 
    Der Finanzpodcast für Anfänger
Speaker 2: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. Also ich sag mal so, die Shoppingwelt hat sich mir ganz neu eröffnet Ingo. Seit ich schwanger bin, sehe ich Produkte, die werden mir vorher gar nicht aufgefallen. Jetzt finde ich sie alle ganz spannend. Deshalb reden wir heute mal über Kaufrausch, Kaufrausch in der Schwangerschaft und wie wir uns Sicherheit erkaufen können, wollen. Ja, das besprechen wir heute. für alle, die sich überhaupt nicht für Babyprodukte interessieren. Auch für euch ist diese Folge. Wir sprechen nämlich über den Kaufrausch generell und vor allen Dingen darüber, wie wir unsere mentale Gesundheit stärken können. Dafür möchte ich ganz herzlich Benni begrüßen. Hallo Benni.
Speaker 1: Hallihallo, freut mich sehr.
Speaker 2: Mit ganzem Titel muss ich dich anders vorstellen. Dann heißt du nämlich Professor Dr. Benny Briesemeister. Das ist der Vordername. Du bist Professor für Psychologie an der EU-Internationale Hochschule und schaust dir die Welt aus der neuropsychologischen Brille an. Das heißt, schaust dir ganz genau an, was passiert denn bei uns im Gehirn und wie reagieren wir Menschen auf bestimmte Dinge. Deswegen fangen wir doch mal als guter Himm-Finanzpodcast. Da direkt mal an. Benni, wie verarbeitet das Gehirn Geld?
Speaker 1: Das ist eine sehr gute Frage, man hat irgendwie als, und ich hatte das lange Zeit auch selbst als jemand, in den Neurowissenschaften ausgebildet ist oder in der Neurokorekultur, in Psychologie, hat immer so die Idee, dass was auch immer da draußen in der Welt passiert und jeder psychologische Prozess irgendwie eine Eins-zu-eins-Entsprechung im Gehirn hat. Und das ist nicht so. Das ist gerade beim Thema Geld und beim Thema Finanzen. ist es so, dass die meisten psychologischen Prozesse und die meisten Erkenntnis- und Wahrnehmungsprozesse im Gehirn sind sehr verteilt. Beim Thema Geld ist es so, dass unser Hirn im Endeffekt entstanden ist zu einer Zeit, die Form und die Funktionsweise des Gehirns, zu einer Zeit, als es definitiv noch kein Geld gab, sondern da Menschen eigentlich eher so mit Tauschhandel und mit solchen Formen das Austausch miteinander interagiert. Und deswegen gibt es halt kein Hirnareal, das für Geld zuständig ist. wenn Geld in unserem Leben mittlerweile eine sehr große Rolle spielt. Und normalerweise, was dann passiert ist, dass andere Hirnregionen, andere Funktionen haben, sozusagen das mit übernehmen und man dadurch dann auch die psychologische Wirkung von beispielsweise Geld besser verstehen kann. also am Beispiel von Geld hängt es halt tatsächlich sehr davon ab, vom Kontext und wie Geld präsentiert wird. Also wenn ich jetzt... besten Fall in mir bekannten Personen irgendwie zu dir hingehen würde und sagen würde, ich habe keine Ahnung, gerade im Lotto gewonnen oder mein Arbeitgeber hat mir einen Bonus ausgeschüttet und ich will das teilen und dieser Person 20 Euro schenke, was dann bei dieser Person im Hirn passiert ist, die sieht die 20 Euro. Und das Gehirn sieht dann, weil Geld ein sehr überlernter Reiz ist und etwas ist, was in unserem Leben eine sehr große Rolle spielt, sieht da drin den Belohnungswert sozusagen. Also das, was Geld für uns attraktiv macht, ist, dass wir Geld im Endeffekt gegen alles andere eintauschen können. Es gibt im