How I met my money

How I met my money

Der Finanzpodcast für Anfänger

Transkript

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Speaker 2: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. Hallo Ingo. Hallo Lena. Wir sprechen heute über das wohl berühmteste Glücksspiel überhaupt, Lotto und warum so viele Menschen spielen. Dafür haben wir Axel Weber von WestLotto bei uns zu Gast. Hallöchen Axel, grüß dich. Vor WestLotto hast du im öffentlichen Sektor und Kommunikationsbereich gearbeitet, unter anderem im Europäischen Parlament. Heute bist du Expert in der Gaming und Glücksspielindustrie und seit 2010.

Speaker 1: Hallo zusammen.

Speaker 2: bei WestLotto. Und dazu noch mal eine schöne Frage. Wie oft wird man eigentlich in Deutschland dank Lotto zu Millionär?

Speaker 1: Das kann ich ganz schnell beantworten und das wird die meisten verblüffen. Nämlich circa alle zwei Tage wird in Deutschland jemand Lotto-Millionär. Das ist die größte Millionärsmaschine, die wir hier haben.

Speaker 2: Müsste es da nicht ziemlich viele Millionäre geben? Danke euch!

Speaker 1: Ja absolut und das geht ja jedes Jahr entsprechend weiter. Insgesamt haben wir eben diese Anzahl von Lotto-Millionären alle zwei Tage. Ich muss mal genau nachgucken. Ich glaube wir haben 180 Millionäre im vergangenen Jahr gehabt und das schwankte mal so bisschen. Zwischen 170 mal sind es auch knapp 200. Also im Schnitt roundabout etwas über alle zwei Tage.

Speaker 2: Krass, kannst du das noch mal einordnen? So zahlenmäßig für uns denn? Aber wie viele Leute gibt es in Deutschland? 80 Millionen, glaube ich. Und wie viele spielen davon?

Speaker 1: klingt das jetzt relativ hoch. Also wir haben tatsächlich etwas über 80 Millionen Einwohner, aber nicht alle davon dürfen ja Lotto spielen, sondern nur die, die über 18 sind. Das reduziert natürlich die Zahl. Wir rechnen so mit ungefähr 21 Millionen Lottospielern, die wir haben, und wir verteilen in Deutschland circa 4 Milliarden Euro an Gewinn auf diese Lottospieler. Und das sind... insgesamt auch so knapp 50 Millionen Gewinne, also Einzelgewinne von einem ganz kleinen Gewinn bis hin zu den 120 Millionen Euro im Jackpot als größten Einzelgewinn, den man hier abräumen kann.

Speaker 2: wird dann pro Lotto Ereignis, sag ich mal, also pro alle zwei Tage grundsätzlich dann verteilt, weil, also so wie ich das mal mitbekomme, kann man ja auch kleinere Sachen gewinnen als jetzt Millionär zur Welt.

Speaker 1: werden, oder? Aber ja, natürlich. gibt eine irre Anzahl an kleinen Gewinnen. Selbstverständlich, ist klar. Für Nordrhein-Westfalen zum Beispiel, da wo wir verantwortlich sind, zahlen wir jedes Jahr ungefähr 890 bis 900 Millionen Euro an Gewinnen aus. Und das verteilt sich eben von den sechs Euro in der kleinsten Gewinnklasse bei Lotto oder vielleicht auch mal ein Euro beim Bobellos bis hin zu den 120 Millionen. Was genau das Pro Einzelnerziehung ausmacht, kann man ja nicht sagen, weil es letztendlich eine Vielzahl von Glücksspielprodukten ist. wenn der Jackpot hoch ist, dann spielen natürlich auch mehr Menschen und unter Umständen hat man dann natürlich eben auch deutlich mehr Gewinner als bei einer anderen Zahl bei einem anderen Spiel.

Speaker 2: Axel, ich muss ganz ehrlich sagen, es klingt mir ein bisschen zu positiv, wenn ich als Kind mit meinem Papa in den Simseler Bimm auf der Lappenstraße in Köln-Erenfeld gegangen bin und dann hab ich geguckt, wie er so einen Lottoschein ausfüllt. Viel rausgekommen ist da ehrlich gesagt nicht. Also wie sieht das aus mit den Verliererinnen und Verlierern? Können wir mal über die Zahlen sprechen?

