How I met my money

How I met my money

Der Finanzpodcast für Anfänger

Transkript

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Speaker 2: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. Hallo Ingo!

Speaker 1: Hallo Lena!

Speaker 2: Es ist eine Woche vergangen, seitdem ich mit dir investiert habe und das ist also unsere Nachklangfolge. Wir schauen, was passiert eigentlich so in sieben Tagen und welche offenen Fragen müssen wir noch klären.

Speaker 1: Ja, und der Nachklang ging ja schon direkt nach der letzten Aufnahme quasi los. Denn wir haben uns noch ein paar Sprachnachrichten hin und her geschickt. ich dachte, wir teilen das jetzt einfach mal mit euch, liebe Community. Weil es einfach so gut unsere Stimmung nach dieser Podcastaufnahme widerspiegelt. Und Lena, du warst ja noch nicht ganz fertig mit dem Kaufen von den ETFs. Du musstest noch zwei kaufen. Ganz allein. Ja, ja. Und dazu hast du mir dann diese Sprachnachricht geschickt.

Speaker 2: und Ich habe jetzt die anderen beiden alleine gekauft. Das ging ziemlich einfach und selbstbewusst. Bis auf den einen Zweifel, ich kurz unsicher war, es der richtige ETF ist. Das wäre ein schöner Tag, Ingo.

Speaker 1: Und da ich davon einfach so angetan war und mich das so gefreut hat, hab ich dann noch diese Sprachnachricht dazu geschickt. Und was ich noch mal sagen wollte, ich find's total geil, dass du mit so einer Selbstverständlichkeit, auch wenn du viel gesucht hast und aufregend war, jetzt investierst. Weil eigentlich ist es ja mega. Also ich stell immer vor, nochmal den Rückblick vor sechs, sieben Monaten. Das war ja dann damals noch undenkbar quasi, auch so viel selbst zu entscheiden und selbst zu machen. Also echt cool. Also freut mich richtig. dass du die Reise mitgemacht hast und dass wir das so cool aufgebaut haben.

Speaker 2: Ja, also das war so süß. Es war ein super Tag. war so glücklich. Und was ich auch ziemlich cool fand, dass ihr da draußen, ihr habt uns so viele Nachrichten geschrieben und habt irgendwie mitgefiebert und habt euch mitgefreut, dass ich investiert habe. wie man so raus hört, vor allem bei Instagram, wollen jetzt einige von euch mitmachen. Und das ist natürlich super spannend und schön.

Speaker 1: Das einfach sein. und es sein

Speaker 2: Ja, ich möchte in jedem Fall heute was von dir lernen, Ingo, und zwar, wie ich die Wertentwicklung vom Portfolio ablesen kann.

Speaker 1: Mhm. Was hat dich denn in letzten Woche getan in deinem Portfolio?

Speaker 2: Also ich hab öfter reingeschaut. dachte ich schaue einfach erst in 20 Jahren wieder rein. Stimmt nicht. Ich war ziemlich neugierig. Ja, die ganze Zeit passiert da was. Also es geht hoch, runter. Ich hab, ich geh jetzt mal live drauf. So.

Speaker 1: Mhm.

Speaker 2: Dann gehe ich jetzt, dann steht da jetzt Woche seit fünf Tagen. ⁓ sogar Monat. Ich habe Wochenansicht und Monatansicht. Okay, da habe ich jetzt schon plus 60,04 60 Euro.

Speaker 1: Das sind viele Eiskugeln und Haribo-Tüten.

Speaker 2: Unglaublich. Wenn ich jetzt auf die einzelnen ETFs schaue, deutlich ist plus beim MCI World SRI, auch plus beim MCI IM SRI und etwas minus bei den Anleihen. Minus 1,14. Es ist nicht so viel. Also 1,14.

Speaker 1: Aber dann kannst du's ganz gut ablesen an der Stelle.

Speaker 2: Ja genau und dann ist also wie mache ich das denn oder wie würdest du das jetzt mir raten? Also man soll sich ja nicht verrückt machen, auch wenn es jetzt runtergeht. Jetzt gerade freue ich mich, dass es hochgeht, aber es wird ja nicht für immer so sein. Was würdest du mir raten? Wie oft schaue ich da so am besten rein ins Depot?

