Der Finanzpodcast für Anfänger
Speaker 2: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. Tina Egelöf erklärt, blinde Flecken sind. Also jede unbewussten Bereiche, die unser Denken und Handeln beeinflussen. Schauen wir also mal, was diese versteckten Mechanismen, die uns manchmal ganz schön im Kreis drehen lassen, uns verraten über uns selbst und unsere Handlungsfreiräume. Ingo, vielleicht wunderst du dich auch, wo habe ich den Tina schon wieder aufgegabelt? Es liegt daran, dass ich mich so gerne auf LinkedIn rumtolle und Tina da ganz tolle Videos hochlädt und Texte, also schaut da gerne mal. hin und ich würde ganz gerne damit auch überleiten, weil warum ich auf dich gestoßen bin, war, weil du über blinde Flecken sprichst oder viel darüber sprichst und das ist ein Thema, was mich persönlich total interessiert in diesen Monaten, weil ich zum ersten Mal, glaube ich, einen blinden Fleck bei mir entlarvt habe und das ganz viel verändert. Welches denn? Es ist Macht. Dank Monika Müller habe ich meinen Blindenfleck Macht ja entdeckt. Dass ich dachte, ich bin eher machtlos. Was nicht stimmt. Und das ist ganz schön interessant, wenn man das in den verschiedensten Aspekten des Lebens mal auslotet, was es bedeutet, Macht zu haben. Auch im positiven Sinne, ohne es auszubeuten oder so. Bevor jetzt alle denken, was ist das überhaupt? Ein Blind Spot, ein blinder Fleck? Tina, hast du vielleicht Lust, uns das mal näher zu bringen für alle, die noch nie was davon gehört haben?
Speaker 1: Also ein Blinderfleck, ganz kurz gesagt, ist ein Teil deiner selbst, der nicht gelebt werden darf. Und es konkret zu machen, Persönlichkeit, also unsere Persönlichkeit, entsteht als eine Art Anpassungsreaktion auf die Welt. Das heißt, wenn wir klein sind, lernen wir, was ist gutes Verhalten, was ist schlechtes Verhalten, was ist richtig, was ist nicht richtig, wann ist Mama böse, wann freut sich Mama über uns. Je nachdem,
Speaker 2: und
Speaker 1: Was wir lernen, also das heißt, wir lernen, dass ein Verhalten schlecht ist, dann versuchen es nicht mehr zu machen. Zum Beispiel, wenn du als Kind immer immer wieder gesagt bekommst, jetzt stell dich nicht so an, oder na, jetzt wein doch nicht, oder große Kinder weinen nicht, oder große Kinder kriegen das schon hin, dann wirst du lernen, Schwäche oder Verletzlichkeit ist irgendwie nicht so richtig erwünscht. Wenn das einmal passiert, ist kein Problem. Wenn das mehrmals passiert oder kontinuierlich passiert, dann müsst du irgendwann aufhören, das zu zeigen. Und wie so ist, das automatisiert. Dann denkst nicht mehr drüber nach. Es geht sogar so weit, dass wenn man einen Muskel sehr lange anspannt, dann wird er irgendwann taub. Und genau das Gleiche ist es. heißt, du deine Schwäche, die du spürst, zum Beispiel weil du müde bist oder weil du krank bist oder weil dir irgendwas nicht so richtig gelingt, weil du Zweifel hast und so weiter, wenn du die immer und immer wieder wegschiebst, dann spürst du irgendwann nicht mehr, dass es überhaupt da ist. Aber der Punkt ist, dass diese Schwäche oder diese Unsicherheit zum Beispiel, die geht nicht weg, die ist immer noch da. Und deine Psyche muss diese Lücke jetzt schließen. Das heißt, was die macht, ist, sie setzt da oben Glaubenssätze drauf, Weltbilder, Verhalten, jede Form von Coping-Mechanismus. Und das ist das, was wir dann am irgendwann Schatten nennen. Also ein Ausgleichsverhalten, was über diese Stelle, wo eigentlich mal deine Schwäche saß, quasi deine physische Schwäche oder wie gesagt deine Unsicherheit, deine Emotionalität, so bisschen wegbügelt. Und da kann man jetzt sagen, das ist überhaupt