menschlichen Gehirn einen Bereich, der sitzt so relativ tief im Hirn, ja, so hinter der Stirn. Wenn man so von, ich sag mal, von den beiden Schläfen aus eine Linie durchzieht und dann so mittig auf die Stirn tippt, da wo die beiden Linien sich treffen. Da liegt das sogenannte Striatum und der vordere Bereich dieses Striatums, da liegt der sogenannte Nucleus accumbens. Das ist ein ganz kleines Kerngebiet, uns im Endeffekt, was immer dann angeht, wenn ein Reiz, den wir sehen, Belohnung verspricht. Und Geld ist so ziemlich die ultimative Belohnung, weil wie gesagt, kann für alles eingetauscht werden. Das heißt, wenn ich jemandem einfach Geld hinlegen würde und sagen würde, hier ist für dich, dann würde dieses Areal angehen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde aber kurz darauf dann auch noch eine ganze Reihe von anderen Prozessen. ablaufen, nämlich je nachdem wie gut ich die Person kenne und je nachdem ob ich der der Vergangenheit schon mal Geld geschenkt habe, werden dann natürlich auch Bewertungsprozesse, sowas in die Richtung von, warum schenkt der mir jetzt Geld? Das ist irgendwie ein bisschen überrascht, ist da ein Haken dran. Das sind so Gedanken, dann im noch weiter vorne liegenden Teil, im Präfrontalkortex passieren. Da werden sozusagen emotionale Informationen mit eigenen Handlungsabsichten so abgeglichen. Da entsteht auch letzten Endes die Entscheidung, ob wir das Geschenk dann annehmen oder ob wir sagen, nee, komm lass mal. Und wenn wir in einem ganz anderen Kontext sind, bei dem schon angesprochenen Kaufverhalten, dann funktioniert Geld vor allem in Form von Preisen. Und da haben wir dann sozusagen den gegenteiligen Effekt. Da ist, wenn wir einen Preis sehen und das damit assoziierte Geld, dann ist es auf einmal keine Belohnung mehr, sondern fast eher eine Bestrafung. Also es gibt tolle Studien, die gezeigt haben, wenn wir Kaufentscheidungen treffen, dann sehen wir den Belohnungswert des Produktes und sobald wir uns den Preis angucken, geht ein Bereich an, der nennt sich die Insula oder der insuläre Cortex. Das ist im Endeffekt ein Bereich, der vorrangig dafür da ist, ein körperliches Empfinden von Emotionen zu regulieren. Und das kennen wir vor allem aus negativen Emotionen, nämlich vor allem Ekel und Schmerz. Deswegen sagt man auch so ein bisschen. Die Wahrnehmung von Preisen ist im Endeffekt vergleichbar mit einer Schmerzwahrnehmung. Also je höher der Preis ist, kann es passieren, dass wir tatsächlich für unser Hirn da physischen Schmerz beiempfinden. Und deswegen uns dann davon abwenden oder wenn wir es trotzdem bezahlen, dann nur sehr, widerwillig. Deswegen, hängt sehr davon ab, welche Funktion das Geld erfüllt. Das ist ein sehr spannender Gedanke. Ich werde beim nächsten Mal bei höherpreisigen Produkten mal beobachten, wie das so aussieht. Jetzt ist es ja so, Lena ist schwanger und ich hoffe, sie hat jetzt nicht zu viel. ⁓ widerwärtige Gedanken, wenn sie darüber nachdenkt, was sie jetzt fürs Kind so kaufen könnte. Also vielleicht können wir da ein bisschen mehr reingehen. Benni, erzähl mal, was tut sich jetzt gerade im Speziellen bei Lena im Gehirn vielleicht inkombiniert so mit der Schwangerschaft und was beeinflusst da im Speziellen ihr Konsumverhalten, wo sie vielleicht dann doch gerne denkt, doch ja, für meine kleine, wie haben