Der Finanzpodcast für Anfänger
Speaker 2: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger.
Speaker 1: .
Speaker 2: Ingo. Hallo Lena. Wir sind ja immer noch bei Blockchain-Kryptowährungen und liebe Community, wisst es ja, wir reden, also Ingo und ich ja, gerne übers Investieren, aber es geht natürlich auch bei diesem Podcast ums grundsätzliche Verstehen. Und wir haben ja jetzt schon verstanden, dass die Blockchain die Basis ist, also für Kryptowährung, aber auch für andere Prozesse. Und heute wollen wir mal der Frage auf den Grund gehen, inwiefern mithilfe der Blockchain ein transparenteres, ein demokratischeres Finanzsystem, ja, inwiefern es das geben könnte. Und bevor jetzt einige von euch schon auf den Pausebutton drücken, weil das jetzt viel zu theoretisch klingt, sage ich Stopp, nein, bleibt da. Denn ich verspreche euch, es wird eine super, super spannende Folge, weil wir uns Dinge anschauen, die es vermutlich schon in ganz naher Zukunft geben wird. Und diesem Ding erzählt uns jetzt unser heutige Experte Peter Großkopf. Hi Peter!
Speaker 1: Hallo, vielen Dank für die Einladung.
Speaker 2: Peter, du warst bis vor kurzem noch Geschäftsführer CTO bei der Börse Stuttgart Digital Exchange GmbH und hast dort in den letzten zwei Jahren einen Handelsplatz aufgebaut. Jetzt gerade bist du dabei, eigenes Ding zu machen, eigene Firma zu gründen und beschäftigst dich natürlich nach wie vor immer noch mit Blockchain und Kryptowährung. Seit 2016 hast du mir schon verraten, geht dir eine Frage nicht mehr aus dem Kopf. Und die lautet, wie kann eine dezentrale Bank aussehen? Da kommen mir direkt zwei Fragen in den Kopf. A. Was ist eine dezentrale Bank? Und B. Hast du schon Antworten darauf gefunden, Peter?
Speaker 1: Ich hole einfach mal ein bisschen aus, vielleicht einfach auch für die Zuhörer, was ist eigentlich mein Background? Weil ich bin weder Anlageberater noch Bin ich Banker? Also was bin ich denn dann eigentlich? Also ich komme halt eigentlich aus dem Technologiebereich und bin irgendwie, wie ich es selber formuliere, aber sicher auch noch mit einer kleinen Prise Humor, irgendwie in dieses Bankenthema eher zufällig reingekommen, weil ich bei einem Company Builder gearbeitet habe, die schwerpunktmäßig mit Fintech, also eben neuen Investmentanlagemöglichkeiten, appbasierte Bankinggeschäftsmodelle usw. auseinandergesetzt haben. mit diesem Company Builder FinLib haben wir die Solaris Bank gegründet. Und da bin ich dann als Technikchef, also CTO im Start-up-Sprech rein gegangen als Mitgründer. Und wir haben die Firma von Von Null aufgebaut, die die Banklizenz organisiert und dann eben auch die Technik aufgebaut. Und dieses Thema Blockchain Bitcoin, Kryptowährungen ist ja jetzt auch nicht seit gestern mein Gesprächsthema. Diese erste Hype-Welle gab es ja rund 2016 und vor allem 2017. Und da habe ich mich natürlich dann als Direktbetroffener, also in einer Bankarbeit, in einem Menschen damit auseinandergesetzt. Moment mal, wenn jetzt hier diese Blockchain-Themen die Ecke biegen, was ist eigentlich der Impact auf uns als Bank? Und wie müssen wir uns da möglicherweise in der Zukunft aufstellen? Weil wir haben es ja in der Vergangenheit schon in anderen Geschäftsbereichen gesehen, dass Digitalisierung die