How I met my money

How I met my money

Der Finanzpodcast für Anfänger

Transkript

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Speaker 1: Willkommen bei How I Met My Money. Ich bin Lena, freie Journalistin und Interviewerin.

Speaker 2: Und ich bin Ingo, Honorarberater, Finanzcoach und ein kleines Kapitalistenschweinchen. In diesem Podcast geht es nicht nur ums Geld, sondern auch darum, was Geld mit dir macht. Mit dem Gefühl, nie genug zu haben. Mit Streit in Beziehungen. Mit Freiheit. Mit Sicherheit. Und manchmal auch mit Scham.

Speaker 1: Wir sprechen mit Experten aus Wissenschaft und Praxis und stellen die Fragen, die du dir vielleicht so noch nie gestellt hast. Warum gehe ich mit Geld so ⁓ wie ich es eben tue? Was habe ich über Geld in der Kindheit gelernt? Und stimmt das eigentlich alles noch?

Speaker 2: Hier bekommst du wirkliche Aha-Momente, echte Geschichten, praktische Tipps und Hacks und den Raum tiefer zu...

Speaker 1: Denn wer sein Geld versteht, der lernt auch sich selbst besser kennen.

Speaker 2: Powered by Money wird produziert und vermarktet von MyVac-Finanzpartner und der OFA Online-Finanzakademie. Und jetzt viel Spaß mit dieser Folge.

Speaker 1: Heute geht es ⁓ Sport und natürlich ⁓ Geld und Gesundheit, unsere aktuelle Themenreihe. Wo lohnt es sich in sich selbst zu investieren und wann kippt es ins Ungesunde? Über diese Frage sprechen wir heute mit Ola Alexandra Plaza, einer Frau, die ich schon seit Kindheitstagen kenne. Wir sind als Nachbarinnen zusammen aufgewachsen. Sie in der Sporthalle, ich eher zwischen Musik und Büchern. Und heute treffen wir uns auch mit Ingo in der Mitte bei der Frage, wie man Gesund lebt, ohne sich zu verlieren. Ola hat richtig was zu erzählen. Sie war Hochsprungspitzenathletin, 4. bei der U20 WM, deutsche Jugendmeisterin und 2021 deutsche Hallenmeisterin. Und heute ist sie Geschäftsführerin des Fitnessstudios Kader 1 in Köln. Ola bringt beides mit, die Erfahrung aus dem Leistungssport und das Wissen aus dem Sportbusiness. Hi, schön, dass du da bist. Hallo, vielen Dank, dass ich da sein darf.

Speaker 2: Hallöchen! Und hab direkt eine Frage, Ola, bevor wir ins Thema einsteigen. Wusstest du eigentlich, dass Lena mittlerweile richtig gut Handstand kann? Und hättest du jemals gedacht, dass Lena gut Handstände können würde, mit dem wie sie früher sportlich drauf war?

Speaker 1: Nein, ich hätte ihr das schon zu getraut, dass sie das mal wirklich kann, aber ich hätte nicht gedacht, dass sie den Weg geht, das irgendwann mal gut können zu können sozusagen. Weil da waren wir ja schon ganz unterschiedlich gepolt damals. Ja, gepolt und auch geprägt, oder? Also die Frage ist ja auch, wird man da so reingeboren in Sportliche? Ist man das einfach? Wie würdest du es bei dir sagen? Deine Eltern? Wie sagt man das? Der Abfall fällt nicht weit vom Stamm? Das ist ja auch ziemlich sportlich. Ja, total. Also bei mir, bin in eine Sportfamilie reingeboren. beiden Eltern waren beides Leichtathleten. Und so habe ich eigentlich meine gesamte Kindheit auch in der Leichtathletikhalle verbracht. auf dem Leichtathletikplatz. Sowohl an Abenden nach der Schule, nach meinem eigenen Training noch, an Wochenenden bei Wettkämpfen. Oder unsere Jahresurlaube waren dann auch die Trainingslager, die ich dann mitgekommen bin als kleiner Pimp. Ingo, dazu muss ich sagen, manchmal bin ich auch samstags mit zu Ola und hab Sprinten geliebt. Manchmal hab ich geschaut, ja, Sprinten fand ich ganz gut damals, aber sonst hab ich dich einfach bewundert, wie du wilde Sachen gemacht hast. mit den Jahren bist du auch immer erfolgreicher geworden. Also es war dann nicht mehr irgendwie Spaß und du machst das einfach, sondern irgendwann kamen so richtig große Sporträume aufs Wann fing es an, dass du gemerkt hast, ich bin nicht nur ein bisschen gut, ich bin extrem gut? Ich glaube noch zu den Zeiten, wo wir dann vielleicht ab und zu dann auch noch mal zusammen Sport gemacht haben, habe ich ja sogar Touren und Leichtathletik gleichzeitig gemacht und bin dann aber irgendwie natürlicherweise ins Leichtathletik gekommen, so mit 12, 13 Jahren. Und da erst mal eine breite Ausbildung genossen. Also ich habe erst mal alles Mögliche gemacht. Und dann, sobald man aber, ich sag mal, ins 16. oder 17. Lebensjahr kommt, dann wird's schon etwas spezieller. Da hab ich mich auch mehr auf den Hochpunkt fokussiert, weil da fangen auch dann die U18, U20-Wettkämpfe an. Also da gibt's dann auch schon wirklich Weltmeisterschaften für die 16- und 17-Jährigen und für die 18- und 19-Jährigen. Und da geht's dann halt auch wirklich die Wurst in dem Alter. Die letzte Anekdote vielleicht noch so... von uns beiden, ich weiß, ich erinnere mich noch an so eine Situation, auf irgendeinem Geburtstag oder so, ich einfach so in die Süßigkeitenkiste so gekrapscht habe und du, bei dir ging das nicht. Also es war auch explizit einfach so, du ernährst dich definitiv gesünder, als ich es gemacht habe. Was würdest du sagen, hat so dieser Leistungssport an Gesundheit mitgebracht? Ist das automatisch so, wenn man viel Sport macht, man gesund oder wie würdest du das genennen? Ich würde das eigentlich genau andersrum sagen. eine gewisse Art oder ein gewisses Pensum an Sport ist auf jeden Fall gesund und bringt einem etwas. Aber Leistungssport ist in der Regel schon nicht mehr gesund. Also dort geht es Hochleistung, Top-Leistung und seinen Körper immer weiter an die Grenzen zu pushen. Ob es jetzt nur die sportliche Leistung ist oder halt alles drum herum, was dazu gehört. Also sowohl die Regeneration gehört dazu, aber halt auch Ernährung und vor allen Dingen bei mir als Hochspringerin war das Gewicht auch sehr wichtig. Natürlich soll es da nicht ins Untergewicht gehen, also ich muss natürlich noch leistungsfähig sein beim Gewicht, aber je dünner ich bin, je leichter ich bin sozusagen, kann ich natürlich höher strengen.

