Der Finanzpodcast für Anfänger
Speaker 1: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. Ingo. Hallo Lena. Wir sprechen heute darüber, du und was ihr da draußen wissen müsst, wenn ihr euch für Elternzeit interessiert und vor allen Dingen, wie gleichberechtigte Elternzeit funktionieren kann. Dafür haben wir Marielle und Mike hier, aka die Beziehungsinvestorinnen. Hallo ihr beiden. Hallo ihr beiden. Schön, dass wir wieder bei euch zu Gast sein dürfen. Es war eine jahrelange Funkstille, aber jetzt hören wir uns endlich wieder. Und ich freue mich sehr, dass der Anlass ist, wie er ist und dass wir über die Elternzeit sprechen werden. Sehr schön. Das letzte Mal wart ihr bei HIM vor rund drei Jahren, August 2021. Wenn ich das jetzt richtig nachgeschlagen habe. War das vor oder nach der Geburt unseres zweiten Kindes? Weil der kam nämlich immer August. 2021 auf die Welt. Wahrscheinlich haben wir das noch vor. Ich weiß, was das war davor. Das war ganz kurz davor und es war doch so, dass wir vielleicht sogar hätten absagen müssen, irgendwie der ... ... Zwischenkommt. Ja, wir haben noch Ende Juli aufgenommen. ja, okay. Und ihr, was ich total schön finde, ihr seid noch zusammen, Ingo und ich sind noch zusammen auf andere Weise. Aber wir machen alle noch ...
Speaker 2: Ja, das ist
Speaker 1: unsere Podcasts, das finde ich schön. Ihr habt aber noch ganz viele andere Formate als Beziehungsinvestor in. Ihr habt inzwischen ein Buch geschrieben, Love and Money, und ihr Babynare. Und ihr habt so ein übergeordnetes Ziel. Für euch ist es wichtig, eine gleichberechtigte Beziehung zu leben. ihr schaut euch immer verschiedene Beziehungsmeilensteine an. Und gerade ganz groß ist dieser Meilenstein Eltern werden. Passt super in unsere Reihe. Und deswegen seid ihr heute hier, damit wir verstehen, warum das Elterngeld in euren Augen für die Gleichberechtigung so ein wichtiger Hebel ist. Marielle, fangen wir doch mal gerne mit ihr. hast gerade schon gesagt, da war das zweite Kind bei euch unterwegs. Da fragt man sich ja schon, wenn jetzt so ein Baby im Bauch ist, wie geht das jetzt? Wie machen wir das mit der Elternzeit? Was ist für dich so die Falle schlechthin? Also in welche Falle tappen die meisten Paare, wenn es das Thema Elternzeit geht? Also die größte Falle ist eigentlich tatsächlich der Autopilot. Da es viel zu viele Paare, fast alle kann man sagen, einfach im Autopilot ein ungleichberechtigtes Modell wählen, nämlich eines, in dem die Mutter zwölf Monate zu Hause bleibt und Elterngeld bezieht und der Vater zwei Monate nutzt, wenn überhaupt. Statistik sagt, dass tatsächlich nur 42 Prozent der Väter in Deutschland überhaupt Elternzeit nehmen und das heißt weniger als die Hälfte. Aber wenn er nimmt, dann eben auch nur die zwei Monate und das ist so diese Autopilot, den die meisten Paare fahren, ohne sich im Detail Gedanken zu machen, was denn zu ihnen passt, was zu ihren Bedürfnissen passt, was aber auch zu ihren Finanzen passt. Und da ist es nämlich tatsächlich so, dass zu den meisten Paaren ein anderes Modell viel besser passen würde, sie viel glücklicher machen würde, finanziell sie besser dastehen lassen würde. Und das ist auch der Grund, warum wir uns damit so beschäftigen. Weil wir das festgestellt haben und das nicht so stehen lassen können. Bevor wir jetzt näher auf die möglichen Modelle eingehen, könnt ihr mich noch mal als nur Katzenpapa abholen und nur Patenkindhaber, der sich immer mit den schönen Momenten der Kleinen beschäftigen kann? Wie ist Elternzeit überhaupt geregelt in Deutschland?
