Der Finanzpodcast für Anfänger
Speaker 1: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. In diesem zweiten Teil unserer ersten ETF-Folge sprechen Inge und ich über Schwankungen und Risiken, nachhaltige ETFs und über die Frage, was passieren würde, wenn wir uns entscheiden würden, gar nicht zu investieren. Viel Spaß. Okay. Und wenn wir jetzt dabei bleiben bei diesen 1600 Unternehmen, hat man dann in einem ETF auch wirklich 1600 Türklinken, wenn man das wieder so bildlich sehen will, oder hat man ... Noch weniger, das frage ich mich. Ist es wirklich die gleiche Größe wie eine Aktie oder ist es weniger?
Speaker 2: Was meinst du genau mit Größe, also die Masse der Unternehmen?
Speaker 1: Nee, also eine Aktie. Wenn man zum Beispiel sagt, haben, also in MSCI World sind also 1.600 Unternehmen und da nehmen wir jetzt irgendwie eine große Firma und davon möchte ich eine Aktie haben und kaufe damit in Anführungszeichen eine Türklinke oder weiß ich nicht, vielleicht sogar.
Speaker 2: Du bist bei den einzelnen Unternehmen, ich glaube, dann habe ich es richtig verstanden, du bist natürlich immer nur bruchteilhaft daran beteiligt. Also wenn du jetzt 100 Euro in die Hand nimmst und eine Apple-Aktie kaufst, dann hast du prozentual mehr Türklinken. Da wirst du wahrscheinlich nicht mal eine haben, aber nehmen wir mal an, du hättest also mehr Türklinken in dem Beispiel, als wenn du jetzt in einen ETF mit 1600 Unternehmen investierst, wo Apple einen kleinen Teil ausmacht. Dann hast du halt nur Ja, ein Zentimeter von der Tür klingelt im Endeffekt.
Speaker 1: Okay, genau, das wollte ich wissen. Das hat ihr wieder vor, ohne Nachteile. Also je nachdem, in was ich glaube, das haben wir auch darüber gesprochen, auch damals mit Michael. Aktien machen natürlich Sinn, wenn man an ein Unternehmen glaubt und dann
Speaker 2: Genau, und da sind wir jetzt am Punkt. Glauben ... Das sagt man immer so schon, an der Börse tut man in der Kirche, Und wissen, und darauf basieren auch viele ETFs, ist halt besser. Da können wir mal so bisschen auf den Ursprung zurückkommen. Und ... die Ursprungstheorie kam von Louis Bachelier. Ich weiß nicht genau, wie man ihn ausspricht. Der hat um 1900 angefangen, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Also schon um 1900 ist die ... Idee von ETFs entstanden.
Speaker 1: Ich dachte, es wäre relativ neu, muss ich sagen.
Speaker 2: Ja, also, die ersten ETFs gibt's so ungefähr seit 1970 tatsächlich. Okay. Damals von State Street Global Advisors auf den Markt gebracht. Heute heißen die SPDR. Die, by the way, auch mittlerweile oder immer noch den größten ETF haben, mit 200 Milliarden drin. Aber aufgegriffen und verfeinert wurde das in den 50er-Jahren von Harry Markowitz. Der, vielleicht mal BWL studiert oder VWL, dem wird er was sagen, weil er nämlich auch einen Nobelpreis bekommen hat.
Speaker 1: Müsste ich als BWL-Munster
Speaker 2: Das kommt doch. du könntest deine BWL-Freunde fragen. Nee, und der hat einen Nobelpreis für die moderne Portfolietheorie bekommen. Das ist ein anderes Thema. Aber im Endeffekt soll der Vorteil, und deswegen komme ich da jetzt drauf und erzähle die Historie kurz, soll der Vorteil von ETFs sein oder von der breiten Streuung, als Stichwort Diversifikation, dass du eine gleiche Rendite machst bei weniger Risiko. Ja, das bedeutet ...
Speaker 1: Ich mach das Quiz.