Incumbents, also die EID eingesetzten Unternehmen, aufgefressen hat. Und das sollte uns ja natürlich nicht passieren mit der Solaris Bank. Und dann haben wir uns eben mit dem Thema Krypto und Dezentralisierung beschäftigt. Und da bin ich dann bei einem Ich nenne es jetzt mal mentalen Modell, rausgekommen, wie ich für mich auch als Quereinsteiger im Bankenbereich das Thema Banking hergeleitet habe. Und zwar sehe ich halt, ... Ganz einfach gesprochen gibt es in meinen Augen für Banking fünf Säulen, auf denen alles aufbaut. Also zum einen gibt es so das, was man Einlagegeschäft nennt, typischerweise ein Bankkonto, dort wird halt Geld verwahrt. Dann gibt es die Möglichkeit, Geld von A nach B zu schicken, also halt eine Überweisung zu machen oder halt im internationalen Bereich eine SWIFT-Transaktion zu machen. Dann kann ich einen Währungswechsel machen, also im Bankensprech nennt man das Fx, also Dollar nach Euro zum Beispiel, dann kann ich Geld investieren und ich kann mir Geld leihen. Also diese fünf Säulen gibt es ganz einfach gesprochen natürlich mit tausenden Nuancen von Bankenprodukten und Investmentprodukten, wo man dann tatsächlich auch Anlageberatung braucht, die alle zu verstehen. wenn man sich die Entwicklung der Banken anschaut, sagen wir mal vor 200 Jahren wurde das Geld mit der Postkutsche von A nach B geschafft und irgendwie im Safe aufbewahrt. Heutzutage macht man die Aufbewahrung mit einem zentralen Datenbanksystem und einem Kernbankensystem, wo dann die Transaktionen nachgehalten werden und mit Seepa und Zwift die Überweisung. Und in der Zukunft ändert sich einfach wieder die Technologie. Das heißt, Blockchain als ein Instrument, ich die Aufbewahrung, also die Speicherung der Daten, also der Kontostände abbilden kann, aber eben auch die Transaktionen durchführen kann. zukünftig halt auch noch weitere Modelle drauf entwickeln kann. Es gibt, sag ich mal, neben der Bitcoin-Blockchain gibt es zum Beispiel die Ethereum-Blockchain, die es auch ermöglicht, quasi wie so kleine Anwendungen zu entwickeln. Und diese Blockchain ermöglicht es inzwischen halt auch eigentlich nahezu jede dieser fünf Säulen des Bankings in irgendeiner Form abzubilden. Also dass ich mir zum Beispiel halt auch über die Kryptowelt Geld leihen kann oder dass ich halt in spezielle Investmentprodukte investieren kann, aber da kommen wir später auch nochmal drauf.
Speaker 2: Ja, ich musste erstmal irgendwo an Kauri schnecken, Folge 4 denken. Ja, so entwickelt sich das. Peter, ich habe die Tage auch gehört, das fand ich auch ganz spannend zum Thema Ethereum, das ja glaube ich, das Anwendung draufbauen. Wir hatten ja in der letzten Folge schon mal das Thema Ethereum und jetzt ist es mir noch mal klarer geworden, dass glaube ich für den digitalen Impfpass oder die digitale Gesundheitskarte, digitalen Impfausweis, glaube ich der Impfausweis war es, tatsächlich überlegt wird, das auf der Ethereum-Basis zu bauen. Das fand ich nochmal ganz anfassbar, denn dieses Thema Impfen, Corona, das ist ja sehr anfassbar, für alle, wenn man denkt, hey, okay, dieses Enablen, dieses Ermöglichen von, ich kann wieder weltweit reisen, weil ich einen digitalen Impfausweis habe und das ist jetzt mit Ethereum möglich, fand ich irgendwie total nah auf einmal.
