Der Finanzpodcast für Anfänger
Speaker 2: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. Ein anderes Leben wäre auch schön, oder? Wie oft träumst du davon, 50 Millionen Euro einfach so Dank Lotto auf dem Konto zu haben? Mit Axel Weber von West Lotto sprechen wir über genau diesen Traum und was passiert, wenn er auf einen Schlag wahr wird. Ohren gespitzt? Los geht's!
Speaker 1: Deswegen sprechen wir vom problematischen Spielverhalten. Das gibt es natürlich auch in unterschiedlichen Ausprägungen, also in einer leichteren Variante und in einer schwierigeren Variante. Insgesamt haben wir zwischen vielleicht 300-400.000 bis hin zu eine Million Menschen, die problematische Spielverhalten ausweisen. Und genau in dieser Range bewegt sich das, so ganz genau weiß man es aber nicht.
Speaker 2: Dankeschön für die Einschätzung, sehr wichtiges Thema. Axel, als ich mich an dich gewendet hab, erstmal per E-Mail und dann hatten wir ein Vorgespräch, da hab ich sofort gemerkt, das ist natürlich nicht das erste Interview, was du gibst. ich hab auch gemerkt, dich kann man bestimmt schnell langweilen. Also gerade mit so Fragen, die wir aber auch stellen wollten, einfach weil sie spannend sind. Wie oft wird denn jemand in Deutschland Millionär, Millionärin und so weiter und so fort? Das hab ich dann angesprochen und ich hab gesagt, was wäre denn so ein Thema für dich, eine Fragestellung für dich, wo du sagen würdest, das find ich selbst wahnsinnig spannend, darüber hätt ich Lust zu reden. Und dann hast du gesagt, dass dich vor allem die Spielmotivation so interessiert. Also die Frage, warum spielen so viele Menschen überhaupt Lotto? Diese Frage gebe ich jetzt genau so, wie du sie selbst gestellt hast, zurück. Warum?
Speaker 1: Ja, glaube, sich viel zu wenig Menschen mit so einer Frage befassen. Tatsächlich ist es immer wieder, welche Zahl wird am meisten gezogen, welche am wenigsten und so weiter. Aber Lotto hat etwas ganz Besonderes. Wenn man sich näher anschaut, warum die Menschen Lotto spielen, dann stellen wir fest, dass es eine ganz andere Spielmotivation ist als bei jedem anderen Glücksspiel. Man spielt Glücksspiele, und das kann man für jedes Glücksspiel im Prinzip so festmachen, aus einer besonderen Motivation heraus. Also wenn man wettet, eine Sportwette, geht es eigentlich darum, Recht zu haben. Ich habe mehr Recht, ich weiß es besser als der andere. Beim Automatenspiel unterliegt man meist einer gewissen Kontrollillusion, dass man irgendwie bei dieser Risikoleiter drücken könnte und dass man da was unter Kontrolle habe. Das stimmt am Ende des Tages nicht. Und für viele Glücksspiele macht Glücksspielen da auch entsprechend Spaß, kurzfristig sich damit zu befassen. Das kurzfristige gibt es bei Lotto aber nicht. Lotto spielen die Menschen, weil sie davon träumen, den Jackpot zu knacken. Diese Spielmotivation unterscheidet sich fundamental von allem anderen. Also dass man glaubt, es gibt eine Chance, dass ich über richtig viel Geld mein Leben verändern kann. Dieses Träumen ist wirklich der tatsächliche Auslöser für das Spiel. Weil Lotto ohne Spiel, das macht doch nicht wirklich Spaß. Weil das dauert viel zu lange. Die Chancen von 1 zu 140 Millionen, diese 6 plus 1, also 6 richtigen Zahlen und die Superzahl für