How I met my money

How I met my money

Der Finanzpodcast für Anfänger

Transkript

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Speaker 1: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. Geld ist mir nicht wichtig oder auch macht mich Geld? Über solche Aussagen und Fragen reden wir heute ausführlich. Ich bin Lena Kronenberger, freie Journalistin und mir sitzt zumindest virtuell Ingo Schröder, Honorarberater und Finanzexperte gegenüber. Hallo Ingo. Hallo Lena, grüß dich und auch hallo an alle Zuhörerinnen und Zuhörer. Schön, dass ihr wieder eingeschaltet habt. Ja, das ist jetzt die zweite Folge von

Speaker 2: Glücklich!

Speaker 1: How I Met My Money. Und Ingo, heute tauchen wir tief. Wir schauen uns nämlich Finanzen von der psychologischen Seite her an. Ja, das heißt, wir machen sozusagen eine Reise in unsere Gefühlswelt. Für diese Reise haben wir eine besonders spannende Expertin zu Gast, die Finanzpsychologin Monika Müller. Hallo Frau Müller, schön, dass Sie hier sind.

Speaker 2: Ja hallo, ich freu mich auch.

Speaker 1: Hallo Monika, grüß dich, schön, dass du da bist. Frau Müller, sind Diplompsychologin, haben in den 80ern in Mainz Psychologie studiert. Nach dem Studium haben Sie zunächst in einer Suchtklinik gearbeitet, später als weiteren einer schulpsychologischen Beratungsstelle. Sie haben Ausbildungen in Paar- und Familientherapie, Traumatherapie sowie Supervision und Coaching absolviert. Heute sind Sie als Finanzpsychologin tätig und haben vor über 20 Jahren ihre eigene Firma in Wiesbaden gegründet, die FCM Finanzcoaching. Wie kam es denn dazu? Wie kam es dazu, dass Sie von der klassischen Psychologie zur Finanzpsychologie gekommen sind, Müller?

Speaker 2: Ja, danke für die Frage. Das ist sozusagen die Geburtsstory von meiner Firma und hat aber auch viel damit zu tun, dass ich als Beamtin gearbeitet habe und als Beamtin zwar eine tolle Aufgabe hatte, aber gemerkt habe, eigentlich würde ich gerne ein eigenes Unternehmen gründen. Und da war ich auf der Suche nach einer Idee Ende der 90er Jahre und dann war so dieser Börsenhype und der hat ab und zu mal an mein Ohr gespült, dass da Dinge gibt, Menschen falsch machen, wenn sie Finanzentscheidungen treffen. Und da haben die ein oder andere im Rat und im Fernsehtuber gesprochen. Und ich hatte vorher nie eine Bank von innen gesehen. Ich habe mich als Psychologin nie mit Finanzen, Finanzentscheidungen beschäftigt. Aber irgendwie ist das so an mein Ohr gedrungen. Und ich dachte, Mann, was Sie da erzählen, das ist ja spannend. Aber könnte man das vielleicht auch verbessern? Könnte man als Psychologe, als Coach, könnte man dazu beitragen, dass Menschen nicht nur erkennen, wenn sie Fehler machen, sondern auch vielleicht schon viel früher, nämlich dass sie gute Entscheidungen treffen können, wenn sie das ein oder andere berücksichtigen. Und das war so, ja, das ist irgendwie auf einem Schreibtisch gelandet, diese Idee. Und dann stand plötzlich auf einem leeren Platt, stand das Wort Finanzcoaching. Die alten Sachen, die ich gemacht habe, also Psychologie und Coaching und dieses neue verbunden und da war auch so der Moment, wo ich dachte, das ist eine Unternehmensidee, für die es sich lohnt, alles hinter mir zu lassen.

Speaker 1: Ja, das ist Ja und dieses Finanzcoaching geben sie wirklich für Privatpersonen, aber auch eben für Finanzberater, ist das richtig?

Speaker 2: Also ein bisschen umgekehrt. habe mich dann am Anfang darüber so bisschen überlegt, für wen könnte das alles von Vorteil sein. Und natürlich ist unser oder mein Ziel am Ende, dass ganz viele Menschen, Privatmenschen, aber auch Unternehmer davon profitieren. Da das aber sehr unik ist und sehr wenige Psychologen sich diesem Thema gewidmet haben, habe ich eigentlich von Anfang an überlegt, okay, ich werde wahrscheinlich hauptsächlich mit Profis arbeiten, also Portfolio-Managern, Händlern. denen ich helfen kann, eigenen Entscheidungen besser zu treffen, sodass sie das Geld, das sie für ihre Kunden verwalten oder eben ihre Kunden da auch unterstützen, dass es besser wird. Und auf der anderen Seite diejenigen, andere bei ihren Finanzentscheidungen begleiten. Und ⁓ das Begleiten von Menschen bei Finanzentscheidungen durch Finanzberatung besser zu verstehen, was ich ja von meinem Fach her gar nicht kennengelernt habe, habe ich mich anfangs entschieden, ja, ich werde auch Coaching jedes Jahr so zwei, drei Coachingprozesse mit Privatkunden machen, sodass ich diese Seite gut verstehe. was den Menschen auf der Straße, was jeden, von jung bis alt, von vermögend bis weniger vermögend beschäftigt, wenn es Entscheidungen geht, das war mir wichtig, dass ich das eben immer im Auge behalte und deshalb mache ich das bis heute so.