Speaker 1: Ja, nee, total. ich meine, das Schöne an Technik ist ja gerade, wenn die so eingesetzt wird, dass es halt für den Menschen möglichst einfach ist. Also mein Lieblingsbeispiel ist halt immer das Auto. Also ich schließe das Auto auf. In jedem Auto ist ein Lenkrad, da sind drei Pedale und ein Ganghebel und es funktioniert halt immer gleich. Super, kann ich benutzen. Das ist natürlich ein Auto dahinter, also Motor, Einspritzdüse, Boardcomputer weiß der Geier natürlich wahnsinnig komplex ist, teilweise inzwischen ja auch ein Internetprodukt, das muss ja der Nutzer nicht feststellen oder sollte er eben nicht feststellen, weil das ist halt für ihn nicht notwendig. ich meine jetzt dieser Blockchain-Bereich ist teilweise halt noch eben sehr sehr früh, ich vergleiche das halt auch immer mit Doppeldecker-Fliegen, da spürt man noch den Flugwind und da muss man vielleicht auch ein paar Vögeln ausweichen, dass die halt nicht bei einem Cockpit landen. da halt noch eher an der Tagesordnung, aber voraussichtlich wird sich halt eben auch hier der Bereich so entwickeln, dass es in Zukunft einfach deutlich einfacher zu benutzen ist und genau, das wird halt einfach automatisch über die Zeit passieren.
Speaker 2: Welchen Impact? Du hast ja gerade von Impact für Banken gesprochen. Ich kenne spannenderweise auch Finlip. Matthias, kennst du ja wahrscheinlich auch noch. Aber unabhängig davon, du sagst ja, Impact bei Solaris und so hat sich der Weg bei dir entwickelt. Das würde mich noch mal interessieren. Also welchen Impact hat es genau für Banken? Das wäre meine erste Frage, das noch mal konkreter vielleicht zu machen. Und was spüren wir jetzt schon, obwohl wir es gar nicht direkt merken? über diese Technologie als Endkunden, also was spüren unsere Zuhörer und Zuhörerinnen jetzt schon, obwohl sie es gar nicht wissen.
Speaker 1: Ja, also der Impact für Banken, kann am Ende halt eben auch recht groß sein. Weil, wie ich ja schon in dem Einstiegsmonolog beschrieben habe, entsteht hier einfach eine Infrastruktur, die halt eben die bestehenden Banken- und Finanzinfrastrukturen komplett ablöst.
Speaker 2: Aber was ist große Vorteil nochmal?
Speaker 1: Also der große Vorteil ist in meinen Augen erstmal, dass es eine größere Vielzahl an Anwendungsbereichen gibt. eben durch diese Programmierbarkeit von Blockchains, also eben, man halt finanziell... Finanzprodukte auf einer einheitlichen Plattform entwickeln kann, wo sozusagen einfach in einer Community, einem Ecosystem an Entwicklern Anwendungen bauen kann. Das hat es im Bankenbereich nie gegeben. Da gibt es immer nur die Silos. wenn ich jetzt irgendeinen, also das ist eigentlich die Überweisung, ist das das beste Beispiel. Also halt wieder ein Lastschrift-Einzug. Da braucht es halt einen Standard, den müssen halt alle Banken implementieren. Und wenn sich da eine quer stellt, dann kann man es nicht benutzen. In der Blockchain-Welt ist es halt eben alles offen gestaltet, auch größtenteils Open Source und da entwickeln halt einfach Entwickler und Firmen eine bestimmte Technologie, bestimmtes Produkt und andere. quasi connecten sich damit und entwickeln das weiter. Und immer so quasi wie ein offenes, schnittschnelles System. Das heißt, die Innovationsgeschwindigkeit ist einfach deutlich größer, als das eine Bank oder ein Konsortium von Banken jemals herstellen kann. Und den zweiten großen Vorteil, den ich sehe, da komme ich so ein bisschen als, sag ich mal, als Bürger oder als besorgter Bürger halt auch daher, weil mich halt so diese ganzen Banken Skandale halt einfach auch in Normen. aufregen, beschäftigen, verärgern. Das jüngste Beispiel ist ja die Wirecard, wo irgendwelche Milliarden auf irgendwelchen Konten sein sollen, die irgendwie bilanziert wurden, aber eigentlich keiner weiß so richtig, ob es das jemals gegeben hat. Und in der Blockchain, wo es quasi für jede Transaktion eine Bestätigung gibt, nicht nur meiner oder Validatoren, auch quasi jedermann sich hinsetzen könnte und eben Transaktionen überprüfen und verifizieren kann, da würde sowas gar nicht vorkommen, weil entweder das Geld ist da oder es ist halt eben nicht da.
