Der Finanzpodcast für Anfänger
Speaker 2: How I Met My Mummy. Der Finanzpsychologie-Podcast, damit du dich und dein Geld besser kennenlernst. Mit Ingo Schröder und Lena Kronenberger. kein Haus, keine Designermöbel, keine klassischen Sicherheiten, stattdessen Erlebnisse, Begegnungen, Erinnerungen. Und genau damit mit diesen Erinnerungen leben Seteré und Maik, unsere heutigen Gäste. Wir sprechen übers Reisen und wie sich das Leben so anfühlt, wenn man das als Priorität hat. Das Wegsein und nicht das Dasein. Schön, dass ihr hier seid, ihr zwei. Vielen Dank für die Einladung.
Speaker 1: Ja, schön, ihr da seid.
Speaker 2: Ingo, ich kann es jetzt beichten. habe die zwei nicht ganz über... Normalerweise ist es ja so, dass entweder werden uns Gäste empfohlen, wir kriegen E-Mails von der Community und dann spreche ich Leute an oder wir schreiben ExpertInnen an und dann kommen die zu uns im Podcast. Aber euch beide, Seteri und Maik, euch habe ich auf der Straße kennengelernt in New York, als ich gerade dahin gezogen bin, bei einer Stadtführung. Wisst ihr das noch gut? Ich war doch sehr aufgeregt damals. Ein sehr schöner Tag.
Speaker 1: Und wie kam das dann? Ihr wart bei der gleichen Stadtführung?
Speaker 2: gibt ja diese Touren, man quasi umsonst die Stadt gezeigt bekommt und dann, je nachdem wie gut die Stadtführerin oder der Stadtführer ist, dementsprechend gibt man dann Trinkgeld. Und die haben wir mitgemacht und wir haben uns total mitverstanden. Und haben irgendwie unsere WhatsApp-Nummern behalten. Genau, das ist immer drei Jahre her, mein ich. 21 oder 22? 22, ja. 22, genau. Wir machen gerade eine Reihe im Podcast über den Geldweg, ist den Lebensweg reden, beziehungsweise wie vielleicht beides kombiniert werden kann. Und ihr seid mir da wieder ins Gedächtnis gekommen, weil euer Lebensweg, ich erinnere mich ganz gut an diese Gespräche, die wir damals schon hatten, dass ihr einfach gesagt habt, wir investieren ins Reisen, ins Weggehen, nicht irgendwie in schicke Möbel oder irgendwie, wir wollen kein Haus kaufen, wir wollen einfach die Welt sehen. Und das zusammen, das macht ihr schon seit zehn Jahren. Sitaré, fangen wir mit dir an. Wie fühlt sich das an, wenn man so morgens in einem mal wieder neuen Land aufwacht? Wunderschön. da gibt es eigentlich kein anderes Wort, was das am besten beschreiben kann. Es ist natürlich jedes Mal was komplett Neues, auch in New York. Das war für mich das zweite Mal, wo wir uns da gesehen haben beispielsweise. Und es war trotzdem schön, also auch gleiche Orte, die wir besuchen, sind jedes Mal irgendwie entdeckt man eine ganz andere Facette. Und das ist, ich, das, was das am Leben hält, auch an die gleichen Orte wiederzugehen. Und du sagst es seit zehn Jahren. Es hört sich noch mal anders an, wenn man das von außen gespiegelt bekommt, aber seit zehn Jahren machen wir das. zehn Jahren On Tour, ja. Mike, war das bei dir vorher auch schon so? Bist du schon alleine losgezogen oder erst, als ihr ein Paar geworden seid? Nee, ich hatte tatsächlich so zwei sieben, zwei acht von Freunden mitbekommen. günstige Reiner-Flüge, damals waren die noch sehr, günstig. Ja, und dann haben wir Wochenend-Trips gemacht nach Barcelona, nach Schweden, nach Mallorca, nach Osteuropa. Und so hat sich das eigentlich permanent durchgezogen, dass man ja weniger sein Geld für das Feiern hier vor Ort in Deutschland ausgegeben hat, sondern eher für die Sitzplätze der Flugzeuge und sich dann schöne Orte ansehen konnte.
