Der Finanzpodcast für Anfänger
Speaker 1: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. Hallo Ingo. Hallo Lena. Unser neues Format Geldgeschichten geht heute in die zweite Runde und deshalb begrüße ich jetzt Nicolas Jich. Hallo Nico. Hi Nico, grüß dich. Du arbeitest als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Think Tank Agenda Austria und bist Finanzjournalist und der Name Agenda Austria, der verrät es ja schon ganz gut. Du schaltest dich gerade aus Österreich dazu.
Speaker 2: Hallo Lina, hallo Ingo. Ganz genau, sitze hier im vierten Bezirk, Wieden 1040 in Wien. Das Wetter ist bedeckt.
Speaker 1: Okay, wofür steht dieser Bezirk? Was ist da besonders?
Speaker 2: Die Pizzeria gegenüber ist sehr gut. ⁓
Speaker 1: Das ist
Speaker 2: Bis 19 Uhr darf man abholen, nachher nur noch über einen Jam bestellen.
Speaker 1: Ja, Nico, du warst vor Agenda Austria auch acht Jahre Wirtschaftsrektor bei der Tageszeitung die Presse und inhaltlich fokussierst du dich gerne auf die Themen Geldpolitik, Geldanlage und auch digitale Währungen. Und ich habe dich ja nicht direkt als Journalistin oder als Mitarbeiter des ThinkTanks entdeckt, sondern ich habe einen Artikel von dir gelesen, nachdem wir in Folge 19 mit der Leonie Ingo, mit der Leonie haben wir über das Thema Finanzen als Schulfach recherchiert und dann fand ich das so spannend. Unsere liebe Community hat uns auch ziemlich viele Nachrichten dazu geschrieben. habe zum Beispiel von Andreas die Nachricht bekommen, dass er einen Verein hat, einen gemeinnützigen Verein, der heißt Geldlehrer e.V. Das heißt, das Thema interessiert nicht nur mich, sondern auch viele andere und eben auch dich, Nico. Und in dem Artikel, da gab es eine zweite Unterschrift, die ich ganz spannend fand. Ich lese die mal vor. Geld bestimmt unser aller Leben, aber in der Schule ist Wirtschaft kaum Thema. Das muss sich ändern. Wer kein Finanzwissen hat, wird immer zu den Verlierern gehören.
Speaker 2: Ja.
Speaker 1: Nico, inwiefern?
Speaker 2: Es ist leider so. Natürlich habe ich den Gastkommandaten, ich geschrieben habe, als Mitarbeiter unseres ThinkTanks Agenda Austria und eben auch als Wirtschaftsjournalist. Und das Thema Finanzbildung liegt uns sehr am Herzen, liegt mir auch persönlich sehr am Herzen, ist allerdings natürlich, wenn wir jetzt nur über die Schule reden, ist das wirklich nur ein Aspekt. Wir wissen aus den Umfragen, aus den Studien, dass das Finanzwissen sowohl der jungen als auch der alten Menschen sozusagen wirklich weitausbaufähig ist und das gilt nicht nur für Österreich, das gilt auch für Deutschland, das gilt eigentlich für ganz Europa. sind uns einfach auch zum Beispiel eben die Amerikaner weit voraus. Wer kein Finanzwissen hat, immer zu den Verlierern gehören. Ja, also im Kopf fängt alles an, Wenn du nicht weißt, dass du, dass der... der Flatscreen beim großen Elektronikhändler tatsächlich etwas kostet, dass das angebliche Gratishandy eben nicht gratis ist, dass es sich auszahlt, die Gebühren zu achten, dass es sich auszahlt, nicht 300 verschiedene Abos jeden Monat zu bezahlen, dass du einen Urlaub besser nicht auf Kredit kaufst. All diese Dinge sind Basis, Angelegenheiten, die man erstmal haben muss, bevor man überhaupt zu dem Punkt kommt, wo man sich Gedanken macht über wie lege ich denn mein Geld an? Wie spare ich denn für die Pension? Und all diese Dinge greifen also ineinander und deswegen ist meiner Meinung nach Finanzwissen wahnsinnig wichtig vor allem Das denkt sich wahrscheinlich jeder zu seiner Zeit, aber vor allem natürlich in unseren sehr hektischen Zeiten, denen wir zwischen Pandemie und extrem lockerer Geldpolitik irgendwo gefangen sind und uns etwas einfallen lassen müssen, weil Zinsen am klassischen Sparbuch, das in Österreich bis heute sehr beliebt ist, in Deutschland heißt es, glaube ich, Festgeld, die können wir vergessen.
Speaker 1: Jetzt habe ich mal so eine ketzerische Frage, vermeintlich aus der linken Ecke. Ich würde jetzt sagen, wer kein Geld hat, wenn ich das so richtig interpretiere oder interpretieren möchte, der gehört immer zu den Verlierern. Jetzt kann man natürlich aber auch sagen, hey, ich kann mich ja auch selbst versorgen, ich kann vieles selbst produzieren, dann bin ich doch automatisch kein Verlierer, oder?