Speaker 1: Es gibt ganz schöne Statistiken dazu, dass wenn man nur einmal im Jahr in so ein Portfolio reinschaust, was du hast mit 70, 30, wenn man da nur einmal im Jahr reinschaut, dann ist es am Ende des Jahres, könnte man zum machen, ich gucke im Dezember vor Weihnachten einmal rein, dann ist es in 60 Prozent der Fälle so, dass du höher stehst als im letzten Jahr, also das letzte Mal, du reingeschaut hast. Wenn man das zum Beispiel monatlich machen würde dann wäre die Wahrscheinlichkeit, dass du höher stehst als im letzten Monat nur noch bei 24 Prozent. Das heißt ... oder 25 Prozent um und bei. Das heißt also, man kann sich da selbst so bisschen austricksen, sag ich mal, und sich selbst positive Erlebnisse schaffen, wenn man halt seltener reinschaut. Und das schafft es dann im Endeffekt auch, dass du deine Anlagestrategie besser durchhältst und auch positive, positivere Erlebnisse damit hast. Mhm.

Speaker 2: Okay, hier ist ja noch, wenn man sich die App anschaut, so ein Graph. Und da sieht man ja auch noch mal einfach grafisch so abgebildet, wie sich das so entwickelt hat in der letzten Woche bei mir jetzt. Hoch und runter geht's, da sag ich dir. So sieht's aus. Muss ich da irgendwas wissen? Interessiert mich das? Aber es schön, schöne grüne Linie.

Speaker 1: Wie im Phantasialand. Ja, ich meine, das freut einen natürlich, an sich, haben eine langfristige Anlagestrategie. Du willst 20 Jahre und länger anlegen und von daher sind jetzt so kurze Ausschläge schön zu sehen, aber im Endeffekt sollte man dem keine große Beachtung schenken.

Speaker 2: Wenn wir jetzt sagen, ich habe jetzt 3000 circa investiert auf 20 Jahre, was, kannst du mir mal ausrechnen, was ich dann so habe?

Speaker 1: Hast du nach 20 Jahren ungefähr Also, mit so 170, 30 Varianten kann man davon ausgehen, dass du so, ich würd mal sagen ... alle zehn Jahre dein Kapital verdoppelst. Also sprich, nach 20 Jahren solltest du bei 9000 Euro sein.

Speaker 2: Ja, es Musik in meinen Ohren.

Speaker 1: Ja, also das ist doch schon eine ganz, ich, ne, und das ist, ich, wenn man da lange noch durchhält und dafür halt entlohnt wird und sein Kapital halt zweimal quasi verdoppelt, das ist doch schon eine ganz nette Ausgabe.

Speaker 2: Auf jeden Fall. Eine Hörerin hat uns auch geschrieben, dass sie total motiviert ist, aber dass es einfach aufgrund der Corona-Situation und der Job-Situation einfach überhaupt nicht möglich ist, gerade zu investieren. Da ist ja auch noch mal der einzige Tipp, man geben kann, sobald es wieder möglich ist, etwas zu investieren, einfach vielleicht doch mit 25 Euro starten in die einzelnen ETFs.

Speaker 1: Genau, oder einmalig einfach mal zu sagen, hey, vielleicht hab ich noch 50 oder 100 Euro rumliegen, vielleicht hab ich noch ein altes Bausparvertrag nicht auflösen kann, weil der nicht so eine hohe Verzinsung bringt. Auch mit kleinen Summen kann man schon anfangen. Ich hab letztens ein ganz schönes Buch gelesen, wenn man sich darüber Gedanken macht, man holt sich so ein Coffee to go zum Beispiel und man zahlt jeden Tag drei Euro für so ein Coffee to go. Das sind im Monat also fast ... Ja, wenn man jetzt noch mal die Werktage nimmt. 20 Tage, also man zahlt 60 Euro im Monat mal 12, 720 Euro im Jahr. Und das über die nächsten 20 Jahre mal auf den Coffee-to-go verzichten und ihn vielleicht zu Hause einfach zu machen, würde bedeuten, auch wenn das vielleicht für manche viel Lebensqualität ist, den Coffee-to-go sich nicht zu holen, dann wär das schon 14.000 Euro. Und so kann man halt auch schon bei kleinen Dingen, und das sind drei Euro am Tag, schon versuchen, das eben zu sparen. Und somit auch, wenn man das mal rechnet, 14.000 Euro eingezahlt, mit Zinses Zinseffekt, das, was ich beschrieben habe mit der Vermehrung, dann können das ruckizucki mal gut und gerne 25.000, 30.000 Euro sein über so einen Zeitraum, die man dann halt mehr hat. das im Endeffekt nur durch drei Euro Coffee to go, den man sich gespart hat am Tag.