Speaker 1: Das heißt, ich könnte jetzt einfach zu Ihnen kommen und ein Seminar bei Ihnen belegen.

Speaker 2: Sie könnten zum Beispiel das Seminar Persönliches Wachstum, Erfolg und Geld belegen. Und da drin entstehen dann ganz tolle Impulse. Und dann kann man weiter im Coaching machen oder man ist selber ein Stück weiter. ja, zu weiteren Impulsen, da drin vielleicht auch eine Rolle spielen, kommen wir ja noch. Aber das war so die Grundidee, dass ich dachte, wenn ich so was ganz Neues starte, wenn ich ganz viele Menschen erreichen will, ist es wahrscheinlich besser, ich mache das so in so einem Multiplikatoren-Idee, dass ich diejenigen erreiche, die jetzt schon mit anderen Menschen zu Finanzentscheidungen arbeiten, als dass wir oder ich alleine zu dem Thema mit Privatkunden arbeite.

Speaker 1: Ja, und Ingo, du hast ja eben Monika gesagt und gar nicht Frau Müller. heißt, Ingo, du kennst Frau Müller schon etwas länger als ich sie kenne, denn du hast bei ihr eine Finanzcoach-Ausbildung wirklich gemacht. Du hast aber damals wirklich auch schon als Honorarberater gearbeitet, oder? Genau, ja, genau, richtig. Und wie kam es dann dazu? Also warum hast du dann nochmal gesagt, okay, es macht total Sinn, jetzt nochmal irgendwie so eine Coaching-Ausbildung zu machen? Ja. Also ursprünglich kam es dazu, dass wir mit dem Kunden das Risiko passen zu ermitteln. Also welche Risikotragfähigkeit hat jemand, Behandlung zu treffen, ⁓ passende Behandlung zu treffen. Und das haben wir dann auch bei FCM gefunden. Wir haben das angewandt und als ich dann mal so eine Behandlung besucht hatte, damals noch Frau Müller, war es dann so, dass ich nach diesen Tagesabschiedungen

Speaker 2: versuchen ⁓ eine gute Geldanlage entschlossen und da haben wir nach ein paar Tool gesucht. Und so Tagesseminar bei Monika war was ich Seminar gemerkt habe,

Speaker 1: Was ist F-

Speaker 2: so einen krassen Effekt hat, wenn ich eine andere Führung mit dem Kunden mache und wenn ich viel mehr den Kunden spreche.

Speaker 1: Gesprächsfragen. und dass ich dadurch viel Zeit haben lassen kann und ich ruckizuck auf eben die Emotionen ging, wo ich dachte wow, also das ist schon krasser Effekt und dann lag tatsächlich einfach ein Flyer bei Monika Rommlos, das Thema Finanzcoaching ging und ich habe mir so gedacht, okay wie sieht die Finanzbranche in 10, 15, 20 Jahren aus? Wenn man also ein Auto zum selbst fahren bringen kann, dann kann man jemanden also

Speaker 2: die auf den war die Richtung Familie. und

Speaker 1: Finanzanlagen vermitteln, wirklich auch

Speaker 2: wo ist dann noch

Speaker 1: den Unterschied, den ich machen kann. Und ich glaube, dass der im Psychologischen ist, dass zumindest unsere Generation und alle, die noch älter sind, aber vielleicht auch jünger,

Speaker 2: ...logischen Bereich zu finden. ein bisschen ärgerlich, dass wenn es wirklich ⁓ tiefgründige Themen geht, die vielleicht

Speaker 1: vielleicht auch wenn man es noch gar nicht weiß, gar nicht mit Geld zu tun haben. Wenn man da Hilfe braucht, sucht man sich glaube ich keinen Roboter. Das hat mich dazu bewogen, im Endeffekt diese. Ja, jetzt machst du mich ziemlich neugierig und wahrscheinlich jetzt hoffentlich die Hörerinnen und Hörer auch. Da werden wir wahrscheinlich noch viel erfahren heute, was du jetzt schon weißt und ich.