Speaker 1: Beim Glücksspiel ist es ja generell so, dass am Ende natürlich die Bank gewinnt, wie man so schön sagt, also der Veranstalter. Für uns als staatliche Lotterien ist es aber noch mal was anderes. Denn uns gibt es, weil es ein Gesetz gibt zur Durchführung der staatlichen Lotterien, also Lotto 6 aus 49 Euro, Jackpot Spiel 77, die Glücksspirale, was man so in Deutschland von den staatlichen Lotterien kennt. Und anders als jeder andere private Glücksspielanbieter hat der Staat uns per Gesetz auch vorgeschrieben, genau vorgeschrieben, was wir mit dem Geld, was wir einnehmen, machen müssen. Nicht nur dürfen, sondern machen müssen. Das ist das sogenannte Lotto-Prinzip. 50 Prozent aller Spieleinsätze werden als Gewinne wieder ausgeschüttet und 40 Prozent gehen über Lotteriestell, respektive Konzessionsabgabe, wieder zurück, meist an die Landeshaushalte oder Stiftungen direkt. Und davon werden Projekte aus dem Gemeinwohl bezahlt. Also von diesen 40 Prozent, was ja auch irre Summen sind, da profitieren das Rote Kreuz, der Paritätische Wohlfahrtsverband, die Diakonie, die Caritas, die Arbeiterwohlfahrt, der Landessportbund, der Deutsche Olympische Sportbund, der Behindertenverband, die Kunst- und Kulturstiftung, die NRW-Stiftung, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Dombauvereine und und und und und. Es gibt nahezu in Deutschland fast keine große gesellschaftliche Organisation, die nicht über Lottogelder mitfinanziert wird. Das sind eben diese vielen Millionen, die aus diesen 40 Prozent kommen. Wir nennen das, wenn wir darüber reden, unsere sogenannte Verliererkommunikation, denn man verliert ja gar nicht alles, sondern bekommt es über den Umweg, diese gesellschaftlich wichtigen und relevanten Institutionen und deren gute Arbeit wieder zurück.

Speaker 2: Wie oft hast du schon gewonnen?

Speaker 1: Ich gewinne eigentlich häufiger mal. Jetzt noch nicht die ganz große Summe, da will gerne zugeben, aber kleinere Summen gewinnt man natürlich und davon lebt auch natürlich Lotto, dass man auch mal eine kleinere Summe gewinnt, auch wenn man dafür natürlich nicht wirklich spielt. Lotto spielt man ja anders als andere Glücksspiele, weil Lotto eine ganz besondere Spielmotivation hat.

Speaker 2: Muss man Lotto spielen, wenn man Ballotto

Speaker 1: Die meisten Leute fragen uns immer genau umgedreht, dürfen sie denn auch spielen? Ja, wir dürfen spielen. Das kann man hier mal auflösen. Selbstverständlich, weil keiner der Lottomitarbeiter hat tatsächlich einen entsprechenden Einfluss. Das, was man so kennt aus dem Fernsehen, vielleicht auch noch als Kind, wo man das noch verfolgt hat. Der Erziehungsbeamte, der daneben sitzt und so alles, das gibt es wirklich. Und das ist immer noch ein ganz bürokratischer und sehr genauer Vorgang. Bei uns in Deutschland, aber eben auch woanders, zum Beispiel der Eurojackpot, den wir ja auch hier veranstalten, der wird in ganz Europa gespielt und da sind auch die Aufgaben geteilt. Die Ziehung zum Beispiel findet in Helsinki statt und in Finnland gibt es nicht den Ziehungsbeamten, sondern dort ist die Polizei zuständig. Während jeder Ziehung steht da ein Polizeibeamter im Ziehungsstudio.

Speaker 2: das dann so, dass es in jedem, ich sag jetzt mal europäischen, weil du gerade jetzt auch Finnland und Eurojackpot genannt hast, also gibt es in vielen europäischen Ländern dann so eine staatliche

Speaker 1: Ja, alle Länder haben für die großen Lotterien ein entsprechendes Monopol, entweder ein Staatsmonopol oder ein Wirtschaftsmonopol. Es ist so, dass man die großen Lotterien nur deswegen so spielen kann, weil es nicht so viele davon gibt. Auch in Deutschland spielen wir ja eigentlich in einem Zusammenschluss von 16 Landeslotteriegesellschaften. Wir schmeißen also alle Spieleinsätze jeden Samstag zusammen. als Solidarprinzip, damit auch die kleinen Länder, die sonst nie einen hohen Jackpot aufbauen könnten, weil der setzt sich ja zusammen aus den Spieleinnahmen, auch davon partizipieren können. Und der Statistiker wird jetzt sagen, okay, da ist überhaupt kein Problem hinter, weil statistisch gesehen, Bremen viel weniger Einwohner als NRW, gewinnen dann natürlich auch bei der Ziehung weniger als Leute aus Nordrhein-Westfalen oder Bayern zum Beispiel. Also dieses Solidarprinzip, eine sogenannte Poolungsgemeinschaft, die besteht hier. In allen anderen Ländern ist es aber auch so, dass es tatsächlich immer eine staatlich oder staatlich eindeutig kontrollierte Gesellschaft gibt für die großen Lotterien. ist also niemand privat und da sagt sich auch am Ende keiner die Gewinner.

