser Bewegung. Und wie gesagt, es ist ein dann doch ideologisch eher freiheitliches Weltbild, was dort vertreten wird. Mehr auf Eigenverantwortung und ... Kontrolle beim Individuum. das ist, finde ich, gerade auch zu dem, was wir heutzutage abgehen sehen, auch ein weiterhin sehr wichtiger Gegenpol. Genau, da würde ich vielleicht noch kurz ergänzen. sehe das auch so. Also Bitcoin bei dem Stand, den es heute hat, die Größe des Netzwerks etc. ist, kann man nicht anders sagen, ein Stückchen Freiheit oder ein bisschen Bitcoin besitzen ist ein Stückchen Freiheit besitzen. Es gab es noch nie, dass ich aus aus meinem Land auswandern könnte. Nehmen wir jetzt mal an, das ein Land, das sehr autokratisch ist. Und mit zwölf Wörtern, die ich mir im Kopf merke oder die ein Kollege von mir sich aufschreibt und ich ruf ihn später an, wenn ich im anderen Land bin. Zwölf Wörter, die ich mir merke, da kann ich mein gesamtes Vermögen mitnehmen und das kann mir keiner abnehmen. In meinen Kopf kann keiner schauen. Ich muss keine Dollars mitnehmen, keinen Schmuck, den man mir abknüpfen kann. Ich brauche keinen Bankkontotransfer, der verboten wird von meinem Land dann, sondern ... 12 Wörter im Kopf einmal einprägen, über die Grenze laufen und tschüss. Das gab's noch nie.
Speaker 2: Ist das der Satz, not your keys, not your coins, der das ganz gut auf den Punkt bringt?
Speaker 1: Ja, so ein bisschen schon, würde ich sagen. Der Satz im Speziellen ist entstanden aus ersten Hacks der ersten und frühen Bitcoin-Exchanges, oder? Weil dort halt, da hat man seine Euros, seine Dollars hin überwiesen, hat Bitcoin gekauft und die waren halt in diesem Exchange. ihr habt sicher schon mal gehört, was es heute alles gibt, Kraken, Bitwala und so weiter und so fort. Da kann ich ja meine Bitcoin in diesem Exchange halten. Fair enough, das kann man tun. Man muss sich einfach dessen bewusst sein, wenn ... diese Börse, deren Website oder was auch immer gehackt wird oder die Pleite gehen, was auch immer, dann sieht man vielleicht diese Coins nie wieder, oder?
Speaker 2: Gab's doch jetzt in der Türkei, oder? Da ist doch so eine abgehauen. Wie ist das noch mal, immer mit T, ne?
Speaker 1: Genau, in der Türkei hat das gerade auch erst kürzlich wieder stattgefunden. Ein anderer großer Name ist Mount Gox. kennen sicherlich auch viele Leute in der Szene. Ich glaube, grundsätzlich beschreibt dieser Satz, not your keys, not your coins, eine der Grundeinstellungen, die diese Szene so mit sich bringt. Weil wenn wir mit der Prämisse daran gehen, dass Geld digital wird und uns das eben auch die Möglichkeit bietet jedem von uns, dass er selber seine Coins halten kann, dann gehen damit sowohl Chancen als auch Pflichten einher. Also ich kann mich dafür entscheiden, so wie ich das bisher kenne, von der Bank oder so, dann analog auf der Börse auch meine Coins zu halten. Aber damit nehme ich diese ganzen Chancen ja gar nicht wahr. Also ich bin dann auch wieder von Drittparteien abhängig. Ich muss mich darauf verlassen, dass die damit sauber umgehen, nicht gehackt werden und all solche Dinge. auf der anderen Seite steht dem aber eben gegenüber diese Eigenverantwortung und auch all die Dinge dann halt eben wahrzunehmen, die damit einhergehen, wenn ich selber meine Bank bin. Und das sind quasi so Rechte und Pflichten, die die damit einhergehen. Und das ist so finde ich ein einer der der wichtigen Spannungspunkte, die die in diesem Universum dann halt auftauchen.
Speaker 2: Jetzt finde ich einen spannenden Punkt, den hat Fabio, glaube ich, gerade nochmal gesagt und ich habe es mir mal so notiert. Freiheit, also Bitcoins, wenn ich einen Teil Bitcoin habe, das gibt mir Freiheit. Ich mache es jetzt mal bewusst überkarikiert. Heißt es, wenn ich keine Bitcoins habe, bin ich unfrei?
Speaker 1: könnte man, wenn man das möchte, in ökonomischem Sinne so sagen. Also, ich meine, jetzt noch deine Möglichkeit, freie Transaktionen zu tätigen, ohne dass jemand diese nachvollziehen kann, jetzt mal egal, ob du was zu verbergen hast oder nicht, geht noch in Form des Bargeldes. Ich denke, uns alle ist absehbar, dass das nicht mehr allzu lang der Fall sein wird. Allein weil es auch einfach, muss man ja auch ehrlich eingestehen, in der digitalen Welt einfach zu unpraktisch ist.