Speaker 2: Irgendwo so, ich jetzt mein Portfolio aufgebaut habe, also auch mit den drei ETFs und der Strategie, hätte ich das genauso gemacht, egal ob ich jetzt nur mit 25 Euro im Monat gestartet hätte oder mit 20.000 Euro?

Speaker 1: Ja, also wenn's einmal an Lagen geht, und das ist ganz spannend, das denken viele, dass man, wenn man mehr Geld hat, auch automatisch mehr ETFs braucht. Und das ist ein Trugschluss. Weil, wenn man das mal runterbricht, ist es ja so, wenn du jetzt 20 Euro investierst, also es geht jetzt nicht, oder 200 Euro, sagen wir mal. Wenn du jetzt 200 Euro investierst, oder 20.000 Euro. Es bleiben trotzdem die gleichen Unternehmen, in die du investierst. So ein MSCI World SRE hat 400 Unternehmen. Und so ein Emergent Markets SRE, ich glaub, der hat und bei 200 Unternehmen. Das heißt, du investierst in 600 Unternehmen. So, und jetzt ist es so, dass halt deine 200 Euro verteilt werden auf 600 Unternehmen. Was weniger als ein Euro wäre, wenn man's mal ganz rational sehen würde und gleich teilen würde. Das heißt, du investierst weniger als ein Euro pro und also in das jeweilige Unternehmen, und bei 20.000 Euro sind's halt ... 30 Euro, die du pro Unternehmen investierst. bisschen mehr als 30 Euro. Das ist immer noch breit gestreut. Wenn man sich überlegt, ich kauf für 30 Euro eine Aktie, dann ist das ja nicht viel Geld auf eine Aktie verteilt. Und ich glaube, es wäre auch so bei 200.000 Euro. Wenn ich 200.000 Euro hätte, dann sind's eben 300 Euro pro Unternehmen, pro Aktie. Das ist ja immer noch breit gesteuert, zwei Millionen genauso. Was ist 3000 Euro bei einer Aktie? Das ist jetzt in deinem Fall viel Geld. Aber wenn man zwei Millionen hat und sich darüber Gedanken macht, muss ich jetzt mehr ETFs deswegen kaufen? Dann ist die Antwort nein. Man kann natürlich hingehen und an manchen Stellschrauben noch drehen. Aber in 90 Prozent aller Fälle, würde ich sagen, ist das nicht notwendig. Und man muss natürlich das vielleicht auch als Ergänzung ...

Speaker 2: Mhm. Ja.

Speaker 1: wenn man so Sparpläne macht, weil du ja auch 25 Euro erwähnt hattest, da muss man natürlich ein bisschen drauf achten. Weil man muss ja 25 Euro pro ETF im Sparplan Genau. Und da könnte man jetzt also mit 25 Euro nicht hingehen und sagen, ich nehm jetzt einen Emergent Markets und einen MSC World und einen Anleihen-ETF, sondern ich muss mich halt entscheiden, das wär in so Fall, wenn man jetzt mit 25 Euro startet, eben der am breitesten gestreute und am weltweit ... diversifiziertester ETF, nämlich der MSCI World ETF.

Speaker 2: Okay, aber da schon trotzdem die Empfehlung, wenn man 75 Euro Monat hätte, wäre das schon deutlich besser, dann wieder die ganze Strategie abzubilden.

