Der Finanzpodcast für Anfänger
Speaker 2: Willkommen bei How I Met My Money. Ich bin Lena, freie Journalistin und
Speaker 1: Und ich bin Ingo, Honorarberater, Finanzcoach und ein kleines Kapitalistenschweinchen. In diesem Podcast geht es nicht nur ums Geld, sondern auch darum, was Geld mit dir macht. Mit dem Gefühl, nie genug zu haben. Mit Streit in Beziehungen, mit Freiheit, mit Sicherheit und manchmal auch mit Scham.
Speaker 2: Wir sprechen mit Experten aus Wissenschaft und Praxis und stellen die Fragen, die du dir vielleicht so noch nie gestellt hast. Warum gehe ich mit Geld so ⁓ wie ich es eben tue? Was habe ich über Geld in der Kindheit gelernt? Und stimmt das eigentlich auch?
Speaker 1: Hier bekommst du wirkliche Aha-Momente, echte Geschichten, praktische Tipps und Hacks und den Raum tiefer zu...
Speaker 2: Denn wer sein Geld versteht, der lernt auch sich selbst.
Speaker 1: besser kennen. Howe verdner Money wird produziert und vermarktet von Maywerk Finanzpartner und der OFA Online Finanzakademie. Und jetzt viel Spaß mit dieser Folge.
Speaker 2: Zeit für Netz kursieren 1000 wieder unsere Ernährung. Wer kann da noch den Überblick behalten? Mit unserer heutigen Expertin Ernährungsmedizinerin und Autorin Daniela Kiekowski lernen wir heute wieder stärker auf unseren Körper hören können und Gesundheit im Alltag leben.
Speaker 1: gesunder Ernährung und besprächliche Tipps rund Fall. Warum Gesundheit? Schon längst eine Frage der Gerechtigkeit.
Speaker 2: ist. Hallo Daniela, schön, du da bist. Hallo, danke für die Einladung.
Speaker 1: Hallöchen, schön, du da bist.
Speaker 2: Lass uns direkt mit dem ersten Statement beginnen. Was ich gerade gesagt habe, keine Zeit für Gesundheit. Ich habe keine Zeit zu kochen, wieso was zu machen.
Speaker 1: Soll ich das alles... Was sagst du dazu? Was entgegnest du?
Speaker 2: den Patienten, die das vielleicht bei dir in der Praxis sagen, in Berlin. Ja, also es ist am Ende so, ich bin ja schon deutlich älter als ihr beide, wahrscheinlich so alt wie ihr beide zusammen, aber als ich noch sehr jung war, ich mit natürlichen Nahrungsmitteln aufgewachsen. Es wurde sehr viel frisch gekocht, weil es diese Art von Fertigprodukten in der Form noch gar nicht so verbreitet gab wie heute. Heute ist es wirklich so. dass Fertigprodukte, hochindustriell verarbeitete Lebensmittel, die alle Gesundheit versprechen, schnelle Zubereitung versprechen, den Markt geflutet haben. wir wissen einfach, dass in diesen Lebensmitteln auch Dinge drin sind, die unseren Stoffwechseln nachhaltig negativ verändern können. Und viele Dinge in diesen hochverarbeiteten Lebensmitteln sind eben auch für den Gehirnstoffwechsel nicht. Und die Hersteller müssen bei unseren Lebensmittelgesetzen auch nicht alles reinschreiben oder raufschreiben, was drin ist. Aber selbst was drauf steht, was drin ist, ist so verwirrend für den Verbraucher, dass man das sozusagen so eigentlich nicht stehen lassen kann. Und man muss eben viel mehr auf Plausibilität prüfen. Man muss selber viel mehr informiert sein und dann vergeht einem bei industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln oftmals auch der Appetit, wenn das Wissen dahinter steht. Und dann ist es halt so, die Welt hat sich verändert, sie ist medial geworden, alles ist wahnsinnig schnell. Nach jeder abgeschriebenen Nachricht muss entweder das blaue Häkchen sein und wenn das blaue Häkchen ist, verlangt das Gegenüber, dass man sofort antwortet. Das heißt, ist alles so wahnsinnig schnelllebig geworden, dass für die eigene Gesundheit vor allem die Ernährung kaum noch Zeit bleibt. Und dann greift man natürlich nach den schnellen Versprechen.