Speaker 2: dass du durch dieses breite Streuen, und das ist auch ein großer Vorteil bei ETFs, dass du die Rendite am breiten Markt mitnimmst. Also den Gewinn? Genau. Bei weniger Risiko. Und ich mein, wer hat das nicht gern? Stell dir vor, du bist im Casino und du spielst Roulette. Und du kannst sagen, ich hab eben nicht mehr nur rot und schwarz und grün, sondern ... Stell dir vor, du kannst Grün schon mal eliminieren. Dann hättest du schon mal eine höhere Wahrscheinlichkeit. aber, und das ist quasi der Trick an der ganzen Sache, das geht im Casino nicht, bei aber höheren Gewinnschancen gleichzeitig.
Speaker 1: klingt zu perfekt wieder, wahr zu sein.
Speaker 2: Ja, aber das ist tatsächlich so die Macht, eben diese breite Streuung hat, dass du bei gleichbleibender Rendite geringeres Risiko hast.
Speaker 1: Weil man eben so viele investiert. Weil man in den MSCI World als also ein ETF des MSCI Worlds kaufen würde. Weil ich dann in 1600 Unternehmen gleichzeitig investieren würde.
Speaker 2: Genau, weil du im Endeffekt ja die breite Weltwirtschaft abbildest. Also wir haben Bevölkerungswachstum, wir haben technologischen Fortschritt, das sorgt für Wachstum bei Unternehmen. Und das ist quasi eine pauschale Rendite, es am Markt gibt. Man spricht da auch von Marktrendite, die so zwischen 7 bis 9 Prozent liegt, historisch. Die liegt da auf der Straße.
Speaker 1: Was heißt es pro Jahr oder?
Speaker 2: Pro Jahr. Mhm. Sieben bis neun. schlecht. Pro Jahr. Natürlich mit Schwankungen. Da müssen wir drauf kommen. Das ist das Thema Risiko. Aber an sich liegt die da. Jeder kann sie sich abholen. Und ich kann es halt ... Aber es gibt gewisse Risiken. So. Und wenn ich jetzt halt nur drei Unternehmen habe, dann kann ich Glück haben, dass sie die Rendite auch machen. Die können mehr machen, die auch weniger. Aber je mehr halt habe, je mehr Unternehmen ich habe, desto ... Mehr komme ich an diesen Mittelwert von 7 bis 9 Prozent. Also 10.000 Unternehmen jetzt nicht, irgendwann ist auch Schluss. Aber wenn ich quasi einen Querschnitt aller Unternehmen weltweit habe, dann kann ich diese Rendite ganz gut abbilden, hab aber gleichzeitig weniger Risiko. Und das ist eben der große Vorteil Diversifikation und dadurch gleiche Rendite bei weniger Risiko von ETFs.
Speaker 1: Klappt das auch, wenn ich jetzt sagen würde, ich möchte aber gar nicht in alle Unternehmen investieren, sondern eben nur in nachhaltige, dann hat man vermutlich viel weniger Auswahl. Klappt das trotzdem mit der Rendite?
Speaker 2: Ja, also es kommt immer drauf an. Man sollte nicht filtern nach Branchen oder nicht nach speziellen Ländern oder Regionen. Also was ich häufig höre ist, ja, Amerika mit Trump, das will ich nicht wählen. Oder nicht kaufen. Oder UK mit Brexit, das ist mir zu unsicher. Ja, aber wer weiß das schon, wie es sich in Zukunft entwickelt. meine, Amerika ist das beste Beispiel. Die Börse hat eine super Rendite gemacht in der Trump-Zeit. Das sind so persönliche Bewertungen, das sind auch psychologische Fehler an der Stelle einfach. Und auf das Thema Nachhaltigkeit zu kommen, ist es tatsächlich so, dass man dort nicht nach speziellen Branchen, Rohstoffen, Ländern oder Regionen filtern sollte, sondern eher schauen sollte, und da gibt es halt spezielle ETFs wieder, die Indexe, Indizes abbilden, die halt sagen, okay, wir filtern nach ESG-Kriterien, also Umwelt, Soziales, Unternehmensführung. Wir filtern nach Geschäftsfeldern. Wir wollen keine Unternehmen haben, die viel Umsatz mit Pornografie, Alkohol, Tabak oder genetisch verhinderten Organismen machen, zum Beispiel. Und und und. Da kann man schon filtern. Und wenn man das eben nicht regional unterteilt, darauf will ich eigentlich hinaus, dann kann man eine ähnliche Rendite machen, aktuell sogar leicht besser als mit dem normalen MSCI World. Und man hat auch ähnliche Schwankungen, tatsächlich einen Ticken mehr. Weil wenn man zum Beispiel so einen eng gefilterten, nachhaltigen ETF nimmt, das heißt dann SRI, ist eine Filtermethode, Social Responsible Investment, dann hat man statt 1.600 Unternehmen noch 400 Unternehmen drin, was aber immer noch ausreichend ist. Es ist natürlich ein höheres Risiko, hoffentlich hast du das jetzt auch schon verstanden, aber es sind immer noch mehr als ein aktiv gemäßigter Fonds, der 30 bis 50 im Schnitt hat. Also das darf man immer nicht verkennen.