den Jackpot dann zu bekommen, das ist ja eminent selten. Das wissen die Menschen auch. Und wir haben uns also gefragt, warum spielen die denn dann trotzdem? Sind das alles dumme Schafe, die nicht rechnen können und sagen, ich werfe mal Geld zum Fenster raus? Nee, das ist überhaupt gar nicht der Fall. Die sagen, wenn ich kein Ticket in der Lostrommel habe, kann ich auch nicht gewinnen. Und das ist quasi der Auslöser, dass man sagt, ich kann träumen. Ganz wichtig ist dabei eigentlich, das geht gar nicht bei jedem los. Also Lotto fangen die Menschen an zu spielen mit Mitte, Ende 30 und wenn die ein gesichertes, das heißt Haushaltsnettoeinkommen haben. Warum? In dem Augenblick haben die meisten Job und sie erkennen, dass der Kindheitstraum, den jeder von uns ja mal gehabt hat, nämlich millionär zu sein, werden, dass sich der mit normaler und ehrlicher Arbeit wahrscheinlich nicht mehr erfüllen wird. Und dann überlegt man sich, was wäre denn die Möglichkeit, dass ich vielleicht doch noch weiter träumen kann? Und da gibt es eben in Deutschland, aber in anderen Ländern auch, die beste Möglichkeit zu sagen, dann spiele ich Lotto. Und diesen Traum aufrecht zu erhalten, belohnen sich die Menschen mit einem kleinen Lottoschein. Sie geben also quasi am Ende der Woche 1,20 Euro für eine Tippreihe bei Lotto aus und sagen, na ja, ich weiß, wie gering die Chance ist, aber wenn ich noch die Möglichkeit haben soll, Millionär zu werden, dann ist sie hier tatsächlich am größten und die 1,20 tun mir nicht weh. Also das Träumen.
Speaker 2: Das stimmt, ist nochmal eine gute Frage. Ich bin kein Lottospieler,
Speaker 1: 1,20 bei Eurojackpot-Lotterie, da sind es 2 Euro. Also bei diesen großen Lotterien, wie wir sie nennen, da tritt das eben ein. Also der Traum. In dem Augenblick, wo du dir das loskaufst, Ingo, da setzt bei dir etwas ein, das wissen wir auch aus der Wissenschaft, da sagen die Neurologen, na ja, genau da beginnt die Zeit quasi schon der Ausschüttung. Man zittert eigentlich nicht vor der Lostrommel, wenn die Kugeln sich bewegen und sagt, komm, jetzt muss die und die Zahl kommen. sondern das schöne Gefühl vorher. Ich kaufe dienstags meinen Schein für die Samstagziehung und kann mir Mittwoch, Donnerstag und Freitag und auch den ganzen Samstag noch ausmalen, was passiert, wenn. Ja, wir kennen das ja alle. dass dieser Traum sich entsprechend erfüllen kann, daran glaubt man eigentlich nicht, aber eine Chance dafür, die gibt es ja. Und dieses Tagträumen, das ist ja eigentlich negativ konnotiert. Die Wissenschaft sagt aber, warum denn eigentlich? Das völlig falsch. Das Tagträumen ist doch was Schönes. Einfach mal kurz innehalten zu sagen, ach, ein anderes Leben wäre auch schön. Nicht, dass einem das Alte nicht gefällt, aber die Möglichkeit zu haben, mit Geld etwas anderes zu tun. Das ist dann im Übrigen ganz was anderes noch als zu sagen, ich wäre damit glücklich. Glück ist noch mal eine ganz andere Diskussion.
Speaker 2: Das ist ja ganz spannend. Macht ihr dazu eigentlich auch Beobachtungen? Jetzt gibt es die Leute, träumen, etwas zu gewinnen. Wie ist das mit den Leuten, die gewonnen haben? Inwieweit werden die eigentlich danach begleitet? Und inwieweit stellt man da auch sowohl positiv als auch negative Veränderungen?