Speaker 1: Jetzt ist diese Serie entstanden, Daniela, weil eine Kundin von mir und eine aufmerksame Zuhörerin das Thema hatten, naja, kann denn Gesundheit, auch gesunde Ernährung und Geld, wie geht das miteinander einher? Und ich hab das schon häufig gerade in so finanzpsychologischen, also wir sind auch sehr finanzpsychologisch unterwegs, und dann versuchen wir uns immer frei zu machen von dem Geld. Und beim Thema Gesundheit ist das immer so eine Geschichte, weil Leute dann sagen, naja, gut. Ohne Geld kann ich ja auch nicht wirklich gesund leben. Wie siehst du das eigentlich mit deinem Wissen, auch dem, was du gerade reingebracht hast? Ich würde jetzt sagen, meine Oma hatte früher wenig bis gar kein Geld. Kriegsflüchtlinge an der Stelle. Auch die haben viel selbst gekocht. Hab auch einige Gerichte übernommen mittlerweile. Aber weg davon. Wie stehst du dazu? Kann man gesund leben ohne Geld?
Speaker 2: Man kann gesund leben ohne Geld. Das hat auch meine Generation gemacht, ich noch klein war. Allerdings haben sich natürlich die Voraussetzungen schon geändert. Ich bin vielleicht nicht so alt wie deine Großmutter, aber wenn ich an meine Kindheit denke, dann war es eben so, dass die Eltern sehr saisonal gekocht haben. Das heißt, ich bin in der DDR aufgewachsen. Ich auch! Ja wunderbar, aber wahrscheinlich. Nach dem Mauerfall, oder?
Speaker 1: Ne kurz davor noch, es kehrt
Speaker 2: Ja, aber ich war immerhin 18 Jahre alt, als die Mauer fiel oder 17 Jahre alt und in der DDR gab es nur saisonale Produkte. Da gab es die Melone maximal im August zum Beispiel, die Erdbeeren gab es zur Erdbeerzeit. Das heißt, man hat sich sehr saisonal versorgt und wenn man das heute tut, dann ist das natürlich kostengünstiger. Allerdings ist das Angebot vielseitiger geworden, logischerweise. Es gibt unendlich viele Produkte. Aber ja, es ist auch so, dass zur Ernährung ja nicht nur das gehört, was ich esse, sondern es gehört grundsätzlich müssen wir über einen gesunden Stoffwechsel sprechen. Und ein gesunder Stoffwechsel ist nur dann gesund, wenn Säulen wie mentale Gesundheit, ausreichende Bewegung und die Ernährung sozusagen zusammengehören. Deswegen darf man die Ernährung nicht immer, auch wenn man das gerne tut, auf dem Riesenmarkt der Gewichtsprobleme schon nur als einen Baustein betrachten. Also es gibt beispielsweise Menschen, die sehr viel Fertigprodukte essen, aber wahnsinnig sportlich sind. Die können damit auch eine ganze Menge kompensieren. Aber meistens ist es so, dass heute Fertigprodukte, hochindustriell verarbeitete Fertigprodukte, oftmals günstiger sind als frische Lebensmittel. Und da gibt es eben den goldenen Mittelweg, dass man sich informiert, was saisonal sozusagen gerade aktuell ist, weil das in der Tat kostengünstiger ist. ich kann ja nicht nur reden.
Speaker 1: Ja, sehr spannend. Wenn ich jetzt, um das mal konkret zu machen, hast du mal als Expertin dich damit beschäftigt oder mal einen Test für dich gemacht, was man so im Single-Haushalt oder im Haushalt mit, du hast ja drei Kinder, aber vielleicht können wir es auch auf ein Kind runterbrechen, weiß ich nicht, dass man so mal eine Größe hat und man sagt, das müsste man im Monat schon haben, damit man aus deiner Sicht sich gesund ernähren kann. Gibt es da irgendwas, wo du das eingrenzen kannst, wo du das anfassbarer machen kannst, vor uns zu hören?
Speaker 2: Du meinst, du meinst an finanziellen
Speaker 1: Wenn ich jetzt für mich selbst zum Beispiel oder für EhepartnerInnen oder plus eins mit Kind, wenn ich also für drei Leute mich gesund ernähren möchte, dann bedarf es schon 300 Euro im Monat, 500 Euro, 1000 Euro, wie auch immer. das ist ja, glaube ich, so bisschen vielleicht auch der Mythos, wo viele denken, ich brauche eine gewisse Summe Geld, damit ich das überhaupt schaffen kann. Und wenn ich sie nicht habe, muss ich mich automatisch ungesund ernähren. Weißt du, darum geht es mir so ein bisschen.