Speaker 1: Ja, auch das wäre ja verhältnismäßig nicht ganz so einfach bei 75 Euro, weil sonst die prozentuale Aufteilung nicht hinkäme. Da muss man sich Gedanken machen, dass man sagt, in so einem Beispiel 75 Euro, vielleicht pack ich 50 Euro in den MSCI World und 25 Euro in den Anleihen ETR-Freien, weil ich ja meinen sicheren Anteil trotzdem noch haben möchte, je nach Risikoprofil natürlich. Da muss man halt bei kleineren Beträgen, sag ich jetzt mal ... Abstriche machen und je höher der Sparplan dann wird, desto mehr kann man dann halt auf seine eigentliche Strategie, die man fahren wollte eingehen und bei deinen 300 Euro ist das eben gut möglich.

Speaker 2: Ja, was ich trotzdem echt toll an dem Kommentar von der Hörerin fand, war, dass sie gesagt hat, dass sie das gerade gar nicht stört, dass sie jetzt nicht investieren kann, sondern dass sie das Wissen gerade so aufsaugt und irgendwann wird sie es dann anwenden. Das fand ich ein super Gedanke. Jetzt haben wir gerade über die Anzahl der ETFs geredet. Wir haben auch über die Summe geredet. Jetzt würde ich gerne noch über einen dritten Faktor reden. Nehmen wir mal das Szenario, dass ich davon träume im Allgäu.

Speaker 1: Ja,

Speaker 2: ein Ferienhaus zu kaufen und das ist nicht erst in 20 Jahren, sondern vielleicht lieber in 10. Würdest du dann empfehlen, dass ich eine andere Aufteilung vornehme? Also je nachdem, wie lange ich die ETFs liegen lassen möchte, wie schnell ich an das Geld ran möchte.

Speaker 1: Mh. Ja und nein. Es gibt verschiedene Herangehensweisen. auf Basis deiner Risikobereitschaft, die ja in dir verankert ist, müsstest du keine andere Anlageentscheidung treffen. Mhm. Ja, weil so wie du bist, bist du eben. Deswegen muss ich nicht mehr oder weniger Risiko geben. je nach Ziel. Natürlich spielt aber die Komponente Zeit eine Rolle, die man berücksichtigen kann. Manche würden sogar sagen, berücksichtigen muss. Ich würde auch sagen, man sollte sie mit reinnehmen. Am jetzigen Punkt, wenn du startest, ist deine 70-30-Variante vollkommen in Ordnung. Weil man geht bei einer 70-30-Variante davon aus, dass du sieben Jahre brauchst, ⁓ im worst case wieder auf plus-minus-null zu kommen. Und da du ... in zehn Jahren dein Ferienhaus haben möchtest, wäre das vollkommen ausreichend. Wenn es aber so ist, dass man konkret zu einem bestimmten Zeitpunkt hinspart und es auch dann sicher auflösen möchte und auch komplett herausnehmen will, dann macht es oder dann kann es durchaus Sinn machen, sich darüber Gedanken zu machen, ob ich nicht zum Zeitpunkt hin, also wir sagen mal, du bist im Jahr acht oder neun, dass man dann vielleicht sagt ... Ich gehe ein bisschen weniger Risiko ein. Das heißt, ich reduziere meine Aktienquote von 70,30 auf vielleicht 50,50 oder 40,60 sogar. Das bedeutet natürlich, man bekommt weniger Rendite, aber du hast eben auch nicht mehr diese stärkeren Schwankungen wie beim 70,30 Portfolio oder wenn man vielleicht sogar zu 100 Prozent in Aktien ETFs investiert ist.

Speaker 2: Verstehe, aber auch nur wenn ich im Jahr acht oder neun denke, ich bin beim Ferienhaus schon da, oder?