Speaker 2: sondern man will noch den Menschen haben und die Ausbildung zu machen.

Speaker 1: Leider noch nicht, aber bald. Frau Müller, wir hatten ja ein kurzes Vorgespräch zu dieser Podcast-Folge und ich muss sagen, Sie haben mich da auf eine wahnsinnig tolle Idee gebracht, und zwar ein Logbuch anzulegen. Also eine Art Notizbuch, das jede Hörerin, jeder Hörer und eben auch ich zu Hause hat. genau, da notiere ich jetzt sozusagen das neue Wissen, auch die Erkenntnisse, die wir vielleicht heute in dieser Podcast-Folge bekommen werden. Und ja, das heißt, das möchte ich erstmal sagen, vielen Dank für diese tolle Idee. Warum würden Sie denn sagen, ist es genau richtig, dass wir uns gerade jetzt am Anfang des Finanzpodcasts die psychologische Perspektive ansehen?

Speaker 2: Ja, erstmal vielen Dank. Sie haben den Impuls sozusagen, den klassischen Coaching-Impuls der Selbstreflexion so ganz schnell aufgenommen. war auch sehr naheliegend, glaube ich, in unserem Gespräch, dass wenn der Ingo und wir jetzt mit diesem Podcast Menschen, Hörerinnen und Hörer dazu bringen möchten, sich selbst mit dem Thema zu beschäftigen, dass das ganz viel Spaß machen kann, zu sehen, was habe ich gedacht am Anfang? Als ich anfing, vielleicht der Podcast zuzuhören, und wie hat sich mein Denken über das Thema und über das, ich weiß, aber was ich auch über mich denke, verenglert? Und warum Psychologie am Anfang? Gut, der Ingo hat es gesagt, wir kennen uns jetzt intensiv, wir haben die Ausbildung miteinander erlebt. Und alle Kollegen, die diese Ausbildung machen, spüren so deutlich, wie hilfreich das ist, wenn wir kennen und verstehen, dass alle Entscheidungen, wir treffen. Und natürlich auch die Finanzentscheidungen. Immer auf dem Hintergrund unserer eigenen Persönlichkeit getroffen werden. Wir sind nicht im luftleeren Raum. Wir nehmen keine Zahlen, Daten, Fakten und sagen ja oder nein. Sondern wir haben unsere ganz individuellen Muster mit Geld und Risiko. Wir haben Erfahrungen und das ist unser eigenes Navigationssystem. Und ob wir das bewusst haben oder nicht, das steuert uns. Und deshalb glaube ich, ist es toll, wenn die Menschen, jetzt den Podcast hören, einsteigen, mit dem Blick auch auf sich selber, erste Entdeckungen machen können, ihr eigenes Navigationssystem besser verstehen, entdecken, immer mehr davon entdecken. Und dann das, was man auch als Wissen noch anreichern kann, was man verstehen muss, gute Entscheidungen auch selbstständig treffen zu können oder im Coaching dann treffen zu können. Das kann man dann viel besser andocken und es wird wirksamer. weil man das, wenn man das mit seiner Persönlichkeit zusammenbringt, auch eher anwendet. Ansonsten ist es Schall und Rauch. Man hört was, man liest was und es ist weg. Und wenn wir diese Brücke haben von der eigenen Person und wie Geld in uns wirkt und Risiko, wie wichtig es für uns ist, damit gut umgehen zu können, dann wird auch alles, was danach folgt, viel größere Wirkung entfalten können. Ich kann das aus eigener

Speaker 1: sich sehr gut bestätigen. Also ich weiß noch, wie wir zusammensaßen und wie es mir nach manchen Coachingseminaren vier bis sechs Wochen schlecht ging. das klingt jetzt so schlecht im positiven Sinne, weil sich bei mir etwas bewegt hat. Innerlich in der Identität, wo sich Dinge neu ordnen konnten, wo ich gedacht habe, krass, dass das über Geld blind ist, man vorher durch die Welt gelaufen. Du hast ja ziemlich viel gemacht mit Geld.

Speaker 2: funktioniert also wie

Speaker 1: Ja, das ist ja immer Beschäftigung mit dem Thema. das ist abartig gewesen und beeindruckend zugleich, was man damit erreichen konnte. ja, da dürft ihr noch gespannt sein. Ja, also ich meine, Frau Müller, Sie haben gerade gesagt, wie Geld in einem wirkt, so oder so ähnlich haben Sie es gerade ausgedrückt. Kann man dann trotzdem nicht zu Tendenzen feststellen? Also ich weiß nicht, wenn man aus einem bestimmten Milieu kommt, wenn man vielleicht mit sehr viel Geld aufgewachsen ist, mit sehr wenig Geld oder würden Sie wirklich sagen? Das ist wirklich ganz individuell, je nachdem wie man sozusagen tickt.