Speaker 2: Und wie verbessert man das dann, sage ich mal, wenn das schon ungesund ist? Und du jetzt mal so retro perspektiv draufschaust, denn auch wir unterhalten uns ja viel über Gesundheit heute. Geld kommen wir gleich noch zu, aber was würdest du für dich mitnehmen an der Stelle? Oder was sind die Learnings auch für den Autonomalverbraucher, die Autonomalverbraucherinnen da draußen? Was bedeutet es, gesund zu leben, wenn man eigentlich vielleicht auch denkt, Hochleistungssportler sind gesund, aber vielleicht anscheinend auch nicht, wie du gerade...

Speaker 1: Ja, war früher so super fokussiert und war in den Phasen, wo ich Wettkämpfe bestritten habe, wo es halt wirklich in die heiße Phase ging, wichtig war für Qualifikationen und so weiter. Da war ich sehr fokussiert und meines Erachtens damals dann auch zu sehr fokussiert. Hab alles Mögliche an privaten Sachen oder an Essen und so weiter dann halt mal beiseite gelegt und mich nur auf den Hochsprung fokussiert. Und das ging dann halt soweit auch in eine ungesunde Richtung, dass ich in den Phasen eigentlich an sich äußerlich top war. Ich habe gute Leistungen geliefert. Ich war sehr schlank, habe sehr wenig gebogen, hatte ein perfektes Gewicht sozusagen für den Hochsprung. Aber in den Phasen, wo es eher dann ins Aufbautraining ging und keine Wettkämpfe, habe ich dann doch mal in die Süßigkeiten-Schale gegriffen und das dann nicht nur einmal, sodass ich dann daraus dann halt auch eine Bulimie bei mir entwickelt hat tatsächlich. Also ich habe dann eine Essstörung bekommen, die ich jetzt mittlerweile zum Glück nicht mehr habe. Aber das war diese Unausgeglichenheit in meinem Leben, in meinem Sportleben, in meinem privaten Leben. Und das ist halt etwas, was ich glaube ich jedem Sportler, Sportlerin, aber auch jedem, der jetzt nicht Hochleistungssport macht, ans Herz legen würde, einfach irgendwie sich ein Leben zu schaffen, in dem man ausgeglichen lebt.

Speaker 2: Vielleicht können wir da noch mal näher darauf eingehen, weil ich glaube, Gesundheit ist vielleicht auch ein Begriff, den wir erstmal definieren können. Ich denke, in dem Zusammenhang, in dem du gerade beschreibst, ist es, glaube ich, auch ganz spannend. Daher mal die direkte Frage an dich. Wie würdest du denn heute Gesundheit definieren und welche Facetten hat Gesundheit für dich?

Speaker 1: Gesundheit ist für mich dann genau darauf bezogen, eigentlich wirklich keine zu starke Fokussierung auf das Gesundsein tatsächlich. Also wir kennen das ja mit Longevity aktuell oder mit wie viele Irbensport Club Check-Ins schaffe ich, wie viele Sportsachen schaffe ich, wie viele Schritte auf meiner Apple Watch, wie viele Kalorien habe ich zu mir genommen, habe ich jetzt genau 225

Speaker 2: Wie viele Schritte auf meiner App.

Speaker 1: Gramm Eiweiß gegessen. Das ist für mich eine zu sehr große Fokussierung. Man muss irgendwie flexibel sein in seinem Leben, ⁓ gesund leben zu können, weil Gesundheit ist nicht nur die reinen Zahlen, die wir haben, sondern Gesundheit ist auch das Mentale. Das Mentale kriegt man meines Erachtens nur gesund, wenn man eine gewisse Flexibilität hat und vor allen Dingen Spaß auch an dem, was man macht. Bestimmt gibt es Menschen, die Spaß daran haben, wirklich jede Kalorie an sich zu zählen. Aber ich würde sagen, die Allgemeinheit will einfach nur ihr Leben so leben, wie sie sich das vorstellen.

Speaker 2: Ja, ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das manchmal so ... Man probiert sich aus und dann geht man in das Extreme in die eine Sache und dann in das Extreme wieder in die andere Sache. Ich glaube, ist genau diese Ausgeglichenheit, die du auch beschreibst, aber eben auch das Mentale, sich damit wohlzufühlen und keinen Zwang zu entwickeln. Du hast ja einen auch beschrieben, was ja auch eine Sucht geführt hat. ich glaube, das ist noch mal das Wichtige. Und nichtsdestotrotz ist es ja auch eine ... Eine große Industrie.