Speaker 2: Die Übersetzung ist ein bisschen holprig sozusagen. Eigentlich ist es unideologisch am Ende des Tages. Das Geldsystem, das Finanzsystem, in dem wir leben, Das ist so etwas wie das Betriebssystem in unserem Computer. Und wenn wir nicht verstehen, wie man das ausschaltet, einschaltet, vielleicht die Festplatte-Abonnante fragmentiert und ein Programm deinstalliert, das man nicht mehr braucht, dann tut man sich einfach wahnsinnig schwer. Und dann wird der Computer irgendwann langsam oder kaputt sein. Und deswegen ist das Wissen über diese Dinge eine Basisangelegenheit, die jeder Mann, jede Frau, jedes Kind irgendwo mitbekommen sollte und sich anleihen sollte. tatsächlich mich selbst versorgen kann, ist das wunderbar, aber dann habe ich auch kein Geld, nicht kein Geld, nicht, dann habe ich offenbar Land hektarweise, wo ich Erdäpfel, also Kartoffeln anbauen kann. Wenn ich gar nichts besitze, dann haben wir in Mitteleuropa, können wir zurückgreifen natürlich auf den Sozialstaat, der ultimativ aber auch. angewiesen ist auf diejenigen, sich etwas aufbauen, die die Steuern zahlen. Also am Ende des Tages muss Netto mehr reinkommen, als Brut, als wieder rausgeht, sowohl auf einer persönlichen als auch auf einer gesellschaftlichen Ebene.
Speaker 1: Das finde ich auch ganz spannend aus der finanzpsychologischen Schiene. Wir tauschen ja häufig. Synonyme für Geld oder Geld gegen das Wort Ich aus. Du machst es vor allen Dingen, aber es ist ja ganz spannend. Wir haben dazu auch schon spannende Nachrichten bekommen. ich habe auch immer wieder Nachrichten, auch privat von Leuten, die sagen, hey, das ist total krass, auf was für eine Reise man sich dort begibt, wenn man das einfach mal austauscht und merkt, das ist nicht abstrakt, wie du ja auch schon festgestellt hast, Lena, sondern es ist ein Teil von einem. Aber kannst du das vielleicht noch mal, ich weiß, du einen anderen Punkt machen, aber das ganz kurz dem Nico noch mal erzählen, weil ich, Wir beide kriegen auch Nachrichten, sagen, Ingo sagt das immer, aber ich verstehe es noch nicht ganz. Vielleicht kannst du das kurz erklären. Okay. Also, die Theorie dahinter ist ganz einfach gesagt, Nico, dass Geld alles, was du ihm gibst, annimmt. Ganz einfach. Also, wenn du sagst, Geld ist für mich Glück, und du stellst dich selbst als dein Identität, als einen Teppich vor, dann gibst du in dem Moment, wenn du sagst, Geld ist für mich Glück, einen Flicken an Geld ab. Und Geld sagt nie nein. Geld sagt, wenn du mir das geben willst, dann gebe ich dir vermeintlich Glück oder auch Sicherheit. Zum Beispiel. Das Problem dahinter ist, dass du in dem Moment Glück und Sicherheit abgegeben hast an Geld und es selbst nicht mehr hast. Und die Lösung dahinter ist, indem man das quasi anerkennt, dass das eben nicht das Geld ist, was einem Sicherheit gibt, sondern ich gebe mir Sicherheit, dass ich mir diesen Flicken, den ich an Geld abgegeben habe, glücklich zu sein, sicher zu sein, wieder zurückhole. Mit der Auflösung, in dem Beispiel, ich bin sicher mit und ohne Geld. Das ist das, was wir über eine Finanzpsychologin quasi gelernt haben, was ich mit reingebracht habe, die wir auch mal in Folge zwei und drei dabei hatten. Und aus der Sichtweise finde ich deinen Satz oder das, was du gesagt hast, auch als Bild, ich bin ja so ein Bilderfan, mit dem Betriebssystem ganz spannend, weil wenn man sagt, okay, wer kein Wissen über sich selbst hat, wird immer zu den Verlierern gehören. So wäre unsere Übersetzung. Und Das würde ja in deinem Betriebssystem Beispiel heißen, dass man bestimmte wichtige Programme von sich noch gar nicht kennt. Also wenn ich ein bestimmtes Programm brauche, damit mein Rechner noch schneller läuft, in Gänze, ich das aber noch nicht kenne von mir selbst, weil ich mich mit diesem Teil, was dann Finanzwissen ist, dem Beispiel noch nie beschäftigt habe, dann läuft mein Betriebssystem nicht rund. Deswegen fand ich dieses Bild gerade ganz schön mit dem Betriebssystem, dass da irgendwelche Programme noch rumschwirren, die ich gar nicht kenne. vielleicht auch Programme rumschweren, die da gar nicht sein sollten oder wo ich einen anderen Fokus drauflege, wo ich mehr Speicherplatz, selbst ein bisschen technisch, auf das wichtige Programm lege als auf vielleicht nicht so wichtige. Und daher finde ich es auch finanzpsychologisch ganz spannend, diesen Satz mal aus einer anderen Perspektive zu beleuchten.
Speaker 2: Ja klar, wenn wir jetzt bei diesem Bild bleiben wollen, so wie dieser Computer oder auch Handy, das du mit dir rumträgst, ein enormes Potenzial noch hat, mit dem du noch viele andere Dinge tun kannst, jetzt sitzen wir hier und nehmen einen Podcast auf per Video und Audio. den wir vor einem halben, dreiviertel Jahr vielleicht in der Form gar nicht aufgenommen hätten, weil Corona uns allen gezeigt hat, was eigentlich diese Dinger können. Und so ist das nun mal mit allen Dingen im Leben, wir wissen halt nicht viel. Wir tun so und wir hätten gerne, dass wir die große Ahnung haben und dass wir uns total auskennen. Ich würd sogar so weit gehen zu sagen, Social Media hilft ja nicht unbedingt, weil es jedem das Gefühl gibt, dass er im Mittelpunkt der Welt steht. Aber das ist dann eher schon wieder philosophisch. Am Ende des Tages ist es nun mal so. Entweder du kennst dich aus und weißt, was du tust. Und Geld, also es stimmt, ist für jeden was anderes, wenn man sich mal darüber Gedanken macht. Für mich ist es ultimativ, eigentlich ist es ein Mittel zum Zweck, beziehungsweise das Angesparte, unter Anführungszeichen Geld, weil in Geld zu sparen und darüber werden wir heute noch reden, ist ja nicht die beste Idee. Aber das angesparte Geld ist ja sozusagen, in Wahrheit ist es gespeicherte Lebenszeit, die man sich irgendwann mal nehmen kann, in der einen oder anderen Form.