Speaker 2: Ja, also Elternzeit und Elterngeld müssen erst mal voneinander getrennt werden. Wird häufig, synonym verwendet sind es aber gar nicht. Elternzeit ist so, dass jeder Elternteil bis zu drei Jahre pro Kind Elternzeit nehmen kann. Das bedeutet, dass der vorhandene Arbeitsvertrag für diese Zeit beruhigt gestellt ist. Also das heißt, man ist befreit von der Erwerbstätigkeit in diesem Zeitraum, ⁓ die Betreuung des eigenen Kindes zu übernehmen. Das ist erstmal die Elternzeit und das sind drei Jahre pro Elternteil.
Speaker 1: man wahrt eben den Anspruch auf den vorherigen Arbeitsvertrag dadurch. Also deshalb macht es einfach Sinn, in Elternzeit zu gehen und nicht einfach zu kündigen zum Beispiel. Aber es hat eben erstmal nichts mit dem Elterngeld zu tun. Der Arbeitgeber ist damit natürlich auch, wenn man keine Arbeitsleistung mehr bringt, auch davon befreit, dass er einem einen Lohn zahlen muss.
Speaker 2: Genau, so ein Elterngeld ist nun so, dass es pro Eltern schafft, quasi pro zwei Eltern, gibt es 12 plus zwei Monate Basiselterngeld unter der Voraussetzung, dass beide Elternteile mindestens zwei Monate Elterngeld beziehen. Und die können ... aber eigentlich frei eingeteilt werden. Also es könnte 7-7 genommen werden, es könnte 8-4 genommen werden oder es kann halt diese 10-2 genommen werden. Die Einteilung ist erstmal egal. Und ab dem ersten Vierten ist es jetzt allerdings so, dass das Basiselterngeld nicht mehr in dem ersten Lebensjahr mehr als ein Monat parallel genommen werden darf. Also es darf noch ein Monat parallel zueinander genommen werden, aber eben keine zwei, drei oder vier Monate mehr. wäre, ist... Fertig. Basiseltern gelb bedient. Also für alle Babys, die noch bis zum 31.3. auf die Welt kommen, die können das noch parallel machen. Für alle anderen ab 1.4. ist das nicht mehr der Fall.
Speaker 1: Also dass beide Eltern gleich... die können trotzdem gemeinsam zu Hause sein, das ist ganz wichtig, aber sie können nicht parallel basiselterngeld beziehen und deshalb ist die Unterscheidung zwischen elterngeld und elternteil auch so relevant. Elternteil ist ja auch viel länger möglich als der elterngeldbezug, aber das hat schon großen finanziellen impact für viele, weil natürlich gerade diejenigen, die nicht so viel verdienen, natürlich viel mehr aus elterngeld angewiesen sind und dann eben sagen, wenn ich jetzt in dem zweiten monat nicht parallel beziehen kann, dann nehme ich es halt gar nicht.
Speaker 2: Und jetzt gibt es noch eine bei dem Elterngeld, gibt es jetzt noch eine wichtige Unterscheidung. Nämlich habe gerade Basis-Elterngeld genannt. Man kann aber auch Elterngeld Plus nehmen. Elterngeld Plus ist die Hälfte des Basis-Elterngeldes auf zwei Monate aufgeteilt. Also unterm Strich kriegt man quasi dasselbe, aber halt nicht in einem Monat, sondern in zwei Monaten. Und das hat eigentlich den charmanten Vorteil, dass man währenddessen erwerbstätig sein kann und zumindestens etwas hinzuverdienen, also etwas von seinem Gehalt wieder bekommen kann. was dann natürlich auch, zum Beispiel wenn das Elterngeld aufgebraucht ist, man hat ja, selbst wenn man das Maximum an Elterngeld jetzt nimmt, hat man irgendwie zwölf Monate Basis-Elterngeld oder 24 Monate Elterngeld plus auf einem Elternteil. Und dann ist aber noch Zeit übrig, bis die Elternzeit eigentlich Schlussendlich vorbei ist. Da könnte man dann in dieser Elternzeit bis zu 32 Stunden erwerbstätig sein, ohne dass sich der ursprüngliche Vertrag, den ich mit meinem Arbeitgeber, Arbeitgeberin habe, verändert oder aufgelöst werden kann. Genau, zwischen 15 und 32 Stunden die Woche ist der rechtliche Anspruch während der Elternzeit in Teilzeit zur Arbeit.