Speaker 1: Ich würde super gerne nochmal auf das kommen, du Ola gerade recht schnell erzählt hast. Und zwar, dass du während deiner Karriere irgendwann Olimi entwickelt hast. Mich haut das schon irgendwie Ich finde das sehr berührend. Ich finde es wahnsinnig toll, dass du sagst, heute lebst du gesund so, wie es deinen Vorstellungen entspricht. Das wünscht du dir auch anderen. Wie geht das denn? Konntest du mit so einem Krankheitsbild Sport machen oder war das das Ende deiner Sportkarriere? Eine gewisse Zeit ging das an sich eigentlich ganz gut, weil ich es geschafft habe in diesen Extremen irgendwie zu leben. Und bei der Extreme waren halt jetzt nicht gesund. Auf der einen Seite habe ich mich runtergehungert dann kurz vor der Wettkampfphase. Auf der anderen Seite nach der Wettkampfphase habe ich dann wieder diese Bulimie-Attacken gehabt, bzw. Fressattacken, die dann mit einer Bulimie dann weiter waren. Und deswegen habe ich es irgendwie geschafft, mich so zu fokussieren, immer auf ein Ziel hin. Ich habe es irgendwie geschafft, zum Höhepunkt hin gut zu sein, mit dem Gewicht gut klarzukommen, regelmäßig zum Training zu gehen. Wenn ich das aber nicht mehr musste und locker lassen konnte, habe ich es halt extrem locker gelassen. Und diese Balance ist jetzt der falsche Begriff dafür, aber diese Balance aus Zwischen durch das eine Extrem und dann das andere Extrem hat dazu geführt, dass ich es dann irgendwie geschafft habe. Allerdings habe ich dann irgendwann mal die Reißleine gezogen, weil es mir dann doch zu viel war. Es war zu viel extrem auf der einen Seite und extrem wieder auf der anderen Seite und dann habe ich tatsächlich aufgrund der Bulimie aufgehört, weil ich dachte, wenn ich jetzt mit Leichtathletik aufhöre und nicht mehr diesen Zwang habe, super gut zu sein, keinen Leistungsdruck mehr habe, dann wird die Bulimie auch von alleine weggehen. Spoiler! ist sie nicht, aber irgendwann mal dann doch mit der Zeit. Ich glaube, da können wir eigentlich schon das Thema Geld mit reinbringen. Also, Volimie bedeutet ja wahnsinnig viel zu essen. Du warst da Anfang 20, richtig? Also woher kam das Geld für diese Fressattacken? Ja, das Geld hatte ich dann von meinem Sport, sagen wir es mal so. Also ich habe natürlich von meinem Verein Geld bekommen, Aufwandsentschädigungen bekommen. Ich habe früher auch von der Sporthilfe Geld bekommen, weil ich da in einem Fördertopf war und dann auch bei Wettkämpfen. Wenn ich gut gesprungen bin, habe ich auch Geld bekommen. Also erster, zweiter, dritter Platz haben meistens etwas bekommen. Das lag so zwischen 300 bis 600, 800 Euro, was man da bei einem Wettkampf gewinnen konnte. Wie teuer war das so pro Eingriff, wenn du so eine Attacke hattest? Also 60, 70 Euro auf jeden Fall. das dann halt zum Teil auf täglicher Basis dann auch. Also es ist schon sehr viel Geld, man für Nahrungsmittel ausgeben kann. Und es waren dann auch nicht mal teure Sachen, sondern es waren halt echt eher die günstigeren Discountersachen. Weil ich ja auch wusste, okay, das ist ja Quatsch, ich werde das ja alles gleich wieder auskotzen. Und wenn du sagst, es war nicht der Druck, dann plötzlich weggefallen ist, weil du mit der Leichtathletik aufgehört hast, sondern was anderes was dazu geführt hat, dass du wieder gesund werden konntest? Kannst du beschreiben, was das war? Oder war es einfach Zeit? Bei mir, ja genau, ich kann es nicht genau sagen. Ich hatte auf jeden Fall auch mal ein Gespräch mit dem einen oder anderen Psychologen, war aber nie in einer richtigen Behandlung oder einer dauerhaften Behandlung. Bei mir hat echt die Zeit die Wunden geheilt. Also ich habe mir dann die Zeit gegeben. zu essen, was ich will, was ich nicht will. habe dann auch zum Teil 20 Kilo mehr als jetzt gewogen, habe mich dann natürlich auch unwohl gefühlt und habe dann versucht, das aber zu akzeptieren und meinen Körper einfach das zu geben, was er braucht. Also jetzt nicht versucht, aktiv in irgendein Extrem wieder reinzugehen, sondern die Zeit hat mich da in dem Sinne geheilt.