Speaker 1: Ja, eben, ja, genau. Das kann jeder für sich selbst entscheiden. Ob man das dann rausnimmt. kann sein, dass man sich eine konkrete Summe als Ziel gesetzt hat. Du sagst, ich will das mal in 3000, 6000 Euro machen. Wird natürlich ein kleines Ferienhaus an der Stelle, aber ... Hundehütte ist schon mal gesichert. Und ich glaube, das ist dann so der Punkt, wo man sicher Gedanken machen muss, habe ich mein Ziel schon erreicht? Und wenn ja, dann kann ich weniger Risiko gehen, dann hab ich nicht mehr so viel zu befürchten. Oder wenn ich's erreicht hab, kann ich alles vorher rausnehmen. Auch mit der Gefahr, dass ich vielleicht noch mehr Rendite verpasse. Aber das darf dann jeder für sich selbst entscheiden.

Speaker 2: Was wäre denn, wenn jetzt jemand sagt, okay, ich habe jetzt so viel Geld und habe aber keine Lust, einfach nur zu langweilig das jetzt einfach nur in die eine Strategie zu investieren. Ich möchte ganz gerne zum Beispiel auch das Alveta Portfolio mal abdecken. Würdest du sagen, ach, mach das doch, das ist doch gut, dann kannst du mal vergleichen, wie es so läuft.

Speaker 1: Ja, why not? Ich glaube, was wichtig ist, ich weiß nicht, ob wir das in einer Folge besprochen haben, ist, für sich zu sagen, was ist mein Kerninvestment? Was soll sich sicher langfristig gut entwickeln? Und was ist meine Spielwiese? Also, wo möchte ich zocken? Genau, dass man also sagt, 70, 80 Prozent meiner Anlage sind sicher in ETFs aufgestellt, mit dem Rest spiel ich. Das können zum Beispiel ... Da kommen wir ja auch noch mal in den nächsten Folgen drauf, was da so geht und wie das funktioniert. Das können Einzelaktien sein, wie wir das mit Michael, glaub ich, besprochen haben. Gold, wie wir das mit Nico besprochen haben. Also, da gibt's viele verschiedene Möglichkeiten. Da darf sich auch jeder austoben. Ich reg auch gerne dazu an, sich auszutoben, weil egal, ob man damit gute oder schlechte Erfahrungen sammelt, man sammelt neue Erfahrungen. Und das kann dem Finanzwissen nie schaden. Dementsprechend ist es wichtig, dass man sich im Klaren ist, wo investiere ich? Wo investiere ich langfristig und wo spekuliere ich? Wo versuche ich kurzfristig Geld zu machen und das vielleicht auch exorbitant? Was aber auch andersrum total in die Hose gehen kann.

Speaker 2: Ja, okay, das ist jetzt so das Spielgeld. meine Frage zielte eher darauf ab, was ist, wenn ich wirklich langfristig auch investieren will, aber vielleicht nicht immer halt diesen langen Zeitraum haben will, sondern auch vielleicht mal zwölf Jahre, mal 15 Jahre, dass man einfach das so verschieden aufteilt. dann zu sagen, ich kann natürlich jetzt einfach, ich habe meine Strategie, ich mache das jetzt für immer so weiter. Oder würdest halt wirklich dann sagen, ach nee, Lena, dann überlegen wir mal ein paar andere Strategien für dich.

Speaker 1: Ja, also man kann natürlich sagen, wenn du jetzt sagst, ich will kurzfristiger anlegen, also 12 bis 15 Jahre ist immer noch ein verhältnismäßig langer Zeitraum, aber jetzt sagst du zum Beispiel, ich brauche Eigenkapital für meine Allgäu-Ferienwohnung in vier Jahren.

Speaker 2: Ich war übrigens noch nie Malgeu, ich weiß gar nicht, ob das so eine gute Idee ist.

Speaker 1: Klingt auf jeden Fall immer ganz schön und sieht schön grün aus. Aber dass man dann zum Beispiel sagen würde, wenn man so kürzere Anlagezeiträume hat von vier, fünf, sechs Jahren, dass man dann eben nicht 70, 30 Aktienanleihenquote wählt, sondern eben 40, 60 zum Beispiel. Also dass man von Anfang an mit weniger Risiko da einhergeht. Oder dass man, wenn man möchte, auch so ein Allwetter-Portfolie ausprobiert. ist alles vollkommen legitim. Ich glaube, man muss sich immer über das Risikoprofil, sein eigenes, die Bereitschaft zum Risiko bewusst sein und dann nimmt man dazu seinen Anlagezeitraum. Und wenn der kürzer ist, sollte man bisschen weniger Risiko eingehen. Und je länger ist, desto mehr Risiko könnte man, wenn es zur Risikobereitschaft passt, auch mitgehen.