Speaker 1: Okay, interessant. Das heißt, wenn ich die nachhaltige Variante wähle, dann geht es mir besser, aber ich gehe ein höheres Risiko ein und das ist ja auch das Stichwort. Lass uns mal genau über die Risiken vielleicht reden. Du meintest gerade, die Schwankungen sind die gleichen oder können extremer sein bei nachhaltigen ETFs?
Speaker 2: Zum Beispiel natürlich generell bei ETFs. Also ich meine, mit einem ETF machst du immer die Bewegung mit, die der Index macht. Im Endeffekt der Markt. Wenn es 50 % nach unten geht, machst du 50 % nach unten mit. Geht es 50 % nach oben, machst du 50 % nach oben mit.
Speaker 1: Mhm. Und der Markt haben wir gelernt, sind wir, weil wir investieren. Unter anderem ... Oder ... Ah, auch ... Das heißt, weil ich grade nicht investiere, mach ich auch mit.
Speaker 2: Ohne Sch... Ja, also wenn du dich jetzt entscheidest, Apple-Aktie zu kaufen oder nicht zu kaufen, ist das ja eine Entscheidung. Wenn viele eine Entscheidung treffen, ich will eine Apple-Aktie nicht kaufen und gleich hat sich kommen Leute auf die Idee, die zu verkaufen. Na ja, wenn ich nur verkaufen will und keinen neuen Käufer finde, dann sinkt der Preis.
Speaker 1: Okay. Find ich ne gute Erkenntnis, ich sagen. Simpel, aber sehr gut. ist ja auch ne Motivation. Wäre für mich eine Motivation zu sagen, ich möchte Teil des Systemstyles sein, denn wenn ich nichts mache, mach ich eigentlich auch mit.
Speaker 2: Ja, das stimmt. Tatsächlich. Also, wird mir gerade auch so bewusst, ehrlich zu sein. Aber ja, es ist tatsächlich so, auch wenn ich keine Entscheidung treffe, bin ich schon automatisch Teil des Systems.
Speaker 1: Okay, kommen wir also jetzt zur Endspannung.
Speaker 2: Ja, genau. Also grundsätzlich, die Risiken bei nachhaltigen ETFs vor allem sind halt, dass man geringer diversifiziert. Ja, das ist auf jeden Fall so. Ansonsten gibt's jetzt, was ich kenne, keine weiteren wissenschaftlich belegbaren Gründe, warum jetzt ein nachhaltiger ETF außer der Diversifikation jetzt risikoreicher ist als ein Also es kommt natürlich immer auf den ETF an, das muss man dazu sagen. Wir reden jetzt sehr pauschal über nachhaltige ETFs. Da gibt es zig Unterkategorien. Es gibt auch nachhaltige Branchen-ETFs. Da machen wir mal ein Beispiel. Clean Energy, saubere Energien, wo ich speziell auf Wasser, Wasserstoff, Wasserkraft, Solar, Wind setze. Und stellen wir uns mal vor, morgen wird die ganze Welt sagen, screw it, Klimawandel gibt es nicht. Und alle Förderungen würden abgesägt werden. Naja, dann kann man sich vorstellen, was mit diesen Unternehmen passiert, die jetzt stark davon leben, dass man energieeffizient bauen möchte, dass man erneuerbare Energien fördert. Wasserstoff ist ja in alle Munde, Elektroautos, also was passiert mit Tesla dann? Das kann man sich, glaube ich, ausmalen. Das heißt, wenn man so auf spezielle Themen setzt, dann ist das deutlich schwankungsanfälliger. Also da ist es mir wichtig, nochmal zu unterscheiden, weil dann da eben auch die Risiken, die man aushalten muss, größer sind. Also man braucht einen längeren Atem, man muss ... mehr Verlust oder mehr Wertminderung zwischenzeitlich mal ertragen können. Und das ist so das Stichwort.