Speaker 2: Also ich arbeite jetzt 20 Jahre in dem Bereich und sehr intensiv seit 10, 15 Jahren, dank, den muss ich auch hier mal erwähnen, unserem Kollegen Peter König, der auch dieses Thema eigentlich aus der Trophen gehoben hat. Und wenn man das so lange macht und mit so vielen Menschen ihre Finanzentscheidungen oder auch Lebensentscheidungen anguckt, sind die Kategorien oder Typen oder was auch immer man an Allemiliös finden kann. Keine Orientierung mehr, weil da sitzt ein Mensch vor mir oder mehrere in der Gruppe und jeder hat eine eigene Geschichte mit Geld, die so spannend und auch so unterschiedlich ist wie der Fingerabdruck, den wir haben. wenn wir uns dem schneller nähern können und dahingucken, was sind da für Muster und... Wie können wir die aber jetzt auch in Bewegung bringen, wie der Ingo gesagt hat? Da bleibt es dann nicht mehr bei dem Fingerabdruck, sondern der kann sich auch weiterentwickeln. Dann ist es am Ende ziemlich wurscht, sage ich mal so. Wer da aus welchem Milieu sitzt, also das ist mich immer wieder ein Riesenspaß zu erleben, wenn Menschen aus ganz unterschiedlichen Milieus und Altersstufen und Vermögensklassen und was auch immer in so einer Gruppe sitzen und dann merken, wow, entweder ein anderer hat ja ein ganz ähnliches Thema, aber ähnliches heißt immer noch nicht gleich, und wir sind so individuell und so individuell geprägt, dass es Sinn macht, diese Muster anzugehen.

Speaker 1: Ja, sehr spannend. Wie wäre es denn mal, wenn wir uns vorstellen, ich sitze jetzt bei Ihnen im Seminar und vielleicht die Podcast-Hörerinnen und Hörer auch, was wäre denn, also wie würden Sie jetzt vorgehen? Wie kann ich denn auf meine Finanzgeschichte sozusagen, wie kann ich der auf die Spur kommen?

Speaker 2: Ja, ich würde sagen, ist jetzt gar kein so großer Unterschied zu anderen Geschichten, außer dass man eben zum Beispiel, und das können die Podcasts auch gerne machen, mal ihre eigene Geschichte mit Geld aufschreiben. Also keine Biografie von A bis Z, aber die Biografie, die Geschichte, die zum Beispiel damit beginnt, was war ihre erste Erfahrung mit Geld? Woran erinnern Sie sich? Wann sind Sie zum ersten Mal so intensiv mit Geld in Berührung gekommen? In der Regel als Kind natürlich. Sodass es heute noch in ihrer Erinnerung eine Erinnerung ist, die sie greifen können. Und das macht meistens ganz viel Sinn, da mal hinzugucken, hinzuspüren, was war da so der erste Erinnerungsspur. Dann auch eine ganz beliebte Frage, die sehr viel uns Möglichkeiten gibt, zu erforschen, was ist denn da mit uns sehr früh passiert? Haben Sie als Kind geklaut? Geklaut? Geklaut. Würde ich auch mal die Leser fragen. Kann jeder mal ganz im stillen Kämmerlein in sein Logbuch was reinlegen?

Speaker 1: Dann möchte ich sofort mal Ingo fragen. Ingo, hast du als Kind geklaut? Es ist mir nicht bewusst. Also so eminent kann es nicht gewesen sein. Ich habe für meine Cola-Flaschen immer gezahlt. daher. wüsste es nicht, Hast du geklaut, Lena?

Speaker 2: Ich... Sagen wir mal...

Speaker 1: Ich hab nicht geklaut, aber ich musste sofort an eine... Sie meinten ja, was war die erste Erfahrung mit Geld? musste ich sofort an irgendwie... Ich denke, es war D-Mark. Das weiß ich gerade gar nicht. Ich es waren zwei D-Mark oder zwei Euro. Da bin ich mir gerade sehr unsicher. Auf jeden Fall erinnere ich mich daran, dass ich irgendwie pro Woche zwei... was auch immer es war, bekomme, hab zwei D-Mark und dass ich das ganz toll fand. Da ich eine ganz konkrete Erinnerung auch mit meinem Vater im Auto. Ja. dass ich mich total gefreut habe, dass wieder eine Woche rum war oder so. also das ist sehr spannend. Also habe ich noch nie darüber nachgedacht, weil ich immer dachte sozusagen, und jetzt können Sie mich korrigieren, Frau Müller, ich dachte, dass, also als ich darüber nachgedacht habe, jetzt auch natürlich für den Podcast, habe ich mich an meine ersten Sachen im Studium erinnert. die erste große Erfahrung war, oder die erste schreckliche Erfahrung war, ich schaue auf mein Konto und bin minus 200 Euro und habe dann Ich meine Mutter angerufen und dachte, ⁓ Gott, kann sie nicht vorstellen, was mir passiert ist. Sie total cool reagiert und ich dachte, wie kann man damit jetzt so entspannt umgehen. Deswegen dachte ich immer, es fängt erst an, wenn Geld wichtig wird. Während wenn man zu Hause wohnt bei seinen Eltern, es vielleicht weniger wichtig ist. Auf jeden Fall für mich war es weniger wichtig, vom Gefühl her.