Speaker 2: Also ich glaube auch da, das muss man einfach differenziert sehen, einfach Menschen nicht zu verunsichern. Es gibt Menschen, die informieren sich wahnsinnig über Preisangebote, also auch Familien, in denen wirklich wenig Geld vorhanden ist. die kaufen auf Vorrat. Wichtig ist, dass man weiß, wie lagere ich Lebensmittel, damit sie lange haltbar sind. Auch das ist schon eine Kunst. Wie kann ich einen Kühlschrank einräumen, damit ich auch wirklich am Ende des Tages nicht so viele Lebensmittel vergesse oder wegschmeiße? Das muss ich lernen. Ja, aber das ist ein ganz großer Kostenfaktor. na klar, ich kann mich gesund ernähren, wenn ich 800 Euro im Monat ausgebe und nur in High-Tech, gesunde Restaurants gehe. Ich kann aber auch mit Kind 150 Euro in der Woche ausgeben oder 100 Euro. Wenn ich mich gut auskenne, wenn ich ein gutes Verständnis für Lebensmittel habe, kann ich mich auch so gesund ernähren. Meistens ist die Unwissenheit das Teure daran. Gebt uns ein bisschen von diesem Wissen, das du hast. Also kannst du uns vielleicht, reden wir mal den Kühlschrank, einen Tipp geben, was die meisten
Speaker 1: wissen Vielen meisten Haushalte
Speaker 2: inklusive mir selbst, machen. Also ich kann das mal an einer Geschichte erzählen. Ich habe eine tolle Studentin gehabt. Ich bilde ja auch Ernährungsberater aus und die kam vor 15 Jahren in meine Praxis und ich mochte sie, weil sie einfach komplett anders gedacht hat als ich. Und die hat damals zum Beispiel überhaupt gar keine Scheu vor abgelaufenen Mindesthaltbarkeitsdaten gehabt. Das heißt, die ist in der Tat in Supermärkte oder auch Bioläden gegangen und hat abends diese Lebensmittel abgeholt für sich und ihre WG und ihre Freunde, die der Supermarkt einfach aussortiert hat. Und daraus hat sie unfassbare Gerichte kreiert. Auch das ist möglich. Aber zum Beispiel eine Ordnung im Kühlschrank zu haben, die Dinge nach Haltbarkeit zu sortieren, nicht einfach aus der Tüte rein in den Kühlschrank. und dann ist vieles hinten sozusagen verdorrt. Dann zu schauen, was kann ich einfrieren nach dem Kochen. Viele Lebensmittel eignen sich zum Einfrieren, die man heute ganz leicht wieder auftauen kann. Dann, dass man Gemüse, frisches Gemüse, entweder gut in Frischhaltefolie verpackt, also dafür sorgt, dass es nicht so schnell austrocknet. Mischkostler ist und man isst Schinken oder Käse, dass man ein entsprechendes Papier wickelt, wo die Haltbarkeit einfach längerst. Es gibt so unendlich viele Möglichkeiten, auch Geld zu sparen und was auch ganz wichtig ist. Ich habe mal ein Buch gekauft in der Tat, wo lauter Kochrezepte für drei Euro am Tag sind. Dieses Buch richtete sich an Menschen zum Beispiel, die bei uns in Deutschland Bürgergeld damals hieß es noch Hartz IV bekommen haben und was können sie mit drei Euro am Tag an Nahrungsmitteln verarbeiten. Und da ging es eben hauptsächlich auch saisonale Produkte. Auch, dass wir nicht jeden Tag Fleisch essen müssen, sondern dass wir wissen wie oft in der Woche ergibt Fleischessen Sinn, damit es für unsere Gesundheit gut ist. Wo bekomme ich Proteine her? Zum Beispiel aus Magerquark. Magerquark ist ein unglaublich eiweißhaltiges Nahrungsmittel und gibt es dann eben auch schon für 30 bis 40 Cent. Lass uns vielleicht mal auf einen anderen Aspekt von Geld und Gesundheit schauen.
Speaker 1: Wenn ich Instagram öffne, dann...
Speaker 2: angepriesen. Viele Nahrungsergänzungsmittel, ganz viele Menschen wollen mir irgendwas verkaufen. Und ich frag mich da, ist das alles, woher kommt sozusagen dieser Schwung, dass Menschen mir Gesamtmittel verkaufen möchten? Und wie finde ich mich da zu Recht in ja, in Wirrwarr?
Speaker 1: so braucht Schwur, Gesundheit.