Speaker 2: Ja, also es heißt zu Wirecard noch mal ganz konkret, dass man könnte dann direkt sagen, irgendwo liegen dann 2 Milliarden Euro und dann kann man sofort sehen. Es stimmt das auch, aber man könnte nicht sehen, wer sie dahin gelegt hat.
Speaker 1: Ja und nein. es hängt davon ab, man es macht. erstmal so Ja zu der Frage, man halt immer sehen kann, dass ein bestimmter Guthabenbestand da ist. Das kann man halt immer. Weil die Daten, zum Beispiel in der Bitcoin-Blockchain, sind pseudonym. Das heißt, da kann ich halt eben sehen, an der Adresse liegen so und so viele Euro oder so und so viel Betrag in der jeweiligen Bärung und das kann ich überprüfen. Pseudonym heißt ja eben, dass mir die Identität quasi dieses Kontoinhabers nicht über die Blockchain klar wird, also das wäre auch alleine aus Datenschutzgründen...
Speaker 2: Ich wollte gerade sagen, also dann, wenn jemand weiß, wie viel Geld ich auf dem Konto habe, dann steht er am nächsten Tag bei mir vor der Tür und sagt Tobi raus. Ich als Erste, Ingo. Ich als Erste.
Speaker 1: Genau, und da könnte man dann auch kryptografische Verfahren einsetzen, worüber man auch Privatsphäre warrend verifizieren kann, dass es sich eben eine Geldwäsche geprüfte Identität handelt und dass das alles legit ist und weiter. Sowas kann man eben bauen.
Speaker 2: Ich jetzt eine ganz spannende Frage, weil wir haben uns ja beim ETF-Thema auch immer mit dem Thema Eidlagensicherung und Sondervermögen beschäftigt. Und da kommt mir gerade jetzt so eine Idee und auch eine Frage auf. Bestes Beispiel war ja die Greensill Bank. wo ja auch durch Leasing-Geschäfte und allem drum und dran, wenn ich das richtig verstanden habe, jeden Fall Geldflüsse nicht stattgefunden haben oder sagen wir mal Geld woandershin transferiert wurde, wo man gar nicht mehr versteht, wo es hingegangen ist. Wenn ich dich richtig verstehe, wäre das ja nicht möglich und jetzt kommt meine eigentliche Frage, wenn ich das Ganze jetzt so mache über Blockchain und das zukünftig so dezentral aufgestellt werden würde, brauche ich dann überhaupt noch eine Einlagensicherung? Weil ich kann ja eigentlich immer nachvollziehen, wo es ist. Es kann ja gar nicht weg sein und dementsprechend wäre es ja eigentlich auch unbegrenzt geschützt, den technischen Voraussetzungen, dass ich das alles mit Passwort... Also das haben wir alle schon geklärt in den Folgen davor. Das muss natürlich gegeben sein. Aber jetzt mal rein aus der Sicht, aus einer Bankensicht mit der Erfahrung. Eigentlich könnte ich dann doch auf eine Einlagensicherung verzichten, weil ich weiß, das Geld ist immer da, oder?
Speaker 1: Ja, aber auch...
Speaker 2: Ich weiß, das ist überspitzt, aber ich wollte das mal so bisschen rauskitzeln, weil das war gerade mein Gedanke, weil wenn das Geld ja eigentlich immer nachvollziehbar ist, dann muss es ja irgendwie sein.
Speaker 1: Also der Einlagensicherungsfonds greift ja vor allem halt eben halt in solchen Insolvenzfällen. Es ist halt in der Tat so, dass das Geld kann eigentlich nicht weg sein, also wenn ich es nicht selber wegtransferiert habe. insofern, da würde das dann halt zutreffen, dass man halt eine Einlagensicherung nicht bräuchte. Aber jetzt kann es natürlich sein, dass es halt, ich sprach ja vom Doppeldeckerfliegen, und da reißt halt vielleicht auch nochmal ein Draht irgendwo und Irgendwas funktioniert dann nicht so, wie man es erwartet. Das heißt, das Risiko ist nach wie vor gegeben, dass irgendwo Programmierfehler existieren, irgendwelche mathematischen Modelle doch nicht so ausgereift waren, wie man es dachte. Und dass dann halt eben auch Geldbestände oder Guthabenbestände ... auch abhanden kommen könnten. Das heißt, da wäre natürlich so eine Art Einlagensicherung auch noch mal interessant. Beziehungsweise besteht natürlich auch immer das Risiko, wie du es ja auch schon angedeutet hattest, dass man irgendwie sein Passwort verliert oder dass man aufgrund irgendwelcher anderen Geschehnisse nicht mehr an seine Gute haben dran kommt. wäre es natürlich auch menschlicher Genau, menschliche Fehler. So einen Recovery-Mechanismus zu haben, aber das ist eigentlich Das Thema von Einlagensicherung.