Speaker 2: Ja, das ist sehr spannend. Und das ist natürlich eher auch so, ich sag mal, so eine gängige Idee wahrscheinlich. Wenn überhaupt in Studium, auf jeden Fall oder wenn überhaupt dann im Studium oder wenn man so die ersten beruflichen Erfahrungen macht, wie auch immer. Aber weit gefehlt. Es gibt so eine schöne Vorstellung, die man sagen kann, wir starten in die Welt und da leben wir ganz natürlich, ich sag mal, und wir geben und nehmen, das Baby liegt da und schreit und dann kriegt es was und dann lächelt es und gibt es was und so... kommen wir eigentlich ganz natürlich in die Welt. Und irgendwann, meistens eben in der Kindheit, gibt es diese ersten Erfahrungen. Und auch wenn wir die nicht erinnern mögen, es gibt meistens eine Erfahrung, die diese Natürlichkeit in eine Normalität wandelt. Nämlich, dass wir, ich mache das immer ganz gern mit diesem Supermarktbeispiel, vielleicht können Sie sich vorstellen, die Zuhörer, Mutter, Vater, Tante, Onkel, wie auch immer. Freundinnen gehen mit dem Kind im Wagen im Supermarkt und das Kind greift wie zu Hause nach dem Apfel oder was auch immer da rund rum liegt und von hinten kommt die Stimme, nein, stopp, das müssen wir erst bezahlen. Und so eine Erfahrung, auch wenn sie nicht bewusst erinnert werden kann, die hat sozusagen diese Welt, wo alles geben und nehmen ganz natürlich passiert, verändert. Da fangen wir als Kind schon an zu lernen, zu erfahren, wie Geld, wenn es in den Raum kommt, unsere Eltern und vielleicht auch unsere Familie wie auch immer verändert, die Stimmung verändert, die Kommunikation verändert. Und da fangen wir als Mensch an, eben das zu lernen, was ich dann eben auch als Fingerabdruck bezeichnen würde, den wir alle als Erwachsene haben und unser Navigationssystem starten.

Speaker 1: Ja, also das kann ich persönlich auch nur bestätigen. DDR und meine Eltern sind dann 90 rüber und mein Vater hat sich sofort selbstständig gemacht. Und Selbstständigkeit ging es dann monetär auf und abwärts.

Speaker 2: wir kommen ja aus der Gerade in der Säbenheit, auch immer stark. Zahlungsausfälle mitbekommen, die Stimmung ausgewirkt haben.

Speaker 1: die sich natürlich auch auf die Schaffung raus haben und dann aber auch wieder danach, wie es sich wieder erholt hat über die Jahre, überwird. Also das kann ich total bestätigen und hat auch, glaube ich, wenn man darüber nachdenkt, also ich auch für mich

Speaker 2: ist dann auch positiv. Also persönlich einen riesen Einfluss darauf gehabt, wie sie mit sich umgegangen sind, wie sie mit mir umgegangen

Speaker 1: meine Eltern untereinander gegangen sind und das behält man natürlich nicht bewusst wahrnimmt und wahrscheinlich jetzt nicht so drauf gebracht wird. Dein Beispiel Monika, einem das gar nicht so bewusst ist, aber wenn man dann darüber nachdenkt, auch über so Situationen, doch Emotionen, Gefühle in einem geweckt werden dadurch.

Speaker 2: Wenn man. Wie durch. Das ist natürlich... Ja, und das ist dieses Navigationssystem, Ingo, was wir alle in uns tragen, aber was die wenigsten von uns und gerade auch natürlich die Finanzberater, das ist ja immer die Überraschung dann, aber auch jeder andere, uns ist es nicht bewusst, dass das das Navigationssystem ist, was uns viele Entscheidungen treffen lässt und oft eben auch so ein Konflikt mit sich bringt, dass ich vielleicht etwas gerne tun möchte, es aber nicht tue, weil ich über diese Normalität irgendwas über Geld gelernt habe, was mich davon abgibt.