wir sie genannt Lena? Wie ist der Podcast da? Krümel. was sie dann für Krümel alles gerne kauft, ohne ein vielleicht so großes Ekelverhalten gegenüber dem Preis. Ja, also bei der Schwangerschaft, das erste, was natürlich passiert ist, dass der ganze Körper, weibliche Körper umgebaut wird auf diesen Prozess der Geburt. Das heißt, die Frau durchlebt eine ganze Reihe von körperlichen Veränderungen. Die sind hauptsächlich getrieben durch einen Hormon, das nennt sich Oxytocin. Das wird im Körper ausgeschüttet und stößt viele von diesen Veränderungen an. Oxytocin kennen wir beispielsweise, wenn man sich allgemeine Literatur anguckt, das wird oft als das Kuschelhormon bezeichnet. Da ist auch viel Wahres dran. Oxytocin ist sehr wichtig für soziale Bindungen. Deswegen spielt das bei der Geburt eine ganz große Rolle. Es ist ein Hormon, was beispielsweise bei sexueller Aktivität auch ausgeschüttet wird und deswegen die Paarbindung stärkt. Das sind typische Beispiele dabei. Aber man darf dabei nicht außer Acht lassen, Oxytocin hat von der Funktionalität her eigentlich den Funktionskreis der Reproduktion. Das heißt, es bereitet den Körper wirklich darauf vor auf die Geburt und danach auf die Bindung zum Kind. Und das heißt... dass Oxytocin auch die Bewertung von Geld und von Preisen komplett verändert. Ich habe gerade schon die beiden wichtigsten Strukturen genannt. Einmal der Nucleus accumbens, der Belohnung und Belohnungserwartung steuert. Wenn viel Oxytocin ausgeschüttet wird, dann werden vor allem Dinge für uns belohnend. Für das schwangene Gehirn, genauso wie das Gehirn von gerade gewordenen Eltern. werden Dinge relevant und Belohnungsversprechend die Sicherheit versprechen. Also man kann so ganz grob einteilen, denn Nucleus Accumens und das, wir als belohnend empfinden, sind Dinge, die uns vertraut sind und deswegen einen belohnenden Charakter haben, weil sie Sicherheit geben und Vorhersagbarkeit und klare Struktur. Es gibt Dinge, die irgendwie aufregend und neu sind und die deswegen einen Belohnungscharakter haben können. Und alles, was uns, ich sag mal, uns wohlfühlen lässt mit Entscheidungen, uns Entscheidungsgewalt gibt, uns Handlungsspielräume gibt auch. gewisserweise status gibt, auch einen belohnen charakter und oxytocin sorgt halt dafür, dass dieser sicherheits aspekt deutlich deutlich wichtiger wird. zwar natürlich biologisch ist das total sinnvoll, weil unser kind, wenn es auf die welt kommt, ist erstmal komplett schutzlos und dementsprechend wird sicherheit da extrem wichtig und da ist der der zweite aspekt, man dann dabei bedenken muss auch wie gesagt, das ist so ein bisschen der gesamte sicherheitszyklus. Oxytocin kann auch aggressives Verhalten stärken. Es gibt ganz tolle Studien dazu, wenn man Tieren mit Oxytocin aussetzt, dass sie anfangen, ihren Nachwuchs zu verteidigen bis aufs Blut. Es gibt immer die schönen Anekdoten, nichts ist so gefährlich wie eine junge Mutter, gerade im Tierreich, wenn man den Tieren zu nah kommt. Ingo, pass auf. Das kann sehr schmerzhaft werden. Zum Glück bist du in New York. Das ist der Belohnungsaspekt des Ganzen und was den insulären Cortex angeht. Letzten Endes, wie wir Kaufentscheidungen treffen, ist halt immer eine Balance aus Belohnung und Anführungszeichen Bestrafung oder Preisschmerz. Und dadurch, dass der