Speaker 2: Ja, ich glaube, es ist was ganz Spannendes, was du sagst, man, glaube ich, häufig auf psychologischer Ebene immer betrachten kann. Ich glaube, diesen Druck, also es lässt sich jetzt schwierig vergleichen, glaube ich, so eine Sucht mit Polemit und dann alltäglichere Probleme, also aus der Psychologie und selbst aus der Psychologieausbildung. Weiß ich das natürlich. Also das soll jetzt nicht abwertend klingen, aber nur mal, Vergleich auch zu geben. Ich glaube, viele da draußen, auch von HörerInnen, kennen das vielleicht auch aus dem Alltag, aus dem Job auch zum Beispiel, dass man da auch mal immer in Wellen arbeitet und man versucht immer diese Wellen auszugleichen an der Stelle, anstatt sich den Wellen vielleicht manchmal auch hinzugeben und sich die Zeit auch zu nehmen, sie auch einfach mal auszuhalten. Ich nehme das immer im Alltag wahr, dass man sich dann auch stresst. glaube, Sport ist auch so etwas. Also man kann sich ja auch zum Sport treten, sagt man ja so schön. Aber wenn es vielleicht auch nicht geht und einem der Körper signalisiert, ich will gerade auch nicht oder es geht gerade auch nicht. dann ist es vielleicht auch manchmal ganz sinnvoll, mal ein bisschen Tempo, glaube ich, rauszunehmen. Und so stelle ich mir zumindest im Leistungssport vor. Also zumindest habe ich annähernd Tennis gespielt, nicht auf dem Niveau, wie du Hochspringen, glaube ich, gemacht hast. Aber ich war auch quasi jeden Tag auf dem Platz. Aber weil es einem Spaß gemacht hat und an dem Punkt, es mir keinen Spaß mehr gemacht hat, habe ich dann auch aufgehört. Und ich glaube, das ist etwas, was ich zumindest im Alltag für mich, auch im Berufsleben oder auch beim Sport merke, ist auch okay, wenn man es einfach mal nicht macht. Deswegen ist man nicht schwach oder nicht schlechter als jemand anderes. Und ich glaube, diese Erkenntnis zu gewinnen, ist glaube ich sehr wertvoll, auch die Ruhe, Stille, den Nicht-Erfolg, das Nicht-Weiterkommen auszuhalten, weil man damit im Endeffekt weiterkommt, als würde man es machen. Oder wie siehst du das?

Speaker 1: Ja, das muss man auch erstmal wirklich auch lernen, dass man es auch einfach mal aushält, Sachen nicht zu machen. Wie du eben auch schon sagtest, also man geht ja von einem Extrem ins andere Extrem und Extreme, muss man ja auch sagen, sind manchmal auch super spannend, weil es halt irgendwo was anderes ist, was man normalerweise nicht macht, weil man sich in irgendwas reinpushen kann. Und es ist super spannend, aber es ist halt auf der anderen Seite auch sehr auslaugend, ein Extrem. Vor allem, wenn man immer nur auf der einen Seite bleibt und keinen Ausgleich zu diesem Extrem hat. Und deswegen braucht man auch einfach mal diese Ruhe und diese Gelassenheit, mal das Extrem extrem sein zu lassen und mal ganz entspannt zu sagen, nee, heute lasse ich den Tennisschläger einfach mal liegen oder ich lasse den mal für die nächsten zwei Wochen, zwei Monate liegen und nehme den erst wieder in die Hand, wenn es mir wieder Spaß macht.

Speaker 2: Ja.

Speaker 1: Wie klappt das denn realistischerweise heute, du als Geschäftsführerin eines Fitnessstudios? Also was den Sport angeht, ja, ich muss sagen, ich trainiere in den letzten Jahren eher unregelmäßig, weil es mir dann manchmal echt nach einem langen Tag im Fitnessstudio keinen Spaß mehr bringt, im Studio noch weiter Sport zu machen, wofür ich jetzt so ein bisschen Liebe gewinnen konnte. Man sieht es, falls die Zuhörerinnen und Zuhörer auch. gleichzeitig zugucken. Ich habe ganz klischeehaft hinten mein Rennrad hängen. Ich fahre sehr gerne Rennrad, habe mich dann letztes Jahr für den Triathlon dieses Jahr angemeldet.

Speaker 2: ist die Nummer mit der du dann dabei warst.

Speaker 1: Ja, der war nämlich das letzte Wochenende. Es hat super Spaß gemacht. Ich habe mir vor einem Jahr vorgenommen, ich mache mir einen Trainingsplan. Ich starte im Januar mit der Vorbereitung. Ich werde da den perfekten Trainingsplan für mich machen. Turns out, war nur zweimal schwimmen, kein einziges Mal wirklich laufen, sondern nur so viel Fahrrad fahren, wie es mir Spaß gemacht hat. Und trotzdem war der Triathlon fantastisch. Vielleicht genau deswegen, weil ich halt nicht diese Vorbereitung hatte, sondern weil ich in so einem etwas Neues, Unbekanntes reinkam, ohne diese zu große Fokussierung vorab. Also ich habe mich einfach auf etwas eingelassen und es konnte kommen, was kommen konnte. Also ich bin nicht davon ausgegangen, dass ich jetzt irgendwie eine super Zeit laufe oder es hätte auch sein können. Ich war sehr überrascht, wie gut die dann doch geworden ist. Aber es hätte alles passieren können und alles wäre okay gewesen.

Speaker 2: Wenn so ein Rennrad im Hintergrund steht, mein Onkel fährt auch immer bisschen durch die Gegend. aus der Nobukringrennen und mein Nachbar, dem wurde letztens eins geklaut im fünfstelligen Bereich. Worauf will ich hinaus? Das sind ja durchaus auch Investitionen und Gesundheit und Geld. So kamen wir auch in diese Reihe eigentlich rein. Bedeutet für viele auch ... eben Geld auszugeben, Kosten. Und ich glaube, viele denken auch, okay, wenn ich wirklich gesund sein will, dann muss ich auch viel Geld ausgeben. Wie würdest du zu dieser Aussage stehen? Ja, nein, vielleicht.