Speaker 2: Dann noch mal kurz eingehakt, Einlagensicherung. Ingo, kannst du das mal kurz auf den Punkt bringen für Ja, genau. Also, Sicht-Einlagen, also Giro-Konten, Tagesgeld-Konten, Festgeld-Konten, irgendwelche Abwicklungskonten bei Banken sind bis 100.000 Euro quasi staatlich geschützt. Ja, und darüber hinaus gibt es vielleicht extra Leistung. glaube, bei Greensill ist der Staat jetzt sogar hingegangen und hat gesagt, okay, wir decken es für Privatanleger komplett ab, wenn ich das richtig verstanden habe. Sprich, bis zu 100.000 Euro kann man quasi sein Geld bei einer Bank parken. Und mal unabhängig von Minuszinsen passiert mit dem Geld nichts. Auch wenn die Bank pleitegeht und das Geld eigentlich nicht mehr da ist, dann springt quasi der Staat über einen, ich mach's jetzt mal für einfach gesagt, Hilfsfonds ein. Das ist jetzt einfach gesagt. Okay, ja cool. wir sind hier schon bei Wirecard gewesen, obwohl ich ja nur gefragt habe, was ist eine dezentrale Bank? Wenn wir nochmal auf diese fünf Säulen eingehen, wäre das bei einer dezentralen Bank genauso? Gäbs diese fünf Säulen noch?
Speaker 1: Ja, also... Die Frage ist schwierig. Ich will jetzt auch nicht zu sehr in die Tiefe einsteigen, zu erklären, was eigentlich eine Bank ist und was nicht und wie die einzelnen Bereiche funktionieren. Ich denke, für die Zuhörer ist halt einfach erstmal eine Bank das Dienstleistungsbündel, was man konsumiert und was man nutzen kann von einer Bank. Also eben diese fünf Säulen, verschiedene Investmentprodukte, Beratung und halt einfach so das ganze drum herum rund um Finanzen. wenn wir das halt eben als Definition der Bank nehmen, dann würde ich halt ganz klar sagen, Blockchain-Technologie und eben diesen geänderten Schläuchen und Maschinen, die man halt einsetzen kann, um eben Bankdienstleistung zu bringen, damit kann man eben eine Bank komplett voll abbilden. Wenn man jetzt halt so von der anderen Seite kommt, also eher von der regulatorisch-rechtlichen Seite, da ist das Ganze natürlich ein bisschen knifflig. also halt, die Regulatorik hat sich eben aus dem bestehenden Bankensystem herausentwickelt und eben auch aus der bestehenden Historie, also dass es irgendwelche Betrugsfälle gab und man dann entsprechend reagiert hat und dann die Gesetzgebung nachgezogen hat. Und dementsprechend wird das sicherlich auch die Herausforderung für die nächsten Jahre, also auch gerade, wenn man sozusagen Blockchain-technologiebasierte Banken aufbauen möchte, wie man das wie man das mit der Regulatorik und der Gesetzgebung vollständig vereinbaren kann.