Speaker 1: Wie meinste das? Gespeicherte Lebenszeit?
Speaker 2: Das klingt spannend. Für die arbeite ich und dann, wenn ich das speichern will, da muss ich mir Gedanken machen, wie. Da muss ich mir überlegen, was wird den Wert erhalten oder was wird im Idealfall noch im Wert steigen in den nächsten 10, 20, 30 Jahren.
Speaker 1: Also gespeicherte Lebenszeit, von wegen man kann das Geld dann nehmen, damit tolle Sachen zu machen.
Speaker 2: In der banalsten Variante kann ich, wenn ich jetzt heuer, ich verdiene heuer, keine Ahnung, x Euro, die brauche ich um durchs Leben zu kommen, was weiß ich, 30.000 oder so für ein Jahr netto oder mehr oder weniger, aber ist egal, ist eine Hausnummer. Und in zwei, drei Jahren sage ich so. Jetzt habe ich eigentlich keinen Bock mehr zu arbeiten, ich nehme ein Jahr frei. Dann habe ich die Möglichkeit das zu tun, wenn ich dieses Geld gespart habe. Wenn ich es nicht gespart habe und immer nur von Paycheck zu Paycheck lebe, dann werde ich diese Gelegenheit nie bekommen.
Speaker 1: Also man spart sich quasi ein bisschen auf, dann zu einem gewissen Punkt mehr von sich zu haben. Und das Aufsparen ist ja Zeit, man erkauft sich dann ja vermeintlich Zeit in dem Moment.
Speaker 2: Ich verkaufe meine Zeit an meinen Arbeitgeber und spare mir dann das auf, ich dafür zurückbekomme. Und das ist halt die Kernidee von Sparen. Also auf Konsum, auf den ich heute verzichte und mir für morgen und übermorgen aufhebe.
Speaker 1: Das finde ich eine spannende Frage. Das müssen wir mal anders behandeln. Das können wir heute nicht machen. Da würde ich mal hinterfragen, ob das die richtige Kernidee ist. Ob Aufschub und Mittel zum Zweck ist. Das finde ich, das können wir mal in irgendeinem anderen Teil aufleben lassen. Aber gerade ist Nico ganz kurz da. Das würde bedeuten, dass für dich Arbeiten keine Lebenszeit ist. Oder keine gut gelebte.
Speaker 2: Absolut, ich bin in der glücklichen Situation, dass ich das, was ich mache, sehr gerne mache. Deswegen arbeitet sich oft nicht, wie Arbeit anfühlt. Das ist aber für die wenigsten Menschen eine… ⁓
Speaker 1: Aber ich glaube, ist ein wichtiger Punkt, weil was ich mal gelernt habe, ist, wenn man aus diesem Kreislauf Geld, also ich arbeite für Geld und wenn ich mehr Geld haben will, dann muss ich mehr arbeiten, so nach dem Motto. Wenn ich aus dem Kreislauf Geld, Arbeit, Arbeit, Geld raus will, dann ist der eminente Unterschied, will ich arbeiten, das was du machst, weil du es gerne machst, weil du glücklich dabei bist, oder muss ich arbeiten. Das ist ein riesengroßer Unterschied. Ich komme aus diesem Kreislauf raus, wenn ich etwas finde, wofür ich arbeiten will und nicht muss.
Speaker 2: Das ist ein Luxus, absoluter Luxus. Und die Tatsache, dass es immer mehr Menschen gibt, tendenziell, denen es so geht, hoffentlich, ist eine positive.
Speaker 1: Das ist ja aber auch ganz spannend. Da kommen wir ja schon auf diesen Weg. Wir werden das sicherlich an der einen oder Stelle noch mal vertiefen. Ich sehe schon Lena macht sich schon Notizen für nächste spannende Folgen dazu. Aber jetzt hast du ja schon so bisschen was zu deiner Geldgeschichte und deinen Ansichten dazu erzählt. Was hat dich denn besonders geprägt, Nico, in deiner persönlichen Geldgeschichte?