Speaker 2: Du hast eben schon angekündigt, wir sollten unbedingt darüber reden, Menschen diese Motivation aufzubringen, einen Lottoschein auszufüllen. Vorher aber noch vielleicht eine kleine Anekdote. Ich saß in der Bahn vor ein paar Jahren und habe einen ehemaligen Mitschüler getroffen, der auf jeden Fall der Abi ist halt super nett war. Und dann habe ich mich mit ihm gehalten. Man freut sich ja, sich dann wiederzusehen. Und dann hat er mir erzählt, dass er nach dem Abi glücksspielsüchtig geworden ist. hat darüber auch ein Buch geschrieben und Ich bin zum ersten Mal damit so in Berührung gekommen, dass Glücksspiel sucht natürlich etwas ist, das gar nicht so selten auftritt in unserer Gesellschaft. Wie ist das? Du, setzt dich ja für verantwortungsvolles Glücksspiel ein. bist auch in Gremien tätig, die sich für eine verbraucherfreundliche Glücksspielregulierung einsetzen. Wie viele Menschen sind denn in Deutschland schätzungsweise Glücksspiel?

Speaker 1: Es ist sehr gut, dass du dieses Thema ansprichst, weil auch Glücksspiel hat natürlich immer zwei Seiten der Medaille. Das eine ist das lachende Gesicht des Gewinns und vielleicht auch bei anderen Glücksspielen, die Spaß haben oder bei uns des Träumts. Und das andere ist natürlich, dass man immer aufpassen muss, dass man das, man tut, nicht im Übermaß tut. Die Zahlen, wie viel Glücksspiel süchtige es tatsächlich gibt, das ist sehr umstritten, weil man ja zum Beispiel die ganzen Lottospiele und so auch anonym spielen kann und Eine Glücksspielsucht auszuprägen, dauert sehr, lange. Die Wissenschaft sagt, dass es bis zu sieben Jahre dauert, bis man tatsächlich eine festgestellte diesbezügliche Krankheit hat und man das zugeben kann.

Speaker 2: vor plötzlich liegen 50 Millionen Euro auf deinem Konto. Wie geht man so mit diesem Geld um als neue Lotto Millionärin oder neuer Lotto Millionär? Das erfährst du nächste Woche in Teil 2 mit Axel Weber. Weil wir in dieser Folge auch über Spielsucht gesprochen haben. Je noch eine Ankündigung für den Money Monday in zwei Wochen. Dann reden wir nämlich mit Leonhard, der uns erzählt, wie es ist eine On-Off Beziehung. mit der Glücksspiel-Sucht zu haben. Hör unbedingt rein. Danke, dass du zugehört hast und toll, dass du in 3 von How I Met My Manie bist. Wir hoffen, diese Folge gefallen. ⁓ keine Folge zu verpassen, klickt einfach direkt auf den Abonnieren-Button auf Spotify, Deezer und Apple Podcast. Für weitere Tipps und Tricks und Informationen, damit du dein Geld und dich besser kennenlernst, folge uns auf Instagram, Twitter, Facebook und LinkedIn. Dort kannst du uns auch immer schreiben, falls du Fragen, Feedback oder Themenwünsche hast. Power mit my Money wird gesponsert von der MyVac Finanzakademie. Spannende Online-Kurse für deine finanzielle Zukunft zu ETFs, Immobilien und altes Vorsorge. Natürlich ist für dich Rabatt. Schau dafür einfach in die Show notes. Bis zum nächsten Money Monday. Wir freuen uns schon.

Über diesen Podcast

Was, wenn dein Umgang mit Geld mehr über dich verrät, als du denkst?
In How I met my money geht’s nicht nur ums Geld - sondern darum, was es mit dir macht.

Journalistin und Interviewerin Lena Kronenbürger & Honorarberater und Finanzcoach Ingo Schröder sprechen offen über die Themen, die meist unter der Oberfläche bleiben: Geldsorgen, Beziehungskonflikte, Scham, Sicherheit und echte Freiheit.

Dafür laden sie wöchentlich am #moneymonday spannende Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis ein - und stellen die Fragen, die du dir vielleicht selbst nie gestellt hast:
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Disclaimer: Der Inhalt dieses Podcasts dient ausschließlich der allgemeinen Information. Die im Podcast gemachten Aussagen sind nicht als Aufforderung oder Empfehlung zu verstehen, einzelne Finanzprodukte zu erwerben oder zu verkaufen. Alle Informationen aus diesem Podcast können und sollen eine individuelle Beratung durch hierfür qualifizierte Personen nicht ersetzen.

von und mit Lena Kronenbürger & Ingo Schröder

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