Belohnungsaspekt stärker wird, also dass solche sicherheitsspendenden Produkte und Marken deutlich attraktiver werden und deutlich wichtiger werden für uns, nimmt halt auch der Preisschmerz bei solchen Produkten deutlich ab. Das heißt, wir sind deutlich eher bereit für bekannte Marken. für Marken, die Sicherheit für unser Kind oder für uns oder unsere Umgebung versprechen, deutlich mehr Geld auszugeben, als wir es wären, wenn wir nicht gerade Eltern geworden sind oder nicht gerade schwanger sind. Also habe ich jetzt zum Beispiel, wenn ich da, weiß ich nicht, der Apfelmus und der normale Apfelmus wäre eigentlich auch ausreichend für ein Kind, kostet ein Euro. Aber wenn da draufsteht der Kinderapfelmus, der deinem besonders wohltut und besonders gut für die ersten sechs Monate. Das Kind ist ist und der kostet dann drei Euro. Dann bin ich trotzdem eher geneigt, das zu kaufen und vergleiche auch vielleicht gar nicht erst, ob da wirklich was dran ist, sondern ich setze im Zweifel dieser Werbung auf und bin dann bereit, Beispiel für sowas dann eher Geld auszugeben. Also habe ich das richtig verstanden? Genau, exakt das. Also das ist genau der Mechanismus, dem zugrunde liegt. Das andere Beispiel, was auch aus eigener Lebenserfahrung, was immer ganz gut funktioniert, ist der berühmte Kindersitz. Wenn wir Kinder haben, dann neigen wir dazu, relativ viel secondhand zu kaufen, weil Kinder ja aus allem sehr schnell rauswachsen und man dann so bisschen den Müll vermeiden möchte. Und vor allem auch ständig sehr hochpreisig irgendwelche neuen Kinderklamotten zu kaufen. Aber der Kindersitz ist halt was, was so stark sicherheitsassociiert ist. Ein konkretes Beispiel, einen Kindersitz kann man Gebrauch kaufen für 20, 30, 40 Euro. Aber es schwingt immer die Ungewissheit mit. Man weiß nicht, hatte der schon mal einen Unfall? Wie alt ist der? Hat sich die Technologie im Bau von Kindersitzen weiterentwickelt? Spoiler, höchstwahrscheinlich nicht. Dann greift man lieber zu dem Kindersitz, der von der Stiftung Warentest oder vom TÜV getestet wurde, der neu ist, der garantiert noch keinen Unfall hinter sich hatte und der dann 400 oder 500 Euro kostet. Aber das investiert man dann halt gerne, weil man sagt, ich tue es ja für die Sicherheit meines Kindes. Das ist genau der Mechanismus, dahinter liegt.
Speaker 2: Du hast gerade schon so einen kleinen Hint gegeben, du bist selbst Vater, Benni, und hast quasi jetzt schon das, was ich so gerne hätte, so Wissen. Also es geht hier, ist ja so Sicherheitsdenken, hast du gerade?
Speaker 1: In Bezug auf Kinderländer, ich mein, wissen wir's.
Speaker 2: Ja, das stimmt natürlich. Aber so dieses, welche Produkte sind gut? Also wenn wir jetzt beim Konsumverhalten bleiben, welche sind denn jetzt wirklich sicher? Und was mir aufgefallen ist bei diesem ganzen Babyprodukt-Game ist, dass Empfehlungen plötzlich eine total große Rolle spielen. Also es geht gar nicht so darum, jetzt so Fernsehwerbung oder keine Ahnung, Insta-Werbung oder so, sondern wirklich so dieses, ⁓ was hat irgendwie Die Mutter im Forum geschrieben und was hat die Freundin, die schon zwei Kinder hat, mir empfohlen und so. Das finde ich total interessant. Ist das etwas, was man da auch beobachten kann? Also dass sich irgendwie die Wege verändern, wenn man jetzt auf Qualität und Sicherheit achtet?