Speaker 1: Okay.
Speaker 2: Und dann kamen wir zusammen und dann haben wir das Ganze nochmal auf einer anderen Ebene quasi weitergeführt und führen es auch weiter.
Speaker 1: Und was ist diese Ebene?
Speaker 2: Es sind nicht mehr nur Ryanair-Flu... ...Intercontinental-Fluge. Genau, und jetzt vor allem auch mit unserer Klein. jetzt schon Sie hat eine kleine Tochter. Genau, seit zweieinhalb Jahren ist die dabei. Und wir dachten oder wussten jetzt erstmal nicht, okay, wird es einen Abbruch geben, werden wir das so weitermachen? Und ich muss sagen, wir machen es jetzt eigentlich noch exzessiver, auch wenn es deutlich anstrengender ist mit der Klein, aber genau, jetzt haben wir...
Speaker 1: Zeug ist anerkannt.
Speaker 2: Teile der Welt gesehen, jetzt auch über die letzten sechs, sieben, zwölf Monate, wo wir vorhin noch nicht waren. Genau, halt nur mit Kind, jetzt ist noch eine dritte Person da, das ist jetzt nicht immer ganz so entspannt, aber umso lustiger.
Speaker 1: Aber nehmt uns doch mal so ein bisschen mit. Jetzt sind wir schon sehr weit und ganz nebenbei noch herzlichen Glückwunsch, auch wenn es natürlich schon lange her ist. fangen wir noch mal von vor zehn Jahren an, als Ryanair genutzt wurde, ⁓ das Partywochenende zu verlagern oder zu ersetzen. Wie kam es denn dazu zu diesem Lebensstil? so, ich kenne das noch aus meiner eigenen Ich habe immer so früher zum Beispiel von so nach dem Abi habe ich immer gedacht, wenn jemand irgendwie ins Ausland geht, das ist Trips ja eher wie ihr es beschrieben habt oder auch längere, hoffenhalte. Wie ist das bei euch?
Speaker 2: Unterschiedlich. Also, möchtest du das machen oder soll ich das? Also bei mir fing es im Studium an. Ich habe Spanisch studiert als zweifach und da bin ich so richtig auf den Geschmack gekommen durch ein Auslandssemester. Also da gab erstmal so einen Sprachdamm in Spanien, Norwego und dann habe ich ein Auslandssemester in Córdoba gemacht auf Spanien und da fing es dann an, ging es, also Erasmusgruppen gab es und dann ist man zusammen, also von Stadt zu Stadt gereist. Und da hab ich so bisschen Blut geleckt. Das war so mein Start in die Welt des Reisens und wo mein Geld dann auch hingehen soll. Und das ging dann natürlich zusammen noch mal weiter, aber das war für mich der Beginn. Und das war 2012, jetzt schon 13 Jahre sogar her, wo ich dann damit gestartet bin und wo es anfing quasi. Vorher ist man auch mal, aber nicht so wie im Studium. Also so war es bei mir. Fing's so an. Bei dir war es dann auch ein bisschen nicht. Ja, früher halt, ich freu mich, ich sehr viele Freunde, ähnlich eingestellt sind. da gibt's ja immer so bei den Männern, die einen mögen die Tuning Szene und geben halt unendlich viel Geld aus für irgendwelche Autos, Reifen oder auf irgendwelche Konzerte oder sonstiges. Wir haben halt gesehen, was mit 100 Euro alles möglich ist. Und da war quasi auch die Challenge, so wenig Geld wie möglich das meiste aus diesem Geld rauszuholen. Also für 100 Euro kannst du in die Stadt gehen, dann gehst du einmal lecker essen, vielleicht noch einen Abend feiern, dann war's das. Alternativ kannst du aber auch vier Tage nach Riga fahren, in einem Hostel schlafen und einfach ein neues Land, neue Menschen und eine neue Stadt sehen. Und das war dann eher so das, was uns damals Spaß gemacht hat und immer noch Spaß macht.
