Der Finanzpodcast für Anfänger
Speaker 1: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. Hallo Ingo. Hallo Lena. Wir haben ja jetzt alles über Blockchain und Bitcoins gehört, aber es gibt ja auch noch andere Kryptowährungen und eine, über die wollen wir heute reden, die dem Bitcoin Konkurrenz macht und dafür haben wir Leon Berghoff hier. Hallo Leon.
Speaker 2: Hallo Lena, freut mich, zu sein. Vielen Dank für die Einladung.
Speaker 1: Hallo Leon. Hi. Leon, du bist 23, hast ein Bachelor in Business Administration und du studierst aktuell im Master Data Science an der Frankfurt School of Finance and Management. Und daneben arbeitest du oder tradest du, sollte ich besser sagen, im Kryptobereich. Genau. Und du bist unter anderem hier, weil du ein Ethereum-Profi bist oder soll ich das lieber Englisch aussprechen, Leon?
Speaker 2: Ich höre es in 90 Prozent der Zeit als Ethereum, aber Ethereum ist genauso korrekt.
Speaker 1: Wie du willst. Alles klar. Daran kann ich mich gewöhnen. Ganz allgemein, Maldeon, was begeistert dich so an Kryptowährungen?
Speaker 2: Ja, also die Begeisterung für Kryptowährungen ist eigentlich bei mir relativ früh entstanden. Ich glaube schon so vor, auf jeden Fall vor über fünf Jahren oder ich glaube sogar sieben Jahre ist es ja. Und ich mag einfach den dezentralen Aspekt daran, dieses alternative System, dass du keine zentrale Instanz hast, die kontrolliert, was passiert. Und ich bin auch ein großer Fan von Open Source Projekten. Also von Free Information im Internet. Das sind, glaube ich, alles Ideen, hinter die ich mich stelle. Und Blockchain, Kryptowährungen sind ein bisschen die Verkörperung davon. Und genau, ich bin halt irgendwie mit 16, glaube ich, zum ersten Mal auf Bitcoin gestoßen und war damals schon relativ IT-affin. Und wie es für meine Generation sich so gehört, habe ich sehr viele YouTube-Videos geschaut zu der Zeit. Unter anderem auch von IT-YouTubern. Einer namens Sempervideo hat dann Video rausgebracht, ob es sich denn noch lohnt, Bitcoin zu mine. Damals war das sogar noch feasible, also womöglich mit dem Computer Bitcoin zu mine. Da war die Industrie...
Speaker 1: Was heißt das eigentlich, Mining? Das habe ich mir schon immer, also ich meine, ich habe schon mal nachgelesen, aber vielleicht für alle da draußen. Das haben wir beim letzten Mal gar nicht besprochen. Was heißt denn eigentlich dieses Mining?
Speaker 2: Genau, also im Prinzip benutzt du einfach deine Rechenkraft deines Computers oder sogar deines Servers in den Extremfällen, ⁓ dem Netzwerk, sei es jetzt Ethereum oder Bitcoin, eigentlich den meisten blockchainbasierten Protokollen, ⁓ die Transaktion zu bestätigen. Das heißt, man rechnet super viele zufällige Transaktionen aus, sozusagen. Ein Hash versucht man zu produzieren. Und sobald man es geschafft hat, den korrekten Hasch zu produzieren, und das passiert wirklich sehr, sehr, sehr selten, dann ist man berechtigt, den nächsten Block in der Blockchain sozusagen äh, dran zu hängen.
Speaker 1: Also, das ist gar nicht endlich, ne? Also, ich hab immer gedacht, äh, zum Beispiel bei Bitcoins, wenn's ja nur eine bestimmte Anzahl gibt, oder ich weiß nicht, ob das bei Ethereum auch so ist, da kommen wir noch hin sicherlich, dann dachte ich irgendwann so, okay, irgendwann ist es quasi wie bei Gold, irgendwann ist es ja alle, man kann gar nicht mehr minen, also schürfen quasi. Aber das heißt, beim Mining kann ich also unendlich schürfen, weil ich immer wieder eine neue Transaktion bestätige quasi.