Speaker 2: Also das ist zum Beispiel ein ganz interessantes Thema, was ja so bisschen historisch begründet ist. Wir hatten ja vor, weiß ich jetzt nicht, 30, 40 Jahren die sogenannten Lebensmittelrevolutionen, wo wir sozusagen mit Hilfe von Düngern von bestimmten Anbauarten viel mehr Lebensmittel effektiv über Landwirtschaft und Tierhaltung erhalten konnten, sodass Nahrung extrem günstig wurde. Man nannte das damals die grünen Revolutionen. Damit sind Lebensmittel so günstig geworden. Wenn man zum Beispiel zu McDonalds schaut, dann hat eine Portion Pommes und ein Burger in den 60er-, 70er-Jahren, als das anfing, wirklich 7 Mark gekostet. Das war also eine Seltenheit. Dann später, als Nahrungsmittel günstiger wurden, man es für 1 Euro bekommen. Da gab es dann diese ganzen Aktionen. Was aber ganz interessant daran ist, plötzlich hatten Menschen Geld übrig. Sie haben praktisch nicht mehr so viel Geld für Nahrungsmittel ausgeben können und hatten Geld übrig. Und da entstanden solche Unternehmen wie Freizeitparks, Elektronik, der also die Wirtschaft sozusagen explodierte förmlich und brachte auch Begehrlichkeiten. Und das ist auch das, woraus heute, Jahrzehnte später, sowas wie Instagram sich immer noch nährt. Es werden Begehrlichkeiten geweckt. Begehrlichkeiten und gerade auch der Sektor Aussehen, Gesundheit, Langlebigkeit sind Sachen, in denen man Angst aber auch Eitelkeiten schüren kann. Und jeder möchte gesund sein, jeder möchte gut aussehen und je mehr Informationen wir bekommen, ohne uns auf uns selbst zu besinnen und uns wirklich Wissen anzueignen. desto unsicherer werden wir und am Ende so funktioniert die Werbeindustrie. Hören wir auf die, die am lautesten schreien und am überzeugendsten verkaufen können. Das setzen wir sehr oft mit, das muss auch die beste Wirkung haben. Und das ist in der Tat ein ganz großes Problem und auch ein großes gesundheitliches Problem geworden, weil immer mehr Menschen ohne Wissen, ohne Expertise, ohne Ausbildung verkaufen heute Produkte, die gar nicht geprüft sind, die überhaupt nicht auf Plausibilität oder wissenschaftlich getestet wurden. Aber sie wissen genau, was sie sagen müssen. Studien haben gezeigt, die Wissenschaft sagt, das sind heute alles Sätze, kann jeder benutzen. Völlig unspezifisch. Und wenn man dann auch noch die Eitelkeit richtig anspricht, die Ängste richtig anspricht, dann auch noch so was wie eigene Erfolge gut verkaufen kann, dann kaufen die Leute alles, viele Leute alles und gefährden damit in der Tat ihre Gesundheit.
Speaker 1: Ja, das kenne ich aus dem Finanzbereich sehr gut. Da ist das ähnlich. Ich folge seit kurzem, der ist auch wie Pilze aus dem Boden geschossen, Tim klärt auf, der dann immer wissenschaftliche Studien von irgendwelchen, ja, nenne sie jetzt mal trotzdem so Schwurblern, ja, entrüstet. Letztens war es Apfelessig auf lauen Magen morgen trinken, hilft super. Und solche Spritzer. Oder Zähneputzen braucht man eigentlich nicht, wenn man kein Fleisch isst sozusagen. Also so Späße. Und ich denke, du hast ja mittlerweile 15.000 Patienten behandelt. Aus deiner Erfahrung, wo ist es denn am deutlichsten, du hast jetzt einige Dinge aufgeklärt, aber vielleicht hast du mal so paar praktische Beispiele, woran sich auch andere orientieren können oder sich vielleicht auch positiv in dem Fall ertappt fühlen. Wo lassen sich Leute am meisten beim Thema Gesundheit und Ernährung verunsichern?