Speaker 1: Ja, und ich glaub, das ist ein ganz spannender Punkt, das, was ihr grade erzählt habt, ich hab das zum Beispiel, ich glaub, haben irgendwann einen Podcast von vor drei Jahren auch mal darüber gesprochen. hab so Auslandsjahre oder so nach dem Abi, geh ich mal irgendwo hin, hab ich mir gedacht, ja, das ist so vertanene Zeit. Die Leute kriegen nix hin im Leben. Und das ist eigentlich nur so ... Ich komm nicht, also, ich weiß nicht, was ich machen soll. Und ich hab erst viel, später erkannt, dass das ... eine vollkommen bescheuerte Ansicht ist an der Stelle. glaube aber immer noch, dass viele heute auch in der Gesellschaft es so sehen könnten, dass es fatale Zeit ist, die kriegen nix im Leben so nach dem Motto. Von daher find ich's umso spannender, weil ich glaub natürlich nicht, dass ihr so seid, und ich glaub mittlerweile auch selbst von mir nicht an der Stelle. Ich denke aber, es ist ganz spannend heute mal die Leute mitzunehmen, warum das bei euch so anders ist. Weil viele leben, glaub ich, sehr traditionell, die gehören sich dann einmal im Einmal Jahr oder zweimal im Jahr einen Urlaub. Einmal geht's zum Skifahren, einmal ein Sommerurlaub. Nach Griechenland oder so. Und dann gibt's noch das Eigentum, da bin ich die ganze Zeit nach dem Motto, dann muss ich nicht weg, dann mach ich wieder schön. Ihr seid nicht so. Und viele andere, glaub ich, auch nicht. Aber viele sind trotzdem noch so klassisch. Ich glaub, es ist wichtig, dass man einander versteht und die verschiedenen Seiten kennenlernt. Daher nimmt uns doch mal mit. Warum seid ihr nicht so? Warum habt ihr euch dafür entschieden?
Speaker 2: Genauso wie du es jetzt geschrieben hast, es gibt halt Leute, die fahren zweimal im Jahr nach Holland mit ihrem E-Bike und sind dann an irgendeiner Küste, da stellen sich mir die Nackenhaare runter, zieht sich mir alles zusammen in meinem Körper. Das bedeutet aber nicht, dass das eine richtig und das andere falsch ist. Und dieses klassische, deutsche, oder das überwiegend klassische Deutsche, ein Haus bauen, Baum pflanzen, Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit, wenn du halt... außerhalb bist und in anderen Ländern bist und dich mit den Menschen dort unterhältst, die eher so sind wie das, was wir quasi machen. Natürlich ist man dann auch präsent, solche Leute zu treffen, jetzt auch zum Beispiel euch in New York. Und das ist halt das Spannende, dass es oftmals in Europa und vor allem auch dann in Asien zum Beispiel oder in den Staaten so war, dass die Leute dann auch eher auf das Reisen gepolt waren und so viel mitnehmen wollten, wie es halt geht. Natürlich bleibt dann halt diese Thematik mit Sparen, bisschen Geld beiseite legen, Eigentum, was auf der Strecke. Aber wir haben eigentlich auch immer gesagt, dass wir uns die Freiheit lassen wollen. Wenn wir sagen, nächste Woche wollen wir nach Neuseeland für ein halbes Jahr, dann wollen wir nächste Woche nach Neuseeland. Und das relativ unkompliziert. Und das ist auch einer der Hauptgründe gewesen. Sie hat im Ausland Erfahrungen gesammelt. Ich war in Spanien am Arbeiten. Da habe ich so interessante Leute kennengelernt, die mir von verschiedenen Teilen aus der Welt berichtet haben, wo ich einfach gesagt habe, das will ich auch. Das hat mich da komplett abgeholt. Mehr als dieses klassische teure Uhr, teures Auto, teure Wohnung. Dabei arbeitest du, Mike, mit sehr schicken Autos, oder? Wie ist das so, wenn man Autos verkauft in