Speaker 1: Ja, so ganz genau können wir das natürlich nicht sagen, aber wir können das sagen, was wir von unseren Gewinnern wissen. Und als Erstes muss ich mal mit einem Vorurteil aufräumen. In den Medien liest man ja immer die Geschichten von Lotto, Lota und Co. und das würde irgendwie alle zwei Monate sein, dass sich da einer totgesoffen hat, natürlich für die Ausdrucksweise, und sich mit Drogen kaputt gemacht hat, wie eben der sogenannte Lotto, Lota. Die Fälle. Derart wo die Menschen ihr Geld so leichtfertig verloren haben, kann man seit knapp 70 Jahren an zwei Händen abzählen in Deutschland. Das ist wirklich so. Das was man heute da noch liest sind mit ganz wenigen Ausnahmen Fälle, die es aus dem Ausland gibt. In Deutschland behalten wir die Daten von den Gewinnern sehr geheim. Da wird nichts veröffentlicht, auch nicht mal etwas was darauf fließen lässt. Denn eins passiert in dem Augenblick, wo man dann doch den Jackpot geknackt hat. Man erfährt eine Situation, an die man nie geglaubt hat. Man erfüllt sich denn ein Traum im Leben. Doch normalerweise nicht. Ja, man sagt schon mal hier im Urlaub, ist der Traum, guck mal, wunderbare Aussicht und so weiter. Das ist aber doch ganz was anderes. Tatsächlich davon zu träumen, Millionär zu sein und es dann auf einen Schlag von der einen Sekunde auf die andere zu werden, das löst in einem erstmal so einen gewissen Schock aus. Natürlich auch Freude, aber man sagt... Da ist ja etwas passiert, was schier unglaublich ist. Und deswegen begleiten wir diese Menschen eine gewisse Zeit nur. Wir betreuen sie sozusagen. Das nehmen auch 99,x Prozent der Großgewinner, wie wir sie nennen, in Anspruch. Westlotto, hier in Nordrhein-Westfalen, haben seit jeher eine hauptamtliche Gewinnerbetreuung. So heißt das bei uns, sozusagen.
Speaker 2: Und was ist da alles drin?
Speaker 1: Als erstes werden wir überprüfen, dass das alles sauber ist. Dazu gehört natürlich auch, dass wir von staatlicher Seite eine Auszahlgarantie haben. Das ist ja alles abgesichert. Und dann laden wir die Menschen zu uns ein. Und da gibt es dann auch nicht den Menschen mit Geldkoffer oder ähnliches. Und da wird auch keine Shampusflasche aufgemacht. Das alles ganz nüchtern, weil wir die Menschen da abholen, wo sie sich tatsächlich jetzt befinden, nämlich in einer Ausnahmesituation. Positiven, aber es ist eine Ausnahmesituation. Und deswegen gehen wir mit denen die verschiedenen, gehen so eine Checkliste durch und geben denen auch ein paar Ratschläge. Die drei goldenen Ratschläge ganz am Anfang sind erst mal Ruhe bewahren, nicht sofort jedem das rausplappern. Zweitens keine überstürzten Käufe machen, damit man auch klar sagen kann, was man am Ende will und drittens sich gut beraten lassen. Wir selber geben natürlich keine Beratung für Finanzen, für Geld oder ähnliches. Aber wir geben ein Tipps in dem Sinne von Bitte gehen Sie mal zum Notar. Ja, warum das denn? Sie haben jetzt 30 Millionen Euro zu vererben. Da sollte man das unter Umständen schon mal geregelt haben. Solche Sachen, die ganz wichtig sind und die Menschen sind uns sehr, dankbar. Anders als im Fernsehen gibt es uns auch keine ausgebildeten Psychologen, sondern wir gehen da vernünftig nüchtern dran und wir sagen den