Speaker 2: Und so viele Bakterien dran, den Geldscheinen.
Speaker 1: Genau. Ich würde es schon so stehen lassen können. Man hat damit schon ein Stückchen Freiheit, das man ansonsten nicht hat.
Speaker 2: Ja, okay. Praktisch gesehen im Bezahlen. Ich glaube, das gibt es auf mehreren Ebenen. glaube, macht es das? Also wir haben uns auch mal mit Finanzpsychologie hier beschäftigt und da generell so ein Thema. Und die Frage, ich mir tatsächlich gerade so als auch ausgeblitzter Finanzcoach mit Finanzpsychologie Hintergrundstelle ist, ich finde es total spannend und ich stelle mir gerade die Frage, bin ich als Mensch deswegen unfrei, weil ich kein Bitcoin habe? Ich weiß, das ist jetzt bisschen polarisierend formuliert, aber So mal überspitzt, bin ich unfrei, weil ich keine Bitcoins habe oder andersrum bin ich freier, weil ich Bitcoins habe? Oder ist das nicht nur... Also technisch verstehe ich das. Aber ist es gefühlt wirklich so? Ist das nicht ein Glaubenssatz?
Speaker 1: Ja, ich nehm das gerne auf. Ich würde sagen, du formulierst das nicht mal überspitzt. Das hört sich einfach nur für uns aus der westlichen Welt, die da dann doch eben recht privilegiert ist, was das Thema Geld angeht, überspitzt an. Aber weit sind wir davon eben nicht entfernt. Du hattest gerade eben die Situation aktuell in der Türkei beschrieben oder darauf angespielt. Ich glaube, wir gucken da halt ... Wie gesagt, aus einer sehr, sehr privilegierten Sicht drauf. Selbst wenn ich sagen würde, dem Euro geht's nicht besonders gut, haben wir damit immer noch ein halbwegs funktionierendes Geldsystem. Das sieht anders aus, wenn du dich mit Leuten aus Venezuela, Argentinien, Bolivien, Nigeria etc. unterhältst. da geht es dann nicht nur ⁓ Inflation oder Hyperinflation, sondern eben einfach auch Situationen, wo deine Freiheit ... monetär wirklich unterdrückt und angegangen wird, du das eben nicht hast. Und das ist halt kein Wunder, dass gerade in solchen Ländern und teilweise auch unter solch totalitären Regimen Bitcoin einfach für Leute eine Möglichkeit ist, noch so ein letztes Stück monetäre Freiheit auszuleben.
Speaker 2: Das finde ich ein echt gutes Beispiel. Ja gut, also da können wir uns ewig darüber unterhalten. Eine Sache, die ich gerade noch fragen wollte. Gab es so diesen einen Drop Moment, als ihr euch mit Bitcoins und dem ganzen Thema beschäftigt hattet, wo ihr dachtet, alter, wie blind bin ich denn vorher durch die Welt gelaufen, dass ich das nicht schon vorher erkannt habe? Was war das beide micken gerade, richtig gut zu sehen. Könnt ihr das mal beschreiben von euch beiden, wo ihr so gedacht habt, Alter, das geht doch gar nicht. Es gibt ja manchmal so Momente im Leben, wo man denkt, warum habe ich das nicht vorher erkannt?
Speaker 1: Ja, also definitiv. Ich bin ja jetzt auch nicht mehr der Jüngste. Ich gehe jetzt auch auf die 40 zu, beschäftige mich seit, wie gesagt, vier Jahren sehr intensiv mit dem Thema. War also ungefähr so 35, als ich da näher eingestiegen bin. Und ich muss sagen, als ich das dann angefangen hab zu durchsteigen, ich hab mich in meiner Naivität sehr ertappt gefühlt. Also weil wir alle gehen ja wahrscheinlich auch mit einem sehr optimistischen, positiven ... Weltbild eben durchs Leben und das ist ja auch gut, aber es gibt eben beispielsweise auf das Thema Geld bezogen Dinge, die ich will nicht sagen, dass sie einem vorenthalten werden, aber die werden einem halt auch nicht mit all ihren negativen Dingen, die damit einhergehen, präsentiert und
Speaker 2: Das klingt aber kryptisch jetzt für mich.
Speaker 1: Also, es gibt ganz viele Dinge, über die wir uns unterhalten könnten. Was beispielsweise auch an Inflation, welchen Leuten das nützt, warum das so ist, warum das propagiert wird, wie es propagiert wird. Da wollte ich nicht näher drauf ein, ich bleib bei den positiven Dingen. Und das ist das, was Bitcoiner dann auch immer als den Weg in den Kaninchenbau beschreiben. Du fängst dann halt an. Viele Leute kommen meistens mit einem Preiseinstieg daher, wollen schnell reich werden und so. Aber das, was die meisten Leute dann finden, wenn sie halt sehen, okay, da geht es nicht nur um schnellen Reichtum, ist, dass sie bei ganz vielen Dingen auf sehr, sehr essenzielle Themen gestoßen werden und sich dann damit anfangen, näher zu beschäftigen. Sei es der ökonomische Teil, sei es das politische, sei es soziale Dinge, die damit einhergehen. Und das ist auch das, was wir in unserer Community immer wieder erleben. Und das sind die Geschichten, die dann auch eben bei Der Weg beispielsweise erzählt werden, wo Leute sagen, okay, sie sind vielleicht durch Interesse, ihr Geld vermehren zu wollen, dahergekommen. Aber der Weg führte sie ganz, ganz woanders hin. Und das ist eben, wie gesagt, dieser sogenannte Kaninchenbau in den Mandanen.