Speaker 1: Okay, das ist zum Festhalten für mich jetzt. Es macht nicht Sinn, in eine Branche zu investieren, sondern auch da eben breit strollen und diversifizieren. Bezüglich Risiko finde ich das trotzdem gerade sehr amüsant, dass wir natürlich über die Risiken von Aktien gesprochen haben. Mehr mit Herrn Prof. Dr. Halbmund-Weitz als mit dir und Michael in den anderen zwei Folgen. Wenn man sich das jetzt mal vergleicht, sagen wir, ich würde in einen ETF investieren, der 400 Unternehmen enthält. dann ist es doch unglaublich viel weniger, oder sagen wir so, ist viel risikoärmer, als wenn ich in ein paar Aktien investieren würde.
Speaker 2: Zeit.
Speaker 1: Also das muss man ja nochmal herausstellen, wie groß der Unterschied ist.
Speaker 2: Er ist richtig groß. Nichtsdestotrotz, und das darf man nicht verkennen, ist ein ETF nicht risikoarm. Also wenn du ... Es ist jetzt deswegen kein Tagesgeldkonto oder ein Girokonto, Sondern, ähm, wenn ich jetzt Worüber wir gerade sprechen, wir sprechen über Aktien-ETFs. Und Aktien-ETFs, können gut und gerne mal um 50 bis 70 Prozent sich im Wert mindern für eine gewisse Phase. Okay. dann muss man sich ... Und das sind aber generelle Risiken. Das sind Risiken ... die im Endeffekt bei uns in der Psyche liegen, in dem, wir wieder mit Geld erzogen wurden, kann ich das aushalten? Ja, also was mache ich daraus?
Speaker 1: Also verkaufe ich sofort oder lasse ich es trotzdem liegen?
Speaker 2: Genau, halte ich das durch. Also, wenn ich 50.000 Euro angelegt habe und dann 50 Prozent weniger habe, sind das dann für mich 50 Prozent, sind das 25.000 Euro. Und es jängt mir, Alter, 25.000 Euro, so viel habe ich in meinem Studium in zwei Jahren nicht gehabt. das ist für mich ein Kleinwagen. Oder mein Vater hat schon mal so viel Geld verloren. Das sind ja alles Dinge, die dann in einem vorgehen können.
Speaker 1: Witzig.
Speaker 2: Und was ich auch immer feststelle ... ... von manchen, ich habe ja auch viel mit ... Money Pennies zu tun, von Natascha von ... Money Penny. Und ... ... was man immer liest ist, du kannst mit so einem ETF, ... wie einem MSJ World ETF über ... ... ich glaube der längste Zeitraum, hat der Herr ... Walz glaube ich auch erwähnt, ... sind 13 Jahre. Das heißt, wenn du so ein MSJ World ETF hast ... und ... 50 bis 55 % Wertminderung zwischendurch hattest. Wenn du es 13 Jahre durchhältst, gab es keinen Zeitraum, wo du im Minus gelandet bist. Du bist im Worst Case plusminus null rausgekommen. Ist ja eigentlich erst mal ganz schön, wo man weiß, okay, wenn ich so lange durchhalte, na ja, dann kann ich schon mal keinen Verlust machen. Das ist so safe. Da kann man Haken dran machen. bisher in den letzten 200 Jahren Kapitalmarkthistorie so. Aber ich baue es mal ⁓ Wenn ich in den Brunnen falle und ich weiß, ich komme wieder raus, spätestens nach 13 Jahren, ist ja die Frage ... Wie viel Licht brauche ich unten, damit ich nicht verrückt werde? Sprich, wie tief kann ich denn fallen und wie lange kann ich da unten bleiben, bis ich sage, wir nehmen mal an, es gibt einen Notfallknopf, ich kann mich wieder rausholen lassen, aber dann ist alles oder ist ein Großteil weg. Und das ist ja genau die Frage, wie lange kann ich mich da unten im Dunkeln aufhalten oder wie viel Licht muss ich noch sehen am Ende des Tunnels?