Speaker 2: Perfekt. Danke, Ingo. Jetzt kommen wir mal zu ein paar Fragen aus der Community. Und zwar hat unsere Hörerin Christine eine Frage zum Thema Risikoprofil, was du gerade schon angesprochen hast, und anleihen. Und zwar möchte sie ETFs auch als zusätzliche Altersvorsorge haben, aber Betonung auf zusätzlich. Denn sie hat ein ähnliches Risikoprofil wie ich, hat sie geschrieben, aber sie hat schon ganz viele andere Rentenabsicherungen, die sie als sehr sicher einstuft. Und jetzt die Frage. Sollte sie dennoch Anleihen in ihr Portfolio mit aufnehmen? Also soll sie Altersversorge als einen gesamten Posten sehen oder die Anlage in ITFs eher isoliert betrachten, egal was man noch für Absicherung hat?

Speaker 1: Ja, also, wenn man's in Detail planen möchte, dann ist das tatsächlich etwas, was wir in unserer Honorarberatung mit den Kunden besprechen. ist gar nicht so einfach. Aus unserer Sicht soll das auch jemand selbst entscheiden können. Ich kann ihr jetzt schwierig die Entscheidung abnehmen. Aber das, was sie fragt, ist eben die Entscheidung, die sie treffen muss. Wenn ich auf mein Depot schaue ... und nur auf mein Depot schaue ... und dann sage ... mehr als 35, 36 Prozent Verlust halte ich nicht aus. Dann gehören da auch Anleihen rein. Oder 50 Prozent. Wenn ich nur MSC World nehme, Emergent Markets, dann hab ich ja über 50 Prozent Verlustwahrscheinlichkeit. Nee, ich hab nicht über 50 Prozent Verlustwahrscheinlichkeit, sondern ich muss auch Wertminderungen von bis zu 50 Prozent und mehr aushalten. So, und die Frage ist jetzt, wenn ich meine gesamte Vermögenssituation betrachte ... habe ich in dem Moment, so wie du es vorhin gemacht hast, wenn ich in mein Trade Republic Depot reinschaue und sehe, wenn ich zu 100 Prozent nur in MSCI World Emergent Markets investiert bin und ich sehe da 50 Prozent Minus, habe ich in dem Moment auf dem Schirm, dass ich auch eine Rentenversicherung habe, die vielleicht gar nicht so viel schwankt. Also sage ich, ich habe 5000 Euro auf dem Depot und 5000 Euro bei meiner Rentenversicherung und die Rentenversicherung schwankt gerade gar nicht, aber mein Depot 50 Prozent, dann hätte ich ja in Summe 25 Prozent. sehe ich das dann wirklich auch so? Das ist die Frage, man sich stellen muss. Das muss jeder für sich selbst beantworten. Das wäre in einem anderen Beispiel auch bei Immobilien so. Wir haben Leute, die sagen, ich hab ja eine Immobilie, die ist abbezahlt, die ist 200.000 Euro wert, und ich will jetzt noch mal, wir machen mal praktisches Beispiel, 200.000 Euro anlegen. Dann ist das genau das Gleiche. Eine Immobilie ist relativ sicher, sie ist abbezahlt, ich wohne da drin. Da kann nicht viel mit passieren. ist ein risikoarmer Anteil, ähnlich wie Anleihen. Der Punkt ist aber der, wenn ich in mein Portfolio schaue, wie ich es beschrieben habe, und auch wenn ich mich wiederhole, denke ich, es ist wichtig, um es zu verstehen. Wenn ich in mein Depot reinschaue und sehe, da 100.000 Euro weniger drin, weil ich 200.000 angelegt habe, habe ich in dem Moment auf dem Schirm, dass meine Immobile im Wert vielleicht einen Ticken gestiegen ist in der Zeit. Das ist die Frage, die man sich stellen muss, die jeder für sich selbst da eine Entscheidung treffen kann. Denn wenn ich dann das nicht tue ... dann stören mich die 100.000 Euro ziemlich. Wenn ich's aber gesamtheitlich tue, dann würde ich sagen, ich hab nur 25 Prozent Verlust gemacht von meinem gesamten Vermögen. Okay. Und das ist eben der Punkt. Betrachte ich's mit oder eben nicht? Und dann kann man eben sagen, will ich noch anleihen in meine Altersvorsorge mit einbauen oder eben nicht?