Speaker 2: Aber was war dein Moment, wo du gesagt hast, da hat es die Socken rausgezogen, als ich das gelesen, als ich das gecheckt habe über Blockchain. Also dein ganz individueller Moment.
Speaker 1: Das ist schwer zu sagen. Ich glaube, wie gesagt, wenn man sich dem Ganzen mit der Prämisse Geld wird digital nähert und dann halt für sich irgendwann erkennt, was das alles bedeutet, wie gesagt, ökonomisch, gesellschaftspolitisch und so, dann sieht man halt, dass das nicht rein ein Finanzen oder rein ein Technikthema ist, sondern das hat viel, viel mehr Tragweite und Auswirkungen. ja, der Horizont wächst da einfach nur die ganze Zeit. Also ich mach das jetzt für mich. vier Jahre gefühlt Vollzeit. Und ich würde immer noch sagen, da kommen fast wöchentlich Dinge hinzu, ich für mich neu sehe oder so noch nicht bedacht hab. Und das ist mega spannend.
Speaker 2: Und was Ingo ja noch nicht weiß ist, Dennis, dass du ja sogar in Bitcoin bezahlt wirst. Vielleicht würde ich das jetzt, Ingo, dich aus den Socken hauen.
Speaker 1: Vielleicht kann Fab ja auch erstmal noch sagen, was für ihn so das Ding war. Ja, gerne. Also bei mir hat es einen gewissen Unterbau gebraucht, um das überhaupt erkennen zu können. hab so, ja, 2014, 2015, was war ich da so, Mitte 20, hab ich angefangen viel zu lesen, viel mich auch mit politischen, geopolitischen Dingen zu beschäftigen. Ich war ... Ganz früher immer so ein richtiges, typisches Konsumkind. Jeder Lohn, reingam, der ging raus für Sneakers und was weiß ich was. Und gar nicht interessiert an Politik oder Geschichte oder so. Und das irgendwie, hat das Fahrt aufgenommen. habe ich viele Bücher gelesen. Das hat viele meiner Glaubenssätze zerschmettert, wenn ich das mal so sagen darf. Als ich so zumindest das Gefühl hatte, langsam zu verstehen, wie war es funktioniert. Und da war ein Kernthema auch immer das Geldsystem. Ganz viele Videos gesehen, Bücher gelesen, Erklärungen bekommen und auch gegeben. bezüglich dessen, wieso das Geldsystem ... kaputt ist und so nicht funktionieren kann. Das einzige, was immer so bisschen gefehlt hat, ... ... war eigentlich die optimale Lösung. Ich dachte immer, das wäre Gold, ... Gold ist gescheitert. Die meisten von uns wissen wieso. Und dann kam irgendwann ein Kollege auf mich zu ... ... und hat gesagt, dieses Bitcoin kennst du das? Es ist ja extrem im Preis gestiegen, ... lass uns da mal reingucken. Und bei mir war das auch so, wie Dennis das vorher ... geschildert hat. Da ging es nur ums Geld. Also gekommen fürs Geld, gedacht schnell reich werden zu können und so weiter und so fort. Und da gibt es auch einen recht coolen Satz unter Bitcoiner und der heißt so, grob übersetzt, ich bin fürs Geld gekommen, aber ich bin für das Geld geblieben. Also weil man einfach erkannt hat, das ist tatsächlich das Geld oder die Art Geld, die wir benötigen. Und dann ist egal, ob man damit reich werden kann oder nicht, sondern es ist das Fundament, was man, was man braucht. Und da war, glaube ich, bei mir so der Moment. Gibt's auch bei jedem, wird Dennis nicht anders gegangen sein, wenn man dann irgendwie anfängt, dieses Rabbit Hole abzutauchen, wo man mal ... ne ganze Nacht lang nur YouTube-Videos von Andreas Antonopoulos anschaut. Und ... ... muss eines dieser Videos gewesen sein, wo es dann bei mir Klick gemacht hat und ich gedacht hab, oh krass, seit drei, vier Jahren liest du jetzt über diese Dinge, hast nie ne Lösung gesehen und auf einmal kann dir einer in vier Sätzen erklären, warum das dieses Problem löst. Und das war so für mich der erste Groschen, gefallen ist, warum ...
Speaker 2: Der klingt cool. guter Name.
Speaker 1: Bitcoins Value Proposition zu verstehen. Ein bisschen später kam dann noch mal einer, wieso ich verstanden habe, dass wahrscheinlich nur Bitcoin diese Value Prop erfüllen kann.