Speaker 1: 32 Stunden die Woche. Das heißt, man kann sich neuen Job suchen in der Zeit, man behält aber seinen alten.
Speaker 2: Beides ist tatsächlich möglich. Also entweder arbeite ich da, wo ich jetzt erwerbstätig bin, weiterhin, aber in einem reduzierten Stundenumfang. Meinetwegen, ich hatte vorher 40 Stunden, kann ich in demselben Job bis zu 32 Stunden während der Elternzeit tätig sein. Ich habe also so eine Art Brückentalzeit für diesen Zeitraum der Elternzeit. Oder wenn der Arbeitgeber, die Arbeitgeberin da nicht zustimmt, sondern das absagt, Dann habe ich eben auch die Möglichkeit zu sagen, naja, dann suche ich mir halt was anderes für diesen Zeitraum und nehme deinen befristeten Teilzeitvertrag an, der dann mit Ende der Elternzeit auslaufen würde, wo ich dann wieder zurück in meine alte Erwerbstätigkeit übergehen würde.
Speaker 1: Habt ihr da so ein Schaubild mal für uns verlinken können? bin jetzt schon... Das klingt kompliziert. Lena? Ich frage mich überhaupt nicht, warum es euch gibt. Genau das ist das Problem. Genau das ist das Problem, warum alle den Standard machen, weil es gibt wirklich tolle Regelungen in Deutschland. Also das Gesetz ist nicht schlecht, was wir hier haben, vor allem auch verglichen mit anderen europäischen Ländern. Aber es ist ultra kompliziert, wie ihr es jetzt schon merkt. Also wir haben euch jetzt wirklich nur die Basics erklärt.
Speaker 2: Wir sind ganz oben, sind ganz an der Oberfläche.
Speaker 1: Also wir machen ganze Wochenendkurse dazu, damit die Leute das verstehen können. Und dann kann man sich wirklich ein tolles Elternzeitmodell bauen. Aber es ist leider ultra kompliziert, wird durch diese neue Regelung zum 1.4. noch komplexer gemacht. Und ist natürlich gerade auch für Leute, die nicht behördendeutsch verstehen und die 200 Seitenbroschüre lesen möchten oder können, super schwierig, da was anderes hinzukriegen als das Standardmodell. Und diese April-Regelung, das klingt für mich in meinen Ohren jetzt nicht so als die Verbesserung, dass man nicht zusammen Eltern Geld beziehen kann oder nicht so lange. Was ist da der Gedanke oder hat es doch den Vorteil?
Speaker 2: Nein, nein, nein. Also der Vorteil für die Politik ist, dass die Sparmaßnahmen, die aus dem Finanzministerium kommen, eingehalten werden können von dem Familienministerium. Das ist quasi der Grund, warum das gemacht wird, weil davon ausgegangen wird, dass die Väter dann natürlich weniger Elterngeld beziehen, weil diese Parallelbezugung nicht mehr statt ist und dadurch eine Sparmaßnahme entsteht.
Speaker 1: Das ist unsere Interpretation.
Speaker 2: Ja, weil es ist in dieser ganzen Diskussion, diese Elterngeldkürzung aufgekommen und das ist quasi das, was sie dann präsentiert haben als Neuregelung, die Sparmaßnahmen eben auch entsprechend einhalten zu können. Es hat keine Vorteile, sondern es stresst tatsächlich Familien, die ein niedriges Gehalt bekommen in dieser Zeit des Mutterschutzes. Also die ersten acht Wochen in der Regel nach der Geburt ist die Mutter im Mutterschutz. Und die dient ja aus medizinischen Gründen dazu, sich wieder zu regenerieren, die Geburt körperlich auch zu verarbeiten, auch mental zu verarbeiten und eben in der Familie anzukommen. Und eigentlich wäre es total wichtig, dass der zweite Elternteil in dieser Zeit eben auch vollständig zu Hause ist und sich die Familie eigentlich nicht finanziell hier sorgen müsste. Bisher ist es so, also für alle Kinder, die noch bis zum 31.3. geboren werden, dass man dieses Basiselterngeld, also ungefähr 65 Prozent des vorherigen Nettoes, bis maximal 1800 Euro im Monat, bekommt als Elterngeld und dadurch eine gewisse finanzielle Absicherung vorhanden ist für die Familie, tatsächlich diese Zeit auch gemeinsam zu nutzen. Viel wichtiger oder ein Fortschritt wäre es gewesen, zu sagen, man setzt jetzt endlich diese Familienstartzeit ⁓ hat den zweiten Elternteil voll bezahlt für zehn Tage zu Hause. Wünschenswert wäre natürlich da einfach aus dem Mutterschutz und Familienschutz zu machen und sagt, die Elternteile sind beide zu Hause und die Mutter kann sich hier tatsächlich auf das Regenerieren konzentrieren und der zweite Elternteil übernimmt den Rest. Das wäre fortschrittlich gewesen.