Speaker 2: Und vor allem wahrscheinlich auch mit dem Lobbyismus, Weil ich stelle mir jetzt mal ganz praktisch vor, vielleicht kannst du mir da mal helfen, viele von uns wachsen ja mit Volksbanken und Sparkassen auf. Und zumindestens in meiner Wahrnehmung ist das jetzt nicht gerade Innovationsstreiber, also nichts gegen Leute, da arbeiten, nichts gegen Sparkassen und Volksbanken. Aber ich stelle mir jetzt tatsächlich, ich stelle mir meine Mutter vor. Die ist jetzt knapp, die wird jetzt demnächst, gut, ich will ihr nicht unrecht tun, wenn sie es hört, aber sie wird in ein paar Jahren 60. und typische Sparkassenkundin. Allein, wenn ich die schon zu einer Online-Bank bringen soll, ist das schon schwierig. Und jetzt sage ich ihr Mama, es gibt gar keine Vorortbanken mehr, es gibt nur noch dezentrale Banken mit Blockchain-Technologie. Da wird die mir den Vogel zeigen. Wie stellt man sich die Bankenlandschaft vor in fünf bis zehn Jahren?
Speaker 1: Ja, also ich glaube, da komme ich nochmal auf dieses Auto-Beispiel zurück. Also ich glaube, dass man halt in Zukunft nicht sagen wird, das ist jetzt die Blockchain-Bank oder die dezentrale Bank, sondern das ist halt eben die XY-Bank, wo ich das und das machen kann, was ich halt bei anderen Banken nicht machen kann. Also du sprachst ja auch von der Innovation im Bankenbereich. ich vergleiche es halt immer so mit, also die Bankenlandschaft immer so mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Das Überweisungssystem mit IBAN und Co. ist so gut und benutzerfreundlich, wie man sich mit allen Banken letztendlich darauf geeinigt hat, dass es ist. Dann muss es von allen umgesetzt werden und so weiter. Ein Beispiel, was für mich einfach unglaublich markant ist, das Thema Realtime-Überweisung. Ich würde mich jetzt eingeschlossen, hier einfach mal zuzudrücken, zu jungen Generationen zählen. Wir leben in der Welt von Push-Notifications, von Instant-Messengern, WhatsApp, alles ist in Real-Time. Ich kann über das Internet jede Information sofort abrufen. Wenn eine Unwetterwarnung ist, kriege ich sofort eine Push-Notification. Aber wenn ich Geld versticke, dauert das unter Umständen drei Tage.
Speaker 2: Ja.
Speaker 1: Also sorry für den Ausdruck, aber what the fuck denke ich mir da einfach immer noch. Und wenn ich jetzt Real-Time irgendwas verschicken will, meine Target 2 und Instapayment und so weiter, ja, hat sich jetzt, also ich meine die Standards wurden vor 20 Jahren definiert und die sind jetzt inzwischen größtenteils implementiert, aber dann zahle ich da Aufpreis für. Also wo ich halt eigentlich sagen würde, als Technologieaffiner ... Mensch und die Leute, die jünger sind als ich, die sind ja sicher noch mal deutlich technologieaffiner, für die ist das doch eigentlich normal. Also das müsste eigentlich normal sein, dass ich eben so eine Transaktion immer dann sofort sehe.
Speaker 2: Nettigkeit ist ein großer Vorteil.
Speaker 1: Genau und ich glaube halt, dass die Sauerwände ... Säge ich die Lücke, also halt einfach eben nach mehr Realtime, modernen Produkten, moderne Investmentmöglichkeiten und so weiter. Der Need oder der Demand von der Kundenseite wäre eben nicht so da, wenn die Banken progressiver wären. Was heißt das? Wenn jetzt einfach eine Bank sagen würde, okay, bei uns gibt es halt nur Instapayment. Also sei denn halt die Gegenpartei unterstützt. nicht. das ist halt nicht extra fies kostet oder so. Also das ist einfach ein modernes Produkt und die Frage war eben auch, wie erklärst du Ingo das deiner Mutter und ich glaube halt, dass es am Ende so ist, es dann die XY-Bugend gibt, die halt einfach, da ist halt alles realtime, da kann ich irgendwie in ⁓ Kunst investieren und so weiter und so fort. Und dann geht man da hin, wo das Leistungsport-Vodeo steht.