Speaker 2: Kannst du noch mal kurz den Satz wiederholen mit diesem Ich bin für Geld gekommen und wie war
Speaker 1: Englisch ist es, I came for the money, I stayed for the money.
Speaker 2: Weil das finde ich ganz spannend. Ihr habt mit Sicherheit unsere ganzen Folgen gehört schon von Our Money, nicht. Wir hatten mal eine Finanzpsychologe, eine Geldpsychologin und im Endeffekt ist die Übersetzung, was sie sagt, für Geld gleich ich. Also wenn man mal Geld austauscht mit ich, kurze Hintergrundbeschreibung für euch, stellt euch eure Identität als Teppich vor und wenn ihr sagt, Geld ist für mich etwas bestimmtes. dann gibt ihr quasi einen Teil eures Teppichs ab, eure Identität an Geld. Und weil Geld nie Nein sagt, wenn ich jetzt sage, Fabio gibst du mir Glück, dann sagst du, ich kenne dich gar nicht, warum, ja, dann kann ich enttäuscht werden. Geld enttäuscht mich nie. Das heißt, man kann so bisschen anhand von Geld ablesen, wie man ist, und deswegen kann man es mit Ich ersetzen. Aber das, ich ganz spannend finde, so wie du es gesagt hast, quasi gerade ist es so, ich bin quasi gekommen für Geld, also ne. Ich habe mich quasi reingebracht so in die ganze Sache und darüber habe ich mich aber, also ich habe mich etwas mehr reingebracht und habe mich dann aber besser kennengelernt dadurch und habe mich dadurch weiterentwickelt.
Speaker 1: Genau.
Speaker 2: Also das ist ja auch das, was ihr beschreibt, ich. Das finde ich für mich jetzt nochmal in meinem Konzept und ich hoffe, es kommt da draußen für die Community rüber. Im Endeffekt, was ihr ja beschreibt, ist, ihr seid wegen einer ganz Kleinigkeit gekommen, wie du es gerade beschreibst, Gier. Aber du hast dich darüber, weil du dich mit dem Thema beschäftigt hast, weil du dich dann mit dir selbst mehr beschäftigt hast, deutlich mehr kennengelernt. Und was ihr alles beschreibt, philosophisch, Weltbild, ja, allem drum und dran. Und das finde ich gerade eine ganz schöne Message, zumindest für mich selbst. Ich hoffe, anderes sieht es auch noch so, dass man sich über dieses Thema nochmal ganz anders mit sich selbst beschäftigt, Weltbilder hinterfragt, einfach ein breiteres Buffet aufmacht in seiner eigenen Persönlichkeit. Das finde ich gerade so.
Speaker 1: Das ist definitiv so. Ich hab ja, wie gesagt, meinte ich ja, ich hab mich in meiner Naivität ertappt gefühlt, sich erst mit 35 da dann wirklich auch grundlegend mit auseinanderzusetzen. Ich glaube, das liegt einfach daran, das Geld dadurch, dass es jeden Tag bewusst oder unbewusst da ist, für einen etwas so auf der einen Seite essenzielles, aber auch damit selbstverständliches geworden ist. Und ich glaube ... dieses in der Naivität sich ertappt fühlen, kam daher, weil man das nie wirklich hinterfragt hat. Es war halt immer da. Und ... man merkt dann halt erst in dieser radikalen Auseinandersetzung damit, was das alles betrifft, was das bedeutet, wo auch gutes Geld einen Unterschied machen kann, was gutes Geld ist und was nicht gutes Geld ist, wenn man anfängt, das zu hinterfragen. Und wie gesagt, für mich dauert diese Reise jetzt seit vier Jahren an, und ich würde nicht sagen, dass ich das vollkommen durchblickt hab. Ich glaube, gibt den Punkt auch gar nicht, wo man Bitcoin vollkommen durchgeblickt hat. Und ich würde dir voll zustimmen, es verändert einen komplett. Also mich hat es in vielerlei Hinsicht sehr, sehr verändert. Und ich sehe mittlerweile Bitcoin als wahrscheinlich das wichtigste Projekt unserer Lebzeit in vielerlei Hinsicht. Zum Beispiel so ein anderes Ding ist ja, der Öffentlichkeit, jetzt gerade gab es wieder einen Zeitartikel, wo Bitcoiner so dargestellt werden, dass sie die nur auf den schnellen Reichtum aus sind und sich den dritten Lamborghini in die Garage stellen wollen. Ganz ehrlich, das deckt sich überhaupt nicht mit meiner Wahrnehmung der Szene. bin da, wie gesagt, jetzt Vollzeit drin abgetaucht, verdien auch Bitcoin, widme dem meine ganze Zeit und Energie. Und ich kenn keinen einzigen Bitcoiner, einen Sportwagen fährt. Ganz im Gegenteil, das sind die sparsamsten Leute überhaupt, die für sich einfach einen Wert in so essenziell wichtigeren Dingen als dem schnöden Mammon sehen. Das sind Leute, die Wert auf Familie legen, denen menschliche Interaktion total wichtig ist. Ich kenn keinen besseren Bunch of People so als meine Bitcoin-Freunde. Das deckt sich überhaupt nicht mehr mit dem, was ich ansonsten da draußen in der Gesellschaft finde.