Speaker 1: DTFs beziehungsweise
Speaker 2: Auf die ETF bezogen, kann ich minus 50 Prozent aushalten oder halte nur minus 25 Prozent?
Speaker 1: Ja, auch was du gesagt hast mit dem Licht. Also wenn ich einen ETF jetzt habe und ich sehe die ganze Zeit, okay, da kommt gar keine Rendite raus, habe ich wirklich Lust, den Zehnjahre zu halten oder 13.
Speaker 2: Genau. Und kann ich das auch? Kenn ich das auch? Bin ich so? Das sind ganz andere Fragen. Und das ist das hauptsächlich Risiko. Das Risiko liegt nicht bei den ETFs. Das Risiko liegt an dir und mir. Am Mensch.
Speaker 1: Ja, okay, aber ich will doch nicht in ETF investieren, ohne Gewinn
Speaker 2: Aber Gewinn gibt's nur mit Risiko.
Speaker 1: Mit Risiko bedeutet aber auch eben solchen Spankungen, dass ich keinen Plus sehe.
Speaker 2: Genau, dass du für eine gewisse Zeit keinen Plus siehst.
Speaker 1: Okay, das heißt, man muss Vertrauen haben, dass es irgendwann hochgeht und wenn es erst nach 25 Jahren ist.
Speaker 2: Ja, 25 Jahre gibt's nicht. Also es gibt 13 Jahre. Wenn man in Aktien ETFs wie so ein MSA World investiert, das ist bei ETFs mit einer der risikoreisten Varianten. Immer noch deutlich risikärer als eine Einzelaktie, aber eine risikoreiche Variante.
Speaker 1: Kannst uns mal ganz kurz mit den 25 Jahren erklären, warum das nicht geht? Also nach 13 Jahren passiert was?
Speaker 2: Nach 13 Jahren, also das ist das ist Historie, ja? Also, diesen diesen MSCI World ... Die ETFs gibt's noch nicht so lange. Aber den Index ... Ja, wie den DAX. DAX-ETFs gibt's auch noch nicht so lange. Aber den Index, den DAX, den gibt's ja schon seit 1.100, weiß ich nicht, 72 oder so. Und den MSCI World ähnlich. Das heißt, ich kann für ... ich kann auf einen sehr langen Zeitraum schauen und mir anschauen, was wäre denn mein worst case gewesen? In Amerika? bei so einem S &P 500, das sind die größten 500 amerikanische Unternehmen, ... kann ich das teilweise bis 1900 zurückverfolgen. Und dort sehe ich halt, dass ich ... ... über 10 bis 12 Jahre, ... egal welchen Zeitraum ich nehme, ... ob ich 1960 bis 1959, ... ... bis 1969, ... ob ich von 1975 bis 1984, von 1990 bis 1999, ... also immer so 10 Jahreszeiträume, ... ... sehe ich, dass ich Im Worst Case, in dem Beispiel von MSCI World maximal 13 Jahre gebraucht hätte, um wieder auf plus minus null zu kommen. Mit der Einstellung muss ich reingehen, dass ich im Zweifel mal eine Durststrecke habe von 13 Jahren. Dafür werde ich aber belohnt. Wenn ich das also länger durchhalte ... Nehmen wir an, wir würden noch sieben Jahre dazurechnen, wir sind overall bei 20. Dann würde meine durchschnittliche Rendite, je nach Zeitraum, das schwankt natürlich auch, aber trotzdem bei sechs, sieben Prozent oder 8, 9 legen, je nachdem.
Speaker 1: Aber das meinte ich ja mit dem 25, dass man es länger liegen kann.