Speaker 2: Erstmal noch mal danke, dass ihr mich eingeladen habt und dass ich jetzt sozusagen meine Geschichte erzählen darf. das ist ja etwas, wir in Österreich und auch in Deutschland nicht so oft tun, über Geld sprechen. Und das ist, glaube ich, einer der ganz, ganz großen Fehler, weil dadurch entgehen uns einfach die Informationen. Also ich habe selber zwei kleine Kinder und wenn wir am Spielplatz mit anderen Eltern über die Kinder reden, dann ist das für Außenstehende, die noch keine Kinder haben, meistens nervig. Aber die Wahrheit ist, es geht Informationsaustausch. Und dieser Informationsaustausch findet beim Thema Geld einfach zu selten statt. Also eine lange Einleitung, kurzes Sim. Wie war das bei mir? Ich war... Ich... 2007 war ich... Ein Jahr, möglicherweise auf 2008, bin mir nicht mehr ganz sicher, aber war ich ein Jahr lang ungefähr in Argentinien. Ich habe das relativ spontan beschlossen. Ich habe nie im Ausland studiert und war jetzt nicht auf Weltreise nach der Matura, nach der Abitur und musste für mich nochmal irgendwie die Welt sehen. Und habe sehr spontan entschieden Buenos Aires. ist es. Lerne ich ein bisschen Spanisch, was nicht so gut gelungen ist, aber... Und dort, das ist halt... Da sieht man auch sehr schnell, gut es ist, dass man Dinge wie zum Beispiel die Stabilität der eigenen Währung nicht für, dass es einfach keine Garantie gibt. Das in Mitteleuropa, gerade in Deutschland mit der Mark und dann dem Euro, da haben wir schon zwei sehr stabile Währungen, aber der argentinische Peso ist in Wahrheit das Papier nicht wert, auf dem er gedruckt ist. Und wenn es ist, dann ist es morgen nicht mehr. Und dort habe ich halt wirklich erlebt, du bestellst dort eine Pizza in Buenos Aires. Diese Stadt ist großartig und die war auch schon damals vor fast mehr als zehn Jahren. Was diese Dinge betrifft, ja deutlich weiter, zum Beispiel Wien. Also Serviceindustrie und so war schon viel besser. Aber du bekommst halt jede Woche ein neues Menu, wo die Preise gestiegen sind.
Speaker 1: Okay, es geht nicht die Pizza, es geht das Geld. ist doch spannend zu wissen.
Speaker 2: Und wenn jetzt die Pizzeria bei mir gegenüber, wenn die mir jede Woche neue Preise vorlegen würde, da hätten wir hier in Mitteleuropa also binnen drei Wochen eine Revolution. In Südamerika ist das ganz normal. Da entschuldet sich die meist sehr korrupte politische Klasse alle zehn Jahre über eine entspannte Hyperinflation.
Speaker 1: Ich glaube, um da noch mal kurz einzuhaken, glaube, wichtig ist für da draußen, um das mal plastisch zu machen, stellt euch vor, und das gab es schon zweimal innerhalb der letzten 20 Jahre in Argentinien, dass man eine Million Euro dann argentinische Peso auf dem Konto hatte und am nächsten Tag hat man drauf geguckt und es waren nur noch 250.000. Das ist eine Abwertung, stattgefunden hat, wo man sagt, okay, wenn alles Geld weniger wert wird, dann sind auch meine Schulden weniger wert. So ist es ja praktisch gelaufen und das ist dann schon krass.
Speaker 2: Ja solche Episoden hat es jetzt, ich, dieses... Ich habe das erst kürzlich in einem anderen Podcast gehört. Ich glaube, es in den letzten 100 Jahren mehr als 50 Hyperinfluenzionepisoden weltweit gegeben. Es ist nicht etwas, das wir hoffentlich und Gott sei Dank hinter uns haben, aber es gibt viele Menschen auf der Welt, die das quält. Venezuela und jetzt, es ist vielleicht noch nicht hyper, aber wir haben ein Riesenproblem im Lebanon. Die Türkei ist ziemlich im Eck und das ist leider Gottes auch anzunehmen, dass das in den nächsten in den nächsten Jahren wieder zunehmen wird aufgrund der sehr extremen Geldpolitik. Aber das ist ein anderes Thema.
Speaker 1: Und was hast du mitbekommen? 2007 warst du also vor Ort, als eigentlich ja gerade die Immobilienkrise in USA war. Hast du einfach wöchentlich einen anderen Pizza-Preis gehabt? Was ist damit passiert? Wie hast du dich ge-
Speaker 2: Genau. Das Lustige daran ist, das war eigentlich eine Episode relativ von Stabilität in Argentinien. Die wirkliche Eskalation ist erst wieder jetzt vor ein, zwei Jahren gekommen. Wenn ihr euch den Chart des Pesos gegen den Dollar, den Euro anschaut, da ist nicht mehr viel übrig. Ich war, glaube ich, waren es vier Pesos für einen Euro und jetzt sind es Das habe ich gar nicht glauben können, als ich mir das angeschaut habe. Und Und die Menschen sind wahnsinnig anpassungsfähig. Das haben wir bei Corona auch schon gesehen. Die Argentinier leben deswegen kein schlechtes Leben. Man kann sich nicht viel aufbauen. Und es ist ja korrupt. Aber es ist nicht so, dass du permanent drunter leidest. Du suchst Ausweg. Du gehst in Dollar, du gehst in Gold. Teilweise gibt es ganze Landstriche, die sich vom staatlichen Geldsystem schon längst losgesagt haben und einfach eine Art Tauschwirtschaft machen. Also es gibt Lösungen für alles. Und ich hab das jetzt dort auch nicht wahnsinnig mitgenommen, weil ich natürlich als unter Anführungszeichen reicher Europäer dort wunderbar gelebt habe in diesem Innovationswelt, weil mein Geld war ja auf einem Eurokonto. Das darf man nicht vergessen. ich bin dann eben zurück nach Österreich, hab dann als Journalist weitergearbeitet, gar nicht so im Wirtschaftsbereich und dann kam eben die 2010 die Eurokrise. Und das war eigentlich so für mich die der Wendepunkt, als Anfang 2010, als Lena noch in der Schule war und ich als junger Journalist, 27, 28, gearbeitet habe, bisschen was angespart, nicht viel. Das ist ja keine Branche, in der man sehr schnell reich wird. Und auch mich mit dem Thema Geld bewusst wirklich auch nicht auseinandergesetzt habe, so wie die meisten Menschen es in ihrem Leben lang nie tun.