Speaker 2: Na eigentlich von den Mythen, die es geschafft haben sozusagen sich am präsentesten in die Öffentlichkeit zu packen. kann mal ein Beispiel aus der Gesundheit sagen oder aus der Ernährung ganz klar Low Carb. Man denkt einfach, wenn ich Kohlenhydrate weglasse, muss ich automatisch Fett abnehmen. Und das ist eigentlich der größte Schwachsinn überhaupt, weil der Kohlenhydratstoffwechsel und der Fettstoffwechsel, die arbeiten zwar Hand in Hand, aber der Fettstoffwechsel existiert nicht nur, weil es den Kohlenhydratstoffwechsel gibt. Bedeutet auch dieser Stoffwechsel ist ein ganz eigener Stoffwechsel im Körper, der gestört sein kann, der krank sein kann. Fettgewebe ist nicht einfach überflüssig in unserem Körper und wird automatisch abgebaut, nur weil wir zu wenig essen oder keine Kohlenhydrate. Auch ein Fettgewebe kann erkranken, weil es ein lebendes Organ ist. Und das hat sich nicht nur die Kielkowski ausgedacht, das wissen wir seit vielen, vielen Jahren. Und trotzdem gibt es ganz viele Scheineexperten aber auch Kollegen, die immer noch das Low-Carb-Favorisieren. Und das hat sich so eingebrannt in den Köpfen, dass genau dieser Hypothese viele, viele Stoffwechsel zum Opfer gefallen sind. Und das Schlimme daran ist, man kann in der Ernährung nicht wirklich richtige Studien machen, außer Beobachtungsstudien. Wenn ich herausbekommen möchte, wissenschaftlich, so wie man Medikamente auf den Markt bringt, welche Ernährungsform funktioniert, dann müsste ich ja zwei Gruppen von Menschen für viele Jahre auf einsame Inseln sperren, die dieselben klimatischen Verhältnisse haben. Dann müsste ich diese Menschengruppe in drei Gruppen teilen. Kontrollgruppe in die Gruppe, die ich untersuche und in die Placebo-Gruppe. Und diese beiden Inseln müssten zehn Jahre oder fünf Jahre genau das gleiche leben und essen. Wie soll man denn jemals solche Studien Wirklichkeit werden lassen? Also haben wir in der Ernährungswelt nur Beobachtungsstudien, die über Fragebögen laufen und, und, und. Und wir wissen wie Beobachtungsstudien, was die wie anfällig die sind. Aber es ist das einzige, was wir haben. D.h. daraus leiten wir Hypothesen ab, die wir dann abwägen. Aber jeder kann sich hinstellen und sagen, Studien haben gezeigt, dass Fleischkrebs auslöst, dass Kohlenhydrate dumm machen. Und so entsteht dieser ganze Hype letztendlich. Auch vielleicht erinnert ihr euch daran, Man gesagt hat, wer in hohen Cholesterin hat, sollte keine Eier essen oder keine Schalentiere. Also jeder, der in hohen Cholesterin hat, denkt sofort daran, dass er keine Eier mehr essen kann. Dabei wissen wir, dass das hohe Cholesterin deswegen so hoch ist, weil es im Körper selbst produziert wird. Das, was wir an Cholesterin über die Nahrung aufnehmen, ist so verschwindend gering, dass das nicht wirklich einen großen Einfluss hat. Das wissen wir wissenschaftlich auch viele Jahre, aber das wurde nicht so laut in die Öffentlichkeit raus trompetet, wie dass sich keine Eier essen soll. Und am Ende geht es wirklich darum, der Mythos der geboren wird, ist genau der, der am lautesten, am längsten und am eindringlichsten sozusagen platziert wird.
Speaker 1: Das erklärt natürlich, warum meine Freundin, die Ärztin wahrscheinlich weiß, das. Viele Eier isst da, Kolumbianer essen generell viele Eier. Auch direkt zum Frühstück viel und generell. Dann kann ich ja beruhigt sein, dass ich noch lange was von ihr habe an der Stelle. Apropos haben, du hast ja, wir hatten es gerade schon erwähnt, drei Kinder und du bist jetzt Anfang 50 deine Söhne in den 20ern. Nimmst du einen Unterschied in die Generation wahr zum Thema Gesundheit und was sind die Unterschiede zu deiner zu
Speaker 2: Ja.