Speaker 2: Genau, dann wirst du belohnt. Also, auf 25 Jahre, wenn du jetzt anlegst und dir ein ETF kaufst, die nächsten 25 Jahre, wirst du immer mit Plus rausgehen. meine, es wären so vier bis fünf Prozent im Minimum pro Jahr. Und das besser als jedes Tagesgeld und besser ... als viele andere Anlagen.
Speaker 1: Also wir schließen aus, dass ich jetzt einen EJF anfange, damit ich nächstes Jahr ganz coole Weihnachtsgeschenke kaufen kann.
Speaker 2: Ja, das ist dafür nicht die richtige Anlage. Das ist vollkommen richtig. noch mal darauf einzugehen, vielleicht ist das so, was ich häufig beobachte. Wir haben es ja mal bei den Anlageinstrumenten, die es so gibt, ETFs. Was viele nicht verstehen, es gibt auch verschiedene Arten von ETFs. Es gibt Aktien-ETFs, das haben wir gerade besprochen, das kennen viele. MSCI World oder auch für dich Schwellenländer, Emergent Markets. Es gibt aber auch Anleihen-ETFs, die je nachdem, wie man sie aufbaut oder welche ETFs man kauft, risikoärmer sind. Es gibt auch in Anführungszeichen Immobilien-ETFs, sogenannte REITs. Also, das sind eigentlich Aktien-ETFs, die aber nur Immobilienunternehmen kaufen, die schwankungsärmer sind. Oder es gibt Gold-ETFs. Das sind keine wirklichen ETFs. Das nennt sich dann nicht Exchange Traded Funds. Das heißt der ETF, Exchange Traded Fund. Sondern es sind Exchange Traded Commodities. Rohstoffe, dem Fall Gold, zum Beispiel Bitcoins gibt es auch neuerdings. Das auch ein ETC. Also das sind auch alles Formen von Börsen gehandelten Indexfonds im Endeffekt, die es dort auf der Welt gibt und das ist nicht nur Aktienfonds. Und wenn man jetzt sagt, ich möchte gar nicht so viel Verlust aushalten, ich möchte, ich will jetzt Eigenkapital sparen für meine Immobilie oder Ich will eine Weltreise machen in drei, vier Jahren. Dann kann ich nicht so viel Risiko gehen. Alles andere wird zocken. Dann kann ich nicht nur ein MSI Word nehmen. Da muss ich halt mir andere Anlageklassen raussuchen, ... die weniger schwanken ... ... wie ein Airbag beim Auto im Endeffekt. Also ich kann nicht nur Vollgas geben, ... sondern ich muss auch mal überlegen, ... wenn ich in eine Kurve fahre, ... wie bremse ich denn wieder? Und wenn es dann mal crasht und dann bisschen holprig wird, dann ist es halt ganz gut, ... ein bisschen Federung zu haben und ein Airbag. Und dann kann ich halt nicht nur Aktien ETFs nehmen, sondern muss auch noch andere Varianten mit dem Petto haben.
Speaker 1: Das heißt, es ist doch möglich, kürzeren Zeitraum zu wählen, indem man investiert, aber dann muss man sich anders aufstellen.
Speaker 2: Genau, dann ist es nicht mehr ganz so einfach. Dann kann man nicht nur ein MSC World nehmen, sondern muss auch noch andere Dinge mit hinzuziehen. Rein technisch gesehen, das hat nichts mit der Psychologie zu tun. auch wenn ich 50 Jahre lang Anlagezeitraum hab, das war dieses Brunnenbeispiel, auch wenn ich 50 Jahre Anlagezeitraum hab, aber sage, ich bin totaler Schisser ... oder Schisserin, dann heißt das nicht, dass ich nur ein MSC World nehmen kann. Weil wenn ich diese 50 %-Verlust nicht aushalte ... ... oder selbst wenn ich sie aushalte, mich mega unwohl fühle und nicht mehr schlafen kann, dann ist das keine Geldanlage, die Spaß macht und die einen glücklich macht.
Speaker 1: Das heißt, ist ganz gut, dass wir jetzt über ETFs sprechen, denn über diese ganzen anderen, also Anleihen, Rohstoff, etc., darüber reden wir ja noch in einzelnen Folgen. Das heißt, es ist aber jetzt schon mal ein gutes Grundgerüst zu besprechen und dann kann man bei jeder anderen Folge nochmal darauf eingehen, was jetzt da für ETFs zugibt.