Speaker 1: Ich merke, ich bleibe lieber erst mal bei Katzen. Aber jetzt kursiert er, mal so ein bisschen auf ein anderes Thema zu kommen, hartnäckig so ein Gerücht, dass eigentlich eine gleichberechtigte Elternzeit, also wenn man das anstreben würde, dass man sich das gar nicht leisten kann. Könnt ihr da mal in Zusammenhang mit diesen ganzen Änderungen, die jetzt auf uns zukommen, mal zur Stellung nehmen? Also ist das nur ein Mythos? Und wenn ja ... Oder auch nicht, könnt ihr das mal so an einem Beispiel vielleicht mal konkret vorrechnen, damit wir da so ein bisschen Licht ins Dunkel bringen für alle, die Bock auf eine gleichberechtigte Elternzeit haben.
Speaker 2: Ja, also der Mythos hält sich deswegen hartnäckig, weil oftmals nur das allererste Lebensjahr des Kindes betrachtet wird und dann bei höheren Gehaltsunterschieden. Also das heißt, wir reden hier von Nettogehaltsunterschieden von 500 bis 1000 Euro aufwärts pro Monat. Und da ist es dann tatsächlich so, dass es für das erste Lebensjahr finanziell lohnenswerter ist, diese Aufteilung zu machen, die Frau oder, also es ist ja leider Fast in allen Fällen. Die Mutter bleibt vollständig zu Hause und der zweite Elternteil geht vollständig Erwerbsarbeiten. Daher kommt dieser Mythos. Aber wenn man sich das Ganze jetzt mal so über das erste Lebensjahr hinaus anschaut, dann ist das schon gar nicht mehr so klar. Also auf die ersten drei Lebensjahre bezogen ist es schon so, dass selbst bei einem Gehaltsunterschied von 1000 Euro netto pro Monat es lohnenswerter ist, wenn beide es dumm 50-50 aufteilen würden. Also erst nimmt der erste Elternteil sieben Monate Basiseltern, Geld und Elternzeit und dann der zweite Elternteil sieben Monate und danach gehen beide reduzierend mit 30 Stunden ihrer Erwerbstätigkeit wieder nach. Das wäre finanziell schon lohnenswerter für diese Familie, als hier diese klassische Rollenverteilung aufzunehmen. Und was man da jetzt sagen muss, dass du weiter es quasi nach hinten geht, desto höher ist der finanzielle Schaden dieser Aufteilung. wir sehen es darin, dass Studien zeigen, zehn Jahre nach der Geburt des Kindes verdienen Mütter 60 Prozent weniger ihres Gehalts aus der Erwerbsarbeit. Wir sehen es daran, dass es 40 Prozent einen Pension Gap gibt. Also die Altersrente ist bei Frauen 40 Prozent niedriger. Es gibt hier leider keine Aufteilung zu Müttern, da dürfte es noch mal niedriger sein. Und wir sehen, dass bei Frauen, die über 80 Jahre alt sind, ein Viertel in Altersarmut leben. Und bei Männern ist es einfach der gesellschaftliche Durchschnitt. Und wenn man das alles mal mit hinzunimmt und sich so diese Strukturen anguckt, dann sieht man, dass das eben den Ursprung hat bei dieser Aufteilung der Elternzeit, weil da ganz feste Rollenmodelle festgelegt werden, die sich danach auch gar nicht mehr so leicht wieder aufrütteln lassen. Und über das Lebenserwerbseinkommen sind wir dann bei knapp einer halben Million Euro Verlust für die Frau bzw. für die Familie, wenn man sich am Anfang für diese klassische Aufteilung entscheidet.