Speaker 1: Absolut. letzten Endes, und das hat auch wieder sehr viel mit dem Oxytocin zu tun, unser soziales Umfeld wird halt wesentlich wichtiger. Das klingt immer so lustig, aber deswegen macht man halt auch vieles, was man aus der eigenen Kindheit kennt, mit dem eigenen Kind wieder, weil man so das Gefühl hat, okay, mir hat es nicht geschadet, das ist damals irgendwie gut gelaufen, also gehe ich sozusagen den gleichen Weg. Es kann ganz lustige Wege angehen. Ich als Kind habe sehr allergisch auf Windeln reagiert. Deswegen habe ich unserer Tochter als erstes ausprobiert, mit Stoffwindeln das Ganze zu machen. Wir zum Schluss aber festgestellt, die Plastikwindeln waren doch praktischer. Aber man hat es trotzdem erstmal ausprobiert, weil das war, was man kannte. Letzten Endes hat es wirklich viel damit zu tun, auch wieder mit diesem Sicherheitsaspekt. Wenn ich weiß, in meinem Umfeld, wie Das kann sogar das digitale Umfeld sein oder andere Mütter, die man nur neu sieht. Aber wenn die das gemacht haben, ist das ein starker Indikator dafür, dass es nicht grundsätzlich falsch sein kann. Weil wenn sie es macht und das ihrem Kind offensichtlich gut geht, dann ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass mein Kind nicht darunter leiden wird. Deswegen sind soziale Hinweisreize und soziale Connections wesentlich wichtiger als zu anderen Zeiten.
Speaker 2: Also wäre es vielleicht schlau, wenn Ingo jetzt alle Babysachen besorgt, weil er da ganz klar dran geht an die Sache und nicht so emotional wie ich? Wie lösen wir das ganze Problem jetzt von dem Kaufrausch der Schwangeren?
Speaker 1: Das hängt so bisschen davon ab, was letzten Endes das Ziel ist. Also natürlich, Menschen treffen immer emotionale Entscheidungen. Jede Kaufentscheidung oder fast jede Kaufentscheidung hat einen sehr hohen Anteil an emotionalen Entscheidungsfindung. Deswegen kommt man da letzten Endes nie ganz raus.
Speaker 2: Auch Ingo ist nicht davon gefällt, dass Hormone seinen Kraftverhalten
Speaker 1: Überhaupt nicht. Es ist tatsächlich so, dass... Das wusste ich ja schon vorher. Es ist tatsächlich sehr spannend zu sehen, dass... Das ist tatsächlich Bereich, mit dem ich mich auch beruflich seit ungefähr 15 Jahren beschäftige. Wenn man sich anguckt, welche Hirnareale sagen vorher, ob Kaufentscheidungen getroffen werden. Es gibt Hirnareale, die mehr für rationelles Abwägen von Argumenten und ganz klare Logik sind. die sind tatsächlich sehr schlechte Prädiktoren. Das, was am besten funktioniert, wirklich der emotionale Erwartungswert von einer Belohnung, also wirklich der reine emotionale Faktor. Und witzigerweise, lange Zeit wurde immer so darüber diskutiert, okay, ja, das gilt jetzt irgendwie so für Lifestyle-Produkte, was will ich mir anziehen oder von mir aus auch, welches Essen kaufe ich mir oder so. Aber es wurde lange davon ausgegangen, dass es Produktkategorien gibt, wo wir deutlich rationaler entscheiden. Bestes Beispiel ist immer dann, wenn es wirklich teuer wird und wirklich viel von den Entscheidungen abhängt. Also beispielsweise der Hauskauf, so wahrscheinlich die größte Investition, die man jemals in seinem Leben machen wird. Und wenn man dann mal mit Hausmarktlern spricht, die sagen einem ganz klar, ne, also es gibt keine Entscheidung, die so emotional getroffen wird wie ein Hauskauf. Wenn ich den Kunden nicht innerhalb von fünf Minuten überzeugt habe, dass das seine neue Traumimmobilie ist, brauche ich eigentlich gar nicht weitermachen, weil die logischen Argumente ziehen halt einfach nicht. Also das ist tatsächlich bei jedem Menschen Im Falle der Schwangerschaft