Speaker 1: Lena und meiner und vielleicht zu der Generation Z oder demnächst sogar vielleicht Alpha dann. Ja, gibt es da nochmal Besonderheiten. ⁓
Speaker 2: Ja, also ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig eigentlich die Generation meiner Kinder Bücher liest und wie gut sie am Ende trotzdem informiert sind. Auch politisch. Diese Generation guckt keinen Fernsehen mehr, sie hören keine Nachrichten mehr, sie holen sich die Informationen letztendlich wirklich digital. Und ich bin dann doch positiv überrascht, es beruhigt mich, was sie am Ende trotzdem an Informationen haben. Und was die Gesundheit betrifft, würde ich sogar sagen, dass sie ein Stück sensibler sind, weil sie haben einen anderen Austausch untereinander und die Generation meiner Kinder ist ein gutes Stück egoistischer geworden. Also ich bin ja noch von der Kriegsgeneration erzogen worden, das heißt die Menschen waren ganz anders geprägt und was ja viele auch nicht wissen ist, dass Zeiten auch wirklich sich auf das Denken der Menschen überträgt. Das heißt, das, was wir leben, was wir reden, was wir erleben, manifestiert sich in unserem Gehirn, in unserer Sprache, in unseren Ansichten. Sind wir ängstlich? Sind wir mutig? Und die Generation meiner Kinder, die eben von doch sehr freidenkenden Frauen erzogen wurden wie ich, Die sind ja nochmal viel, viel selbstbewusster geworden. Die stellen Dinge in Frage, sie diskutieren. Die Generation meiner Kinder wächst eben auch nicht mehr, zumindest sehr viele nicht mehr, mit Stummerrest oder mal der Ohrfeige oder sowas auf. Das hat sich auch alles geändert. Dadurch sind die einfach selbstbewusster geworden. Die verfolgen ihren Weg irgendwie strikter. Und wenn sie eine Idee haben, dann prüfen sie doch viel mehr auf Plausibilität. Und was ich an der Generation meiner Kinder schätze, sie sind viel mehr in der Lage, Dinge zu verzichten, mit weniger zufriedener zu sein. Und das finde ich zum Beispiel ganz erstaunlich. Das merkt man ja auch an der Bewegung, was die Umwelt betrifft. was auch die politischen Richtungen bei jungen Menschen ausgehen. Sie denken irgendwie globaler, einfach im Team. Ich saß vor kurzem mal bei einem Bildgipfel, da ging es Kindergesundheit, und da waren ganz viele, Lobbyisten, ganz junge Menschen. Und die haben sich Tisch ganz selbstverständlich darüber ausgetauscht. woher und von wem sie ihre finanziellen Förderungen bekommen für ihren Startup zum Beispiel und haben sich auch Namen ausgetauscht. Und das fand ich so wunderbar, weil das war in meiner Generation überhaupt nicht gang und gäbe. hat seine Kontakte irgendwie für sich selbst behalten und so.
Speaker 1: Stasi lässt grüßen.
Speaker 2: Ja, nicht nur, aber auch in... Ich habe ja auch sehr viele Freundinnen in meinem Alter, die in Westberlin aufgewachsen sind oder in Bundesrepublik. Irgendwie hat man das nicht so offen geteilt. Man ist immer seinen eigenen Weg gegangen. Und das finde ich an der jungen Generation ehrlich gesagt sensationell. Und das ohne Bücher lesen.
Speaker 1: Ich finde es toll.
Speaker 2: Im Vorgeschehen haben wir uns gesprochen über meine kleine Emma und deine schon erwachsenen Söhne. in dem Zeitpunkt, wo sage, und zwar, dass wenn Patientinnen und Patienten bei dir reinkommen in die Praxis, dass sie was sagen, merkst du innerhalb weniger Minuten, ob sie Eltern sind, ob sie Kinder haben, also nicht. Bei den meisten. Wie? Also woran würdest du merken, ob eine Katze hat und keine Kinder?
Speaker 1: Du hast zuge was ganz spannendes gesagt. oder nicht. Was Ingo?