Speaker 2: Dennis würde sagen, habt so als gemeinsames Ziel, dass Bitcoin irgendwann die neue Weltwährung wird.
Speaker 1: Ja, das ist ganz interessant. Also wir sprechen in dem Zusammenhang dann immer von Hyperbitcoinization. wenn man das für sich erkannt hat und wie gesagt, all diese ganzen anderen Effekte, die das auch haben kann, sieht, dann legt man es natürlich irgendwann drauf an. Wie gesagt, ich bin mittlerweile auch dazu übergegangen, nur noch in Bitcoin zu verdienen und so. für einen selbst wird das dann eben immer mehr zum Lebensinhalt. Und wenn man dieses Netzwerk und Leute auch immer weiter daran wachsen sieht, dann kann man sich eben auch ausmalen, dass es potenziell mal dazu kommen könnte. Also ich würde das für mich nicht abstreiten wollen und ich fände das total spannend, in so einer Welt zu leben, weil ich auch gegenüber all den Dingen, die ich im aktuellen System nicht mag. sehe, wie Bitcoin das halt verbessern könnte und die Lebensumstände vieler Leute eben ins Positive drehen könnte.
Speaker 2: Konkret würde das ja so aussehen, dass ich jetzt, wenn ich Samstags zum Bäcker gehe, gar nicht mehr so zwei Euro-Stücke drin habe, sondern direkt einfach mit Bitcoin zahle. Und Dennis, du arbeitest ja auch wirklich da dran, dass das vielleicht irgendwann möglich wird. Kannst du darüber ein bisschen erzählen? was, wie wirst du in Bitcoin bezahlen? Wie geht das überhaupt? Also Ingo, warum fällst du nicht vom Studio bei dieser Information? Keine Geschichte.
Speaker 1: Ich muss mal ein bisschen ausholen. Ich bin jetzt seit knapp zwölf Jahren als Softwareentwickler frei beruflich unterwegs und hatte dann nach den ersten zehn Jahren die Überlegung, dass ich in den nächsten zehn Jahren nicht so arbeiten möchte wie vorher. Und da mich dieses Thema immer mehr in den Bann gezogen hat zu dieser Zeit und ich auch schon teilweise in Open Source Projekten gearbeitet habe, ⁓ habe ich dann gesagt, ich nehme jetzt mal ein Jahr Zeit und probiere aus, so zu leben, wie ich es gerne hätte und wie ich mir unsere Zukunft vorstelle. Und habe gesagt, jetzt mache ich ein Jahr nur nach Open Source und leg mir auch quasi, damit ich nicht in den alten Modus wieder zurückfalle, quasi die Hürde auf, nur in Bitcoin bezahlt zu werden. Und das hat dank eines der Projekte, an dem ich arbeite, nämlich dem BTC Pay Server ganz gut geklappt. Und was ist BTC Pay Server? Das ist quasi so eine Art dezentrales Bitcoin PayPal, wo Verkäufer eben die Möglichkeit bekommen, Bitcoin zu akzeptieren. Also die könnten sich diese Software installieren und hätten damit infrastrukturell alles, was sie bräuchten, ⁓ eben Zahlungen in Bitcoin entgegenzunehmen. Und somit könnte das dann eben auch der von dir beschriebene Becker sein.
Speaker 2: Jetzt habe ich noch mal eine Frage zum Thema Weltwährung. Dann kann man vielleicht noch mal gleich auf die Bezahlweise kommen, ... ... sagt Christine Lagarde, Jerome Paul und Haruiko Kuroda, die Notenbankchefe dieser Welt und Chefinnen, ganz ehrlich, wir machen jetzt was Eigenes, wir regulieren das ein bisschen mehr und wir machen jetzt die neue Weltwährung für
Speaker 1: jetzt
Speaker 2: unsere Geldsysteme und ersetzen die quasi einfach nur von einer Offline-Version in eine digitale Version. Wie lässt sich das vereinen mit den in eurer Vorstellung, mit den klassischen Notenbanksystemen, die wir bisher haben, die natürlich auch für das Fiat System verantwortlich sind? Klar, das widerspricht sich irgendwo, aber ich glaube, man kommt nicht dran vorbei, wenn man von der Weltwährung spricht, oder?
Speaker 1: Na, das ist ja im Grunde genommen nicht mal irgendwie ein Bild, was man jetzt zeichnen muss, sondern da sind sie ja konkret dran. Also die sogenannten Central Bank Digital Currencies, das ist ja was, wo jetzt gerade auch schon sehr konkret dran gearbeitet wird. wo Bitcoin auch tatsächlich ein Gegenpol zu sein kann. natürlich werden die Zentralbanken versuchen, dem Sinne, wie sie auch schon bisher ihre Währungen betreiben, das Ganze dann halt nur in die digitale Welt zu bringen. Und wie ich eingangs sagte, damit gehen nicht nur irgendwie tolle Dinge einher, wie das man dann eben halt ohne Wechselgeld bezahlen kann.