Speaker 1: Das heißt, sagt wirklich, wenn wir jetzt nicht hingucken, wenn man die Elternzeit plant, dann wird man langfristig Nachteile davon haben. Wie ist es so mit dieser typischen Teilzeit-Falle? Das ist doch auch immer so dieses dann, also ehrlich gesagt finde ich das persönlich auch ein ganz schönes Modell, Teilzeit zu arbeiten. Das klingt jetzt gar nicht so schlecht. Ist vermutlich in euren Augen jetzt nicht so. Die beste Weile für die Frau, oder? Ach, wir arbeiten selbst beide Teilzeit. Das Problem mit der Teilzeit ist tatsächlich während der Elternzeit gar nicht so groß, weil während der Elternzeit bekommt man ja auch in Deutschland noch sogar Rentenpunkte mit on top. Also da hat man rentenmäßig jetzt nicht so das Problem. Langfristig ist es natürlich, wenn man in Teilzeit arbeitet, erwirbt man geringere Rentenansprüche. und muss da eben entsprechend mehr selbst vorsorgen. Wenn man sich für so ein Modell entscheidet, die Mutter arbeitet in Teilzeit, der Vater in Vollzeit, dann sollte man da eben auch eine andere Form der Rentenvorsorge noch für die Mutter mit bedenken einfach. dann, wenn man sich das dann so leisten kann als Familie, dann meinetwegen. Warum nicht? Aber man sollte da einfach drüber nachdenken und nicht erst, wenn man sich, wenn die Kinder aus dem Haus sind, sich dann nichts mehr zu sagen hat und sich dann trennt. Dann ist das richtig blöd für die Frau. Das ist die eine Sache. Und eine kurzfristigere Problematik an der Teilzeitfalle ist tatsächlich, wenn es ans zweite Kind oder ans dritte Kind oder so geht, weil das Elterngeld berechnet sich ja immer am Einkommen der 12 Monate vor der Geburt. Und wenn man jetzt in den 12 Monaten vor der Geburt des zweiten Kindes natürlich nur noch ein Teilzeitgehalt hatte, dann bekommt man beim zweiten Kind deutlich geringeres Elterngeld als beim ersten Kind. Das heißt, dann muss man sich wieder die Frage stellen, macht es nicht spätestens beim zweiten Kind Sinn, die Rollen da komplett zu tauschen und zu sagen, okay, dann nimmt halt der Vater jetzt das Elterngeld, der ja wahrscheinlich weiter in Vollzeit arbeitet und stockt die Mutter dann auf, machen natürlich in der Realität die wenigsten und akzeptieren dann lieber das noch geringere Elterngeld und damit ist die Frau natürlich in der vollen finanziellen Abhängigkeit vom Mann angefangen.
Speaker 2: Genau, und es gibt noch einen weiteren Aspekt, der durch die gesetzlichen Regelungen des Elterngeldes zustande kommt. Und zwar haben wir ja vorhin schon über Elterngeld Plus und der Möglichkeit, in Teilzeiterwerbstätigkeit zu sein gesprochen. Und jetzt ist es so, dass das Elterngeld Plus aber gekürzt wird, wenn man einen zu hohen Anteil des Gehaltes bekommt. Also man kann ungefähr 50 Prozent des Nettogehaltes hinzuverdienen und dann bekommt man auch das volle Elterngeld ausgezahlt. an der Stelle. Jetzt ist es aber so, dass das, wenn man in Vollzeit tätig ist, also ungefähr 38,5 bis 40 Stunden arbeitet, man während der, während das Bezug ist von Elterngeld Plus, ungefähr 15 bis 18 Stunden arbeiten kann, um dann aus beiden Teilen das Maximum quasi rauszuholen. Habe ich aber vorher schon nur in Teilzeit gearbeitet, also zum Beispiel in 24 Stunden, 30 Stunden oder 20 Stunden. dann ist es so, wenn ich dann ein Elterngeld plus beziehe, ⁓ währenddessen schon wieder in die Erwerbstätigkeit einzusteigen, mir schon ab fünf Stunden, acht Stunden, zehn Stunden mein Elterngeld gekürzt wird, weil ich vorher, also weil ich dadurch schon sehr nah an meinem vorherigen Nettogehalt dran bin. Und das bedeutet, dass es natürlich, und dann sind wir wieder bei den Müttern, es sehr unattraktiv wird beim zweiten und beim dritten Kind. frühzeitig wieder mit einem geringeren Stundenumfang in die Erwerbstätigkeit einzusteigen, weil ich dadurch natürlich meine Elterngeldanspruch gekürzt bekomme. Also ich habe de facto dann weniger Geld zur Verfügung, wenn ich arbeiten gehe. Und das ist natürlich eine sehr schlechte Regelung an der Stelle.