Speaker 1: Also können wir jetzt schon mal feststellen, Geld macht etwas mit uns und häufig geht es Emotionen. Ist das sozusagen schon mal richtig? Das ist eine erste Erkenntnis sozusagen heute. Geld ist nicht neutral.

Speaker 2: Geld ist nicht neutral. Geld löst was in uns aus, in uns, in Teams, in Unternehmen, in Familien. Wenn es in den Raum kommt, verändert es die Atmosphäre. Und es ist nicht das Geld. Das ist das Wichtige, was wir verändern müssen oder was sozusagen der Punkt ist, an dem wir arbeiten können, sondern was wir verändern müssen, ist unsere Reaktion oder können. sag mal, Sie haben es vorhin schon gesagt, der Blick auf den Kontoausschuss. Warum Himmels willen löst er etwas aus? Aber er löst was aus und wenn ich mich anfange damit zu beschäftigen und mal innehalte und mir nur die Frage stelle, muss das, soll das jetzt auslösen? Zum Beispiel, dass ich Angst habe oder dass ich mich ärgere oder auch, dass ich mich freue. Ja, das werden wir nicht verhindern können. Wir werden das immer wieder erleben. Aber und das ist das, was ich eben gelernt habe durch die Beschäftigung mit dieser Arbeit und mit dieser mit dieser Tiefe mit Geld, ich kann das jederzeit beobachten, kann innehalten und kann mich dann fragen, die Angst, die das jetzt gerade auslöst, ich da sehe, soll die meine nächste Entscheidung steuern? Wenn ich das mal angefangen habe, nicht einfach durchrauschen zu lassen, sondern mir wirklich die Frage zu stellen, dann bin ich noch nicht an ganz anderen Punkt, aber ich habe eine völlig andere Möglichkeit Entscheidungen zu entwickeln und auch mit Menschen in Kontakt zu treten, mit meinem Partner, mit Freunden darüber zu sprechen, sie meisten, da bin ich ganz sicher, nicht machen.

Speaker 1: hast ja auch mal so einen schönen Spruch gebracht, Monika. Ich kann mich noch gut dran erinnern bei einer Supervision. Normalerweise heißt ja der Glaubenssatz bei Geld auf und du hast stark lachend gesagt, bei Geld fängt die Freundschaft an. das fand ich auch noch mal so bisschen was sagen, weil es ist ja so, du hast ja über Freundschaft geredet.

Speaker 2: ... hört die Freundschaft... nicht sehr beeindruckend. Vielleicht kannst du dazu Du hast ja gerade gesagt, und Familien, dass das da wichtig ist. Was hat es mit diesem Satz auf sich? Ich kenne das so von meinem ...

Speaker 1: Meisten würden jetzt sagen, klar, also Eltern, Richard bei Geld hört die Freundschaft auf. Warum fängt bei Geld die Freundschaft an?

Speaker 2: ... Weil wir die Chance haben, wenn wir das bewusst machen, mit jedem Austausch oder Gespräch über Geld in der Familie mit Freunden oder Austausch von Geld, sei es Bezahlungen, sei es Geschenk, wie auch immer, wir haben mit jedem Austausch die Chance, diese Beziehung zu vertiefen. Weil Geld bringt uns mit uns in Kontakt und es bringt uns mit dem, mit dem Mensch, der uns gegenüber steht, in Kontakt. Was erfüllt, was sie fühlt. Wir haben nur nicht gelernt, diesen Gefühlen umzugehen. Wir versuchen, die ein bisschen zu vermeiden. Und wenn es uns aber gelingt, wenn wir da die Scheu vorverlieren und spüren, da entsteht so eine gewisse Intimität auch. Und wir nehmen die ernst und gucken, ob das jetzt passt. Dieser Betrag, den ich geschenkt bekomme oder schenken möchte, dass ich den nicht einfach schenke, irgendwas loszuwerden, sondern dass ich... dass mir bewusst bin, was möchte ich transportieren und dass ich das sowohl durch den Kontakt zu diesem Mensch, im besten Fall durch den Augenblick, also durch das Plicken in die Augen und das Geld transportieren kann. Und dann können total intensive, schöne Beziehungen mit Geld entstehen. Und es darf auch mal krachen, wenn mir bewusst wird in der Partnerschaft, dass wir bisher vielleicht gute Partnerschaft auf Augenhöhe hatten und es verändert sich was. Zum Beispiel, dass sich Partnerschaft verändert und zur Familie wird oder wir einfach größere Pläne haben und da kommt Geld in den Raum und ich merke, da wird plötzlich die Machtverhältnisse verschieben sich. Viele Paare sprechen da nicht drüber und dann irgendwann verfliegt es oder sie trennen sich im schlimmsten Fall. Aber wenn uns das bewusst ist, dass das eine Rolle spielt und dass das vielleicht auch mal was Unangenehmes in mir auslöst, wenn plötzlich mein Partner eine Erbschaft hat und ich bin weniger reich als er und wir kann hingucken, heißt das irgendwas für uns und was löst es aus, welche unangenehmen Gefühle sind da und man spricht die an und kann dann auf einer bewussten Ebene Wege suchen, damit umzugehen und die Augenhöhe wieder herzustellen. Das ist wunderbar.