Menschen eines. Was ihr mit eurem Geld macht, denn ihr sollt ja damit glücklich werden, das ist eure Sache. Und deswegen nehmt euch eine Auszeit. Weil wenn sie zwei oder drei Wochen, erstmal mit keinem, vielleicht mit ihrem Partner, darüber geredet haben, dann werden sie sich über ein paar Sachen klar. Darüber reden wir mit den Menschen. Wollen sie plötzlich, weil sie 50-facher Millionär sind, vom einen Stadtteil in den anderen ziehen, sich eine Villa kaufen und teure Autos und so weiter und so fort. Denn da wird ja eins passieren. Sie verlieren unter Umständen ihre Sozialkontakte. Die Freunde von früher kommen nämlich finanziell nicht mehr mit. Und verlieren sie die Aufdauer. Werden sie sich klar, was sie wollen. Das heißt nicht, dass man von dem Geld nichts ausgeben darf. Aber man kann sich das in einer gewissen Art vernünftig einteilen und kann einen Weg beschreiten, mit dem man glücklich wird. Und ich sage euch, die Menschen, die wir hier beraten haben, sagen uns hinterher, manchmal noch nach Jahren, das war eines der besten Gespräche, was wir diesbezüglich geführt haben. Denn wir sind auf dem Teppich geblieben und wir sind glücklich geblieben. Denn Glück hängt nicht nur von der Schwere, von dem Gewicht des Portemonnaies ab, sondern von vielen anderen Faktoren auch. Das ist uns klar geworden. Wir sagen, uns nicht arbeiten zum Beispiel weiter. Manchmal mache ich bisschen was anderes oder arbeite ein bisschen weniger. Aber der Wert von Arbeit zum Beispiel ist ganz enorm ausgeprägt und der ist auch wichtig für die Menschen. Solche Dinge machen wir.
Speaker 2: Ja, aber ich glaube, es ist auch enorm wichtig. wir beschäftigen uns ja hier im Podcast noch viel mit Geld und Psychologie und vor allem Projektionen auf Geld. ich glaube, also ich hatte tatsächlich mal Lotto Gewinne auch in der Beratung und genau diesen Weg halt zu finden. Also dafür ist natürlich die der das initiale Gespräch, so wie du es beschreibst, auf jeden Fall wertvoll. Ich glaube einfach auch aus der Erfahrung heraus. Gut, hatte das ein Pärchen, aber generell aus der Gelderfahrung heraus. wenn Leute harte Projektionen auf Geld haben und auf einmal eine Masse dieser Projektion vor mir liegt und ich projiziere zum Beispiel auf Geldmacht, auf Geldunabhängigkeit, auf Geldglück, auf Geldkontrolle, wie auch immer. Und ich muss auf einmal mit diesem Riesenberg klarkommen. Da reagiert, glaube ich, jeder und jede anders. Und ich glaub, gerade finanzpsychologisch ist das auch mal ... Ich kann mich noch an dieses Pärchen erinnern. Und die waren einfach perplex. Die haben auf einmal eine neue Seite von sich kennengelernt. Und bei denen ist das halt in Pro Castinian umgeschlagen. Die hatten den Lottogewinnern seit einem Jahr schon. Und seit zwei Jahren haben sie nichts angerührt. Weil sie einfach gar nicht wussten, welche Richtung will ich gehen. Also ... Kommt das also so, wie du beschreibst, dass manche gar nicht anfassen oder nochmal weitermachen? Scheint es ja zumindestens kein untypischer Fall zu sein. Der auch, also wo ja jeder denkt, ich habe jetzt eine Million oder mehr oder weiß ich wie viel gewonnen. Aber dass man erst mal gar nicht das Geld ausgeben kann. Auch das ist ja anscheinend eine Möglichkeit, oder?