Speaker 2: Ja, können wir sehr gerne machen.
Speaker 1: Gibt es denn auch ETFs, die das mischen, also die zum Beispiel jetzt sagen so, Gold, Aktien und so weiter in einem oder gibt es immer nur getrennte Branchen? Niemals nicht Branchen, sondern...
Speaker 2: Nee. Ja, immer nur getrennte Anlage. Ja, also meines Wissens nach gibt es die nicht. Also es gibt keine ... Das werden ja ... Also in der aktiven Welt heißt das Mischfonds. Und was ich kenne, sind quasi ETF-Dachfonds. Das wird jetzt bisschen kompliziert, aber stellen wir uns mal vor, wir hätten ein Haus mit vier Säulen. Ja? Und jede Säule
Speaker 1: Ja, genau.
Speaker 2: ist eine andere Anlageklasse. Nehmen wir mal Aktien, Anleihen, Cash und Gold. So. Ein ETF ist quasi eine Säule. Und jetzt kann ich aber sagen, ich hab ein Dach drüber gebaut, das alle vier Säulen vereint. Und auch noch je nach Marktlage vielleicht die Säulen unterschiedlich groß werden lässt oder kleiner werden lässt. Das ist dann ein ETF-Dachfonds. Aber auch wenn der ETF-Dachfonds heißt ... ist es an sich kein natürlicher ETF mehr, sondern ein aktiv gemanagter Fond, der vielleicht einfach nur sehr günstig ist. Also so ein Beispiel, was man mal kennt, was tatsächlich ein gutes Mittel ist, ist der Arero. Das ist so ein Fond, der quasi alles vereint. Aber es ist eben per se kein ETF in der klassischen Definition.
Speaker 1: Okay, das waren unglaublich viele Informationen zu ETFs in dieser Doppelfolge. Wir werden nicht aufhören, über ETFs zu reden. Ich glaube, es gibt noch einiges darüber zu erfahren. Oder hast du gerade noch was auf dem Herzen, Ingo? Du guckst gerade so weh, leid ich? Nein, wir können aufhören.
Speaker 2: Tiefen! Ja, also ich denke, das passt an der Stelle. Man kann immer noch mehr ins Detail gehen. Ich denke, das macht an späteren Stellen Sinn, was es damit auf sich hat. Ob ich jetzt, wenn ich so einen DAX abbilde, ob ich dann tatsächlich die Aktien kaufe oder ob ich mir jemanden suche, der die für mich kauft quasi. Und und und. Also da gibt's noch viele andere Dinge. Setze ich nur auf steigende Kurse? Kann ich auch auf fallende Kurse setzen mit ETFs und so weiter? Könnt ihr uns da draußen auch gerne mal in der Community ein bisschen Feedback geben, was euch noch dazu interessiert. Und du natürlich auch, Lena, klar, wenn da noch Fragen auftauchen, dann ...
Speaker 1: muss mich erst mal in der Colorado-Tüte hier hinsetzen und darüber nachdenken, was ich gerade gelernt habe. Das war sehr spannend. Ich muss schon sagen, mein Bauchgefühl ist etwas besser bei ETFs als es bei Aktien war. Aber heißt ja nicht, dass ich nicht trotzdem, wie du es genannt hast, der Spielwiese auch mal Aktien ausprobieren kann.
Speaker 2: Ja, genau, man kann es ja auch mischen. Wichtig ist halt immer der Core einer Anlage. So sage ich das immer, aus ungefähr 80, also mindestens 80 Prozent ... ETFs bestehen, breit gestreut, gute Rendite bei geringerem Risiko. Und wenn ich dann in meiner Aktien-App oder GetCredits oder wie sie alle heißen, wenn ich dann meine Watchlist habe mit Aktien, die mir besonders gefallen, wo ich einfach dran glaube, hey, dann probier es aus, weil das Schöne daran ist. Man beschäftigt sich mit dem Kapitalmarkt. Und das ist ganz, ganz wichtig. Man sammelt Erfahrung, aber mit Verhältnismäßig wenig Geld zu seinem Gesamtvermögen. Und das ist wichtig, dass man da mit wenig Geld Erfahrung sammelt oder im Verhältnis auf jeden Fall prozentual und da nicht übertreibt, weil dann kommt sonst Stress auf, Angst, Panik. Und das ist eben das, was wir vermeiden wollen, auch in deiner Situation. Deswegen wäre ja so situativ und langsam vorgehen.