Speaker 1: Ja, es geht sozusagen die Kommunikation über Geld. Das heißt erst mal, das Geld ist nicht das Problem, sondern einfach, dass wir oft vielleicht nicht gelernt haben, oder vielleicht richtig über Geld zu sprechen.

Speaker 2: Ja, das Geld, also das Geld, müssen wir sich vorstellen, hat, trägt immer eine Botschaft. Und über diese Botschaft darüber zu reden, darum geht es. Ja, über Macht und Ohnmacht, über Abhängigkeit und Unabhängigkeit, über Sicherheit und Unsicherheit, in der Beziehung, im geschäftlichen Rahmen, aber natürlich auch in der privaten Beziehung. Ich kann diese Themen nicht über Geld lösen.

Speaker 1: Ja, aber wenn jetzt das Konto auf sehr im Minus wäre und diese Reaktion kommt, Gott, ich bin total unsicher und ich habe Angst. Und sie meint, dann soll man einen Schritt zurückgehen und überlegen, ob man daraus deshalb jetzt Entscheidungen treffen soll. eigentlich ist es doch sehr natürlich, dass man dann erstmal eine große Angst verspürt und eine große Unsicherheit, weil man nicht weiß, wie man zum Beispiel jetzt Essen kaufen soll oder die Miete zahlen soll.

Speaker 2: Das ist ganz natürlich, bin ich voll bei Ihnen. Was aber nur normal und nicht natürlich ist oder beziehungsweise second best Lösung ist, dass wir das nicht in Frage stellen. Oder dass wir uns nicht fragen, was kann mir diese Angst jetzt für eine Idee liefern? Natürlich kann das sein, dass ich sage, ich fühle mich jetzt allein und ängstlich und deshalb brauche ich jetzt Kontakt. Ich muss da oder möchte da jetzt einfach mal, wie Sie es gemacht haben, mit meiner Mutter darüber reden und dann merke ich, die nimmt es ja ganz entspannt. Hab ich da vielleicht was übersehen? Ich weitere meinen Horizont, ich gehe in Kontakt und ich lasse die Angst sozusagen nicht mich steuern, sondern ich nehme die schon wahr und ich muss die Angst auch nicht wegmachen. Ich kann sie vielleicht reduzieren, wenn mir das sinnvoll erscheint, aber ich kann sie auch einfach nutzen, zu schauen, was brauche ich jetzt eigentlich? Ich brauche jetzt nicht gleich mehr Geld, sondern ich brauche jetzt erstmal jemand, der mit mir vielleicht das Ganze mal reflektiert. aus der Distanz eine andere Wahrnehmung hat, als ich vielleicht auch weniger betroffen ist und mir dadurch helfen kann. Brauchst du für mich? Ja mein Gott, wie ist denn das eigentlich passiert? Und okay, wo ist meine Power? Warum geht die weg, wenn plötzlich da ein Minus hängt auf dem Konto? Das ist nicht logisch, aber psychologisch. Und die Power dann wieder zu kriegen, weil gerade wenn wir vielleicht mal weniger Geld haben und Das kommt ja nicht nur in Corona-Zeiten vor, das kommt subjektiv, individuell für jeden in unterschiedlichen Lebensphasen vor. Gerade in diesen Zeiten brauchen wir entweder Kontakt zu anderen Menschen oder unsere eigene Power. Und die kriegen wir, wenn wir diese Angst und die Fragen, die sich damit ergeben, ernst nehmen und nicht uns in erster Linie das Geld kümmern, sondern erstmal gucken, wo kommt denn das her?

Speaker 1: Und wenn jetzt zum Beispiel, wie ich im Beispiel erzählt habe, dass meine Mutter dann entspannt reagiert hat, dann kommt wieder dieser Fingerabdruck rein, oder? Dass jeder Mensch auch anders mit Geld umgeht oder anders gelernt hat, damit umzugehen.

Speaker 2: Ja und das Schöne war ja, dass sie diese Entspannung gespürt haben und dass sie bei ihnen wieder was ausgelöst hat.