Speaker 2: Das ist halb richtig. du hast recht, dass es einen maximalen Supply bei Bitcoin gibt. Angeblich im Gegenteil zu Gold, wo man ja argumentieren könnte, im Universum sind Milliarden von Tonnen Gold versteckt. Bei Bitcoin sind es 21 Millionen und das wird auch immer so bleiben. Aber die sind eben noch nicht alle geschürft gemeint. Das heißt, momentan, wenn man einen Block für Bitcoin meint, kriegt man, glaube ich, 8 oder 4 Bitcoin für diesen Block, was 200.000 Euro sind ungefähr momentan. Also das ist relativ üppig. Und es gibt diese sogenannten halbigen Events, also die Halbierung Events. Und nach jedem dieser Events, das passiert in einem regelmäßigen Abstand, wird diese Belohnung für den Miner, also den Schürfer halbiert. Dann gibt es nur noch zwei Bitcoins. Dann gibt es nur noch ein Bitcoin. Dann gibt es nur noch einen halben Bitcoin pro Block. Und das heißt, man konvergiert dann mit der Zeit zu diesem maximalen Supply von 21 Millionen. Und irgendwann gibt es dann gar keinen Bitcoin mehr für den Miner. Aber warum sollte es sich dann trotzdem lohnen für den Miner, die ganzen Rechenpower und den ganzen Strom zu verwenden? Das liegt daran, dass man immer noch die Transaktionskosten einbehält, die diejenigen, die die Transaktion in den Block haben wollen, an den Miner bezahlen. Es gibt dann den sogenannten Memcool. Das sind die Leute, eine Transaktion in der Blockchain machen wollen und jetzt nach einem Miner suchen, der die Transaktion in sein Blog einbaut, weil sonst passiert sie ja nicht. Und dann ist es so eine Art Option. Du kannst sagen, okay, ich gebe dem Miner 10 Euro, dass er meine Transaktion in den Blog tut. Oder ich gebe ihm 100 Euro und dann bist du dir ganz sicher, dass er deine Transaktion in den Blog tut. wahrscheinlich sogar nach ganz oben innerhalb des Blocks, was bei Ethereum auch relativ wichtig sein kann, in welcher Position du im Block bist. Und so können ja die Mailer trotzdem noch Geld verdienen, obwohl der maximale Supply endlich ist bei Bitcoin und bei 21 Millionen Aufwand bei Ethereum bringt.
Speaker 1: Klingt auf jeden Fall komplizierter als Goldschürfen in der Theorie. Auf jeden Fall schön. Ich sehe euch ja per Video, weil es jetzt nicht alle Podcast-Hörerinnen und Hörer können. Was ich aber super finde, ist Leon, wie du deine Wellenbewegung dabei machst, während du es erklärst und Ingo so ein freches Grinsen im Gesicht hat. Ich weiß nicht, ob es heißt, keine Ahnung, was er sagt oder interessant. Schauen wir mal Ingo nach, was wir beide davon mitnehmen.
Speaker 2: Das ist
Speaker 1: Leon, bleiben wir noch bei dem, was du ihm erzählt hast. Also mit 16 warst du interessiert. Wie fanden deine Eltern das so?
Speaker 2: Ja genau, also als ich dann das erste Mal vom Bitcoin gehört habe, bin ich direkt zu meinem Vater gerannt und hab gesagt, wir müssen da rein investieren, das ist die Geldrevolution, das wird alles umkrempeln, blablabla, aber da ich damals eben noch 16 war und in den Augen meines Vaters ein sehr naiver Bursche bin ich dann auf traube Ohren gefallen und er hat mir dann
Speaker 1: Und jetzt ärgert er sich, oder?
Speaker 2: Ja, witzigerweise, dann nach ungefähr anderthalb Jahren im Dezember 2017, also zum All-Time-High, zu dem Zeitpunkt des Preises von Bitcoin, kam er dann an und hat mich gefragt, ob ich noch bisschen über mich investieren kann in Bitcoin und andere Kopierungen. Und ungefähr drei Tage später kam der Crash, und dann gab es einen halben Monat 80 Prozent Drawdown. Das so auf jeden Fall kam er. Auf jeden Fall hat er mir damals gesagt, kannst gerne dein eigenes Geld in Bitcoin investieren, was ich nicht hatte, also habe ich nicht gemacht. Ich habe, wie gesagt, ein bisschen gemeint geschifft auf meinem kleinen MacBook Air 2011. Das hat auch nicht viel gebracht und den Private Key, also den Zugang zu den Bitcoins, die ich geschifft habe, habe ich auch verloren. Das heißt, die ersten Investitionen kamen so Mitte 2017 bei mir. Genau, leider. Weil damals war der Preis von Bitcoin bei sogar 800 Euro und das ist ja immer deutlich schön.