kein Problem, das ist ja auch irgendwie funktional, das stimmt auch. Also ganz viele Menschen, die zum Beispiel ein hohes Leistungsmotiv haben, die extrem zäh mit sich selbst sein können, die viel leisten, die viel pushen und dergleichen, haben irgendwann gelernt, dass viel leisten besser ist als müde sein und schwach sein und nicht leisten können. Das Problem entsteht jetzt in dem Moment, in dem dieser andere Anteil durchbricht. Also beispielsweise, wenn ich krank werde. Menschen mit Covid haben ganz oft dieses Problem auch gezeigt, wenn sie längere Zeit wirklich komplett ausgenockt waren. Es gab viele, die wahnsinnig Probleme entwickelt haben, psychische Probleme. Alter, Stress ist ein anderer Aspekt. Das heißt, wenn ich dieses Leistungsthema in diesem Beispiel nicht mehr aufrechterhalten kann und jetzt meine Schwäche durchkomme. dann stelle ich auf einmal, irgendwas stimmt hier nicht, aber ich bin doch stark, bin doch leistungsfähig und so weiter. So und von außen ist es total logisch, denkt man sich aber jetzt, ist doch kein Problem, bist halt mal zwei Wochen krank, was ist ins Thema? Aber du selbst kannst das nicht sehen, weil in deinem Selbstbild, krank sein, schwach sein, nicht leistungsfähig sein, nicht stattfindet, weil da ein Blindspot drauf liegt. Dadurch, dass du das aber auch nicht sehen kannst, kannst du es nicht verändern. Und das ist die große Herausforderung von Blindspots, dass wir dafür blind sind.
Speaker 2: Ja, das heißt, wir bräuchten genau jemanden von außen, der uns das dann mitteilt vielleicht oder sieht, was unser Blindspot ist. Zu deinem Beispiel nochmal, das einzuordnen. Du hast ja angefangen, Beispiel etwas zu nehmen in der Kindheit, wo man eben gesagt kommt, zum Beispiel weinig und so weiter. Könntest du da nochmal vielleicht kurz erklären, was das für ein Blindspot dann ist? kann man das benennen irgendwie, wie das heißt? Oder du meinst dann, wenn man später nicht mehr leistungsfähig ist?
Speaker 1: Also es gibt nicht fünf verschiedene Blindspots, die alle unterschiedliche Namen haben, sondern der Blindspot ist sozusagen der Mechanismus, der dahinter steht. was es da bei dir geht, das ist dann die individuelle Komponente. Also bei manchen Leuten ist es wie gesagt Schwäche in irgendeiner Form.
Speaker 2: Genau, das war aber das, ich wollte. Also dein Beispiel war in dem Fall Schwäche.
Speaker 1: Genau, Schwäche. Das interessante an Blindspots ist, wir kennen ja den Namen, hat man wahrscheinlich schon mal gehört, oder auch Schatten, geht damit auch einher. Die meisten denken an die großen Tabus, so das böse TM. Also da steckt das Böse in mir und das ist dann mein Schatten und die Gier und irgendwie Todsünden und keine Ahnung was. Das ist meistens nicht der Fall. Worum es eigentlich geht, ist, dass es einfach etwas ist, was ich mir selbst bisher nie erlaubt habe. Das ist sogar ein ganz guter Mechanismus, wenn man ein Dreijähriges ist und versucht sich irgendwie anzupassen und in der Welt klarzukommen. Es ist nicht mehr so gut, wenn man dann irgendwie mit 35 dasteht und einen Burnout hat. so muss man das einfach bisschen differenzierter betrachten, was dieser Mechanismus kann und will.
Speaker 2: Ja, ich stelle mir das gerade so praktisch vor wie so ein Auto oder so ein LKW, der halt einen toten Winkel hat und wenn du einen Extraspiegel hast, dann siehst du den halt und dann brauchst halt Leute, die dir Extraspiegel sind, die dir das halt mal den Teil dann zeigen. Ingo, super Bild, ich liebe deine Bilder. Gibt es denn blinde Flecken, wo du sagen würdest, Tina, den haben viele Menschen oder sind die komplett individuell?