Speaker 2: Und ich bin ja immer. Ja, also da muss man sagen, ich hatte ja glaube ich auch die Abstufung gemacht, dass es Menschen geht, die in meinem Alter sind. Menschen in eurem Alter, da ist ja noch alles offen. Da hat man ein Leben ohne Kinder und irgendwann bekommt man Kinder. Ich meine Menschen, die in meinem Alter sind, es überhaupt gar nicht mehr, wo sich gar nicht mehr die Frage stellt, Kinder zu bekommen. genau oder 45 plus. Das liegt einfach daran, dass Menschen, die Kinder haben, mit so einer bedingungslosen Liebe gefüllt sind, dass sich ihre Gedanken viel mehr ⁓ das dreht, was sie lieben, als ⁓ sich selbst. Und ich höre das ganz oft daran, wie Menschen ihre Situation beschreiben, weswegen sie eigentlich zu mir kommen. Und da ist es sehr oft so, dass Menschen in meinem Alter, die keine Kinder haben, sehr detailliert über sich reden können, über das, was sie fühlen, was nicht stimmt mit ihrem Körper. Da merkt man einfach, dass sie sich sehr, sehr genau beobachten. Und Menschen, die sich Kinder kümmern, die sich eine große Familie kümmern, die müssen immer erst mal drüber nachdenken. Wann stehe ich eigentlich auf? Wann habe ich mal Zeit für mich? Wann tut mir denn eigentlich irgendwas weh? Das ist einfach ein Erfahrungsschatz, ohne eine Wertung darüber abzugeben, sozusagen, man sich für Kinder entscheidet oder nicht. Aber Menschen, die keine Kinder haben, einfach viel mehr Zeit für Selbstfürsorge. Und das hat man. Du wirst das als junge Mutter bestätigen können, in dem Augenblick nicht mehr, wenn man Kinder hat. heißt es im Umkehrschluss, die ohne Kinder können nicht viel besser um ihre Gesundheit kümmern und sind deshalb gesünder? Ist das so? Ist das so, dass sie gesünder sind? Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Das würde ich jetzt auch gar nicht so unterschreiben, weil natürlich sie können sich auf jeden Fall besser
Speaker 1: sich ein. Sind. Oder ist das zu kurz.
Speaker 2: ⁓ sich, ihre Gesundheit und auch ihr Zeitmanagement kümmern, das ist ja klar. Ob sie gesünder sind, das würde ich fast bestreiten, ehrlich gesagt. Außerdem gibt es auch immer noch einen Unterschied zwischen Menschen, die immer Kinder haben wollten und sie vielleicht aus gesundheitlichen oder sozialen Gründen nicht bekommen haben. Die haben meistens ja trotzdem Kinder in ihrem Leben. Entweder kümmern sie sich sehr ihre Neffen. oder ihre Patenkinder. Also wenn jemand keine Kinder hat, ist es ja nicht so, dass sie sich gegen Kinder entschieden haben. Aber es gibt eben auch Menschen, sagen, ich möchte einfach keine Kinder haben. auch da gibt es Unterschiede. Die haben das dann einfach für sich selbst entschieden und sind dann durchaus auch in der Situation, ihr Leben einfach besser zu strukturieren. liegt ja in der Sache an sich ohne Wertung.
Speaker 1: Ja. Und ich nehme auch noch für mich mit, Daniela, ich hab grad Schulterprobleme, wenn ich also weniger die Schmerzen spüren will, sollte ich Kinder haben, das nehme ich nochmal mit für meine Freundin.
Speaker 2: Nicht nur für die Schulter, auch für unsere Gesellschaft, bitte!
Speaker 1: Ich wollte nur den Übergang machen, das Thema Schulter. Ich bin auch so häufiger beim Arzt und Arzttermine werden teurer, Leistungen werden knapper oder auch beides. Warum müssen wir uns in Zukunft darauf einstellen, dass ich mehr Geld brauche, um meine eigene Gesundheit auf einem gewissen Level zu halten? Oder stimmt das überhaupt?
Speaker 2: Blas- Wenn wir jetzt von Deutschland reden, dann würde ich sagen, dass es zwingend notwendig ist, darauf einzustellen, dass Gesundheit in Zukunft teurer werden wird. Es ist ja in anderen Ländern schon der Fall, deswegen kann man das ja nicht so global betrachten. Also Menschen geben in anderen Ländern, auch in anderen europäischen Ländern deutlich mehr für ihre Gesundheit aus, beziehungsweise Menschen, die auch mehr Geld zur Verfügung haben, geben mehr Geld aus. Ich glaube, und so ist es ja momentan absehbar, dass unsere Sozialkassen, auch unsere Krankenkassen einfach unter der Last wirklich fast zusammenbrechen. Und die Kosten steigen, die Kosten sinken nicht. Hinzu kommt natürlich auch ein massiver Personalmangel, der sich breit macht. Erstens, weil viele Menschen aus Frust aus diesen Berufen