verschiebt sich nur diese Bewertung von, was ist für mich emotional wichtig? waren diese drei grundsätzlichen Bewertungssysteme, die ich eingangs sagte. Also sowas wie was Neues ausprobieren, neue spannende Erfahrungen werden in der Schwangerschaft und mit kleinen Kindern erst mal unwichtiger. Wichtiger wird erst mal dieser Sicherheitsaspekt. Und der wird dann auch deutlich stärker ausgelebt. Jetzt bin ich ja noch kein Vater, aber Katzenpapa, ist das bei Haustieren ähnlich? Tatsächlich, ja, Tiere können auch so bisschen die Rolle von Kindern übernehmen. ist dann wahrscheinlich, also ich kenne jetzt keine Untersuchung, die es direkt mal verglichen hat, aber wahrscheinlich nicht ganz so die Stärke, weil die emotionale Bindung an Kinder nochmal, und das sage ich als jemand, der Hunde hatte und eine Tochter hat, es ist nicht ganz das Gleiche, auch wenn sich das Haustier wirklich anfühlt wie ein kleines Kind und ein eigenes Kind, das ging mir auch so. Ein eigenes Kind hat nochmal eine etwas andere Qualität, aber das Prinzip ist exakt das Gleiche. Okay. Okay, mir ist sogar noch eine Sache. Also ich habe das schon gemerkt bei mir, dass ich meinen Katzen auch schon versucht habe, schönes Leben zu schenken. denen sind teure Geschenke egal, die brauchen nur die Amazon Box und dann sind sie zufrieden. Das ist schon ganz spannend. Und du hast gerade auch erwähnt, dass man halt schaut, dass man alte Verhalten wieder übernimmt. Also mir ist eine Sache eingefallen, kleiner Slapstick Humor. Meine Oma hat mir ab und zu ins Gesicht gepupst. Da muss ich bei meiner Mutter aufpassen, dass ich das nicht auch mach bei potenziellen Kindern von mir. Alles, was ich da nicht übernehmen wollen an der Stelle. Aber Benni, zum Thema übernehmen wollen. Du bist ja selbst auch Papa. Welche Tipps hast du denn als Vater, aber vor allem als Psychologe in diesem Bereich, wenn es jetzt werdende Eltern an starke mentale Gesundheit geht? Was hast du da so auf Lager? ⁓ Also der erste Tipp, den ich immer gebe, ist, gerade weil ich Psychologe bin, nicht auf mein... Also ich höre selber am schlechtesten auf meine eigenen Tipps, deswegen alles immer noch mal hinterfragen, ob das für einen selber auch gut funktioniert. Das nur so vorneweg geschickt. Nein, also im Prinzip, die gerade im ganzen Bereich Schwangerschaft und Kinder kriegen, was halt unglaublich wichtig ist, sich immer vor Augen zu führen. Und wenn man gute Hebammen hat und gute Ärzte hat, dann sagen die es einem auch ab und zu mal. Wir als menschliche Spezies sind da, wo wir sind, weil in der Vergangenheit das schon irgendwie immer gut gegangen ist. Also selbst in Zeiten, als die medizinische Versorgung und alles andere nicht so gut war, wie wir sie heute haben, hat das irgendwie dann letzten Endes doch funktioniert. Ja, die Lebenserwartung war vielleicht ein bisschen kürzer. Das lag dann eher an irgendwelchen externen Krankheiten und so was. Und ja, es gab eine höhere Quote an Fehlgeburten. Aber im Endeffekt die Menschen, die heute leben, sind Nachfahren von Menschen, auch damals unter diesen niedrigen Bedingungen irgendwie überlebt haben. Das heißt, unser Körper, unsere Biologie ist wirklich darauf ausgelegt, mit solchen Worst Cases umzugehen. meistens funktioniert es sehr gut. Also man kann tatsächlich, auch wenn der eigene Körper sehr emotional ist und auf Kleinigkeiten sehr extrem reagiert, kann man versuchen, zumindest möglichst gelassen zu bleiben, weil In der Regel geht alles gut, egal welche Komplikation aufkommt. Der menschliche Körper ist darauf ausgelegt, damit irgendwie zurechtzukommen. Es gibt nur ganz wenige Fälle, wo