Speaker 1: ja Unverständnis, wie man da jetzt nicht schockiert sein kann.

Speaker 2: Aber schon dadurch, dass es auch eine Reaktion gibt, die anders ist als Ihre, heißt ja, es ist nicht die zwingende Reaktion. Ich kann eventuell selber auch lernen und gerade selbstständig bin oder mich selbstständig mache. Der Ingo gesagt bei seiner Familie, können wir alle, die wir selbstständig sind, glaube ich, ganz klar nachvollziehen. geht immer hoch und runter. muss als Selbstständige, gerade als Selbstständige, einen Weg finden, wie ich mit dem Hoch und Runter so entspannt und frei umgehe, dass ich mich frei fühle, mit und ohne Geld, dass ich mich sicher fühlen kann, mit und ohne Geld, aber dass ich mich auch mal in der Unsicherheit wahrnehmen kann und sagen kann, okay, jetzt muss ich mal genauer nachdenken, was ich als nächstes mache, aber dass das keine unbewussten Automatismen bleibt. Das ist das Wichtige. Ja. Ängste und die Gefühle, die sollen gar nicht weg. Aber wir können die Signale, die Botschaften, die das Geld uns da liefert, ernster nehmen und uns Schritt für Schritt durchaus auch von dem einen oder anderen Aspekta auf dem Finger, also von der einen oder anderen Furche, die sich im Laufe des Lebens ergeben hat, auch lösen. Ja, zum Beispiel eine ganz typische Frage, die sich auch immer wieder begegnet mir, dass bei Menschen, sich selbstständig machen, die ihr eigenes Honorar mit Kunden austauschen. wenn ich dann sozusagen denke, Geld macht mich wertvoll. Und ohne Geld? Was heißt das denn? Wenn mir jemand sagt, nee, das Honorar will, kann oder braucht ... auch immer zahle ich ihn nicht oder das zu hoch. Und wenn ich dann meinen Selbstwert an diese Höhe gekoppelt habe, besonders gutes Honorar hat zum Beispiel, besonders hohes, ja dann bin ich in dem Moment mehr mit mir beschäftigt als mit denjenigen, denen ich da eigentlich als Kunde begleiten möchte. Und das merkt er. Und dann kommt da ein bisschen Unsicherheit rein. Aber wenn ich meinen Wert unabhängig von Geld spüren kann und dass ich als Mensch und vielleicht aber auch als Dienstleisterin oder Dienstleister ganz unabhängig von wie hoch die Höhe des Honorars oder mein Kontostand ist, meinen Wert spüre. Das klingt für viele, die jetzt zuhören, noch wie, ich sag mal, ungläubig. Also das haben wir nicht gelernt. Wir haben immer gelernt, Geld macht sicher, Geld macht frei, Geld macht dich wertvoll, Statussymbol und alles drum und dran. Das ist die Normalität, in der wir alle groß geworden sind.

Speaker 1: Am Donnerstag erscheint bereits Teil 2. Unter anderem reden wir dann über Gehaltserhöhungen, Sicherheit und wir analysieren, warum wir im Prinzip über uns selbst reden, wenn wir über Geld sprechen. Ihr möchtet mit Ingo und mir von der Pike auf alles über Finanzen lernen? Dann schnappt euch ein Logbuch und abonniert How I Made My Money auf Spotify und Co. Hinterlasst uns auch super gerne eine Bewertung und folgt uns auf Facebook, Twitter, LinkedIn und Instagram. Wir hören uns dieses Mal nicht am Money Monday, sondern schon diesen Donnerstag. Wir freuen uns. Bis dann!

Über diesen Podcast

Was, wenn dein Umgang mit Geld mehr über dich verrät, als du denkst?
In How I met my money geht’s nicht nur ums Geld - sondern darum, was es mit dir macht.

Journalistin und Interviewerin Lena Kronenbürger & Honorarberater und Finanzcoach Ingo Schröder sprechen offen über die Themen, die meist unter der Oberfläche bleiben: Geldsorgen, Beziehungskonflikte, Scham, Sicherheit und echte Freiheit.

Dafür laden sie wöchentlich am #moneymonday spannende Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis ein - und stellen die Fragen, die du dir vielleicht selbst nie gestellt hast:
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Disclaimer: Der Inhalt dieses Podcasts dient ausschließlich der allgemeinen Information. Die im Podcast gemachten Aussagen sind nicht als Aufforderung oder Empfehlung zu verstehen, einzelne Finanzprodukte zu erwerben oder zu verkaufen. Alle Informationen aus diesem Podcast können und sollen eine individuelle Beratung durch hierfür qualifizierte Personen nicht ersetzen.

von und mit Lena Kronenbürger & Ingo Schröder

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