Speaker 1: Aber wenn ich das jetzt so höre, du bist also schon als dieser, wie heißt das genannt, naiva Bursche, bist du einfach durch Neugier rangekommen an diese Kryptowährung und hast aber dann wirklich an der Frankfurt School, wo eben auch unser letzter Experte Philipp Sandner auch lehrt, da bist du dann hingekommen und bist da immer mehr mit Kryptowährungen in Verbindung gekommen oder wie ging es dann weiter?
Speaker 2: Ja, so Mitte 2017 gab es ja dann so einen kleinen Boom, den ersten, was Kryptowährungen angeht. Und meine Freunde wussten schon, dass ich mich damit schon länger auseinandergesetzt hatte und jeder wollte investieren. Also jeder kam zu mir und hat mich gefragt, in welche Kryptowährung soll ich investieren? Weil zu dem Zeitpunkt gab es schon wahrscheinlich 1000. Und wie funktioniert das Ganze? Und da habe ich eben entdeckt, dass es viele Studenten gibt, die sich dafür interessieren. Und Es gibt Plattformen der Frankfurt School, also meiner Universität, wo das richtig erklärt wird. Und dann habe ich eine Studenteninitiative gegründet. Erst beigetreten und dann Co-Horner geworden, als wir sie neu aufgebaut haben, mit einem Freund von mir. ⁓
Speaker 1: Was hat der gemacht? Flugblätter verteilt. Hier Kryptowähre.
Speaker 2: Ungefähr so. Wir haben immer so zwei mal im Jahr so ein Event, wo alle Studenten dann durch die Halle marschieren und man hat dann so kleine Stände und versucht andere Kumbilitonen zu überzeugen, einer Initiative beizutreten. Wir haben eine kleine Verlosung gemacht. Wir haben so gemacht, wir eine Wette sozusagen aufgebaut haben, wer den Bitcoin-Preis zu unserem Kickoff Am nächsten Erät, der kriegt 10 Euro in Bitcoin geschenkt. Und da wollte er dabei machen und jeder musste auch beim Kickoff dabei sein. Und da hatten wir dann große Chance, vor 100 Leuten unsere Kompetenz zu überzeugen. Und von da an liegt News ganz gut. Wir haben mehrere Leute eingeladen, ein paar Worklabs gemacht, et cetera. Und das hat sehr Spaß gemacht. Und danach eben über Philipp Sandner bin ich ... in professionelleren Bitcoin Bereich gerutscht. Also arbeite jetzt auch noch nur noch mit Kryptowierungen. ist jetzt auch mein zweiter bzw. dritter Job, den ich im Kryptowierungsbereich habe. Und es macht sehr Spaß.
Speaker 1: Cool, dann können wir noch mal näher auf Kryptowährungen zu sprechen. haben uns ja schon in den letzten beiden Folgen mit der Blockchain-Technologie und im speziellen Bitcoins auseinandergesetzt. Lena hat es ja auch schon gesagt, du kennst dich mit Ethereum aus. Was genau ist Ethereum?