abwandern. Dazu gehören auch Ärzte. Und zweitens, dass eben auch nicht so viel an Menschen nachkommen, wie wir brauchen, eine gute Pflege und Krankenversorgung abzudecken. Aber ich bin ganz fest davon überzeugt, ist politisch seit vielen Jahren wird es immer wieder diskutiert, Ingo, hörst du bestimmt auch, das Wort Bürgerversicherung. Bisher hat es die FDP, die nicht mehr im Bundestag ist, auch mit verhindert. zusammen mit der konservativen CDU, von der linken politischen Richtung ist das Wort Bürgerversicherung schon viele, viele Jahre auf dem Tisch. Und Bürgerversicherung bedeutet Quarant. Wir haben die Bürgerversicherung in vielen europäischen Ländern, auch in England. Und da kann man direkt sehen, dass die Qualität eine ganz andere ist als in diesem. gesetzlich privaten System, so wie wir es in Deutschland haben. schlechtere oder eine bessere? Eine bessere, die wir aber leider auch ein bisschen kaputt gewirtschaftet haben, weil wir leider dazu neigen, nicht präventiv Konzepte zu erarbeiten, wenn wir sehen, dass es in die falsche Richtung geht, um gegenzusteuern, sondern wir lassen das oftmals auch wirklich. kaputt gehen oder gegen die Wand fahren und müssen dann radikalere Einschnitte in Kauf nehmen. Ich halte unser Krankensystem deswegen für eines der besten der Welt, weil es sozusagen auch die Konkurrenz zwischen Privatversicherungen und gesetzlichen Versicherungen gibt. Was die wenigsten Menschen wissen, das haben wir in unserem Vorgespräch besprochen, ist, dass wir ja nur 10 % Privatversicherte in Deutschland haben. 90 % sind gesetzlich versichert. Aber die 10 % Privatversicherungen, die üben einen gesunden Konkurrenzdruck aufs staatliche System aus. Weil im staatlichen System sind auch ganz viele Gutverdienende, wie sagt man dazu, in einer Beitragszahler freiwillig versicherte. Ich zum Beispiel bin seit 30 Jahren in der gesetzlichen Krankenkasse in der Barmer. und zahle als gut verdienender Arzt weit über 1000 Euro pro Monat. Ich könnte als Arzt in eine private Versicherung gehen und würde sogar als Arzt noch unter 500 in meinem heutigen bezahlen. Also sehr viele freiwillige Privatbeitragssaler sind in dem gesetzlichen System und dadurch haben wir nicht wirklich ein Zwei-Klassen-System. Das kann man bei 90 zu 10 noch nicht wirklich... So sagen aber die privaten Kassen, die zahlen als erstes die neuen Medikamente, die neuen innovativen Therapien, sodass die gesetzlichen Krankenkassen nachziehen müssen, ⁓ sozusagen auch ihre Beitragszahler zu behalten. Wenn wir jetzt eine Bürgerversicherung machen und alle nur noch ins selbe System einzahlen, dann und wir dann insgesamt eine schlechtere Versorgung haben, weil wir wären die erste Bürgerversicherung in Europa, weniger Leistung hätte. Dann würden wir ein Zwei-Klassen-System letztendlich provozieren. Und zwar würden sich dann Menschen, die sich das leisten können, alle privat zusatzversichern lassen. Und dann haben wir plötzlich vielleicht 30 % bis 40 % privat zusatzversicherte Patienten und den Rest Patienten, die sich das vielleicht nicht leisten können. Wir sind von Intuition, Quotid, und Schrank einräumen sollen auf die ganz großen gesellschaftlichen Fragen. Dann jeder danke, dass du bei uns warst und aufgerüttelt hast und wir nochmal ganz gut überlegen sollten, was saisonal gerade dran ist. Vielleicht nochmal ganz kurz ein Tipp jetzt für die Leute, welche drei Gemüse sollen in die Pfanne? Na, jetzt ist die Zeit der
Speaker 1: und holen gerade wir aus dem Kühlschrank. in Herbst,
Speaker 2: Kohlenhydrate, der Kürbiszeit kommt wieder. Ich liebe Kartoffeln, für uns sind es die Kohlenhydrate, für die Franzosen nach wie vor das Gemüse. Ich halte es nach wie vor für eines der besten Gemüse der Welt.
Speaker 1: Ich kann nur empfehlen, jeden für den besten Kartoffelbrei 3 Sterne kocht. Joel Robuchon ist mittlerweile verstorben. Die meisten aller, wir schon mal 1 Sterne, ever. Die französische Laratte, wenn ich sie richtig auspreche. R-A-T-T-E. Leicht nussiger Geschmack macht den besten Kartoffel pü.
Speaker 2: Fettkuchen oder Kartoffelsalate, Äpfel. Ich denke, den Kühlschrank können wir füllen. Wie wir in Folge mehr oder gelernt? Danke, Vanida. Es war schön mit euch. Bis dann. Tschüss.
Speaker 1: Bis dann!