Speaker 1: Also man muss, ich würde sagen, es gibt Themen, die immer wieder auftauchen, aber sie fühlen sich sehr individuell an, weil sie sehr spezifisch sind, wo sie herkommen. Also wie gesagt, Schwäche ist eines davon. Das kommt, warum ist das ein Thema, das man sehr oft sieht, weil es unserem Zeitgeist angepasst ist. Wir leben in einer hochgradig leistungsorientierten Gesellschaft, in einer sehr schnellen Gesellschaft, jetzt mal eben sechs Monate nicht leisten und arbeiten zu können. Das findet in der Realität der meisten Menschen gar nicht statt. Also da gibt es gar kein Konzept dafür. Langeweile ist sozusagen, wir haben uns mit Social Media etc. Welten geschaffen, denen wir uns bloß nicht langweilen müssen. Weil langweile Ruhe bedeutet und Entspannung bedeutet. Und auch da ist ein binder Fleck für ganz viele. Also wie gesagt Schwäche, nicht leistungsfähig sein, Ruhe, Entspannung. Eine andere Blindspot, den ich oft sehe, ist Sehnsucht nach Bindung. Also das heißt... irgendwo zugehören wollen. Versus ich bin der Herr meines eigenen Schicksals, ich muss mich ausdrücken die ganze Zeit, ich muss Karriere machen, muss erfolgreich machen, ich muss irgendwas darstellen. Versus ich möchte einfach irgendwo dazugehören und tue dafür sehr viel, woraus dann irgendwie Harmoniesucht und dergleichen entsteht. Das heißt so Schwäche, Sehnsucht nach Bindung, Ruhe, sind alles so Dinge, Die passieren in unserer Gesellschaft wenig und entsprechend wollen wir sie auch nicht so richtig als das akzeptieren, was sie sind, nämlich ein inherenter Teil von uns. Und dann gibt es zusätzlich zu dem, was das Individuelle, was man oft sieht, gibt es auch noch gesellschaftliche Blindspots, also sagen wir, die auf eher systemischer Ebene stattfinden. Carl Gustav Jung hat darüber über den kollektiven Schatten gesprochen. der Grund zum Beispiel, warum wir irgendwann anfangen, in einem gewissen Herdentrieb zu verfallen. Die Grausamkeit, die man sich nicht eingesteht als Gesellschaft, das kollektive Weggucken von Rassismus oder Klimawandel und dergleichen. Auch da stecken Blindspots dahinter, aber dann eher auf systemischer Ebene.
Speaker 2: Also es gibt einiges, was in unserem Sichtfeld nicht ist. Gibt es denn die Möglichkeit oder gibt es eine gute Möglichkeit, wie man versuchen kann, seinen eigenen Blindspots auf die Schliche zu kommen?
Speaker 1: Also ich würde sagen, es gibt eine Möglichkeit festzustellen, wenn ein Blindspot aktiv ist. Und zwar immer dann, wenn Dinge mühsam werden. Und mühsam heißt an der Stelle, wenn ich immer mehr Energie in etwas reinstecke. Und je mehr Energie ich reinstecke, umso beängstigender wird die Vorstellung es nicht mehr zu tun. Also ich mache immer und immer mehr, weil ich es nicht ertrage, dass es nicht mehr so sein könnte. Weil ich es nicht mehr ertrage, dass es vielleicht schiefgehen könnte. Dass ich mit dem anderen was da stattfindet. Ich schaffe es doch noch, ich kriege es doch noch hin. Ich kann das darf nicht sein, was nicht sein kann, aber nicht sein kann, was nicht sein darf. Wenn diese Form von Mühe passiert und ich nicht mehr leicht loslassen kann von der Situation, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass es eine gewisse Richtung geht, verhältnismäßig hoch. Also beispielsweise auch ein anderes Thema, anderer Blindspot, oft auftaucht. Wenn ich nicht streiten darf, Also wenn ich unbedingt immer in Harmonie sein muss, wenn ich unbedingt immer alles ausgleichen muss, wenn es nicht sein darf, dass wir beide uns nicht mögen, dann ist das genau das. Ich stecke so viel Energie in diese Beziehung, weil es nicht sein darf, dass du rausgehst und denkst, die finde ich blöd. Und das ist auch eine Form von Blindspot. Und da weiß ich noch nicht für mich selber, was dahinter steckt, wo das herkommt und dergleichen. Aber ich kann schon mal eine Idee haben, da ist irgendwie... Da passiert irgendwas. Das Wichtige daran ist nur, einen Blindspont entdeckt man nicht. Also im Sinne von, den ziehst du nicht aus dem Schatten. Dafür ist deine Psyche in der Regel stärker als du selber. Sondern du wirst als Mensch einfach irgendwann stark genug, den auszuhalten. Und dann wird er sich zeigen. Das heißt, wir schaffen Gelegenheiten, indem wir etwas Neues über uns lernen können. Und wenn du soweit bist, dann wirst es rausfinden. Aber wenn du halt noch nicht so weit bist, dann passiert das auch nicht.