Speaker 2: Okay, also es geht wirklich da wieder ganz individuell. Kann ich das Gesamte sehen oder würde ich in Panik verfallen, je nachdem, was in meinem Depot passiert?

Speaker 1: Genau, das ist die Entscheidung, die man für sich treffen sollte. Und das dann auch irgendwie festhält für sich. Also, wenn man sagt, ich geh zu 100 Prozent in Aktien-ETFs rein, dann kann man sich vielleicht ein Schriftstück aufsetzen, wo man selbst unterschreibt, mit so bisschen Wachsstäffel drauf, nach dem Motto. Und sagt, hey, wenn ich meinen Depot betrachte, dann betrachte ich das immer ganzheitlich mit meinen Rentenversicherungen, in dem Beispiel von Christina. Und dann ist das Risiko auch gar nicht mehr so hoch und dann brauche ich halt für mein ETF-Depot vielleicht auch keine Anleihen.

Speaker 2: Eine weitere Frage kommt von Stephanie. Sie möchte wissen, inwiefern man die Laufzeit im Auge behalten muss und ob man beim Broker ein Ende definieren muss oder ob die Laufzeit automatisch endet von Anleihen.

Speaker 1: braucht man zum Glück nicht. Auch wenn wir über Laufzeiten gesprochen haben, dann gelten diese Laufzeiten immer nur für Einzelanleihen, also für eine separate Anleihe. Wenn wir aber einen Anleihen-ETF haben, dann ist das genauso wie ein Aktien-ETF, der hat eine unbegrenzte Laufzeit, in zweier der Theorie. Natürlich kann ein Anbieter sagen, ich schließe das oder wir verschmelzen den ETF mit einem anderen, aber in der Theorie hat so ein Anleihen-ETF eine unbegrenzte Laufzeit. Das heißt, muss eben nicht, wenn der zum Beispiel im Durchschnitt eine Laufzeit von fünf Jahren hat, mir nach fünf Jahren einen neuen ETF suchen, sondern ich kann den einfach ganz entspannt weiter besparen. Ich kann kaufen, ich kann verkaufen, genauso wie ein Aktien-ETF.

Speaker 2: Okay, ja, das klingt sehr gut. Was ich richtig cool finde daran, dass ich teilweise schon Antworten selber geben kann, wenn Leute was fragen. Also manchmal muss ich einfach mich kneifen, dass ich wirklich jetzt schon mit dem Finanzwissen fortgeschrittener bin. Das ist so schön. Und ihr ja auch alle da draußen. Nee, nee, lass uns mal lieber. ⁓ je.

Speaker 1: So solls Ratserin einsch-

Speaker 2: Es gab noch eine Menge mehr Fragen und viele Sachen wurden gefragt zu Themen, die wir noch machen werden in der Zukunft, aber die wir jetzt nicht sofort im Anschluss machen werden, einfach weil sie, wenn man gerade ein Depot eröffnet hat, wie ich das jetzt gemacht habe, eigentlich jetzt nicht sofort anstehen. Willst du mal die Themen trotzdem mal ganz kurz benennen, die wir dann irgendwann behandeln werden?