Speaker 1: Ja und nein, also Geld ausgeben schon, dazu braucht man eine Legende. Also wenn einem plötzlich 50 Millionen Euro auf dem Konto begegnen, das ist schon richtig, dann hat glaube ich jeder, das gilt für uns alle, jeder erstmal ein Problem, denn wir haben nicht gelernt damit umzugehen, niemand von uns. Und das ist dann eben ein Prozess, der tatsächlich eintritt. In diesem Prozess, halte ich persönlich, ist aber auch für falsch überhaupt kein Geld auszugeben, man muss das mit Bedacht tun. Mit Bedacht heißt nicht unbedingt nur, dass man es wenig tut, aber man sollte sich klar sein, was man tut und man muss es auch seinem Umfeld erklären. Viele Menschen kommen dann zu uns und ja ich weiß schon, wie ich das erzähle. Ich sage, ich habe geerbt. Wem wollen Sie das denn sagen? Ja, nur meinen besten Freunden und dann ist das schon klar. Dann wissen die, dass ich jetzt Geld habe und dann ist das auch gut erklärt. Wissen Sie, Ihre besten Freunde kennen Sie vielleicht ein Leben lang über verschiedene Jahrzehnte. kennen ihre ganze Familie, sind vielleicht ihre Hochzeitspaten, kennen ihre Kinder und so weiter. Nur eins kennen sie nicht, den vermeintlichen Onkel Willi Bald aus den USA, der ihnen plötzlich 40 Millionen vermacht. Genau, das passt alles nicht. Sie müssen sich eine Legende zulegen und müssen auch für sich selber Selbstbewusstsein entwickeln, zu sagen, ja, das Geld verschafft mir die Möglichkeit, etwas anderes Leben zu führen, wie ich das möchte.
Speaker 2: Da kommen auch immer ganz viele E-Mails.
Speaker 1: Lustigerweise ist es in Deutschland aber so, dass uns die Hochgewinner, die neuen Millionäre sagen, wir haben uns entschieden, was wir mit dem Geld machen. Als erstes sichern wir uns mal gegen Altersarmut ab und ähnliches. Wir kaufen Immobilien oder ähnliches. Und danach, zweite große Verwendung ist, sie tun das Gleiche für ihre Familie, für Kinder und Enkelkinder in den unterschiedlichsten Formen. Und als drittes, und darauf sind wir eigentlich sogar ziemlich stolz, ist, dass die Menschen sagen, Ich bin aus einem Traum heraus glücklich geworden, habe zufällig Geld bekommen, wo ich eigentlich gar nichts für konnte und ich möchte andere an diesem Glück teilhaben lassen. Jetzt habe ich gelernt, dass ich das nicht unbedingt mit meinen allerbesten Freunden tue, indem ich den 5 Millionen Euro schenke und die vergeben Geld an das nahe soziale Umfeld. Das heißt, sie geben Spenden. in Stiftungen, in Kirche, in Kindergärten, in Altenheime, da wo sie das tatsächlich sehen irgendwo. Das geschieht sogar meist anonym. Und das macht die Menschen, wie sie uns sagen, tatsächlich glücklich, dass sie sagen, ich gebe ein Teil dieses Geldes ab. Nicht ich werde es los, sondern ich gebe es bewusst irgendwo hin. Auch Zoos profitieren viel von von Lotto-Gewinnern, wie wir wissen. Natürlich keine Namen und nicht wo, aber das wissen wir, wenn die Menschen uns das diesbezüglich sagen. Und dieses Glück teilen, weil man Geld hat, Das entwickelt sich dann eben im Laufe der Zeit.
Speaker 2: Also viele Tierliebhaber unter den Lottogewinnern. Ja, in der Tat. Wenn du jetzt einen neuen Lottogewinner sprichst, was ist so der erste Eindruck? Also gibt es da ein Muster, wie die Menschen reagieren, oder ist das ganz individuell?
Speaker 1: gibt eins, was sehr viele Lottogewinner sagen, nämlich ich bin jetzt auch mal dran gewesen. Ich spiele schon so lange und jetzt bin ich auch mal dran gewesen, was natürlich so bisschen konterkariert überhaupt eine realistische Einstellung zu der Gewinnchance. Obwohl man aus der Spielmotivation heraus weiß, dass den Menschen klar ist, den Tipperinnen und Tippern, wie gering die Chance ist, sagen sie im Fall des Gewinns
Speaker 2: Ja.