Speaker 2: ⁓ das noch etwas greifbarer zu machen, hättest du vielleicht ein Beispiel, was wir auf unser Thema Erfolg Münzen können? Also wo man vielleicht merkt, ich wäre doch gerne erfolgreicher und ich habe eigentlich eine Idee davon, was Erfolg für mich bedeuten kann, weil irgendwie komme ich da nicht hin. Hast du da vielleicht eine Idee?
Speaker 1: Ein Beispiel wäre, dass ich versucht habe, erfolgreich zu sein, indem ich zum Beispiel gemacht habe, was ich glaube, was mir die meiste Anerkennung bringt. Und das aber nie explizit gemacht habe. Also immer einfach nicht unbedingt dem Strom gefolgt bin, sondern einfach immer so bisschen... Being a good girl or being a good boy. Man macht immer das, was von einem erwartet wird. Man immer das, was der Chef möchte und immer das, was die nächsten wollen. Immer was die Peer group möchte und versucht dadurch einen gewissen Erfolg immer und immer wieder herzustellen. Aber so richtig klappt es nicht. Und so richtig fühlt sich es auch nicht befriedigend an. Ich stelle immer mehr Energie rein und ich arbeite mich zu Tode und irgendwie und ich kann mir nicht vorstellen, damit zu scheitern, weil das meine Welt zusammenbrechen würde. wenn ich nicht diese Anerkennung bekomme, ich nicht diesen Erfolg haben würde. Und da merkst du dann irgendwann, ich kann nicht mehr davon zurücktreten. Ich kann nicht mehr einfach sagen, ach wirst du aber weiß, jetzt hab ich keine Lust mehr, jetzt werd ich Yoga-Lehrer. Das würde nicht gehen. Das heißt, ich merke an der Stelle, da hängt zu viel dran. Und da hängt so viel dran, dass es nicht nur mit meiner Miete zu tun hat, sondern das ist was mit mir selbst und meiner Identität zu tun hat. Und da merk ich jetzt, okay, hier passiert was. Hier ist irgendwie ein Blindspot am Werk.
Speaker 2: Und
Speaker 1: Und was ich gerade meinte mit, den ziehst du nicht ins Licht heißt, selbst wenn wir zwei jetzt sprechen würden und ich würde dir das erklären und du hast noch nicht genug Kapazität in dir, das zu verstehen, kann ich dir das zehnmal erklären und du wirst rausgehen und sagen, stimmt nicht, ich muss meine Miete bezahlen. Wenn du aber an einem Punkt bist in deiner eigenen Entwicklung, wo du verstehst, dass du in dir Wert hast beispielsweise und dass der nicht von außen kommen kann, muss. Dann mag es diesen Blindspot noch geben, aber du wirst auf einmal verstehen, warum du das gemacht hast. Und dann kannst du vielleicht auch einfach loslassen und kannst sagen, vielleicht muss es doch nicht der 70-Stunden-Job sein.
Speaker 2: Es ist dieses Annehmen von solchen Projektionen und vielleicht auch negativen Astraltionen. Wenn ich mal eine Sache teilen darf, das will ja Lena seit unserem Jubiläum, dass ich ein paar mehr intime Sachen teile. Ich musste gerade mal bisschen tief durchatmen, weil ich in dem Moment, wo du so Beispiele genannt hast,
Speaker 1: dem auch.