Speaker 1: Allerdings.
Speaker 2: Die Griechenland-Krise ist losgegangen. In Brüssel gab es die ersten Krisensitzungen. Am Sonntagabend steht Merkel vor der Kamera und sagt, keine Sorge, unser Geld ist sicher. Und dann habe ich mir gedacht, wenn Merkel sagt, unser Geld ist sicher, dann ist vieles sicher, aber nicht das Geld. Das ist eine Durchhalteparole und am nächsten Tag bin ich vor die Tür gegangen, ich kann mich noch wirklich erinnern, es war sonnig und alles, und die Menschen sind einfach arbeiten gegangen und so getan, das wäre nichts. ich habe mir gedacht, das ja vollkommen wahnsinnig, brauchen, wir müssen Dosen kaufen und Taschenlampen und ...
Speaker 1: Also die Aussage von Angela Merkel hat dich so aus der Fassung gebracht, aufgrund von deiner Argentinien Erfahrung.
Speaker 2: Das würde ich jetzt im Nachhinein so sagen. Damals habe ich das natürlich nicht gewusst. Das habe ich nicht bewusst gemerkt. Und meine Bankfiliale, die relativ in der Nähe gewesen sind, schräg gegenüber von meiner Wohnung, da bin ich hin und habe gesagt, Herr, dem Sparbuch. Das haben wir sofort leer geräumt und Gold gekauft. Und wirklich ein Thema, dem ich mich zu dem Zeitpunkt noch nie beschäftigt hatte. Das war eine reine Instinkthandlung. Und ich war wirklich nicht alleine. In der Zeit kam es zu einem regelrechten Boom bei Panikkäufen bei Gold. Österreich ist da sehr gut versorgt, Deutschland eher auch, was den Zugang zu Gold betrifft. Das war halt immer die alternative Währung. bin dann sozusagen down the rabbit hole und hatte dann durchaus Angst vor so etwas wie einer Hyperinfluenzion im Euro. Da bin ich natürlich vollkommen falsch gelegen. Ich muss ehrlich dazu sagen, der Euro hat mir eigentlich nie wirklich Sorgen gemacht, weil er noch sehr jung ist und ich könnte vier Episoden dazu aufnehmen, warum die Struktur des Euro in meinen Augen ziemlich genial ist. Ich bin totaler Fan des Euro im Grunde, wenn es um Papierwährungen geht sozusagen. Aber es war schon so, dass das Geldsystem damals gekracht hat.
Speaker 1: Ja, aber das ist ja ganz spannend. meine, wir waren ja in einer Phase, wo es das vor kurzem auch gab. Also wo ich lang gesehen habe bei Degussa in München, ein Vorrang geführt von Markus Krall, der ja auch aktiv in den Medien ist. und dort Leute sich Gold gekauft haben und sich eingedeckt haben in Corona-Zeiten. Und du hast es ja beschrieben, dass es Panik, Angst ist. Was denkst du, treibt Menschen in solchen Phasen dazu, solche Geldentscheidungen zu treffen, wie du sie auch getroffen hast?
Speaker 2: Es war aber auch die einzige gute Panikentscheidung, ich je getroffen habe. Also wenn du dann später in die etwas aktivere Geldanlage gehst und andere Produkte kaufst und handelst, dann ist Panik wirklich kein guter Ratgeber. Und das kann ich auch jetzt nur jedem sagen. Du hast erwähnt, es gibt gerade im Goldbereich Leute, die die Panik bewusst schüren, Gold zu verkaufen. Ganz einfach. Ich bin ein großer Goldfan. Ich glaube, dass es wichtig ist, dass die Menschen Zugang haben zu alternativen Anlageformen und auch so wie in Argentinien im Flüchten können, wenn sie es für notwendig halten. Aber den Menschen Panik zu machen, halte ich für unseriös. Meine Panik war ja damals auch nicht, weil irgendjemand im Crash-Profeld gesagt hat, der Himmel fällt uns auf den Kopf, weil ich wirklich persönlich so reagiert habe.
Speaker 1: was genau hat dich so reagieren lassen? Wovor hattest du Angst und Panik?
Speaker 2: Man muss sich vorstellen, den Euro hat es damals noch nicht so lange gegeben. Die ganzen Krisenmechanismen, wir eingebaut haben in dieser Phase, die wir heute für selbstverständlich erachten, hat es nicht gegeben. Es waren drei Jahre nach der Finanzkrise und die Finanzkrise war schon ein Event, dem das Finanzsystem, und zwar das globale Finanzsystem, einen Herzstillstand hatte. Also da gab es Tage, da sind wir wirklich an der Kippe gestanden zu einer richtigen Katastrophe. Zu einer Katastrophe, in der tatsächlich ein Panikgoldkauf einer der besseren Ideen gewesen wäre. Und diese Dinge werden natürlich nie gleich gesagt. Da kommen dann Jahrzehnte später die Dokus raus. Aber jetzt vor kurzem, großartige Doku mit allen wichtigen Playern. Der US-Finanzkrise, Hank Paulson war damals Finanzminister, einer der härtesten Schnochen an der Wall Street und da gibt es eine Epistode, wo sie erzählen, dass er einen Nervenzusammenbruch hatte und in den Papierkübel gekotzt hat. Also gar nicht witzig. Man muss das immer im Zusammenhang mit der Zeit sehen und ich würde auch sagen, dass die die Euro-Krise deutlich gefährlicher war für das Finanzsystem und auch für Europa als jetzt die Corona-Krise und so den Schlangen vor dem Goldshop. glaube, wenn ich mir die Zahlen anschaue, 2020 war ein sehr gutes Jahr für die Goldhändler. Es war kein Rekordjahr. Wir haben hier ganz guten Zugang. Unweit von hier wird der Wiener Philharmoniker geprägt. Einer der wichtigsten Goldmünzen der Welt inzwischen. Und die Schlangen, man darf nicht vergessen, wegen der Corona-Regel durften immer nur zwei, drei Leute gleichzeitig in den Laden. Deswegen ganz praktisch überall Schlangen.