Speaker 2: Ja, das ist ja schon so bisschen, das geht ja schon, also wenn ich mir das, das ist ja schon so Endgame mäßig, es ist ja schon so Fight versus Notenbanken versus das Volk, also so wie vor Vendetta mäßig, dass das ja eigentlich darauf hinauslaufen könnte, dass man sagt, okay, jetzt bringe ich Notenbanken, die Kryptowährung raus, kein Schwein bezahlt damit, sondern alle nutzen weiterhin Bitcoins. Das ist ja überspitzt gesagt, dass wo drauf es hinauslaufen könnte, oder?
Speaker 1: Ich würde auch sagen, wäre das wünschenswerte Szenario. Dass der Großteil der Leute sagt, wir möchten selbst entscheiden, welches Geld wir nutzen. Weil eigentlich auch objektiv gesehen nichts dagegen spricht. Wir haben einfach das Problem, dass, egal ob das jetzt die jetzigen Währungen sind, Euro, US-Dollar, oder man wirklich das zu einer Weltwährung zusammenschaltet, macht, glaube ich, relativ wenig Unterschied, außer dass es noch dystopischer wird. Jetzt ist ja auch der US-Dollar die Weltwährung sozusagen. Der Unterschied wäre einfach oder beziehungsweise das Problem daran wäre und ist, dass eine Gruppe von Leuten versucht, a, zu antizipieren, wie sich die Leute gerade verhalten und b, wie sie sich in Zukunft verhalten werden und anhand dessen die Geldmenge zu steuern. Jetzt ist das Problem und der Anreiz, man hat, vor allem wenn man recht kurz in der Amtszeit ist, eigentlich immer, dass man jedes Problem mit einer Geldmenge Ausweitung löst. Es ist selten passiert, dass man das Gegenteil tut. Weil man weiß, das könnte zu wirtschaftlichen Einbrüchen führen und es könnte Probleme geben. Deswegen ist eigentlich die Lösung für jedes Problem, das Zentralbanker haben, immer die Geldmengenauswertung. Und meiner Meinung nach würde man, wenn wir mal wirklich so einen Bitcoin-Standard sehen würden, irgendwann Bitcoin als Weltreservewährung, in 100 Jahren, von mir aus, wird man belächeln, dass eine Zeit lang eine Gruppe von Menschen entscheiden sollte, was mit der Geldmenge passiert, weil es einfach total absurd ist. Die können ja, wie will man die ... ökonomische Kalkulationen der ganzen Welt gut voraussagen und entscheiden, wer wird jetzt durch Geldmengeausweitung enteignet und wer darf überleben. Ist ja eigentlich total verrückt.
Speaker 2: Ja, also das ist natürlich auch ein spannendes Thema. Ich kann das, was du sagst, total nachvollziehen. Ich denke gerade drüber nach, wenn es zumindest im Situativ keine Geldmenge-Ausweitung gegeben hätte, wie man in Corona dargestanden hätte. Auch so zum Thema Freiheit. das ist, ich, das kann man sehr divers sehen. Definitiv, klar. finde deine Meinung richtig und ich sehe das auch in dem Punkt genauso. Und ich glaube halt andersrum, dass es ja eben, so wie du ja auch gesagt hast, oder Dennis das meinte mit dem Beispiel, wenn du zu ELA, dass es halt auch in gewisser Weise halt Kontrolle gibt. Und das ist natürlich auch schwierig für die, die Kontrolle haben, die Kontrolle abzugeben. Auch im demokratischen System ist es dann noch so demokratisch, wenn ich die Kontrolle darüber habe. Aber ... Ja, also ich glaube, da gibt es so und so Punkte. Also wenn ich mir das beispielhaft jetzt in Corona-Zeiten vorstelle und du hättest gesagt, ne es gibt keinen Arbeitslosen, kein Kurzarbeitergeld, weil ich das Geld halt nicht ausweiten kann und nicht neu drucke, wie hätte es dann hier ausgesehen? das ist dann freier Markt, so ist es so, also so wäre es ja dann auch, wenn man nur in Bitcoins zahlen würde. Und dann will man sich aber auch nicht vorstellen, aber das sind ja wieder persönliche Sachen, wie es manchen Leuten gehen würde.
Speaker 1: Ja, kann man so und so sehen. Wenn wir in so einer Art System wären, wäre es auch sehr unwahrscheinlich, dass jemand hätte sagen können, ihr müsst jetzt alle zumachen. Von dem her wäre auch die Frage wären, die alle pleite gegangen. Aber klar.
Speaker 2: Okay, wäre, stimmt, stimmt, klar. Also das ist jetzt nur situativ, da ist so recht nur aufs Geld gesehen. Genau, aber das geht dann noch weiter. Ja, okay. Aber gut, das dass dann, sind wir heute noch lange drin.