Speaker 2: tatsächlich festgestellt habe, ich date relativ viel, das mal pauschal zu lassen an der Stelle, ich reise ganz gerne und ich habe festgestellt, glaube ich, dass ich einen Blindspot beim Thema Bindung habe. Nicht so krass, also der lässt mich jetzt nicht komplett neu streiten, Beispiel hast du auch erwähnt, das war mir relativ bewusst. Ich mag sehr harmoniebedürftig und gehe emotionalen Streits eher aus dem Weg, gerade in Beziehungen, das war mir schon bewusst, natürlich von meinen Eltern, aber Meine Eltern waren auch immer häufig weg. Mein Vater war tagelang, wochenlang in Arbeit. Meine Mutter morgens aus dem Haus, Tür aufgerissen, raus aus dem Bett und tschüss, weg quasi. Und das ist mir gerade noch mal so bewusst geworden an der Stelle. Also an alle, die sich mit dem Thema Blindspots beschäftigen wollen. Da kommt man glaube ich... Ich voll schön Ingo, dass du das teilst. hab es irgendwie, obwohl wir nicht in einem Ort sitzen, ich hab irgendwie gespielt, dass gerade bei dir irgendwas abgeht auf der anderen Seite. Und... Ja, dieses, wo kommt die... Also, was macht man immer wieder und wo packt man immer mehr Energie rein? Also, ich könnte davon jetzt auch Abstand nehmen, das schon, das mache ich auch häufiger. Aber ich merke schon, dass das ein Punkt ist. dann, deswegen habe ich das gerade angefangen, meinen Teil in Form von... Man nimmt es dann einfach an und wenn man es erstmal weiß, dann kann man es auch besser verarbeiten. Deswegen habe ich das so gestartet, weil es gerade bei mir schon losgeht. der Stelle, ich habe mir das direkt hier aufgeschrieben. Streiten und Bindung Blindspot. da habe ich nochmal ein bisschen in einem ruhigen Moment nochmal Zeit darüber nachzudenken und das wirken zu lassen. Vielen Dank!
Speaker 1: Sehr gern. Und so ist es ja wahrscheinlich auch mit deinem Machtthema gewesen, Lena. Dass es dann irgendwann auf einmal aufpoppt.
Speaker 2: Mhm. Ja. Nur eine Frage noch, auch weil Ingo es gerade auch wie auf die Kinder bezogen hat, und du hast es ja auch erzählt, dass das viel in der Kinder entsteht. Muss das so sein? Sind es unsere Eltern schuld oder könnten Blindspots auch später entstehen?
Speaker 1: Blindspots können zu jeder Zeit entstehen. Es gibt unterschiedliche Szenarien. Es geht meistens prägende Erfahrungen. Die kannst du aber auch in der Schule haben, im Studium haben, wenn man Kinder bekommt. Große Veränderungssituationen oder prägende Erfahrungen können zu Blindspots führen. Es ist nur tatsächlich ein Parameter Zeit. Wenn du 40 Jahre lang mit einem Thema rumläufst, dann wird der Blindspot einfach sehr viel tiefer sein, als wenn du den vor zwei, drei Jahren quasi etabliert hast. Oder sozusagen für dich, sich breit gemacht hat, let's say.
Speaker 2: Jetzt hat Ingo ja live im Podcast gerade so richtige Hints bekommen, wo könnten seine Blindspots liegen? Wie geht es jetzt weiter für Ingo? Er hat gesagt, er will sich mal in Ruhe hinsetzen. ist das eine. Auf anderen Seite haben wir auch darüber gesprochen, wie schwierig es ist, Blindspots wirklich selbst zu entdecken. Was ist jetzt vielleicht der nächste Schritt für Ingo dafür? Auch andere Hörerinnen und Hörer, die jetzt gerade merken, ⁓ da könnte ich vielleicht mal genauer hingucken. Ich habe auch schon eine Idee, aber ich werde es erst im Nachgang sagen.