Speaker 1: Kommt drauf an. Also es ist ganz unterschiedlich. Man muss sich eher erst mal bewusst sein, was heißt gesund sein. Also du kriegst jetzt, ich sag mal, bei der Ernährung, du kriegst gute Produkte im Supermarkt, auf dem Markt eigentlich für relativ gutes Geld. Das heißt Ernährung, wenn man sich damit auseinandergesetzt hat, was ist gut, was ist gut für mich, kriegt man das schon für kleines Geld. kriegt man auf jeden Fall hin. Man kann auch einfach laufen gehen, kann auch einfach YouTube Videos gucken und dort mit Pamela Reif Sport machen. Also das ist ja auch alles kostengünstig. Das machst du immer,

Speaker 2: Und Daniel Amirati macht dich krass. Genau.

Speaker 1: Das ist alles super und das hat glaube ich vor allen Dingen auch viele Leute über die Corona-Zeit geholfen. es ist glaube ich trotzdem ein gutes Investment, wenn man bisschen mehr Geld in die Hand nimmt. Man muss jetzt kein Rennrad holen, aber zum Beispiel in ein Fitnessstudio geht, was vielleicht ein bisschen hochpreisiger ist als ein klassisches Ketten-Fitnessstudio, weil dort hat man meistens Warum? Ich meine, du leitest ja so ein Fitnessstudio, das ja gut, es sagst. Was ist der Unterschied? Warum sollte man nicht in das billigste Fitnessstudio gehen? Mein Fitnessstudio ist auch etwas hochpreisiger. Wir haben super Equipment, aber daran liegt es nicht. Sondern wir haben einfach eine sehr gute Trainerbetreuung. Wir haben Gruppen bei uns, beziehungsweise Gruppenkurse mit maximal 13 Personen in der Gruppe. Unsere Trainer können sich komplett auf die Personen fokussieren, die dort trainieren. keine Massenabfertigung. Uns ist nicht egal, wie es den Leuten danach geht, sondern wir können die Technik ganz genau korrigieren und auch das Training individuell anpassen auf die Personen, so wie die es brauchen. Wenn man dann noch mal bisschen mehr Geld investieren will, kann man sich natürlich auch ein Personal Training leisten. Da ist halt ein Trainer, nur auf dich sozusagen achtet. Und dadurch kann man häufig auch noch mal effizienter trainieren. Ist auch gut für Menschen, die halt wirklich nicht so viel Zeit haben, denn durch das Training gutem Fitnessstudio oder mit guten Trainern verschafft ihr auch irgendwo einen Wissensvorsprung. Natürlich kann man sich in Chedjibiti-Zeiten oder YouTube-Zeiten auch alles irgendwie selber anlesen, aber da herrschen vor allen Dingen im Fitnessmarkt auch sehr, sehr viele Mythen. Vor allen Dingen, weil sich mit diesen Mythen auch sehr gut Geld verdienen lässt, wenn jedes Jahr Was ist dein Lieblingsmyth was? Ja, irgendwelche neuen, verrückten Diäten oder irgendwelche Tees, die beim Abnehmen helfen, die aber letzten Endes wirklich einfach nur Tees sind und dir nur beim Abnehmen helfen, wenn du anstatt Cola diesen Tee trinkst. For example. Aber da kannst du halt sehr viel Geld für ausgeben.

Speaker 2: Meine Mutter wird sich freuen, trinkt viel Cola. wird's helfen. Ich sag ihr das mal. Siehst du für dich irgendwo so einen, einfach aus der eigenen Erfahrung oder von Leuten, die du kennst, wo du sagst, das sollt ich schon mindestens ausgeben, aber mehr ist auch nicht notwendig, auf ein gutes gesundheitliches Level zu kommen, dass wir den Leuten, unseren Zuhörerinnen und Zu-Schauerinnen da draußen mittlerweile auch so was mitgeben können, hey, damit kann ich wirklich mal ein Gesundheitslevel ... aufs nächste Level bringen, quasi wenn ich das im Monat vielleicht investieren würde, damit man einfach mal eine Hausnummer hat, woran man sich orientieren kann, weil ich glaube, da ist die Range sehr groß und vielleicht überschätzt man manchmal auch den Preis, den man dafür ausgeben müsste, ein gutes Level zu erreichen.

Speaker 1: Also wenn es jetzt einfach nur ums Trainieren geht und man weiß schon ganz genau, was man macht, dann reicht natürlich diese Kettenstudios. Das reicht komplett aus. Da gehst du rein, trainierst du und gehst wieder raus. Es gibt aber auch viele Personal Trainer oder Trainerinnen, die Online Trainings anbieten oder Online Trainingspläne. Die fangen zum Teil so bei 50 Euro im Monat an. bis 150 so roundabout. Aber da ist man schon mal sehr gut beraten, wenn man da zumindest den ersten Checkup mal macht oder mal für drei Monate dran bleibt, weil das ist ja auch häufig so. Man hat die Motivation, will anfangen, komm, dann mach ich mir einen Termin. Man denkt, ich zieh das jetzt durch und dann fehlt dann doch noch mal diese externe Motivation, die man einfach braucht, um wirklich dran zu bleiben. Von daher denke ich mal so. 50 bis 150 Euro im Monat könnte man dafür schon ausgeben und man muss aber auch dabei bedenken, es ist ja jetzt nicht nur ein Invest für jetzt nächsten drei Monate, sondern wenn ich heute anfange, werde ich halt in 30 Jahren davon auch einen sehr guten Nutzen haben, wenn ich einfach dranbleibe. Weil das darf man auch nicht vergessen, wir werden alle immer älter und wir wollen aber auch alle noch Spaß haben im Alter und nicht einfach nur vor Netflix sitzen oder am Handy sitzen, wie man das jetzt ab und zu mal macht. sondern vielleicht auch noch was erleben, vor allen Dingen, wenn man dann in Rente ist und noch mehr Zeit hat. Deswegen, ich glaube, je früher man da in seine Gesundheit investiert, in welche Richtung auch immer, ist es einfach.