Speaker 2: Okay, also es ist im Endeffekt das, was ich als Verbraucher bekomme. Also mir ist gerade einfach der Spruch eingefallen, der Köder muss nicht dem Angler schmecken, sondern dem Fisch. Und gerade ist es noch so gefühlt, ist man noch so in seiner Coda, also das ist noch so mystisch. Ich meine, deswegen machen wir es ja auch, damit es so bisschen entmystifiziert wird. Aber wenn es dann anfassbar ist, also wenn es mir als Verbraucher schmeckt und mich in meinem Alltag unterstützt, ohne dass ich es quasi merke, dann kommt es bei jeder Zielgruppe an. Also ich kenne es von meiner Mutter tatsächlich. Also manchmal hatte ich schon das Thema, die Überweisung macht, dass du denkst, okay, das dauert einen Tag. Das wird dann so hingenommen. Aber wenn man halt weiß, dass es auch schneller ginge, dann nimmt man das natürlich gerne an. also der Impfausweis fällt mir da auch wieder ein. Also wenn ich mir denke, okay, ich muss, also ich verliere meinen. Dovenimpfausweis immer oder ich verlege ihn irgendwo. Wäre doch viel cooler, ich so eine App hätte, wo das einfach drauf wäre. Also das sind für mich so ein ganz praktisches Beispiel. Aber fernab vom Banking, wo das Ganze einen Wert hat.
Speaker 1: Genau, das ist Impfbeispiel und hat eben auch, sag ich mal, diese Tatsache, dass man auf der Blockchain eben auch nicht nur Finanzthemen abbilden kann, sondern halt eben eigentlich, eine Blockchain wie Ethereum ist ja wie ein universeller Supercomputer, den ich halt eben für unterschiedliche Branche auch programmieren kann und Anwendungen schreiben kann. Da gibt es ja auch Sonnenkollektoren, die Energie ins Netz einspeisen und dann sozusagen für jede Energieeinheit wird ein Token generiert und den kann ich dann halt irgendwie handeln und verkaufen. es gibt ja solche, also diese, sag ich mal, Lade-Grid-Infrastrukturen, die halt eben über Blockchain-Projekte abgewickelt werden. ja, hat eben jetzt auch neue Finanzinstrumente, entstehen, digitale Wertpapiere, potenziell kann ich halt eben Start-up-Besitz, kann ich halt eben darauf abbilden, also auch letzten Endes dann die Bescheinigung quasi von Eigentum. Also wenn man jetzt den juristischen Begriff nehmen möchte, was ja auch Eigentum wäre, hat auch eine Immobilie. Ich könnte das Grundbuch auf der auf der Blockchain führen und dann hat eben ganz wichtig hat auch noch als zentrales, sage ich mal, Mosaiksteinchen halt eben in so einem digitalen, dezentralen Ökosystem wäre dann halt auch noch die Nutzer Identität in meinen Augen. man kennt es halt von der Bank mit jeder neuen Bank oder mit jedem neuen Finanzakteur, mit dem ich einen Account aufmache, darf ich zur Post rennen oder darf ich so ein Videoident machen. Das wäre eigentlich auch prädestiniert und quasi wie so eine zentrale digitale Identität, die dann vielleicht auch mit meiner digitalen Ausweisung in Natur gekoppelt ist, aufbauen könnte, worüber ich dann eben auch in diesem Netz der dezentralen Applikationen dann eben auch als Akteur auftreten kann. Und wo dann sozusagen eben das... Ich bin der Besitzer des Grids, was die Sonnenenergie einspeichert. Dadurch werden eben diese Token, die da generiert werden, mir zugeordnet. Die werden automatisch an der dezentralen Strombörse verkauft. Und das geht dann direkt halt auf mein Wallet, wo das dann halt sofort in Bitcoin investiert wird. Also solche Geschichten könnte man sich dann halt bauen.
Speaker 2: Ja, Token nochmal ist eine einzelne Kryptowährung, oder?
Speaker 1: Ja, also Token kann man sich halt so als, sag ich mal, kleine Einheit vorstellen, quasi wie ein Schlüssel, der etwas abbildet, der mir Zugang zum Beispiel zu einer Dienstleistung gibt oder der eben irgendeine Form von Eigentum oder sozusagen Anteil an einer Kryptowährung gibt.