Speaker 1: Ich wollte euch gar nicht unterbrechen, aber ich habe gerade einmal den Punkt gesagt, dass natürlich da auch Rentenansprüche geringer ausfallen. Da wollte ich einfach mal so aus unserer Honorarberaterbrille einmal sprechen. Wir merken das nämlich auch immer. Und der größte Fehler und das wird mir hier noch mal bewusst an der Stelle ist nämlich aus unserer Sicht, dass man auch keine gemeinsame Rentenplanung macht an der Stelle. Häufig ist es so, dass entweder der Mann sich selbst darum kümmert und die Frau sich eigenständig darum kümmert, was ja erst mal gut ist, sie sich darum kümmert, aber dass nicht zusammen besprochen wird, weil man denkt, ich will mich nicht vom Mann abhängig machen. Das ist an sich auch gut so. Aber kann nur jedem da draußen einen Tipp geben, wenn euer Plan A ist, das Alter zusammen zu verbringen, dann solltet ihr diese Planung auch zusammen machen, weil man dann nämlich genau ... das machen kann, was ihr auch schon gerade angesprochen habt, eben die Kehrzeit auszugleichen. Auf welchem Weg man das dann macht, ob man das quasi als gesetzlichen Rentenersatz und das sinnvoll mit allen Vor- Nachteilen ist, über eine Rührung macht, ob man das und oder über ein ETF-Depot macht, Rentenversicherung, wie auch immer, das steht erst mal auf einem anderen Blatt Papier. Aber spannend ist ja zu wissen, was möchte ich? als Frau später als Anspruch haben, was möchte ich als Mann als Anspruch haben und was wollen wir später als Anspruch, als Wunschrente, als Familie haben und das da auch nicht zu ignorieren. Also das gehört auch nach dem, was ihr gesagt habt, mich explizit dazu, auch dann sich gerade mit der Rentenplanung nochmal zu beschäftigen. Auf jeden Fall. Also das können wir vollkommen unterschreiben, dass man da einfach schon mal langfristiger denkt und zwar in beiden Szenarien. Was ist, wenn wir beide gemeinsam alt werden? Und was ist aber auch, wenn eine Person irgendwie, also wenn eine Person zurückbleibt, ja, man kann ja, es gibt ja leider auch Situationen, in der man vielleicht nicht gemeinsam alt wird, ohne eine Trennung, Scheidung, was auch immer. Also darüber darf man ruhig nachdenken und miteinander sprechen. Und ja, ich würde auch sagen, das nicht so losgelöst voneinander zu sehen, weil dann ist es auch oft mal so ein Gegeneinander, Also jeder versucht für sich das Beste rauszuholen, aber darum geht's ja nicht. Wenn man sich gemeinsam für ein Kind und für eine Familie entscheidet, dann darf man sich auch gemeinsam Gedanken über die Rente machen. Nächste Woche erscheint Teil 2 und dann erfährst du, was viele Väter bereuen. wie du deinen Lieblingsmenschen absicherst und welches Kontenmodell du unbedingt entdecken solltest. falls du Fragen, Feedback oder Themenwünsche hast. How I Met My Money wird gesponsert von der MyVac Finanzakademie. Spannende Online-Kurse für deine finanzielle Zukunft zu ETFs, Immobilien und Altersvorsorge. Natürlich gibt's für dich Rabatt. Schau dafür einfach in die Show Notes. Bis zum nächsten Money Monday. Wir freuen uns schon.