How I met my money

How I met my money

Der Finanzpodcast für Anfänger

Transkript

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Speaker 2: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. Ingo.

Speaker 1: Halli, hallo, Helena, das mach ich jetzt immer. Bingo.

Speaker 2: Nee. Ich will es dir wieder austreiben.

Speaker 1: Wir verlieren Zuhörer damit. Hallo Lena!

Speaker 2: In unserer Geld- und Arbeitsreihe wollen wir bei der INGO hören, was Menschen eigentlich so verdienen. Sind wir bisschen neugierig heute. Und deshalb haben wir im ersten Teil mal so ein paar Daten rausgesucht vom Statistischen Bundesamt. Und im zweiten Teil schauen wir uns euch an. euch da draußen, ihr habt uns Sprachnachrichten geschickt und verratet uns was so cool ist an eurem Job und wie das Gehalt so aussieht und ob ihr mit dem Gehalt oder dem Honorar zufrieden seid.

Speaker 1: Ja, es ist ja so eine Dauerwarnung, die wir immer bei ihm aussprechen. Wenn Geld in den Raum kommt, unser Dauerthema Geldpsychologie, dann hat das erst mal eine Wirkung auf uns. Und wir haben uns eben gedacht, bei den verschiedenen Gehältern und den Zahlen, die man so hört, da kann man ja mal selbst für euch beobachten. Das ist quasi unser Auftrag heute, wo ihr seid, in der Bahn, im Auto oder wo auch immer. Versucht mal, ohne dabei die Kontrolle über das Auto zu verlieren oder die Wahrscheinlichkeit zu verpassen, mal zu beobachten, was das mit euch macht, was ihr für Reaktionen da habt, wenn ihr so Gehälter hört. Und ja, vielleicht kann man dann ja auch schon darüber auf sich selbst schließen, wie man daran arbeiten kann und was die Reaktionen auch für Projektionen auf Geld von euch bedeuten.

Speaker 2: Ja, finde ich eine sehr gute Idee. Das machen wir beide jetzt auch mal eng, Wenn wir das auch mal beobachten, so wie reagieren wir darauf und finden wir das eigentlich gut, wenn wir so reagieren? Sind wir neidisch oder lässt uns das ganz kalt? Kann ja auch was heißen, oder? Wenn wir einfach komplett kalt sind, egal welche Zahlen uns die Ohren geschmissen werden. In jedem Fall ist es ja so, das kann man ja schon mal feststellen bei uns beiden, unterschiedliche Branchen haben unterschiedliche Einkommensniveaus.

Speaker 1: Ich gespannt.

Speaker 2: Und das ist etwas, was wir uns jetzt erstmal angucken.

Speaker 1: Definitiv. wenn man da zum Beispiel die oder auch andere Bereiche nimmt, nenne ich mal jetzt unsere Bereiche, unterschiedlich, aber Technologie oder Finanzdienstleistungen, so wie es bei uns ist, die haben häufig mehr Gehälte oder ein höheres Gehalt im Angebot als zum Beispiel im Einzelhandel oder auch bei Bildungsunternehmen zum Beispiel. Und es gibt aber eben gewisse Faktoren, die das Einkommen beeinflussen, zum Beispiel das Wettbewerbsniveau. Also das heißt, in zum Beispiel stark umkämpften Branchen Da können Unternehmen gezwungen sein, ihre Preise zu senken, ⁓ eben wettbewerbsfähig zu bleiben. Und das kann dann eben auch das Einkommen reduzieren. Ja, zum Beispiel, wenn man so so einer Smartphone-Branche schaut, das ist ja ein sehr intensiver Wettbewerb. Es gibt ja immer mal wieder neue Anbieter, aber eigentlich hat man da immer die gleichen Platzhirsche, also sowas wie Samsung, Apple oder auch Huawei zum Beispiel. Und die versuchen eben durch bessere Produkte zu niedrigen Preisen mehr Handys an den Mann und an die Frau zu bringen. Das kann dann eben auch dazu führen, dass manchmal auch Gehälter dann darunter leiden bei so einem Preiskampf.