extrem tollen Aus – da jetzt nicht so versiert – aber in den schicksten Autos sitzt, damit fährt? und dann aber sagt, nee, das leiste ich mir nicht. Ich leiste mir eben diese Begegnungen mit Menschen aus der ganzen Welt. Ja, das kann man, glaube ich, dann auch aus der Sicht, wenn man das nicht jeden Tag hat, nicht ganz nachvollziehen. Aber ich bin jetzt schon seit 2012 in der Automobilbranche. Im Schritt bei zwei sehr großen deutschen Herstellern mit sehr, sehr teuren und sehr, schönen Autos. Das hat mich nie abgeholt. Ich habe, ich fahre auf dem Dienstwagen, ein sehr schönes Auto. Ich bin aber froh, wenn ich in Nüsseldorf wieder auf mein Fahrrad steigen kann. weil es mir einfach mehr Spaß macht. Und vor allem in meiner Branche, wo es sehr viel ⁓ Prestige und nach außen hingeht, merkt man oft, wie oberflächlich die Gespräche sind. Worauf diese Gespräche sich beziehen, auf dieses gewisse Statussymbol. Und ich finde es immer sehr schade, wenn Leute mich irgendwie auf ein Auto reduzieren, wo ich dann immer ganz klar sage, das ist nicht meiner, das ist nur ein Dienstwagen, der so riesige Werbung drauf hat. Ich habe noch andere Sachen, die vielleicht spannend sind, außer dieses tolle Auto. Aber das ist vor allem auch in dieser Branche, auch mit dem Thema Reisen und mit dem Thema sich wirklich die Zeit für die Familie auch nehmen. Dann kommt oft dieses Feedback. Ja, bist du sicher und willst du das machen? Und damals war das ja nicht so. Ist ja sehr Männer dominiert auch immer noch dieser Bereich. Ja, und da mag ich es auch komplett gegen den Strom zu schwimmen. Wenn man da quasi sowieso Unique ist, machen wenige bzw. mir bis jetzt wenige begegnet, es auch so leben.
Speaker 1: Was würdest du sagen, warum leben viele in diesen Statussymbolen? Und wenn man mal einen Blick dahinter wirft oder sich bewusst mal mit diesen Statussymbolen beschäftigt, was wartet dann hinter diesen Statussymbolen wirklich auf einen?
Speaker 2: Ich habe da einen recht guten Blick drauf, weil ich vertreibe die Fahrzeuge, ich verkaufe die Fahrzeuge. Ich erlebe oft Menschen, wollen das größte Auto. Das soll von außen super fancy und super schön aussehen. Von drinnen aber nicht, weil das Geld nicht mehr reicht. Was ich damit sagen will, ist, jeder kann sich oder soll sich das leisten und das kaufen können, was er möchte. In der Mietwohnung lebe, am Ende des Monats für einen Zehner noch tanken kann, dafür aber ein Wagen für 100.000 Euro vor der Tür stehen hab, überspitzt gesagt. Ist das für mich die falsche Privilegensetzung, zumal das Auto 80 % des Tages irgendwie vor irgendeiner Tür oder vor irgendeiner Garage steht im Übrigenfall. Aber die Leute geben dafür das Geld aus, die Leute kommen mit sehr, sehr wertigen Markenklamotten, vor allem wie wir kommen hier aus Düsseldorf, da ist es ja der Place to be, Königsallee etc. Und oftmals fehlt es so bisschen bei den Gesprächen so an Fundament. Ich kann das schwer rüberbringen, aber das ist sehr oberflächlich. Und ich glaube, das hat generell was mit der aktuellen Zeit zu tun, auch mit Social Media, dass man alles irgendwie nur noch so oberflächlich und schnell und man will schön sein, gesehen werden. Aber die eigenen Werte, die wirklich zu vertreten und dann auch zu sagen, das ist jetzt meins, so wie es bei uns ist Reisen. Das sehe ich bei den Menschen in meinem Berufszweig nicht. Das ist ein sehr spezieller Berufszweig. Da geht es eher ⁓ gesehen und gesehen werden zu jedem.