Speaker 2: Ethereum ist im Prinzip etwas sehr ähnliches wie Bitcoin. Also die grundlegenden Konzepte, die wir schon von Philipp Sandner gelernt haben, nämlich was eine Blockchain ist und wie funktioniert das Ganze eigentlich darunterliegend. Auch mit dem Mining, das lässt sich alles eins zu eins auf Ethereum übertragen. Vielleicht so eine einfache Analogie, den Unterschied zu erklären, ist Man vergleicht ja immer Bitcoin mit dem digitalen Gold. bei Ethereum redet man gerne über das digitale Öl. Denn auf der Blockchain bei Ethereum hast du nicht nur die Möglichkeit, bei Bitcoin Transaktionen von A nach B zu schicken, sondern man kann viel komplexere Zusammenhänge programmieren auf der Blockchain, die dann wirklich für immer auf der Blockchain sind. Und dadurch viel komplexere Sachen bauen. ist praktisch wie ein riesiger Computer, der weltweit agiert, nicht ausgeschaltet werden kann und bei dem jeder mitmachen kann. Es gibt also eine eigene Programmiersprache für Ethereum, Solidity heißt sie. Und darüber kann man dann sogenannte Smart Contracts coden. Und ein Smart Contract ist im Prinzip einfach nur eine automatische Abfolge an Transaktionen oder ähnliches. die eben hart ge- codet ist. Ja, das heißt, ähm, sie ist nicht aufwaltbar, ähm, sie, man kann sie nicht löschen, sobald sie einmal, die das Smartphone schlägt, in der, in der Blockchain drin ist, dann ist es für immer da. Und das ermöglicht eben, dass man die Anwendungsmöglichkeiten von Blockchain extrem erweitert, ja. Also, ein riesiges Thema bei äh, bei Ethereum momentan ist die Centralized Finan, ja. Das heißt, du kannst zum Beispiel zu einem Service Provider oder zu einem Smart Contract gehen und sagen, hier, habe 20 Eta. Und das kannst du dann als Collateral geben, sozusagen, aber nur vorübergehend und dir dafür eine andere Gruppe Währung von ihm leihen. Das ist wie, würdest du zu einer Bank gehen und dir da einen ganz normalen Kredit holen. musst du dir dann auch irgendwie einen Collateral, also einen Gegenwert
Speaker 1: Sicherheit.
Speaker 2: Danke für die deutsche Übersetzung. Wie gesagt, ich nur auf Englisch
Speaker 1: Aber gerade hast du das schöne Wort Ether gesagt. klingt wieder nicht super Englisch. Und das ist die Kryptowährung, oder? Das ist so wie Bitcoins, während Ethereum nicht die Kryptowährung
Speaker 2: Ethereum ist genau genommen nur das Protokoll und Ether oder ETA ist dann die Währung als solche. Bei Bitcoin heißt beides Bitcoin, aber wenn man genau sein will, das ist zumindest im Englischen so. Wenn man über die Währung als solche schreibt, dann schreibt man Bitcoin mit dem B klein und wenn man über das Protokoll schreibt, dann schreibt man Bitcoin mit dem B groß.
Speaker 1: Solche Facts liebe ich ja, das Party Smalltalk nach Corona.
Speaker 2: Ich kann dir bestätigen, Partys kommt das Thema nicht so gut an, allem wenn ich zwei Stunden nur so gehalte. ja, try yourself.
Speaker 1: Ja, okay, das heißt, du sagst, genau, du hältst dann vielleicht monolog auf so Partys. Ist es auch so, dass Leute dich angreifen und sagen so, alleine mit Bitcoins, der Stromverbrauch ist enorm, wie kannst du so was gut finden?
Speaker 2: Also es gibt natürlich Kritikpunkte bei Kryptowährungen. Ich persönlich meine ja jetzt keine Bitcoin. Das heißt ich bin zumindest nicht direkt daran beteiligt, dass dieser Stromverbrauch existiert. Natürlich wenn man das Bitcoinsystem nutzt, unterstützt man das implizit und das ist auch komplett berechtigter Kritikpunkt. Aber dafür gibt es auch schon Lösungen und das Ethereum-Protokoll hat das auch schon erkannt. Und dieser Stromverbrauch wird eben daher, dass die Miner so viel Rechthou-R-Power brauchen, das Netzwerk zu validieren. Und es gibt da einen alternativen Ansatz, der nennt sich Proof of Stake anstatt Proof of Work. Und da brauchst du überhaupt keinen Stromverbrauch für. Ethereum ist momentan dabei. Das wird vielleicht noch so ein, zwei Jahre dauern, bis Ethereum wirklich vollkommen proof of stake ist. Aber danach wird es überhaupt keinen Stromverbrauch mehr geben und ich kann problemlos, vollkommen ethisch in Ethereum investieren. Das heißt, wie
Speaker 1: Wie funktioniert es dann genau? ich meine durch Luft und Liebe wird ja nicht gemeint. Wie funktioniert es dann? Proof of Stay, kannst du das mal beschreiben?
Speaker 2: Ich kann das versuchen, herunterzubrechen. Prinzip Proof of Staking heißt eigentlich wieder eine Sicherung ablegen. Das heißt, wenn ich jetzt 32 ETA habe, dann kann ich sagen, ich steke die und dann werden die praktisch aus meinem normalen Portfolio abgelegt und ich habe keinen Zugriff mehr darauf. Und wenn ich jetzt 32 von 300 Millionen ETA gestakt sind habe, dann kann man sich daraus eine Ratio ausrechnen, also im Vergleich. Ich habe 32 von 300 Millionen, ich kann es jetzt nicht im Kopf, aber dann habe ich dementsprechend 0,01 %ige Wahrscheinlichkeit einen Block zu bekommen.