es kritisch wird. Die will ich nicht verschweigen, klar, das gibt es auch definitiv. Aber wir überbewerten das extrem. Und in den meisten Fällen geht es auch wirklich einfach so gut. Und wenn man einmal bei einer Geburt dabei gewesen ist, gerade als Vater, fühlt man sich dumm, weil man nichts machen kann. Man sieht, wie die Frau alle Arbeit leistet. Man steht daneben und denkt sich, ob ich ... hier bin oder irgendwo anders ist es letztendlich vollkommen egal, weil ich habe einfach null Einfluss auf das, passiert. glaube ich nicht. Mir wurde danach auch gesagt, nein, die Anwesenheit sei wichtig und das glaube ich auch tatsächlich, aber man fühlt sich als werdender Vater in dem Moment wirklich so nutzlos wie nie wieder im Leben wahrscheinlich. Deswegen habe ich den größten Respekt vor jeder Frau, die Kinder bekommt, weil es ist ein
Speaker 2: es gesagt. Aber gut.
Speaker 1: eine sehr extreme und sehr besondere Situation, die man als Vater wirklich... Man steht daneben und man versucht irgendwie zu machen, was man kann, aber man fühlt sich unglaublich nutzlos. Jetzt habe ich den Fahnen verloren, worauf ich ursprünglich hinaus wollte. Auch egal. Lettenendet.
Speaker 2: Genau, aber die Medizin gesprochen, dass man sich nicht solche Sorgen machen soll. Das hilft dir immer ganz klasse, wenn Leute sagen, komm, mach dir keine Sorgen.
Speaker 1: Ich bin nicht ohne Sorgen. Gibt es denn in Bezug, das waren jetzt super allgemeine Tipps, gerade dann aus der Praxis, gibt es noch mal als Psychologe mit Bezug, also als Vater, aber auch als Psychologe Tipp zum Konsumverhalten, also worauf man da noch mal als werdende Eltern und frisch geworrene Eltern achten kann, damit man da nicht in vermeintliche Schulitäten kommt, sag ich mal, weil man doch zu viel Geld ausgibt, als man eigentlich müsste. Letzten Endes, aus eigener Erfahrung, geruft sich halt irgendwann so bisschen ein und man lernt irgendwann auch besser damit umzugehen. Also viele Entscheidungen, die ich ursprünglich getroffen habe, würde ich jetzt wahrscheinlich ein klein bisschen anders treffen. Letzten Endes ist es, glaube ich, gut und gesund und wichtig, man irgendwelche Kaufentscheidungen trifft und sich irgendwelche neuen Produkte erwirbt. ich bleibe mal bei dem Beispiel des Kindersitzes für 400 Euro. Wichtig ist halt, es gibt definitiv eine emotionale Tendenz dazu, die teureren, mutmaßlich sicheren Produkte zu kaufen. Letzten Endes ist es aber auch so, dass dieser frontale Bereich des Hirns wägt auch da ab, was möchte ich eigentlich, wo möchte ich eigentlich hin. Und letzten Endes, wenn man sich bewusst macht, ich weiß, ich bin jetzt gerade in einer sehr emotionalen Situation, ich weiß, ich werde dazu neigen, das Ganze emotional überzubewerten, dann nochmal ... wirklich zu versuchen, sich bewusst zu machen, ist es das, was ich möchte, dann ist es auch vollkommen okay, wenn ich mir das leisten kann, für das gute Gefühl sozusagen, das etwas mehr an Sicherheit zu kaufen und in anderen Situationen, das ist dann wieder das Beispiel mit gebrauchter Kleidung oder so was, darüber dann zu kompensieren und zu gucken, okay, dann gebe ich da halt ein bisschen weniger Geld dafür aus und dann habe ich da wieder so eine gewisse Balance und Ansonsten wirklich immer zu versuchen, zu sagen, okay, cool bleiben, wird alles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird, ist an sich, glaube ich, bei jeder Form der Entscheidungsfindung ein guter Ratschlag erst mal. Auch wenn ich selber immer dazu neige, sehr emotionale Entscheidungen zu treffen. Deswegen Ratschläge von Psychologen immer so bisschen vorsichtig.