Speaker 1: Also projizieren Sie etwas auf Ihre Statussymbole, in dem Fall Autos, was Sie selbst vermeintlich nicht haben.
Speaker 2: Ja, das sehe ich leider sehr, oft. Und das kommuniziert dann die Bank, die dann die gewissen Geschäfte auch ablehnt, wo die Leute halt nach etwas greifen, was sie aber oftmals nicht im Portemonnaie haben, anderen Menschen, die man nicht kennt, unter Beweis zu stellen. Und das ist schade, weil jeder hat ja so seinen Stil und seinen Charakter. Aber das über Gegenstände zu definieren ist halt...
Speaker 1: Das ist auch ganz spannend, denn in unserer Finanzpsychologie übersetzen wir Geld mit Ich. Ich leiste mir also etwas, was ich mir nicht leisten kann. Ich tue so, als wäre ich etwas, was ich nicht bin. Das ist nämlich die konkrete Übersetzung an der Stelle. Das ist schon mal ganz spannend. Ich versuche zu überkompensieren. Ich merke das auch nicht direkt, aber implizit über das Auto. Manche Personen können mir das schon vorstellen. Worum es da geht, wahrscheinlich mehr oder weniger. Aber im Endeffekt, glaube ich, gibt es das ja in vielen Bereichen, dass Leute in Statussymbolen denken, sei es Uhren, sei es Haus, auch da etwas nach außen hin zu symbolisieren und auch etwas zu gewinnen, was ich vielleicht nicht habe. Sicherheit, Anerkennung, von wem auch immer. Jetzt weiß ich aus dem Vorgespräch, was ihr mit Lena hattet, dass ja noch was Finanzpsychologisches dahinter steckte. Lena, was Was gibt's da noch?
Speaker 2: Die Frage muss ich sofort weitergeben an Sitaré, außer Ingo, ich versteh dich gerade falsch. Aber ich würde gerne auch auf das Vorgespräch zurückkommen. Sitaré, du hast im Vorfeld gesagt, dass das Reisen wie so eine Art Therapie für euch geworden ist. Magst du darüber erzählen? Ist das zu privat? Wir haben ja nicht weiter darüber gesprochen, ist es vielleicht frech, dass ich das jetzt anspreche. Ich sehr gerne. Es ist schon auch spannend, also woher kommt das sozusagen, euer Lebensstil? Sehr gerne, das ist überhaupt nicht falsch, genau richtig. Es passt auch so ein bisschen zu dem, was Ingo zu Beginn gesagt hat. Die Frage, so eine Pause ist ja wie so eine verschwendete Zeit. sehe ich absolut gefühlt überhaupt nicht so, weil da eben unheimlich viel passieren kann. Wenn man Abstand nimmt zu seiner eigenen Welt, zu diesem... kleinen Globus, wo man sich jetzt hier in Düsseldorf befindet. Und das passiert durch Reisen halt unheimlich schnell. Und dann auch den Bogen zu schlagen zu der Frage, was dahinter stand. Also eine Art Therapie, weil es seit 2018 so ungefähr, also gab es einige Schicksalsschläge in meinem familiären Umfeld und dann auch Jahr später auch bei Mike in der Familie. Und das hat das Ganze nochmal beschleunigt. Also das Interesse, was wir vorher hatten, dieses nachhaltige Gefühl von innerem Reichtum, wenn wir reisen, ist einfach länger und nachhaltiger als ich kauf mir jetzt was und so ein Auto, dann sitz ich da drin, aber das Äußere sehe ich irgendwann nicht mehr. Das Auge ist ja dann irgendwann verwöhnt und so viel wird es dann auch nicht benutzt und steht eigentlich nur vor der Tür. Und das wurde in der Zeit, also das 2018 ungefähr, noch mal intensiver, weil wir gesehen haben, was bleibt uns denn? Wenn ich jetzt an die Personen denke, die ich persönlich verloren habe, dann bleiben mir die Erinnerungen und die schönen Momente. Und dann ist es bei mir so gewesen, dass ich gar nicht die Erinnerung hatte, was für ein Auto