Speaker 2: Ja, ich glaube, das Investmentthema ist definitiv spannend und wir haben uns ja in vielen Folgen hier auch schon über das Investment unterhalten und gerade wenn man dann länger lebt, kann man sich auch noch mehr mit einer Planung beschäftigen, wie lang es dann sein darf. Und für die, die nicht so lange wollen, naja, die sparen es sich dann vielleicht auch an der Stelle, wenn sie das hören. Aber ich glaube, das ist noch mal ein Punkt, auf was ich auch mal wieder mitbekomme von Lebensqualität auch. Ich meine, das eine ist alt werden, das andere ist, glaube ich, wie alt. Also wie man älter wird und was man noch kann an der Stelle. da nimmt man, glaube ich, vieles wahr. Und ich meine, selbst Krankenkassen gehen ja hin. Und ich glaube, sogar immer auf politischer Ebene wird ja auch immer mehr über Prävention diskutiert. Mein LinkedIn-Feed ist auch immer voller davon. Und ich glaube, das, wie du es beschrieben hast, als Investition zu sehen und das eigentlich wie eine Haftpflichtversicherung oder wie die Miete ... wenn man es sich natürlich leisten kann. wie du ja sagst, selbst mit kleinem 20, 30 Euro auszugeben, um da schon was für sich zu tun, ist, glaube ich, eine Investition. Nicht nur, wie ich immer finde, für den Körper, sondern auch für den Geist. Also wenn man dann vielleicht das Handy einfach mal weglässt im Fitnessstudio und einfach mal wirklich abschaltet und sich das einfach nur als Social Media freie Zone nimmt. Ist vielleicht nicht für alle so einfach, die die dann... an das Fitnessstudio nutzen. Ich glaube, das ist schon ein wichtiger Punkt, der deutlich unterschätzt wird. Und es bringt am Ende des Tages auch nichts. Ich glaube, es ist wahrscheinlich auch deine Erfahrung, 20 bis 30 Euro auszugeben und damit eigentlich nur das Portemonnaie des Fitnessstudieinhabers zu füllen, aber nicht hinzugehen, sozusagen. ich weiß, Fitnessstudios planen auch mit den Leuten, die nicht kommen. Aber ich glaube, für einen selbst, wenn man jetzt jeden anspricht, kann es auch dann sinnvoller sein, vielleicht auch den einen oder anderen Euro mal mehr auszugeben, auch den zu haben, der einen nachher anruft und sagst, ey, wir haben Termin, warum ist nicht gekommen, so nach dem Motto.

Speaker 1: Aber letzten Endes, wenn man jetzt auch wirklich noch super jung ist und noch nicht das Geld hat und das irgendwie aus seinem 20-Euro-Taschengeld bezahlen muss, hat man trotzdem immer noch die Möglichkeiten. Wir haben ja das Internet, wir haben die Ressourcen, nur braucht man da viel mehr Zeit, sich mal durch diesen kompletten Fitnessdschungel durchzuarbeiten. Was ist jetzt richtig? Was kann man machen? Was funktioniert wirklich? Und deswegen meinte ich eben in einem Wissensvorsprung, wenn du irgendwie einen guten Trainer an der Hand hast, kannst du dir diesen halt sozusagen dann auch einfach erkaufen, ohne dass du einmal ChatGBT komplett durcharbeiten musst und dir 500 Videos auf YouTube anschauen.

Speaker 2: Ja, das kann ja auch sehr gesellig sein. Lena, ich hab ja mit deinem Mann und Vater von... Erzähl. ...auch viel gemacht. Wir haben von Kollegen die Boss-Transformation gemacht.

Speaker 1: Was habt ihr da gemacht? lange her. Das war's

Speaker 2: Hier ein nackten Kommando. Aber wir haben es drei Monate jeden Tag durchgezogen. Und auch das wird uns ein Leben lang daran erinnern, was wir gemacht haben. hat ja durchaus auch jetzt mal unabhängig davon eine soziale Komponente, die man, glaube ich, gar nicht so unterschätzen darf an der Stelle.