Speaker 1: Also, hingucken ist sicherlich schon mal auf jeden Fall der richtige Schritt, richtige Anfang. Meistens ist es so, wenn man anfängt hinzugucken und ein bisschen sensibel dafür ist, merkt man, wie schnell dein Kopf sich abwendet. Also wann der Punkt kommt, an dem auf einmal ein anderer Gedanke kommt oder an dem man es doch wegrationalisiert oder nur mal was anderem beginnt. Und das ist dann der Punkt, an dem es eigentlich interessant wird. Weil von da aus wird es dann tatsächlich ein Blindspot bzw. dann von da aus kommen tatsächlich die Dinge, so ein bisschen schmerzhaft sind. Und dafür hilft es leider halt einfach jemanden zu haben oder es ist leider aber dafür hilft es dann jemanden zu haben, der mit einem da dran bleibt und dann darüber nachdenkt bzw. da reinfühlt und zu gucken, was da passiert. Und das ist auch kein magischer Prozess, dann da stattfindet, sondern was jemand macht, der mit dir an einem Blindspot arbeitet, am Ende die Ressource in dir aufbauen, damit du dahingucken kannst. Weil der Grund, warum das ja ausgeblendet wurde, ist, weil das Gefühl, was dahinter steht, auszuhalten in dem Moment nicht möglich war. Also das heißt, wenn ich zum Beispiel einen Streit beobachtet hab von meinen Eltern und irgendwie feststelle, okay, Streiten ist ganz furchtbar, ne? Dann hab ich das als Kind beispielsweise nicht ausgehalten, das zu spüren. Und jetzt bist du aber kein Kind mehr. Aber trotzdem musst du das Gefühl haben, sicher zu sein. Also das heißt, du stärkst die Ressource, ich bin sicher, ich bin erwachsener Mensch, ich kann da jetzt hingucken, das ist in Ordnung. Und je mehr du das in dir stärkst, umso mehr wirst du die Fähigkeit haben, da dran zu bleiben und das dann auch zu merken. Und zu ... tatsächlich aufzumachen. Und das braucht es, das ist die eigentliche Arbeit.
Speaker 2: Das finde ich ganz spannend. zum Beispiel jetzt wo du das so sagst, bei mir ist das gar nicht so ein Unsicherheitsgefühl, zumindest denke ich das nicht. Für mich ist das eher so die Neugier an mir selbst, weil ich auch eine Coachingausbildung gemacht habe und dann man viel, sensibler für das Thema ist. Und ich glaube, ich würde Folgendes machen, ich mache immer meinen eigenen innerlichen Tisch auf. Ich sitze ja gerade auch an einem und den mache ich auch immer auf tatsächlich. ich würde Folgendes machen, mich glaube ich, also habe ich direkt daran gedacht, einfach mal wieder zum Coaching zu gehen. Ich würde es mal vorher für mich selbst ausprobieren, dass ich quasi hier drei Plätze zu vergeben habe. Einmal den Beobachter-Ingo, einmal den Ingo, der aus der Vergangenheit spricht, wie er alles wahrgenommen hat und der andere Ingo von heute, der so handelt, wie er handelt, fragt den einfach mal so, was so alles passiert ist und der Dritte beobachtet. Ich weiß, das ist schon so bisschen advanced, aber ich mache das für mich häufiger mal. Da freu ich mich schon drauf. Da hab ich richtig Bock drauf. Machst es heute Abend direkt? Nee, heute Abend mach ich nicht, da brauch ich Zeit für. Ich bin ja in Barcelona nächste Woche und ich glaub, da werd ich mal ruhige Momente finden in meiner Kreativwoche, wo ich das mal mache einfach. Wenn du nicht zu viel datest, Inge. Nee, nicht zu viel datest, ne. Da geht dann ein Abend für drauf. Ähm, ja, so, so, so würd ich's, ich, machen. Da hab ich schon richtig Bock drauf. Bin ich mal gespannt, ohne zu wissen, was die so wirklich sagen bisher. Mal schauen.
Speaker 1: Ja, das ist kein schlechter Weg. Wie gesagt, hier wieder gilt, blinde Flecken haben ihren Namen aus einem bestimmten Grund. Das heißt, wenn ich ihn aus meiner eigenen Psyche heraus quasi an einen Tisch setzen könnte, wäre es kein hundertprozentiger blinder Fleck. Also das heißt, ich würde argumentieren, damit wirst du wahrscheinlich sehr weit kommen, aber es wird wahrscheinlich dann an den letzten Schritt, der wird schwierig werden.
Speaker 2: Ja, dann gehe ich dann zum Coach.
Speaker 1: Zum Beispiel. Das muss nicht der einzige Weg sein.
Speaker 2: Und welcher gibt's noch?
Speaker 1: Also wie gesagt, es muss nicht unbedingt ein Coach sein. Es kann jede Form von externer Perspektive sein, die dich aus deinem eingetretenen Trott rausholt. Die dich aus der Geschichte, die du dir selbst erzählst, rausholt. Es kann sein, du ziehst in ein anderes Land, du sprichst die Sprache nicht und die Menschen reagieren komplett anders auf dich. Das wird dich auf eine Art und Weise an deine Blindspots ranholen, wie du das wahrscheinlich nie gewünscht hättest. Oder... Nehme ich das einfach. Oder nehme ein anderes Thema. Eine deiner Freundin wird auf einmal schwanger. Da bist du auch sehr schnell dabei, dich einem Blindspots gegenüber zu sehen, den du vielleicht so nicht erwartet hättest. Und dann geht es darum, damit umzugehen. Und dann geht es am Ende genau darum, die Kapazität aufzubauen und das auszuhalten.