Speaker 1: Ich kenn das von Pokern vielleicht. kann das mal kurz übersetzen an alle. Ich kenn Staken von Pokern, wenn man zum Beispiel sagt, der Buy-in, also der Einkauf, man ein großes Turnierspiel ist, eine Million. Und man kann sich dann staken lassen, indem man sagt, ich hol mir noch fünf, sechs andere, die meinen Eintritt mitbezahlen, ab. Und wenn zum Beispiel einer sagt, ich zahl 500.000, aber du spielst und du zahlst 500.000, und wenn ich dann gewinne Dann krieg ich eben den Gewinn, der wird durch 50 Prozent geteilt. Also in dem Beispiel jetzt. So verstehst du dann auch richtig wahrscheinlich. So wie es ist dann in der Art, dass du die Ratio danach ausrechnest. Also das Verhältnis von wie viel hab ich reingepackt und dann was kommt raus, da bekomm ich dann das entsprechende Verhältnis.
Speaker 2: Genau. Also die Wahrscheinlichkeit, dass du den Block bekommst, hängt davon ab, wie viel du steigst. Und die Idee dabei ist, wenn du jetzt eine falsche Transaktion in den Block tust, das heißt versuchst, die anderen Teilnehmer zu betrügen und das im Nachhinein herausgefunden wird, dann verlierst du das komplett gestakete ETA. Das heißt, du hast trotzdem noch ein monetäres Incentive, die Transaktion korrekt zu validieren.
Speaker 1: vielleicht reingehen.
Speaker 2: Weil wenn du das nicht machst, dann verlierst du dein komplettes ETA. Und somit kannst du praktisch die Sicherung der ganzen Transaktionen intern lösen, weil du hast immer noch ein monetäres Interesse. Du kriegst nur keine Mining-Keys etc. Sondern du hast halt das Risiko, dass du das gestakete ETA verlierst. Aber du kriegst auch eine Belohnung über das ETA, das du steaks, eben über die Transaktionskosten.
Speaker 1: Wer legt denn diese Regeln fest?
Speaker 2: Das ist eine sehr gute Frage. Es gibt zum Beispiel die Ethereum Foundation, ist so eine Non-Profit, die das Netzwerk so bisschen unterstützt. Die machen jetzt nicht besonders viel Marketing oder so. Besonders viel Einfluss hat auch noch Vitalik Buterin. Der hat im Prinzip im Alleingang dieses ganze Netzwerk, okay, im Alleingang stimmt vielleicht nicht, aber er war so der große Kopf dabei, dieses Netzwerk zu... Er hat auch die Programmiersprache dazu geschrieben und er war damals glaube ich 18 Jahre alt, also wirklich ein absolutes Genie. Und er hat sehr viel Einfluss auf der in der Ethereum Community.
Speaker 1: Könnte der jetzt im Nachgang daran so noch etwas verändern? Weil ich meine, das kann ja auch ... Also, wenn jetzt eine Person so eine hohe Abhängigkeit hat, initial, so wie ich es verstehe, würde ich mich jetzt fragen, wenn ich jetzt da anlegen will, jetzt mal als Laie ... Was ist denn jetzt, wenn er den Code einfach bisschen ändert und dann meine Kohle weg ist?