Speaker 1: Ja, gerne. Also wir gehen jetzt erstmal in unserer Investitionsreihe weiter. Aber auf was wir auf jeden Fall noch zu sprechen kommen werden und was wir auch schon aus der Community haben, ist zum Beispiel das Thema Rebalancing. Also wenn ich jetzt mal so ein ETF-Depot eingerichtet habe, wie geht es dann eigentlich weiter? Also Rebalancing ist das Stichwort. Wie kann ich auf meine Handelskosten achten? Wie kann ich mir so einen kleinen Steuerbonus sichern? Das sind alles so Dinge, die wir dann im Podcast besprechen werden. Wer es gar nicht aushalten kann zu diesem Thema, der findet auch Werbung an dieser Stelle ganz kurz in unserer Online-Finanzakademie einen Kurs, nämlich den ETF-Depot-Manager-Rin-Kurs, wo man genau eben solche Dinge lernt, wenn man ein ETF-Depot hat, wie es dann dementsprechend weitergeht.

Speaker 2: was es mit dem Thema Entsparen ist.

Speaker 1: Ja, entsparen ist auch ein spannendes Thema. Da geht's ja immer darum, dass man sich die Frage stellt, was ich häufiger höre, muss ich dann zum Beispiel meine ETFs wechseln? Also muss ich von tesorierend in ausschütten wechseln? Da ein ganz klares Nein. Muss man nicht. Grade wenn man bei Trade Republic ist oder Scalable Capital sind die Kosten ja so gering für den Kauf und Verkauf, dass man da also auch mit tesorierenden ETFs ganz entspannt entsparen kann. Und was immer noch wichtig ist an der Stelle, man kann sich dann zum Beispiel einfach vierteljährlich, monatlich, halbjährlich, jährlich einfach die Summe auszahlen, die man braucht.

Speaker 2: Also dann in den 20 Jahren. geht darum, dass 20 Jahre sind um, ich möchte das Geld haben. Genau, wie kriege ich das daraus?

Speaker 1: Verkaufst du einfach. Dann verkaufst du einfach ganz simpel. Du drückst wirklich so, wie du gekauft hast, es ist genau das Gleiche, wie du gekauft hast, verkaufst du. Den du draufdrückst, verkaufen, bekommst die Kohle ausgezahlt, Steuern werden automatisch abgezogen, da musst du dich auch nicht drum kümmern, 25 Prozent Abgeltungssteuer auf deine Gewinne. Und dann bist du in unserem Beispiel von 20 Jahren, dass wir aus 3000 Euro 9000 Euro brutto machen und dann werden halt ... auf die Differenz, die 6000 Euro steuern, fällig, sprich 25 Prozent plus gegebenenfalls Kirchensteuer. Und dann hast du dementsprechend die 6000 Euro minus Abgeltungssteuer.

Speaker 2: Danke Ingo. Ich bin auf jeden Fall weiterhin motiviert, versuche jetzt meine Coffee to go wegzulassen. Mal sehen wie das klappt. Nein, ist doch eigentlich ganz gut. Vergesst auf jeden Fall nicht uns auf Spotify, Deezer und Apple Podcast zu abonnieren und folgt uns auf Instagram, Facebook und Twitter. Da posten wir regelmäßig und gerne. How I Met My Money wird gesponsert von der Online-Finanzakademie. Also schaut da gerne vorbei. und holt euch euren exklusiven Rabatt ab, der steht in den Show Notes. Macht es gut und du auch Ingo, bis nächstes Mal im Mondays.

Speaker 1: Bis dann, Lena! Ciao, ciao!

Über diesen Podcast

Was, wenn dein Umgang mit Geld mehr über dich verrät, als du denkst?
In How I met my money geht’s nicht nur ums Geld - sondern darum, was es mit dir macht.

Journalistin und Interviewerin Lena Kronenbürger & Honorarberater und Finanzcoach Ingo Schröder sprechen offen über die Themen, die meist unter der Oberfläche bleiben: Geldsorgen, Beziehungskonflikte, Scham, Sicherheit und echte Freiheit.

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Disclaimer: Der Inhalt dieses Podcasts dient ausschließlich der allgemeinen Information. Die im Podcast gemachten Aussagen sind nicht als Aufforderung oder Empfehlung zu verstehen, einzelne Finanzprodukte zu erwerben oder zu verkaufen. Alle Informationen aus diesem Podcast können und sollen eine individuelle Beratung durch hierfür qualifizierte Personen nicht ersetzen.

von und mit Lena Kronenbürger & Ingo Schröder

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