sind wir denn gefahren oder an welchem Tisch saßen wir denn oder auf welchem tollen Stuhl oder was oder hatte die Person eine Rolex an oder nicht. Und da sowas mir dann eher so geblieben ist oder uns auch in dem Fall waren die schönen Erinnerungen und dies Gemeinschaftliche. Und das war, glaube ich, auch noch mal so mehr so ein Turbogang, wo man gesagt hat, okay. Also eigentlich bleibt uns nicht viel. Also wenn man jetzt wirklich von dieser Finanzpsychologie ausgeht oder sagt, so ein Schicksalsschlag ist passiert und man denkt anders über Geld und worum man das investieren will und vor allem dieses Freizeitgedanke, Urlaub, Reisen war dann nochmal Stärke und dann haben wir es auch intensiver gemacht. Vor allem in dem einen Jahr auch. das war wirklich so, ich wir sind zweimal im Monat weggefahren, sei es auch nur nach Holland. Jeder günstige Flug wurde mitgenommen oder auch, dass wir relativ spontan geblieben sind. Wir sind mal nach Valencia geflogen und dann hat uns die Unterkunft nicht so gefallen und die Gegend. Und dann hat Mike ganz schnell einen Flug nach Mallorca ausgesucht und dann sind wir am gleichen Tag weitergeflogen. Also dass wir uns gesagt haben, diese Limits, die man sich vielleicht setzt, indem man sagt, ich möchte das Traditionelle, wenn die nicht auf meinen Lebensstil passen, dann brechen wir die auf. Und so haben wir es quasi gemacht. Wir haben es gibt einen finanziellen Verlust. Weil wir hatten eine Airbnb-Wohnung, war das, glaub ich. Die war dann bezahlt für die Woche in Valencia, aber das war uns egal. Wir dachten, der Benefit, wir wollen das Maximale von dieser Zeit haben. Und so machen wir das jetzt. Und deswegen auch, dass sich da, vor allem bei mir und bei beiden, das Verhältnis einfach noch mal anders verändert hat. Dass man gesagt hat, was gibt mir wirklich nachhaltig was? Und das ist bei uns auch Erinnerungen, die wir zusammen auch kreieren an diese gemeinsame Urlaube, wo auch super viel Spontanes passieren kann, wie so eine Begegnung mit Lena, wo man dann wirklich hier sitzt und sagt drei Jahre später, da ist irgendwie so ein Samen oder ein Funken, übergesprungen ist und dann hat man Ideen, die man zusammen verwirklichen will und das ist, ja, haben wir einige Male erlebt und deswegen ist schon fast wie eine Sucht. würde das super gerne einhaken, weil ihr mir irgendwie so gerade so einen Raum nochmal eröffnet. Mir ist es nämlich vom Gedanken her oft anders, dadurch, dass ich auch Angst habe, Menschen zu verlieren oder auch z.B. einen verloren habe vor kurzem, den ich sehr geliebt habe und nicht da sein konnte, also nicht am Sterbebett sein konnte, weil ich in New York wohne und nicht in Köln, denke ich ganz oft so, gehe ich den falschen Weg. Dadurch, dass ich immer die Welt sehen will und immer woanders bin, verpasse ich da nicht eigentlich auch Momente mit Menschen, die ich liebe. Natürlich empfinde ich das so ähnlich wie ihr, also diese Begegnung mit anderen Leuten und auch generell die Welt ist so groß, ich will noch so viel sehen. Habt ihr das manchmal auch, also das gegenteilige Gefühl, dass ihr lieber zu Hause sein wollt, eben bei den Menschen zu sein, die jetzt noch im Leben stehen und die vielleicht in Nähe von Düsseldorf wohnen? Ja, das ist auch so, aber bei uns nur die Besonderheit, sind Unsere Familien sind ursprünglich hierher gekommen nach Deutschland in den 80er, 90er Jahren. haben damals, also, seht ihr das, meine Familie, auch eine