Speaker 2: ... Genau. Das ist eine sehr interessante Frage. im Prinzip kann man sie so beantworten. Es gibt also Vorschläge von irgendwelchen Developern, wie zum Beispiel von Vitalik Kuterian, der sehr viel Einfluss hat, aber der kann jetzt nicht selber in den Source Code gehen und einfach was verändern. Wer am Ende am längeren Hebel sitzt, und das ist bei Bitcoin und bei Ethereum noch so, sind die Minor. Das heißt, wenn du eine Code-Änderung einführen willst, dann gibst du diese Code-Änderung an die Miner, die ja im Prinzip die komplette Blockchain kontrollieren und die geben dir dann eine Antwort, okay, diese Code-Änderung würde ich unterstützen oder diese Code-Änderung würde ich nicht unterstützen. Und wenn es dann großen Interessenskonflikt gibt, wie zum Beispiel den es bei Bitcoin gab, dann gibt es einen sogenannten Fork. Das heißt, die Blockchain schweitet sich in zwei parallel weiter laufende Blockchains auf. Und die eine Seite der Blockchain hat dann eben diese neue Änderung drinne und die andere hat sie abgelehnt und arbeitet genauso wie vorher weiter. Bei Bitcoin, wenn man sich jetzt fragt, es gibt Bitcoin Cash, gibt Bitcoin Gold, es gibt Bitcoin SV. Der einzige Grund, warum es all diese Arten von Bitcoin gibt, ist, weil jemand eine Änderung am Protokoll einführen wollte, es aber kein Konsens gefunden wurde. Die einzige Lösung ist also die Blockchain zu spalten und sie in zwei zu teilen. Und was passiert für einen Anleger, wenn er Bitcoin hat und danach die Blockchain gespalten ist? Er hat den gleichen Betrag bei beiden Blockchains. Also so funktioniert das Ganze. Also du hast kein Risiko, dein Geld zu verlieren. Genau. Aber das versucht man in der Regel zu vermeiden. Das nennt sich dann ein Softfork. Ohne dass sich die Blockchain wirklich spaltet, versucht man eine Änderung einzuführen. bei der so viele Miner dabei sind, zum Beispiel 80 Prozent sagen ja, okay, da bin ich dabei. Das ist für die anderen Miner gar nicht lohnt, dann mehr nein zu sagen. Es ist halt so eine Art demokratischer Prozess. Der einzige, der nur am längeren Hebel liegt, sind die Miner. Und das ist auch ein Problem, was bei Proof of Work so ist. Denn die können sich auch zentralisieren. Dann hat man zum Beispiel viele Miner in China, 30 Prozent, 40 Prozent, die das Bitcoin-Netzwerk bestätigen. Falls die sich entscheiden sollten, colluden, also gemeinsame Sache zu machen, dann könnte das problematisch werden. Ein zentraler Standpunkt bei Blockchains ist ja die Dezentralität. Dass es keine einzelne Instanz gibt, die irgendwelche Vorschriften machen kann. Und das gilt es ebenso vermeiden.
Speaker 1: Wie viele meiner gibt es denn so weltweit? Ich stelle mir das sehr kompliziert vor, was du gerade beschrieben hast und wie dann so ein interner Streit abläuft.
Speaker 2: Ja, das ist eine super gute Frage, die ich so nicht beantworten kann, wie viele Miners es gibt. Das ist auch von Netzwerk zu Netzwerk unterschiedlich. Ich glaube, es muss in den Zehntausenden bis Hunderttausenden sein. Die Frage ist halt, du hast super viele Hobby-Miner, wie ich, 2016. Aber du hast halt auch die Server-Farmen in Island oder in China und das sind so groß wie zehn Fußballfelder und die Miner auch. und die haben natürlich dann dementsprechend viel mehr Voting Power als jetzt ein Hobby Miner, der im Keller seine Grafikkarte anschmeißt, um Bitcoin zu schürfen. Man kann sich dann natürlich auch poolen, das heißt, wenn 100.000 kleine Miner zusammenkommen, dann können die sich zusammenschließen und haben dementsprechend mehr Voting Power und können gemeinsam auftreten. Aber um Frage genau zu beantworten, wie viele Miner gibt es, I don't know. Ich kann eben nur sagen, dass die Distribution der Größe der Miner nicht perfekt ist. Also idealerweise möchtest du nur so kleine Miner haben wie ich, damit du keinen hast, wirklich eine große Power auswirken kann und alles über den Konsens funktioniert. Aber das ist momentan nicht so, aber durch Proof of Stake, das jetzt bei Ethereum eingeführt wird, wo du eben sagst, die Miner sind am Ende komplett weg. ist das Problem gelöst. hoffe ich habe das ich konnte das einigermaßen verständlich erklären falls irgendwas nicht passiert, nachhaken.