Speaker 1: Das ist der Future. Vielleicht ist der der wichtige Punkt aber auch wie gesagt Bitcoin ist eine Alternative zudem und sie ist eine öffentliche Alternative. ist eine transparente Alternative und es ist nochmal eben wieder deinen Punkt von vorher aufzugreifen quasi das Geld der Leute. Also bisher haben wir dieses Geld nicht und das Geld was wir haben wird uns immer als sehr demokratisch, das stellt alle zufrieden, dass es für alle da und so was verkauft. Dem ist aber nicht so. Weil, wie Fabio eben auch gesagt hat, es gibt halt Umverteilungseffekte, die im aktuellen System einfach da sind, von denen uns nicht erzählt wird und über die nicht geredet wird. wenn man da näher reinguckt, also oder so demokratisch, uns das immer verkauft wird, ist es halt nicht. Und von daher glaube ich, geht es noch nicht mal darum, jetzt da etwas zu haben, was alle Probleme für immer löst, sondern es geht darum, Alternativen zu haben in einer Welt, in der uns immer weniger Alternativen präsentiert werden. Und beispielsweise, wenn wir sagen, Geld wird digital, dann glaube ich, der Handlungsspielraum des Individuen, des Menschen, wenn er freiheitlich unterwegs sein soll, immer weiter eingeschränkt. Und Bitcoin ist eben eine Alternative dazu, ⁓ da einen Gegenpol auch zu bilden. demgegenüber was Zentralbanken denn ansonsten gerade anstellen.
Speaker 2: Ja, und ich finde es einfach generell, wie ihr es gerade präsentiert, sehr angenehm, weil ihr eben nicht sagt, schwarz und weiß, ... sondern, so wie du es gerade mehrmals gesagt hast, ... es ist eine Alternative, es ist ein Angebot ... und dann sollen die Leute entscheiden. Wobei für euch ja die Entscheidung da ist, oder? Also auch ... Oder? Ich meine, das doch jetzt keine Frage für euch beide.
Speaker 1: Klar, uns nicht. Kurz noch mal auch dazu. Bitcoin ist ja nichts, was das alte System einreißt. Sondern es stellt sich parallel daneben. Es friedlich daneben her. Es bietet jedem freiwillig die Möglichkeit, da reinzukommen. Wer das nicht möchte, das aus welchen Gründen auch immer nicht wahrnehmen möchte, der muss daran nicht teilnehmen. Aber der wichtige Punkt ist halt, dass es einfach daneben herläuft und als Alternative da ist. Und somit, wie ich eben auch schon sagte ... zumindest auch von den Leuten, die das aus welchen Gründen auch immer nicht mögen, als Alternative gewertschätzt werden sollte, die das aktuelle System einfach auch in Check halten kann.
Speaker 2: Und ich glaube, ist aber wichtig, dass man es genauso formuliert, weil ich kam deswegen darauf zu sprechen. Weil es natürlich auch so in unserem Bereich, ich bin ja auch Honorarberater, Geldanlageberater, dann gibt es so Leute, so Crash-Propheten und Börsenexperten, die den Weltuntergang hervorgehen und das natürlich auch auf die Spitze treiben. Und das ist natürlich vom inhaltlichen her sind da auch viele Dinge sehr, richtig. Aber die Frage ist immer, das Recht haben wollen und die ultimative Lösung haben. Und das ist, ich, immer der Punkt, die Zukunft kennt keiner. Und das war mir einfach nochmal wichtig zu betonen an der Stelle, dass ihr das sehr, sehr charmant drüberbringt auf eine Art und Weise, eben nicht zu sagen, wir haben jetzt hier den Heiligen Gral und auch wenn man das vielleicht so sieht, also klar, man hat eine Meinung und man versucht auch zu polarisieren, aber ich denke für alle da draußen ist es einfach wichtig und so wie es sagt, es ist ein Angebot, es ist eine Alternative und jeder darf frei entscheiden und nicht halt sich groß dahin zu stellen und ich meine, sie werden mittlerweile überall kritisiert, aber so Friedrich und Weick mäßig weiß er so, so viel zig verschiedene Kommentare durch die Gegend schmeißen und irgendwann habe ich da mal recht und den Crash vorhersehen und die Welt geht unter und das Und das stört mich dann daran, den Leuten Angst zu machen. Und das macht ihr nicht. Ihr ladet ein, etwas Neues kennenzulernen, Neugier zu erzeugen und nicht durch Angst sich zu bewegen, sondern durch Neugier, so wie es ein Kind halt auch macht.
Speaker 1: Ja, dem würde ich voll zustimmen. Ja, voll vielleicht auch noch mal ganz kurz, auch was zur Vorsicht zu sagen. Es ist ganz klar, dass Bitcoin gerade ein Asset ist, das sich in der Monetarisierungsphase befindet. Oder das heißt, das ist volatil. Das ist ein Projekt, das kann jederzeit nach hinten losgehen. Das ist definitiv so. Es ist einfach so, wie Dennis gesagt hat, aktuell eine Alternative, die man wählen kann, die man aber nicht wählen muss.