Entscheidung getroffen und in Anführungsstrichen ihren Kern der Familie zurückgelassen. Für ein besseres Leben, für andere Möglichkeiten, für andere Optionen. Das will ich jetzt nicht eins zu eins mit dem Reisen gleichsetzen, da habe ich natürlich auch, ich lasse meine Familie jetzt zum Beispiel, wir sind jetzt ... Von Oktober bis Januar waren wir drei Monate weg. Auch über Weihnachten. ist für mich, ich bin riesiger Weihnachtsfan und das ist uns in der Familie ganz groß. Das war schwierig für mich und auch für meine kleine Schade. Aber am Ende des Tages war es so, dass ich das jetzt als Kollektiv sehe. Das ist jetzt meine Familie. Das ist jetzt mein Leben und das gestalte ich gerade. Wir hatten auch so einen Moment, auch wo wir uns kennengelernt haben, danach sind wir nach Miami von New York geflogen und da ist meine Oma auch verstorben in dem Zeitraum. Das ist man dann nicht eben mit. Ich fliege mal eben acht Stunden in einem halben Tag zurück. Das hängt dann damit zusammen. Aber ich glaube, wenn man weiß oder die Person weiß, dass man einander geliebt hat oder liebt und dann im Nachgang auch da ist für die Verbliebenen, für die Familie, ich glaube, das ist wichtiger als sich zu limitieren. Es könnte ja was passieren. Es könnte ja was sein und wir machen das deshalb vielleicht besser nicht. Das Gefühl ist glaube ich unterschwellig da. Ja, so ein Balanceakt. Auch aufgrund der Tatsache, was wir alles so erlebt haben. Ich glaube, das bremst uns und gibt uns aber auch wieder so einen Schub. Also das macht beides, dieses Gefühl mit uns. Aber ich glaube eher, es zwei Schritte nach vorne geht anstatt drei nach hinten.
Speaker 1: Das heißt, mit eurer Vergangenheit und mit dem, Lena gesagt hat, noch eine Frage. Das heißt ja aber auch, dass eure Familien euch grundsätzlich bei dem, nennen wir es mal, Lebensstil, wie ihr lebt, unterstützen oder...
Speaker 2: Es gibt Teile, unterstützt sind, es gibt aber auch Teile, die vieles hinterfragen, die das vielleicht nicht ganz so gut finden. Wir haben auch 2018 am Ende des Jahres spontan in Las Vegas geheiratet. Alleine. Nur zu zweit. Und haben danach auch keine große Feier in Deutschland gemacht. Jetzt kann man sagen, er ist total egoistisch oder sonst was.
Speaker 1: ...
Speaker 2: Wir haben mal daran gedacht, man mit 20.000 Euro auf einer Weltreise machen kann oder Sonstiges. Aber nee, ich glaube nicht, dass alle da so ganz bei uns sind. Also ich kann mir auch vorstellen, dass da verschiedene intrinsische Sachen eine Rolle spielen. Dass man vielleicht auch einversüchtig ist oder neidisch ist und sich vielleicht das Gleiche wünscht. Entscheidungen, ich sag mal so leicht, wie wir sie für unser Glück entscheiden. das Gleiche machen zu können. Das habe ich ganz stark gemerkt, auch in der Zeit Corona-Zeit, das war das erste Jahr danach, da sind wir trotzdem gereist. Das war für uns dann auch ganz wichtig, dass wir vorher sehr viel aufpassen, auf der Reise sehr viel aufpassen. Also wir haben da schon an alle Punkte geachtet, wirklich reisen zu können und geschaut, wo geht es denn, geht es nicht. Und da war das ganz stark, fand ich unter anderem, zu erkennen, dass das Umfeld nicht unbedingt unterstützend ist. Es war eine schwierige Phase. Man kann natürlich jetzt da geteilter Meinung auch sein. Aber da hat man das auch unter anderem sehr stark zu spüren bekommen, dass das ein Lebensziel ist, der auch als egoistisch betitelt wird von außen.