Speaker 1: Ich war schon nach den Bitcoin-Folgen jetzt, nach den beiden, schon so, boah, das klingt so cool und ich hätte irgendwie Lust darin zu investieren. Wenn ich das jetzt so angesprochen habe, privat in meinem Umfeld, habe ich sehr, sehr, sehr viel Misstrauen und Kritik geerntet so und mir wurde ... Genau, meine, Stromverbrauch ganz oben ran. Aber es gibt auch noch andere Kritikpunkte. Ich find's spannender von dir, die Kritikpunkte zu hören, von meinem Umfeld. Die meisten haben keine Ahnung. Was ist jetzt du als Ethereum-Profi? Was würdest du sagen, ist noch kritisch daran?
Speaker 2: Ja, die Kritikpunkte an der Blockchain-Technologie als solche, Kryptowährungen, also da gibt es große Überschnitte zwischen Bitcoin und Ethereum. Also erstmal als Anlageklasse, ja das, was auch die meisten Leute interessiert, ist es extrem gefährlich, weil die Volatilität sehr, sehr hoch ist. Das heißt, nachdem mein Vater investiert hatte, im Ende 2017, gab es einen Drawdown von 80 Prozent innerhalb von drei Monaten oder so. Das heißt, du denkst jetzt, okay, Bitcoin steigt und steigt, ich muss auf jeden Fall mit auf den Wagen springen und dann wirst du erst mal hart dafür bestraft. Und die meisten Leute verkaufen dann natürlich zum Tiefpunkt, weil sie so Angst haben, dass sie noch die restlichen 20 Prozent ihres investierten verlieren.
Speaker 1: Das tut weh.
Speaker 2: Und das ist eben nicht für den normalen Anleger geeignet. Also höchstens als ganz kleines Teil des Portfolios aus Diversifikationszwecken, weil die Korrelation, also wenn man jetzt zum Beispiel sich Aktien anguckt, wenn die hochgehen, ist die Wahrscheinlichkeit nur so 20 Prozent, dass der Bitcoin auch steigt. Das heißt, die beiden Märkte bewegen sich unabhängig voneinander. Und das bedeutet, dass wenn man die zusammensetzt in der richtigen Allokation, dass dann man vielleicht seine Returns erhöhen kann und gleichzeitig sogar die Volatilität erniedrigen kann, obwohl Bitcoin als solches ein sehr volatiles Instrument ist. Und natürlich gibt es dann super viele Argumente, die einfach nicht stimmen, wie zum Beispiel, dass Bitcoin hauptsächlich für Geldwäsche oder kriminelle Transaktionen verwendet wird. Also natürlich wird das für Geldwäsche und kriminelle Transaktionen verwendet. Also im Darknet zum Beispiel. Wenn man sich da auch irgendwie halt Drogen kauft, dann muss man das mit Kluppbewährungen bezahlen. ist der einzige Weg. Und da gehen auf jeden Fall im Jahr mehrere Milliarden Bitcoin über den Tisch, ⁓ halt illegale Drogen zu kaufen. Das ist wahr. Aber genauso kann man irgendwie im Techno-Club sich mit Cash dann irgendwelche Drogen kaufen. Was ich natürlich keinem empfehle. Aber ... weitere Probleme, die ich sehen würde, wäre, dass es ein Risiko gibt, dass du deine Bitcoin verlierst, weil du sie falsch aufbewahrst. Ja, das hat mich vor ein paar Tagen noch ein Freund angesprochen. Ich habe meinen Private Key verloren. Wie komme ich zurück an meine Kryptowährungen?
Speaker 1: Das ist ein Freund von dir passiert? ist ein Freund von Das Das Das Das Das Das ist
Speaker 2: von mir passiert. habe ihn jetzt noch gefragt, wie viel dahinter war und wie er es geschah.
Speaker 1: Den sollen wir mal einladen, wie es ihm jetzt geht.
Speaker 2: Ich hoffe jedenfalls, es war nicht allzu viel. Aber der Punkt ist, wenn du so eine Adresse auf dem Netzwerk hast, dann hast du einen String, einen hexanumerischen String, der irgendwie 36 Zeichen lang ist. Und mit dem machst du Zugriff auf deinen Account und nur mit dem. Das heißt, wenn du diesen String verlierst, diese Zahl, dann kannst du nie wieder an deine Kryptowährung Und das hat man ja schon mehrmals gehört, dass jemand irgendwie auf dem Schotplatz für drei Jahre noch seine alten Festplatte gesucht hat, weil da 32 Millionen in Bitcoin drauf sind. Das ist auf jeden Fall sehr bitter. Aber da gibt es auch mittlerweile relativ sichere Lösungen. Aber man muss sich halt wirklich auseinandersetzen mit dem Topic. Also es ist nicht so benutzerfreundlich, wie sich ein Account bei Trade Republic machen und du sendest mit der E-Bahn dein Geld drauf.