Speaker 2: Also Ingo, ich hätte da vielleicht noch einen Tipp, wie man dem entgegenwirkt, dem Konsum, eine kleine Wohnung haben. Also ich schaue mir ganz genau an, was hier reinpasst und ob dann noch die Babybadewanne wirklich einklappbar ist, sodass man sie irgendwo an eine Tür hängen kann und so weiter. Das ist ein ganz toller Ratgeber, vielleicht nicht zu viele Zimmer zu haben. Und ansonsten finde ich das grundsätzlich Schön, dass du das noch mal betont hast. Also mal lieber durchatmen, anstatt wie ein wildes Hühnchen rumzulaufen. Und doch verstehe ich diesen Sicherheitsaspekt schon. Das liegt aber auch... Jetzt kommen wieder so eigenen Erfahrungen. Ich als Kind hatte einen Unfall mit einem Kinderwagen, zusammengeklappt ist. Da gab es einen technischen Fehler. Und ich denke da schon auch dran. denke, ein paar Sachen sollten auch vielleicht dann... neu gekauft werden. das widerspricht sich alles. Das ist ja auch schon gesagt, ich mach das auch so im Kopf. Meine mentale Buchführung ist auch so ein bisschen, manche Sachen kosten mehr, macht man die anderen alle second hand und so weiter und so fort. Ich glaube, da muss man eine Balance finden. Ich finde es nur total gut, dass wir darüber gesprochen haben, was uns eigentlich antreibt und warum dieser Kaufrausch da so besteht. Ich habe am Anfang ja schon gesagt, irgendwas jetzt auch schon so ein bisschen. gesprochen, das Thema mentale Gesundheit. Man könnte jetzt denken, wie kommen wir jetzt von Kaufrausch zur mentalen Gesundheit? Aber ich glaube, das auch damit reinspielt, denn wir versuchen ja dem Baby, den Kindern sozusagen mit bestimmten Produkten ein gutes Leben zu machen. Und die Frage ist so, wie geht das noch? Können wir vielleicht auf andere Weise einwirken, dass Kinder eine gute Kindheit haben? Was würdest du da sagen? sind so deine Säulen, auf die du so baust, damit ... Kinder eine gute mentale Gesundheit haben, aber auch einfach jeder und jeder, der gerade zuhört und einfach sagt, ich würde ganz gerne daran arbeiten, dass ich mental gesund bin und bleibe. Die Antwort darauf erfährst du nächste Woche in Teil 2 mit Psychologe Prof. Dr. Benni Briesemeister. Führ also unbedingt wieder rein. Danke, dass du zugehört hast und toll, dass du ein Teil von How I Met My Manny bist. Wir hoffen, hat diese Folge gefallen. ⁓ keine Folge zu verpassen, klick einfach direkt auf den Abo-Klick. abonnieren Button auf Spotify, Deezer und Apple Podcasts. Für weitere Tipps und Tricks und Informationen, damit du dein Geld und dich besser kennenlernst, folge uns auf Instagram, Twitter, Facebook und LinkedIn. Dort kannst uns auch immer schreiben, falls du Fragen, Feedback oder Themenwünsche hast. How I Make My Money wird gesponsert von der MyVac Finanzakademie. Spannende Online-Kurse für deine finanzielle Zukunft zu ETFs, Immobilien und Altersvorsorge. Natürlich gibt's für dich Rabatt. Schau dafür einfach in die Show Notes. Bis zum nächsten Mal im Monday. Wir freuen uns schon.