Speaker 1: Und das spielt da rein in diese Extreme, die Ola eben genannt hat. ist ja auch manchmal einfach, ne? Spaß macht irgendwie, in so einem Extrem zu leben, wie ihr dann vielleicht in diesen drei Monaten. Ich frag mich aber, wie ist das, Ola, wenn man im anderen Extrem liebt? Also du kennst es ja, nur Sport zu machen, extreme Leistung zu zeigen und hast jetzt so dieses Leben, ach, ich schau mal, ob ich heute Lust hab, Sport zu treiben. Wie ist es denn, wenn du jemanden triffst und der oder die sagt so, ja Ich hab damit nichts am Hut. Ich finde keinen Zugang dazu. Außerdem geht es mir auch so ganz gut. Ich hab manchmal bisschen Rückenschmerzen, aber so schlimm ist es nicht. Was sagst du dann? Klar, haben darüber geredet, es geht dieses Langfristige, man, auch wenn man älter ist, es einem noch gut geht. Aber das ist genau, wie mit an die Rente denken. Man hat nicht immer so viel Lust, die Zukunft zu denken. Wie schaffst du es im Hier und Jetzt, jemanden davon zu überzeugen, investiere doch jetzt in deinen Körper, in deine mentale Gesundheit? Das funktioniert sehr viel natürlich über das Zwischenmenschliche. Also es muss zwischenmenschlich erstmal gut funktionieren, dass sich jemand auf ein Training zum Beispiel mit mir einlässt oder mit einer meiner Kollegen und Kolleginnen und dann zeigen, dass es auch einfach kleine Erfolge gibt. Also ich würde jetzt nicht mit jemanden, keine Lust hat, wirklich schwere Gewichte zu stemmen oder komplizierte Übungen zu machen, dem genau das machen, schwere Gewichte stemmen, komplizierte Übungen machen, sondern etwas finden, was dieser Person Spaß macht und dann die Übungen so runterskalieren, dass es sehr einfach fällt und man sehr einfach darin besser wird. Und das ist ja auch so ein bisschen das, was den Menschen auch dann hoffentlich antreibt, dass man merkt, ⁓ cool, ich kann das ja. Das macht irgendwo Spaß und ich werde besser. Da ist wieder diese Performance-Gedanke, jeder Mensch will ja noch irgendwas ein kleines bisschen besser werden. Und so versuche ich die Menschen dann halt rein zu catchen. Was mir total geholfen hat damals war so ein bisschen zu analysieren, dass ich mich selbst immer beobachte. Also gerade weil ich dachte, ich bin vielleicht weniger sportlich als andere, als ich hier New York angefangen habe dann zu Kursen zu gehen, habe ich gedacht, alle sind so krass und ich bin nicht so krass und ich hab mich wie von außen gesehen und als ich das verstanden habe, dass ich mehr so, ja, das würde ich gerade so quasi den Sport atmen, also einfach im Moment zu sein, zu versuchen einfach auch den Humor zu nutzen, wenn irgendwas witziges passiert und einfach zu lachen. Ich weiß nicht, ob ich ihr die ganze Zeit gemacht habe, hab ihr da abgelenkt immer beim Lachen. Nee, ich glaube auch nicht. Aber

Speaker 2: nicht zusammen trainieren

Speaker 1: Dieser Perfektionismus, dass der mal auch zur Seite gehen kann, sagen, ich mach das jetzt einfach und mach eine Übung, die total beknackt aussieht. Verstehst du, ich meine, Ola? Merkst du, dass manche das haben? Man muss sich einfach fallen lassen können. Dafür ist das Umfeld auch wiederum wichtig. Man muss, ob es ein Fitnessstudio ist oder eine Sportart für sich finden, wo man das Gefühl hat, hier könnte ich reingehören. Und dass man sich da irgendwie so eine Bubble sucht, wo man dazugehört. Und wenn es dann wirklich nur Gehen ist, dann findet man vielleicht jemanden, mit einem zusammen spazieren geht. Oder mit den Stöcken spazieren geht. Da auch wieder die Boss-Transformation. Das machen wir mal. Manchmal braucht es einfach jemanden, der einen mitzieht. Da ist glaube ich so, liegt die beste Motivation vor allen Dingen für diejenigen, die da noch nicht so wirklich Lust drauf haben. Lass uns nochmal den Rahmen schließen. Wir haben am Anfang über dich als Spitzensportlerin gesprochen und ich fände es spannend da nochmal das aufzugreifen, denn nicht viele glaube ich kennen jemanden, die ganz weit oben war im Sport. Was war damals so dein Traum? Vermutlich nicht, dass du ein Fitnessstudio leitest, sondern schon, dass du von deiner Leichtathletik leben kannst, oder? Ja, auf jeden Fall. Also der Traum eines jeden Leichtathleten oder Leichtathletinnen ist einfach Olympia. Muss man einfach so sagen. Entweder Olympia oder Weltmeisterschaften. bin gerade auch fleißig am Gucken. Gerade ist das Hochsprungfinale. Ich habe auf Pause gedrückt. Ich bin mal gespannt, wie es bei den Männern gleich ausgeht. Und das war eigentlich der Traum bei den ganz Großen mit im Finale zu stehen und da dann natürlich auch eine Medaille zu gewinnen. Wie fühlt sich das an, dass dieser Traum nicht wahr geworden ist? Ich habe da gar keine negativen Gefühle. Natürlich finde ich es irgendwie schade, aber ich freue mich auch jedes Mal vor dem Fernseher zu sitzen und zuzugucken und kriege da auch immer schon Gänsehaut und freue mich über alle Athleten und Athletinnen, da starten können. Einige kenne ich ja noch, denn die in meinem Alter mit mir damals in der U20, U23 am Start waren, sind jetzt Topathletinnen. Und da bringt es mir einfach sehr viel Freude zuzugucken und ich bin aber sehr glücklich in meinem Fitnessstudio da auch so meine kleine Welt geschaffen zu haben, die mir halt auch auf der anderen Seite sehr viel Spaß macht. Und trotzdem bin ich dieses Jahr noch einmal bei den deutschen Meisterschaften hochgesprungen, einfach aus der Kalten raus, weil ich einfach nur Spaß am Sport hatte, endlich mal wieder nach vielen Jahren. Kann man vom Sport leben oder geht das wirklich nur wenn man dann bei Olympia ist und dann reicht das Geld nur noch für drei Jahre. Wie realistisch ist es, dass man Sportlerin, Sportlerin als Beruf? Als Leichtathletin ist es sehr schwer. Damals war ich natürlich sehr privilegiert, dass meine Eltern mich natürlich auch unterstützt haben bis zu einem gewissen Zeitpunkt bzw. bis immer. Also wenn ich was gebraucht habe, haben sie mir geholfen. wenn es nicht aus Geld gereicht hat, was ich sozusagen selber verdient habe. Aber es gibt verschiedene Fördertöpfe. Und wenn du aber nicht bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen unter den Top 8 bist, dann wirst du von der Sportförderung auch nicht gefördert. Und wenn du dann noch zusätzlich in einer Stadt wie Köln bist, die sehr viele Fußballvereine hat und wo die Wirtschaft auch sehr krass auf den Fußball draufgeht. dann sieht es auch sehr schlecht aus mit Sponsoren. Also ich habe glaube ich tatsächlich einen Sponsor, privaten Sponsor gehabt, von dem ich damals 200 Euro bekommen habe im Monat, was super cool war. Der war dafür auf meinem Auto drauf, sehr plakativ, aber das war es dann auch. Gibt es da Unterschiede zwischen Frauen und Männer? Werden da Männer mehr gefördert oder würdest du sagen, da sind wir schon ganz gleichberechtigt angekommen im Sport? Generell im Sport auf jeden Fall nicht. Also glaube nicht, dass man da gleichberechtigt ist. Natürlich das große Thema Fußball, das kennen alle, aber ich glaube, ist jetzt auch nur aus dem Bauchgefühl. Genaue Zahlen kenne ich nicht, aber allein schon dadurch, dass eine Basketball-WM der Männer, dass Sprintmänner bekannt ist, dass das Golfen der Männer bekannter ist. Also egal, welches Sportland man aufzählt, es würde jedem wahrscheinlich erstmal der männliche Name dazu einfallen, wer da ganz oben mitspielt, als der weibliche, weil irgendwie die Männer im Sport um einiges bekannter sind und dementsprechend wahrscheinlich auch ein bisschen mehr Geld bekommen. Ingo, du hast noch eine Chance. Du bist der einzige Mann hier in unserem Gespräch.