Speaker 1: Das ist bitter.
Speaker 2: kann es sofort los werden. Es gibt noch ein paar kleine Kleinigkeiten eben, man beachten muss, damit man nicht abgezogen wird oder etwas falsch macht und seine Kriptowirrung verliert.
Speaker 1: Okay. Leon, wir kommen jetzt zum Abschluss. Ich würde super gerne ... noch hören von dir, ob du so eine persönliche Vision hast. wenn du das gesagt hast, bist jung, und jetzt machst du das, wie du das gerade alles so machst, was würdest du sagen, wo siehst du Ethereum, wo siehst du vielleicht auch dich und vielleicht auch sogar mich und die Community? Meinst du, wir sollten alle daran investieren? Was wünscht du dir?
Speaker 2: Also ich wünsche mir natürlich, das Ecosystem Ethereum und wahrscheinlich auch andere Kupferwährungen zu wird in Zukunft mehrere geben wächst. Denn wie gesagt, die Grundkonzepte, die darunter liegen, nämlich die Dezentralität, die Unabhängigkeit von zentralen Kontrollinstanzen, das kann eigentlich jeder unterschreiben. Okay, also ich will nicht abhängig sein von irgendeinem Intermediär ⁓ eine eine Transaktion oder irgendwas zu tun, wofür ich diesen Intermediar gar nicht brauche. Und das ist das Grundkonzept hinter Kryptowährungen. Und das, finde ich, sollte in die Köpfe von den normalen Bevölkerungen gelangen, dass man vielleicht aus dieser Grundvorstellung, die ja einfach schon immer so existiert hat, dass man eine Bank braucht, eine Transaktion durchzuführen, wegkommt und sagt, okay, ich kann mir mehr selber zutrauen. und viel mehr individuell machen und weniger über Intermediäre gehen. Und ich wünsche mir, dass das Ökosystem wächst, dass es jetzt unabhängig davon wieder preissteigt, weil der ist, wie gesagt, sehr abhängig von Spekulation und von großen institutionellen Investoren, die gerne mal groß verkaufen und wieder einkaufen und der Preis schwankt. Aber nichtsdestotrotz die darunter liegende Technologie ist definitiv revolutionär. Und Ich würde mir einfach wünschen, dass mehr Leute sich damit beschäftigen, auch auf der technologischen Seite, weil es am Ende gar nicht so kompliziert ist, wie es scheint, und vielleicht einen Teil ihres Portfolios in Kryptowährungen investieren. Und es wird wahrscheinlich auch unvermeidbar sein, mit Blockchain oder mit Kryptowährungen in Kontakt zu kommen in Zukunft, es sei denn, Nationalstaaten verbieten sie, was natürlich auch ein Risiko ist. Man will ja keine Souveränität abgeben an solche dezentralen Objekte. genau was ich mir wünsche für die Zukunft ist, die Leute beschäftigen sich mehr damit, das Ökosystem wächst, die Applikationen auf Ethereum bilden sich weiter und man kann immer mehr Teile der Wirtschaft, die heute über Intermediäre und Monopole sozusagen abgehandelt werden, über so eine dezentrale Blockchain machen, wo man selber am längsten Hebel ist. Also es ist im Prinzip ein Argument für Individualismus.
Speaker 1: Super, vielen Dank Leon auch für deine Zeit heute. Sehr gerne. ja, ihr alle da draußen, ich bin gespannt, ob jetzt alle Leon noch mit individuellen Fragen löchert. Vergesst auf jeden Fall nicht uns auf Spotify, Deezer und Apple Podcasts zu abonnieren. ja, How I Met My Money wird gesponsert seit neuestem. von der Online-Finanzakademie Do-It-Yourself-Online-Kurse zu Themen wie ETFs, Altersvorsorge und Immobilie. Und ihr bekommt einen exklusiven Rabatt. Schaut also einfach in die Show Notes. Macht es gut, Ingo Leon und ihr alle und wir hören uns am nächsten Money Monday. Bis bald, ciao ciao.
Speaker 2: Gerne.