Speaker 1: Okay, aber eigentlich wäre ich dran gewesen. Weil, das habe ich eben noch gar nicht erzählt, es ist so, dass die Menschen ja genau dafür spielen, großen Lotterien, dass sie den Jackpot knacken. Wenn man jemanden fragt, spielst du Lotto? Und der sagt ja, und dann fragt man, hast du schon mal gewonnen? Ich habe jetzt vorhin gesagt, ich habe schon mal ein paar kleinere, auch noch nie mehr als 100 Euro gewonnen, aber meistens sagen die Leute sogar nein. Und es kann ja nicht sein, bei der riesigen Summe von Geld, die wir ausschütten, Empfinden das die Menschen nicht, also kriegen die das Geld nicht, doch die kriegen das, aber die spielen für die Gewinnklasse 1, wie sie heißt, nämlich für den Jackpot. Wenn man denen dann sagt, es kann doch nicht sein, dass du noch nie gewonnen hast, dann kommen die aus ihrem Häuschen raus und sagen, ja ja, habe schon mal gehört, ich habe auch damals schon mal 7000 Mark gewonnen bei den älteren, haben wir die Couch für gekauft oder ja natürlich, ich habe schon mal 5000 Euro, da haben wir eine super Reise von gemacht und so, ja fanden sie, das war kein Gewinn, ja doch, das war ein Gewinn, aber dafür spiele ich doch nicht. Ich spiele doch dafür, dass ich die Millionen abräume. da projiziert man also, da mischt man viele Sachen durcheinander. Die Gewinnchance, die Möglichkeit, was wirklich Gewinn ist. Es gibt auch Menschen, natürlich sagen, ich spiele ein Rubellus, da das höchste 10.000 Euro bei einer kleinen Rubellus-Auflage. Und die sagen, ich bin total glücklich und happy damit. Lottospieler, die großen Lotterien spielen, die wollen die Millionen abräumen.
Speaker 2: Gibt es denn Leute, die auf gar keinen Fall Lotto spielen sollen?
Speaker 1: Naja, ich selber bin auch kein Glücksspiel-Fan, wenn man so will. Ich spiele manchmal bisschen Lotto, habe ich ja vorhin gesagt. Aber es ist zum Beispiel für hundertprozentige Realisten, da ist das total schwierig, weil die sich gar nicht vorstellen können, dass dieses Träumen so eintritt. Ich glaube, wenn die mal spielen würden, dann könnte das tatsächlich passieren. Mal umgedreht ist es natürlich spannend, dass wir wissen, die größte Motivation Und die größten Glücksgefühle lösen sich aus, wenn man zusammenspielt. Kennt man ja aus einem normalen Spiel auch. Tippgemeinschaften zum Beispiel. Es gibt eine amerikanische Studie, die mal herausgefunden hat, dass wenn so Beru-Tippgemeinschaften Lotto spielen, die Arbeitsmotivation und damit auch der Output bis zum Zeitpunkt der Zierung massiv steigt. Weil man natürlich...
Speaker 2: Ja, dann mach ich das eben.
Speaker 1: Ja, aber wir beiden das doch mal. Weil man sich eben freut, weil man den anderen mit auf die Schippe nimmt. Und einen Montag sehen wir uns ja nicht mehr. Ich räume mein Schreibtisch noch mal auf. Und das hier will ich noch zu Ende bringen. So sind wir Menschen wohl offenkundig gestrickt. Und es soll auch, es ist jetzt allerdings eine Legende, die ich nur gehört habe, wurde nie verifiziert, es soll auch Unternehmen geben, die gesagt haben, ja, so Lottotippschein für alle, das machen wir. Deswegen gibt es auch viele Lotto. Spielgemeinschaften zum Beispiel in Sportvereinen oder ähnlich, die sagen, wenn wir da mal gewinnen, dann sind wir alle fein raus. Dieses Gemeinschaftsgefühl, dieses gemeinschaftliche Träumen, Geld als Mittel zum Weg, das ist etwas, was die Menschen dann beflügen.