Speaker 1: Ja, ich habe ja von meinem Bauchgefühl gerade geredet. Was ist dein Bauchgefühl oder sagen wir auch deine Realität? Weil du bist schon großer Aktienfan, bist du trotzdem jemand, sagt, klar, das macht Sinn, in ETFs zu investieren?
Speaker 2: Total, total. Also, breit die Streute anzulegen, würde ich es jedem empfehlen. Und ich mache es selbst auch. Ich habe auch mal eine Spielwiese, die hat sich dann über die Zeit sehr vergrößert. Also ich kann sehr viel spielen gerade. Aber ich will für Dinge, die strikt geplant sind, wenn es mal einen Immobilienkauf gibt, Familie oder auch Altersvorsorge, da will ich halt nicht zocken. Und das ist mein Core. Und mein Chor ist bisschen geringer wahrscheinlich als das, ich gerade gesagt habe. Dafür bin ich halt auch Profi und denke, das ist auch nur eigenes Denken. Ich glaube nicht, dass ich größer bin oder, nee, größer ist der falsche, aber dass ich allwissend bin in dem Bereich. Das ist wie Sprichwörter vertauscht. Aber dass ich da allwissend bin, das ist so ein Hobby auch von mir und deswegen habe ich meinen Chor ein bisschen geringer gestaltet. Aber, und das ist noch mal wichtig zusammenfassend, auch ich investiere in ETFs.
Speaker 1: So oft hat man diese...
Speaker 2: Und es ist doch schön zu sehen, dass wenn ich in ETFs investiere, 7-8 % wenn ich so ein Aktien ETF mache, bekomme pro Jahr. Und wenn ich 7-8 % bekomme pro Jahr, dann verdoppel ich ungefähr alle 8 Jahre, 8-9 Jahre mein Kapital.
Speaker 1: Das klingt schön. Ich kann es nicht anders sagen. Danke Ingo. wir machen bald weiter mit ETFs. Wie wir damals in Folge 13 gelernt haben, ist ein ETF wie ein Anlagevehikel. Und wir reden ... bei Aktien und Anlagen und so weiter über Anlageklassen. Das heißt, wir werden noch weiter bisschen über das Anlagevehikel ETF reden und dann geht es weiter mit den Anlageklassen. Und ich bin auch jetzt schon gespannt, was Anleihen sind, damit ich vielleicht auch dann Anleihen ETFs kaufen kann irgendwann.
Speaker 2: Ja, ein schöner Mix. Du stehst ja auf die Colorado-Tüten und nicht nur auf die Gummibärchen.
Speaker 1: Ja, ich muss aufzugeben, finde einzelne dann vielleicht doch besser. Mal sehen, wie ich meine Spielwiese nachher
Speaker 2: Ein perfektes Beispiel fällt mir gerade ein. ist ja eben nicht nur, dass du dir dann eine Colorado-Tüte kaufst, sondern du kaufst ja auch noch... ein Celebrations Mix dazu oder so andere Dinge, wo auch noch wieder ganz viele verschiedene Dinge drin sind. Mir fällt gerade kein anderes Beispiel ein, aber Celebrations ist doch ein ganz schönes Beispiel mit ganz viel Mickey Way und Wix und allem drum und dran drin. Das wäre dann, wenn du dann ein Anleihen-ETF dazu kaufst und hast du einmal Celebrations und einmal Colorado und ja, was jetzt da sicherer ist, da fällt mir noch nichts zu ein, aber hey.
Speaker 1: Dazu kommen wir noch. Genau. Ja, dann danke fürs Zuhören, ihr alle da draußen und folgt uns gerne auf Instagram, Facebook, Twitter und LinkedIn. Und wir hören uns alle wieder am Money Manding. Tschüss, Tschüss Ingo.
Speaker 2: Tschüss, Lena!