Speaker 1: Okay, wenn wir jetzt die Panik vergleichen mit dem Gefühl, was das Gold bei dir ausgelöst hat, könntest du das beschreiben? Was ist für dich Gold?
Speaker 2: Gold ist sozusagen das, wie will man das beschreiben, ist das Bitcoin der Natur. Es ist der Wertspeicher, der bisher über die Jahrtausende funktioniert hat und der als Geld unabhängig ist von Staaten und Notenbanken und auch schon lange vorher da war. Das Gold, das ich heute in meinem See fliegen habe, oder auch nicht, weil dazu möchte ich im Detail gar nichts sagen, ist möglicherweise durch die Hände von Gindis Khan oder Napoleon gegangen. Und das ist schon eine sehr beeindruckende Sache, wenn man sich das überlegt. wäre ich besser gefahren, ich damals 2010 statt dem Gold einfach in Aktien gegangen wäre? Absolut. Absolut. Der Goldpreis ist gut gegangen, aber Aktien sind noch viel besser gegangen. es ist jetzt, es ist eigentlich nicht zu vergleichen mit einer klassischen Geldanlage, beispielsweise in Aktien oder ETFs, was ihr auch schon besprochen habt, sondern eher als Währung zu sehen. Und da einfach eine Alternative zu Euro und Dollar mit gewissen Vor- Nachteilen, solange man eben im physischen Bereich bleibt. Und man erinnert es Tages, ich kann den Hörerinnen und Hörern nur empfehlen, auf die Website der holländischen Notenbank zu gehen, die relativ offen ist. bin überhaupt immer erstaunt wie offen die gerade die Eurosystemnotenbanken mit all dem umgehen. Da gibt es eine eigene Seite zu den Goldreserven und da steht paraphrasiert drauf, Gold kann nicht wie Wertpapiere oder Währungen auf Null gehen und deswegen haben wir Gold, falls der ganze Laden komplett zusammenkracht, können wir wieder neu aufbauen.
Speaker 1: Ja, und ich glaube, es ist ja der Spannende, da auch zu differenzieren. Und meine, so ist es ja bei Bitcoin ähnlich, es ist a, endlich. Man kann es eben nicht replizieren und nicht andere können bestimmen, dass es mal eben replizierbar ist oder gedruckt werden kann, wie Geld aber andersrum ist. Ist Gold und auch Bitcoins, aber vor allem Gold halt ein sicherer Hafen, der auch anerkannt ist an den Kapitalmärkten, der Leuten Sicherheit gibt. Natürlich auch mit seinem Schein, mit seinem Glanz, vielleicht auch in gewisser Weise tücken, in Ticken Statussymbol und im anderen Bereich dazu eben natürlich Rendite bringen kann, vor allem in der jüngsten Vergangenheit. Aber wenn man das mal historisch betrachtet eben nicht. Wenn man das historisch mal wirklich sieht, da gibt es immer so ein schönes Beispiel, wenn man sich mal so eine alte römische Toga nimmt, was heute ein Maßanzug wäre, dann hätte man damals mit einer barren Gold, ... hätte man oder einer Feinundse. Mit einer Feinundse hätte man sich ... ... eine Toga kaufen können. Wenn man das heute vergleicht, ... wenn man sagt, was kostet heute denn so ein Maßanzug, ... naja, dann wäre ich bei guter Italienischer ... vielleicht 1100, 1200 Euro ... und Gold liegt jetzt, was weiß ich, bei 1600 Euro. Also der Wertehalt, der Wertspeicher, ... so wie du es ja auch genannt hast, Nico, der ist ja vollkommen erfüllt. Also es gibt tatsächlich über lange Zeit, ... ich meine, sprechen hier über mehr als 2000 Jahre ... ... Sicherheit. Aber die Weltentwicklung gegenüber Aktien, wie du es angesprochen hast oder was wir ja auch schon hatten, MSCI World, die lässt dann doch langfristig vor allem eher zu wünschen übrig. Und ich glaube, da muss jeder für sich klar sein, was möchte ich damit in dem Moment erreichen und wie viel, hole ich mir auch davon.