Speaker 2: Diese Verbindung, die du gerade angesprochen hast, interessiert mich sehr. Wann hast das so noch wahrgenommen? Also wann verbindet Lotte Spielen noch? Warum spielen manche Menschen Lotte? Warum andere wiederum nicht? Was steckt da noch hinter?
Speaker 1: Also Lotto ist am Ende doch ein hoch emotionales Spiel. Wenn man sich das nüchtern betrachtet, ist es eigentlich ziemlich langweilig. Was euch und mich verbindet, wenn wir alle drei Lotto spielen würden, jeder für sich, ist immer das gleiche Spiel, immer die gleiche Systematik. Der Einfluss, den ich habe, ist immer gering, nämlich gleich Null. Das Einzige, was sehr individuell ist, sind die Zahlen. Und diese Zahlen, die man aussucht, die verbindet jeder Mensch sehr individuell mit Momenten in seinem Leben. Deswegen spielen die meisten Menschen ja zum Beispiel Daten, den eigenen Geburtstag, den Hochzeitstag, die Geburt der Kinder oder sonstige schöne Zahlen. Das ist das, was ganz hoch individualisiert ist. Und das ist auch etwas, was man nur für sich hat. Also wo man sich immer vom anderen unterscheidet. Sind die gleichen Kugeln, hinterher die gleichen Zahlen ziehen, wenn wir die gleichen Zahlen haben. Aber wenn wir beide mit den gleichen Zahlen gewinnen, empfinden wir was völlig Unterschiedliches damit. Denn ich habe meine Zahlen gewählt aus einer bewussten Entscheidung heraus, dass ich diese Zahlen spielen möchte. Als meine Geburtszahlen, was habe ich ja eben gesagt, also meine persönlichen Glückzahlen. Und bei dir wären das deine persönlichen Glückzahlen, die aber mit den Anlässen für meine Glückzahlen gar nichts zu tun haben. Deswegen kommt wahrscheinlich auch, ich bin dran, ich habe es verdient an der Stelle. Und ganz spannend ist, dass sich die hohe Emotionalität tatsächlich sogar über Generationen weitergibt. heißt, Zahlen werden von der einen Generation zur anderen Generation ja fast vererbt, weil man daran glaubt, dass das die Glückszahlen von einem anderen sind. Da gibt es ganz rührende Geschichten zu.
Speaker 2: Bitte zähl uns eine rührende Geschichte.
Speaker 1: Ich habe tatsächlich eine erlebt, als wir mal eine kleine Gruppe zur Deziehung der Lottozahlen eingeladen haben. Und es war auch dabei ein älteres Ehepaar. Und kurz vor der Fahrt erzählte der Mann mir, rief mich an und sagte, Herr Weber, ich kann nicht mitfahren zur Deziehung der Lottozahlen. Ich spiele schon seit 40 Jahren Lotto. Ich hätte das gerne mal live gesehen. Es ist ja was ganz was Besonderes. Aber ich kann nicht. Meine Frau ist erkrankt und sie kann da nicht mitfahren. Ist nicht Schlimmes, aber sie möchte da nicht mitfahren. Er das tut mir etwas sehr leid. Dann verfällt es. Haben Sie nicht einen anderen, den Sie mitnehmen können? Hat er kurz überlegt und gesagt, ich könnte meinen Bruder fragen. Ein gutes Verhältnis. Und tatsächlich, der Bruder konnte auch mitfahren. Wir haben zusammen die Ziehung der Lottozahlen betrachtet und waren abends beim Abendessen. Wie man sich so unterhält, was ja auch eure erste Frage war, spielen Sie denn auch? Ich habe gesagt, ja, ich spiele auch manchmal. Dann kamen wir darauf, dass man noch Quicktip spielen kann, also Zufallsgenerator, der Computer die Zahlen aussucht. Und dann habe ich gefragt, was