Speaker 2: Also ein Verbindungsstück quasi, Endeffekt, wenn ich das richtig verstehe. ich liefere eine Dienstleistung ab. mir gehört dieser Sonnencollector. Ich versuche es ein bisschen praktischer zu machen. Ich produziere da oben Strom und dann brauche ich ein Verbindungsstück quasi, das das verbindet mit der Börse. Und von der Börse aus kriege ich noch ein Verbindungsstück, weil ich es verkauft habe, habe ich quasi Kohle generiert in Form von einer Kryptowährung. Und das wird mir quasi freigeschaltet mit diesem Token und dann ist es auf meiner digitalen Börse.
Speaker 1: Die Token sind wie die Blutkörperchen im Organismus oder wie einzelne Geldeinheiten, die zirkuliert werden. Ein Token selber entsteht ja quasi als programmiertes Konstrukt. dass ich auf Basis der Ethereum-Blockchain einen Smart Contract schreiben kann, der eben 1000 Token erstellt und an diese 1000 Token ist dann halt irgendeine Art von Funktion dran geknüpft. dass ich das quasi, ich könnte halt sagen, Token ist halt ein Flugticket oder ein Konzertticket, also quasi etwas, was ich einlösen kann, das zu verwenden. Es könnte aber im Prinzip auch eine Zahlungseinheit sein, also halt ⁓ zum Beispiel eine bestimmte Dienstleistung zu nutzen oder meine Serverkosten zu bezahlen oder es könnte auch an den Euro gebunden sein, sodass ich das quasi wie E-Geld benutzen kann. Könnte aber auch quasi so Prämientoken so a la Payback sein oder halt einfach eben Besitz abbilden. Also zum Beispiel, ich habe jetzt eine Immobilie und ich sage jetzt, Immobilie gehört mir zu 100 Prozent und jetzt sage ich halt für jeden Prozentpunkt, erstelle ich einen Token. Das heißt, ich bin der Besitzer der Immobilie heißt, wir gehören die 100 Token. Und da wird es dann eben halt spannend, also auch gerade, dann die Gesetzgebung mitzieht und auch noch bisschen Basisinfrastruktur geschaffen wird, dass sich dann eben gerade so diese Tatsache, Dinge, ich nutzen kann, also Dienstleistungen hat in Form von Token, also quasi so Payment-Instrument abzubilden. Ich kann sogenannte NFTs, also gerade Halbthema hoch 20.
Speaker 2: Ja, super spannend, würde ich gerne mit Ruhe
Speaker 1: Das sind einmalige Token, das wird zum Beispiel für digitale Kunst verwendet oder einfach Token, so halt aller, ich nenne es jetzt mal, Equity-Token aufzulegen, wo halt irgendeine Form von Eigentum dran geknüpft ist, Immobilien, Firmenbesitz und das geht dann auch relativ schnell Richtung Wertpapiere, Aktien und so weiter und so fort und da wird es halt spannend.
Speaker 2: Das war Teil 1 mit dem Blockchain-Experten Peter Großkopf. Nächsten Money Monday geht es weiter. Dann besprechen wir mit Peter, inwiefern Deutschland ein Innovationstreiber ist, welchen Einfluss die Blockchain-Technologie auf den Kapitalismus und Ideen wie das bedingungslose Grundeinkommen hat und wie wir bald schon mit Dingen handeln werden, die wir uns gerade noch gar nicht vorstellen können. Und weil jeden Tag so viel Aktuelles rund Blockchain und Kryptowährungen passiert, werden wir diesen Donnerstag 17.30 Uhr ein Insta-Live mit unserem ehemaligen Podcast-Gast Nicole Jeig machen. Also schaltet ein diesen Donnerstag 17.30 Uhr auf Instagram. Wir freuen uns auf euch. Abonniert How I Made My Money auf Spotify, Deezer und Apple Podcasts und schreibt uns auch super gerne eine Bewertung. Unser Podcast wird gesponsert von der Online-Finanzakademie. Wir sehen uns diesen Donnerstag und hören uns nächste Woche Montag. Tschüss!