Speaker 2: Wobei der Vergleich mit der Toga, ich kenne ihn und er ist nicht vollkommen unzulässig, du für 1500 Euro schon einen sehr guten Anzug. für einen richtigen Maßanzug von einem namhaften Schneider bist du im 5000 bis 10.000 Euro Bereich. Also das ist dann auch die Infektion, die auch Gold nicht ganz abgedeckt hat. Aber wie gesagt, der Vergleich mit Aktien ... Alle Argumente, oder fast alle Argumente gegen Gold, es produziert nichts, es liegt nur rum. Die sind schon richtig, so wie der Euro und der Dollar auch nichts produzieren, wenn du sie nur auf dem Konto liegen hast. Das einzige Argument, was ich nicht mehr zulassen kann, ist, es zahlt keine Zinsen, weil nichts zahlt Zinsen, deswegen kann man das nicht wirklich gelten lassen. Aber die ... Das wichtigste an Gold ist eigentlich, dass es eben diese Alternative darstellt zum bestehenden Finanzsystem und eben auch eine Chance bietet. Es ist wirklich eine eisene Reserve. Ich war mehrmals auch im Gold-Tresor an den österreichischen Notenbank. Die Deutschen haben ihre Reserven nach Hause geholt, die Österreicher haben ihre Reserven nach Hause geholt. Es geht da wirklich ⁓ Also es ist eigentlich faszinierend. Da denken quasi diese Notenbank-Bürokraten, die wirklich in einer absoluten Bubble leben. Für die ist das die wirklich die Not... da eine Notreserve. Da geht es wirklich darum, der Himmel über uns zusammenbricht, dass du, und das sage ich jetzt, im Grunde geht es darum, falls so etwas passiert wie 2008 und du hast einen kompletten Stillstand des Finanzsystems, dann nimmt in Wien jemand den Hörer und ruft in Moskau an und sagt, Vladimir, was willst du, damit der Gashahn noch läuft? Und das ist wirklich, das meine ich total ernst. Darum geht es. Wenn das im Winter passiert, musst du dafür sorgen, dass die Energieversorgung des Landes gesichert ist. Da geht es nationale Sicherheit. In der Geschichte, wenn du dir die Geschichte der Kriege über die Jahrtausende ansiehst, wirst du immer irgendwo Gold finden. Die Franzosen haben ihre Goldreserven von den Nazis quasi durch die eine Tür rausgeschafft, während die Nazis durch die andere Tür in der Banque de France reinmarschiert sind. Das sind wirklich dramatische Geschichten. Die Briten haben zum Beispiel im Zweiten Weltkrieg lange darüber nachgedacht, ihr Gold nach Amerika zu verschiffen. Haben sie das auch zum Teil gemacht, aber es ist auch wahnsinnig gefährlich, wenn dann das U-Boot kommt und das abschießt und es geht auf den Boden, dann ist das Zeug weg. Also es ist eine faszinierende Geschichte und es spielt eine wirklich wichtige Rolle und es wird auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Es ist allerdings nicht, es ist sicher nicht der Hauptbestandteil eines vernünftigen langfristigen Sparportfolios im Jahr 2020. Was hast gelernt für dich? Meiner Meinung nach gibt es zum klassischen Geldsparen, das die meisten Menschen betreiben, in Wahrheit nur eine Alternative und das ist der breit aufgestellte weltweite Indexfonds.
Speaker 1: Also ETFs sind wir auf der richtigen Schu-
Speaker 2: In der praktischen Umsetzung in Europa ist es ein ETF. Der klassische Indexfond, der in Amerika erfunden wurde, den du kaufst, wie einen Fond mit einem Preis, einmal am Tag festgelegt wird, den gibt es in Europa. Hat es nie gegeben. Also da sind wir beim ETF.
Speaker 1: Was mich ja besonders interessiert, du hast es nämlich angesprochen, du hattest nicht nur einen Panikverkauf in deinem Leben. Darf ich da bisschen bohren? Du kannst bohren. Was würdest du sagen, wirklich blöd und wovon, ja, ich würde ganz gerne lernen, die Community und ich von dir lernen können, damit wir die Fehler nicht wiederholen müssen.
Speaker 2: Ich befürchte, aber vielleicht rede ich mir das noch nur ein, dass die meisten Menschen die Fehler auch selber machen müssen. Die meisten Menschen sind so ausgelegt, dass sie Fehler erstmal machen müssen, zu lernen. Manche öfter, manche weniger. Ich habe meine Anlegerfehler tatsächlich alle im Kryptobereich gemacht. Und warum? Weil es dort einfach viel schneller geht als bei den Aktien. Bei Gold ist es witzig, wenn du physisches Gold besitzt, dass du an einer Stelle aufbewahrst, in einem Banksafe oder was auch immer, da kommst du nicht zu einem Panikverkauf nur weil der Preis irgendwie 100 Euro fällt, weil das ist viel zu mühsam. Dahingehen, die Münzen rausholen, zum Händler gehen, verkaufen. Das hilft schon auch quasi diese klassischen… Der größte klassische Anlegerfehler ist sicher zu viel Handeln und im falschen Moment zu kaufen und zu verkaufen. Wir bekommen leider von den Medien, von den Filmen aus der Literatur immer diesen Eindruck von Börsen in Aktieninvestment, Gordon Gekko, George Soros, aber auch Warren Buffett, wo du einfach ... genial recherchierst und unterbewertete Firmen findest, in die du dann einsteigst und dann hältst und vielleicht wieder verkaufst, weil sie teurer sind. Das ist so die Idee, die in deinem Kopf entsteht, wenn du an Börse denkst. Aber die Wahrheit ist, die einzige Strategie, für die Masse funktionieren kann, davon bin ich fest überzeugt, ist buy and hold. Du kaufst ein und du hältst das Zeug. Im besten Fall gar nicht für dich, sondern für deine Kinder und Enkelkinder.