Speaker 1: Hatte ich auch schon. Haben meine Eltern auch mal zu mir gesagt tatsächlich. Und um das dann mal ... Also dann hat man das ... Also das ... hilft ja auch. Also ich finde, die Mischung macht es dann auch. Ich glaube, man kann das auch übertreiben. Also ich hatte 2021 auch so eine Phase, wo ich, glaube ich, mehr Wochen nicht da war als da. Und wo dann auch mal Geburtstage drunter litten. Im Endeffekt, aber so unter Corona sowieso nicht stattgefunden hätten. Nichtsdestotrotz ist es ja ... ⁓ auch mal auf das, was du meinest, Lena, zurückzukommen, ich, ein Verbundenheitsgefühl, das es ja geht. Ob das immer physisch sein muss, weiß ich nicht. Ich glaube vor allem, dass die Kommunikation vorher und nachher wichtig ist. Damit man sich gegenseitig verstehen kann. Ich kann noch jemanden verstehen, der das kritisch sieht. Weil sie wahrscheinlich aus ganz anderen Zeiten kommen. Deswegen hab ich gefragt, ihr meintet, die haben sich dafür entschieden. Bei mir auch, meine Eltern, Tanten, aus dem Osten und Westen. Mit meiner Geburt quasi alles aufgegeben und von null angefangen an der Stelle. mit nichts, mit null Euro. Und ich glaub, so Personen haben natürlich mehr Verständnis als vielleicht der klassische Deutsche, der immer in Göln saß. Oder in Berlin, so. Also, wenn man sein Heimatdorf ... Andererseits ... Ja, also, es ist eine andere Generation auch, glaub ich, von Leuten. Man hatte auch gar nicht so die Möglichkeit, so viel zu reisen. Woher sollen sie's kennen? Und meiner Meinung nach ... Ob es jetzt physisch anwesend ist oder nicht, das ist die Frage der Kommunikation. kann ja jemanden... Also Todesfälle sind natürlich eine Ausnahme, ich, Anner. Das ist, glaube ich, eine sehr besondere Situation. Aber darüber hinaus kann man das ja auch sehr gut planen und miteinander sprechen. Sowas möchtet ihr, der sich da sein soll. Und zumindest noch aus meiner Meinung nach, man vom Reisen... Da findet man eigentlich schon ganz gut Wege drum herum, wenn man miteinander spricht. quasi schon drei Jahre vorher ausgebuchtes Reisetechnik und dann sagt, da kann ich nicht da sein ... ... zur Familienfeier. Das war so häufig, wo ich erlebte, ... das finde die dann doof. Was ich aber auch verstehen kann ... auf der Seite.
Speaker 2: Definitiv bei mir war es eigentlich eine banale Sache, ich jetzt vermisst habe, auch über die drei Monate, die wieder in Asien waren. Fortuna Düsseldorf. Keine Sorge, diese Folge ist noch nicht am Ende. Nächste Woche am Money Monday geht es weiter mit Teil 2. Hör unbedingt wieder rein. Danke, dass du zugehört hast. Wenn dir diese Folge gefallen hat, schick sie doch einer Freundin oder einem Freund. Kommentiere und bewerte diesen Podcast. All das würde uns wahnsinnig freuen. Schau auch bei MyWerk Finanzpartner vorbei, Podcastpartner. Und schalte unbedingt nächste Woche wieder ein. AmaniMande. Bis dahin.