ist denn mit Ihnen, Herr X, spielen Sie denn auch? Also regelmäßig von dem Bruder wusste ich das ja nicht. Da sagte er, ja, ich spiele auch, ich spiele auch schon seit 40 Jahren. Ich was spielen Sie so für Zahlen? Ich spiele meine Geburtstage, die Geburtstage meiner beiden Töchter. Dann bin ich schon einmal Opa und den Geburtstag auch. Und dann hat er mir noch ein andere Zahlen aufgezählt. Und dann sagte ich zu dem eigentlichen Mitfahrer, sagte, was spielen Sie für Zahlen? Er unterbrach, der erste, sein Bruder, er ach halt, ich spiele noch eine Reihe. Die spiele ich jede Woche. Das sind die Zahlen meiner Eltern. In diesem Augenblick ist seinem Bruder die Gesichtsblässe oder die Gesichtsfarbe aus dem Gesicht gefallen. Und er hat mit wirklich, mit schwerer Stimme gefragt, wie du spielst Papas Zahlen? Die Zahlen spiele ich doch auch. Da haben die beiden seit 40 Jahren jede Woche Lotto gespielt, die gleichen Zahlen und sie wussten das nicht voneinander. Die haben geweint an dem Tisch und haben mir dann erzählt, der Ältere durfte den Schein, wenn da ein Gewinn drauf war, damals gab es ja noch nicht rund die Uhr, dann ging man ja noch samstags in den Lottoladen oder Freitags, durfte den Schein hintragen und der andere, weil der ja noch nichts wert war, Jüngere, durfte den Schein dann wieder nach Hause tragen. Die Zahlen der Eltern wussten beide natürlich auswendig. diverse andere Zahlen nicht. Also ich weiß nicht, ob er jetzt seinen Hochzeitag vielleicht vergessen hat. da waren auch noch Zahlen sogar von den Großeltern drauf. Da weiß ich nicht mehr genau, woher die da kamen. Das wussten die alles noch. Die beiden waren glückselig. Die haben mir hinterher noch mal einen Brief geschrieben, wo drin stand, dass diese Zusammenführung über diese, also wirklich profanen Lottozahlen, wenn wir mal ehrlich sind, für die so etwas ausgelöst hat, dass sie sich das nie geträumt hätten und nie für möglich gehalten hätten. 40 Jahre die gleichen Zahlen gespielt, weil man eine Kindheitserinnerung hatte mit Zahlen, eigentlich von den Eltern kommen. Eine ganz bewegende Geschichte, zwei Männer Mitte 60 zu sehen, die sich weinend in den Armen liegen, weil sie die gleichen Lottozahlen spielen.
Speaker 2: Ja, das hätten sie sich niemals träumen lassen. Das ist ein perfektes Ende. Axel Weber war das von West Lotto und wir haben vor allen Dingen darüber gesprochen, die Tage vor der Lottoziehung anders sind als alle anderen Tage, weil viele Menschen es dann anfangen zu träumen. Vielen Dank. Ciao.
Speaker 1: Sehr gerne. Und spielt mal fleißig Lotto. Tschüss.
Speaker 2: Als Team wir, Lena und mit dem Malwerk auch. wir machen das. Bis dann, ciao ciao.
Speaker 1: Bis dann, tschüss!
Speaker 2: Für weitere Tipps und Tricks und Informationen, damit du dein Geld und dich besser kennenlernst, folge uns auf Instagram, Twitter, Facebook und LinkedIn. Dort kannst uns auch immer schreiben, falls du Fragen, Feedback oder Themenwünsche hast. Power mit my Money wird gesponsert von der MyVac Finanzakademie. Spannende Online-Kurse für deine finanzielle Zukunft zu ETFs, Immobilien und Altersvorsorge. Mein schierliches für dich Rabatt. Schau dafür einfach in die Show notes. Bis zum nächsten Money Monday. Wir freuen uns schon.