Speaker 2: Und wenn man dieses Angebot wahrnehmen möchte, wie ihr es gerade beschrieben habt, dann mache ich das so wie du, Fabio. Ich lese immer ganz gerne. Und du hast sogar einen Verlag gegründet, der Bitcoin-Bücher rausbringt und übersetzt? Oder wie sieht das aus? Was machst du da? Wirbelst du den Literaturbetrieb auf?
Speaker 1: Ja, So ein bisschen. Ich hatte ja vorher kurz erklärt, wie das bei mir angefangen hatte. Ich bin dann irgendwann auf Bitcoin gestoßen gewesen. Mir war aber noch nicht so ganz klar, warum ist jetzt wahrscheinlich Bitcoin das einzige Projekt. Dem es sich lohnt, da viel Zeit zu widmen. Und dann war ich im Urlaub und hab irgendwann, 2018 war es glaube ich, The Bitcoin Standard gelesen von Saifedin Amoos. Ist so bisschen in Bitcoiner Kreisen die Bibel, in der es eigentlich zum Großteil nur darum geht, was Geld ist und wie Geld funktionieren sollte. Und eigentlich ist nur der letzte Teil so ein bisschen über Bitcoin. Und das war für mich der vorher kurz angeteaserte zweite Moment, wo ich echt gedacht habe, wow, okay, jetzt habe ich es glaube ich begriffen. Und dann habe ich einen Schulkollegen von mir, mit dem wir uns immer einmal so die Woche getroffen, ein bisschen gehierend, was könnte man denn so unternehmerisch machen, was könnte man so aufziehen. Ein bisschen überlegt, ein bisschen gebrainstormt und dem habe ich gleich geschrieben, habe gesagt, ich habe gerade ein Buch gelesen, jeder den ich kennen muss das lesen, mein Vater kann das auf Englisch nicht lesen, lass uns das Buch auf Deutsch machen. Und er gleich, ⁓ spinnst du, Verlag, wir haben keine Ahnung von gar nichts.
Speaker 2: Die End.
Speaker 1: Ja, und dann so ein Jahr später war das Ganze gesetzt. hatten das Buch auf Deutsch rausgebracht, haben einen Verlag gegründet und jetzt haben wir fünf oder sechs Bücher. weiß grad gar nicht genau. Ja, wir haben so bisschen diese Nische einfach gesehen. Auch was ja ein Grund für den Podcast war, dass es wenig Content auf Deutsch gibt, vor allem guten und wichtigen Content, diese Message überhaupt zu verbreiten. Und das haben wir genutzt und haben jetzt da ein paar Bücher erarbeitet, natürlich stetig an weiteren. Und es läuft ganz gut, die kommen wirklich gut an, die Community nimmt die gut auf. Jetzt hat auch jeder von uns und unserer Community mal was zum Weiterreichen an Leute, die sich erst am Anfang befinden oder noch gar nicht wissen, was ist Bitcoin überhaupt. Das ist so die Nische, die wir genutzt haben. Lustigerweise haben wir jetzt dieses Jahr angefangen und der Bitcoins Standard ist jetzt vor einer Woche oder so als Hörbuch rausgekommen.
Speaker 2: ist das auch als Hörbücher? Sehr gut. Perfekt! Super für mich!
Speaker 1: Für mich auch. Ich sehe ganz klar diesen Trend, dass das immer mehr zunehmen wird, das Hörbuch. Aber nehmt so was mal als Beispiel. Also, das ist die perfekte Story. Da hat jemand für sich etwas gefunden, sieht den Mehrwert drin, dieses Wissen mit anderen teilen zu wollen und gründet dafür einen Verlag. Macht jetzt irgendwie zig Bücher, bringt Hörbücher raus. Ist das nicht eine geile Story? Und ... Ja. Also, besser geht's für mich nicht.
Speaker 2: Wer hätte es gedacht? Vor zig Jahren wahrscheinlich.
Speaker 1: schreibt so viele solche lustigen Geschichten, das ist tatsächlich so.
Speaker 2: Fabio, danke Dennis. Auch von mir vielen Dank. Hat eine Menge Spaß gemacht und sehr schöne Art und Weise nochmal einen anderen Blick darauf zu werfen.
Speaker 1: Vielen Dank für die Anleitung. Sehr gerne. Richtig, Dank.
Speaker 2: Also liebe How I Met My Money Community, wenn ihr alles wissen wollt, dann schaut mal bei Fabius Verlag vorbei und hört den 21 Podcast und abonniert gerne unseren Podcasts auf Spotify, Deezer und Apple Podcasts. How I Met My Money wird gesponsert von der Online Finanzakademie. Bis dann, bis nächsten Mal, die Mandel, Ingo und Tschüss Fabio, Tschüss Dennis. Bis dann, ciao.
Speaker 1: Ciao!