Speaker 1: Und ich denke, das was du gerade erzählst, das sind ja vor allem zwei Gefühle, ... die immer entstehen. Gier. Weil man halt immer mehr machen will. Wo man sich ja manchmal, ... also wir haben ja heute schon mehrmals ... über so einen breit gestreuten Aktienindex gesprochen ... oder der MSCI World. Der macht ja im Schnitt 7, 8, 9 Prozent im Jahr. Ja, historisch gesehen über die Jahre. Wo man ja alle 7, 8, 9 Jahre sein Kapital verdoppelt. Aber ... Wenn man da mal ist, dann will man noch mehr. Ich glaube, das ist der erste Punkt, dass Leute gierig werden. Und Punkt zwei, Angst. Ganz genau. Dass dann die Finanzindustrie Finanzinstrumente schafft, die vermeintlich die Angst umwandeln in Sicherheit. Oder man verkauft selbst, weil man selbst Sicherheit dadurch erlangen will, wenn man zu viel Angst hatte. Oder man kauft sich teure, schlecht konstruierte, hochprovisionierte Finanzprodukte, die das vermeintlich versprechen. Und das Gegenteil ist dann Jahre später der Fall.
Speaker 2: Es gibt viele unseriöse Menschen, die diese Gier und die Angst ausnutzen. Das haben wir schon beim Gold Bei der Gier gibt es auch hunderte Varianten, wie das passiert. Die Emotionen sind dein größter Feind. Was mich auch sehr fasziniert am Investieren ist, dass du auch dein ganzes Verhalten änderst. Weil du plötzlich dann dazu kommst, dass du dir denkst, na ja, ich könnte mir jetzt ein iPhone kaufen. ein Asset, das zwar für ein elektronisches Gerät ganz gut seinen Wert hält, aber in Wahrheit
Speaker 1: Und man kommt zu Clubhouse rein. Das hilft gerade auch in dieser Woche.
Speaker 2: Ich habe schon eine Einladung bekommen, ich habe selbst kein iPhone, ich habe nur ein iPad und bin noch nicht dazu gekommen, es zu installieren. Ich kann mein iPhone kaufen für 1000 Euro oder ich kaufe mir 10 Apple Aktien. Das iPhone ist in 10 Jahren wertlos, die Apple Aktien sind möglicherweise viel mehr wert. Du fängst an, dein Ausgabeverhalten viel stärker zu hinterfragen, weil du fast bisschen süchtig danach
Speaker 1: Das heißt aber auch, du entscheidest dich jetzt eben fürs Investieren und gegen den Konsum.
Speaker 2: Ich bemühe mich. Ich habe zwei kleine Kinder und das wird von Jahr zu Jahr teurer. Es geht darum, einfach eine gewisse Disziplin reinzubringen. Das ist auch das Problem mit dem Geldsparen, auch mit den Handys nicht, auch psychologisch. Du kannst dich schon dazu zwingen, das Geld zu sparen. Aber wenn das dann am Konto rumliegt, dann wirst du es auch ausgeben. Dann wirst du irgendwas finden. was du unbedingt brauchst und sei es ein neuer Computer oder ein schöneres Auto oder Fashion ist zum Beispiel ein klassisches Beispiel. Ich habe zum Beispiel auf meinem Online-Banking irgendwie 20 verschiedene Spar-Konten.
Speaker 1: Das ist nicht so witzig, weil ich hab mir bei drei schon Sorgen gemacht, aber ich nie zu viele habe und du hast 20.
Speaker 2: Ja, ich hab halt eins für die Familie, eins für den Urlaub und eins für Sport und eins für Sparen eben. Und dann noch ein zweites für die Familie, es kein... das Geld für den Notfall, der Notkroschen liegt. das hilft auch schon. Dass du einfach dem Geld schon eine Aufgabe gibst und sagst, du Das ist schön. Es gibt auch drei, du kannst auch sagen, ich habe das Konto für die laufenden Ausgaben, das Sparbuch für die Zukunft und das Sparskonto für alles, was ich mir leisten möchte.
Speaker 1: und das Das habe ich jetzt. gebe dem... Ja, genau das so habe ich es gemacht. ich habe... Das hat Lena schon gelernt. ...meinem Geld die... Genau, die Aufgabe gegeben Spaß zu haben. ja, danke Nico auf jeden Fall. Ich bin froh, dass du das auch so siehst.
Speaker 2: Jetzt musst du nur noch raus aus dem Lockdown, damit du auch eine Gelegenheit dazu findest.
Speaker 1: Online-Shopping geht ab so. Vielen Dank, Nico, dass du uns deine spannende Geldgeschichte erzählt hast.
Speaker 2: Danke für die Einladung, ich hoffe wir haben ein bisschen Licht ins Dunkel bringen können.
Speaker 1: War echt super spannend. Also auch viele Profi-Einblicke schon an der Stelle. Klasse. Und ihr da draußen abonniert uns gerne auf Spotify, die Sound-Apple-Podcast und folgt uns auch auf unseren Social Media-Kanälen. Nico, vielleicht kannst du uns mal bei Twitter so ein bisschen unter die Arme greifen. Das sollte ich auch mal ein bisschen mehr beschreiben.
Speaker 2: Ja selbstverständlich, man hat es sich nur vor, Twitter lässt dich nicht mehr los, wenn du da einmal reingekippt bist.
Speaker 1: Ich bin noch nicht rein im Clip, werde auch da vielleicht von ihr lernen, aber nicht die gleichen Fehler machen. Also bis nächsten Money Monday ihr alle und dann hören wir uns mit einer neuen Folge zum EJF. Tschüss!
Speaker 2: Ciao!