Speaker 2: Da kann ich jetzt nicht einhaken. Ich nehme es natürlich genauso wahr. Man bekommt das in den Medien immer auch mit. Die Diskussion finde ich da an der Stelle auch vollkommen gerechtfertigt, dass man darüber mehr Gleichheit nachdenkt an der Stelle und das auch anstrebt. Natürlich ist es ein Werbemarkt am Ende des Tages und man verdient damit auch Geld. ich glaube, man sollte nicht schwarz oder weiß denken und ich glaube, da auch für bisschen mehr Gleichheit zu sorgen. würde helfen auch den Sport an vielen Ecken und Enden auch noch populärer zu machen oder an manchen Sportarten auch glaube ich überhaupt erstmal wirklich in einer gewissen Breite auch Frauensport zu ermöglichen in diesem speziellen Bereich, weil ich glaube da, je mehr es zu Randsportarten geht, die dann vielleicht auch nicht so lukrativ sind oder nicht so werbewirksam, kann das dann auch gar nicht gefördert werden an der Stelle.

Speaker 1: Das stimmt, total. Allerletzte Frage für dich, Ola. Du hast es erlebt, wie es ist zu performen. Es geht einfach los und der Druck war hoch und du bist hoch in der Luft gewesen und gesprungen. Gibt es irgendwas, was du heute noch nutzt als Tool, als Methodik, wo du sagst, aber das bringt mir immer noch was in meinem Alltag, was ich damals im Spitzensport gelernt habe? vielleicht was auch andere sich so ein bisschen abkupfern können. Ja, ich habe mich immer, vor allen Dingen auch im Spitzensport, nicht versucht, verkrampft an zum Beispiel Rituale oder ähnliches zu halten. Also ich habe alles auf mich zukommen lassen, wie es ist. Also ich war allzeit bereit, jede Situation immer neu zu reagieren. Ich habe tatsächlich auch, ich weiß nicht, ob ihr Girmagirls geschaut habt, kennt ihr Omnia Paratus? In Omnia Paratus, den Arschbruch? allen bereit. Und das habe ich mir hinten auf die Wirbelsäule tätowieren lassen, weil ich immer zu allem bereit sein will und sein kann. Also ich versuche mich aus nichts aus der Ruhe zu bringen, weil es kann immer irgendwas dazwischen kommen. Im Leistungssport jetzt zum Beispiel der Wettkampf. muss eine halbe bis Stunde unterbrochen werden, weil es total regnet. Davon lasse ich mich aber jetzt nicht so sehr beirren. Natürlich ist das blöd, aber es ist für alle so und ich muss das Bestmöglichste daraus machen. Und genauso habe ich es auch im Leben. Also ich lasse mich auf alles ein und weiß aber auch, dass alles Mögliche wieder schiefgehen kann, aber dass ich das Beste daraus mache. Wunderschön. Ja, das war Alexandra Ola-Flaser, Ex-Spitzenathletin und Geschäftsführerin des Kader 1 in Köln. Danke, dass du da bist, Ola. Danke. Tschüss. Tschüss.

Speaker 2: Ciao!

Über diesen Podcast

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In How I met my money geht’s nicht nur ums Geld - sondern darum, was es mit dir macht.

Journalistin und Interviewerin Lena Kronenbürger & Honorarberater und Finanzcoach Ingo Schröder sprechen offen über die Themen, die meist unter der Oberfläche bleiben: Geldsorgen, Beziehungskonflikte, Scham, Sicherheit und echte Freiheit.

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Disclaimer: Der Inhalt dieses Podcasts dient ausschließlich der allgemeinen Information. Die im Podcast gemachten Aussagen sind nicht als Aufforderung oder Empfehlung zu verstehen, einzelne Finanzprodukte zu erwerben oder zu verkaufen. Alle Informationen aus diesem Podcast können und sollen eine individuelle Beratung durch hierfür qualifizierte Personen nicht ersetzen.

von und mit Lena Kronenbürger & Ingo Schröder

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