Speaker 2: Weil, Martina, hast du gerade das Szenario aufgeführt, dass Ingo jemanden schwängert? Ingo, das wäre doch Von meinen vielen Freundinnen. Das will ich direkt mal klarstellen, das ist nicht der Fall. ⁓
Speaker 1: Ja, so bei Das dürft ihr dann einfach gerne wieder rausschneiden. ⁓
Speaker 2: Nö, das lasst du noch drin. Das möchte ich auch verkündet haben im Podcast. Auch wie das Kind dann heißt. Wie würdest du es nennen, Ingo? Kapitalistenschwein. Kien. Karl, Karl, Karl, Karl, Lita. Na egal, ich kriege da nichts, passt das ja. Wir finden noch was. Also wenn ihr da draußen eine Idee habt für Ingos zukünftiges Ja, Kindernamen, das super. Ja, nicht gut. Der Mädchennamen ist schon besetzt, aber einen Jungsnamen nehme ich. Aha. Jetzt geht's rund, Tina. Das waren zwei wunderbare Folgen. Wir sind tief getaucht in Erfolg, Erfolg messbar machen oder auch nicht. Und wir sind unseren Blindsports auf die Stiche kommen oder auch nicht. Das ist nämlich das Problem in dieser Doppelfolge. Trotz allem natürlich nicht ganz so greifbar, wie wir es vielleicht alle gerne hätten. Weil am liebsten hätte man ja einfach etwas vor sich und dann ist es klar. Und das ist aber im Leben manchmal nicht so. Wie gehst du selbst damit ⁓ So in deinem Alltag, in deinem Arbeitsleben auch, dass man eben nicht so einfach irgendwas irgendwas zeigen kann und dann ist es da, sondern das so viel. verdeckt ist und das vielleicht auch so viel sich nach und nach erst entfaltet.
Speaker 1: Ach, ich glaube, die wichtigste Eigenschaft, ich in den letzten oder Kompetenz, die ich in den letzten Jahren entwickelt habe und die mich sehr viel glücklicher gemacht hat am Ende ist, oder zwei, das eine ist Geduld und das andere ist nett zu mir zu sein. So, damit gehe ich damit Ich beobachte die Dinge, stelle fest, ⁓ hier bin ich wieder in meinen eigenen Mustern drin, hier, na, bin ich wieder falsch abgebogen und dann kaufe ich mir ein Eis und versuche es von neuem.
Speaker 2: Du bist genau richtig hier im Podcast. Ja, wir sind der Eis Podcast. Neben Finanzen. Was sind deine Lieblingskugeln? Deine zwei Lieblingssorten, ganz schnell.
Speaker 1: Cheesecake-Karamell. Und das andere ganz klassisch.
Speaker 2: Boah, ja, sehr gut. Herzlichen Dank, dass du bei uns warst, Tina. Und uns erleuchtet hast. So kann ich es nennen. Vielen lieben Dank. Bis dann. Ciao, ciao. Tschüss.
Speaker 1: Vielen Dank euch!
Speaker 2: Danke, dass du zugehört hast und toll, dass du ein Teil von How I Met My Money bist. Wir hoffen, hat diese Folge gefallen. ⁓ keine Folge zu verpassen, klick einfach direkt auf den Abonnieren-Button auf Spotify, Deezer und Apple Podcasts. Für weitere Tipps und Tricks und Informationen, damit du dein Geld und dich besser kennenlernst, folge uns auf Instagram, Twitter, Facebook und LinkedIn. Dort kannst uns auch immer schreiben, falls du Fragen, Feedback oder Themenwünsche hast. How I Met My Money wird gesponsert von der MyVac Finanzakademie. Spannende Online-Coses für Deine finanzielle Zukunft zu ETFs, Immobilien und Altersvorsorge. Natürlich gibt's für dich Rabatt. Schau dafür einfach in die Show now.