Speaker 2: Ja, total spannend, dass wir uns jetzt eben die Faktoren angucken und nicht immer nur, gibt verschiedene Branchen, deswegen verdienen Leute unterschiedlich. Das wäre jetzt gerade den einen Faktor genannt, dieses Wettbewerbsniveau kann man das ja nennen. Und ein anderer Faktor ist zum Beispiel ganz klassisch Angebot und Nachfrage. Also wenn die Nachfrage nach einem Produkt oder nach einer Dienstleistung das Angebot übersteigt, dann steigen der Regel auch die Preise und damit auch Das Einkommen, das konnte man ganz gut in der Corona-Pandemie sehen, mit Masken. Auf einmal wollten alle Masken. Klar, die wurden teurer und die Einnahmen für Maskenhersteller, die stiegen auch.

Speaker 1: Ja, und von Politikern teilweise. Ja, definitiv. Das ist ein sehr plakatives Beispiel und ja noch gar nicht so lange her. Was gibt es noch? Es gibt noch die Marktdynamik. Das bedeutet, Veränderungen in der Wirtschaft und in der Gesellschaft wie zum Beispiel demografischer Wandel oder Veränderungen im Konsumverhalten, die können das Einkommensniveau in verschiedenen Branchen beeinflussen. Zum Beispiel mit dem Bewusstsein für nachhaltige Produkte. Da steigt eben auch die Nachfrage. nach umweltfreundlicheren Produkten und Dienstleistungen, was dann zum Beispiel zu erhöhten Einnahmen in dieser Branche führen kann. Oder wir hatten ja auch das Thema künstliche Intelligenz. Jetzt fragen alle nach, nach Produkten aus der künstlichen Intelligenz, nach Experten in dem Bereich und dementsprechend ist natürlich da auch viel zu verdienen.

Speaker 2: müssen wir nachher mal fragen, ob er jetzt auch mehr verdient als vor zwei Jahren. Also das ist total spannend einfach mal für nichts zu sehen, dass es eben nicht nur auf die verschiedenen Branchen ankommt, sondern eben auch auf diese Faktoren unter anderem, die wir gerade vorgestellt haben. Wir beide haben uns ja ein bisschen rumgetollt auf der verrückten Seite des statistischen Bundes.

Speaker 1: Total verrückt. Mensch, da geht die Party richtig ab auf dieser Seite.

Speaker 2: Interessanterweise gab es vor kurzem erst eine Pressemitteilung vom Statistischen Bundesamt und da stand was Spannendes drin. zwar, je höher der Bildungsabschluss, desto höher in der Regel der Verdienst. Könnte jetzt auch nicht so spannend sein, aber ich dachte, dass das gerade angezweifelt werden könnte, weil man doch immer mal wieder sagt, Leute, die eine Handwerksausbildung gemacht haben und so weiter, sind gerade so gefragt und so. Deswegen dachte ich, das stimmt gar nicht unbedingt, aber vielleicht doch.

Speaker 1: Ausnahmen bestätigen die Regel. Letztens auch noch, glaube ich, die Top Ten, der reichsten Menschen der Welt. es gibt natürlich Ausnahmen, die keinen Hochschulabschluss haben, aber ich glaube, ein Gro hatte dann doch einen. Und das findet sich dann eben auch in der Statistik wieder. Also Beschäftigte in Vollzeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung, also jetzt nicht Hochschulabschluss, aber immerhin oder auch sehr gut mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung, die haben im April 2020 im Schnitt 3521 Euro brutto pro Monat verdient und jemand, der keine berufliche Ausbildung hat oder keine abgeschlossene berufliche Ausbildung, da waren es dann nur 2817 Euro und ich meine, das sind dann immerhin schon mal 700 Euro brutto pro Monat weniger. Und das ist natürlich in Zeiten von Inflation und Co. nicht zu unterschätzen.

Speaker 2: Jetzt sind wir immer drum herum getippst, aber jetzt kommen wir trotzdem dazu, natürlich die Berufsweihe auch maßgeblich die Höhe des Gehalts bestimmt. Das Statistische Bundesamt sagt, Friseurinnen und Friseure liegen weit unter dem Durchschnitt und Pilotinnen und Piloten deutlich darüber.

Speaker 1: Ja, die verdienen nämlich 8.700, die Piloten. Friseurin im Schnitt 1.700. So mittendrin findet man dann eben noch so was wie Altenpfleger. Das überrascht mich jetzt tatsächlich, muss ich sagen. Ich hätte gedacht, die verdienen noch weniger. Da wurde ja auch viel in Corona-Zeiten drüber geredet. Feuerwehrmann, Feuerwehrfrau. Hör mal raus. 3559. Wobei der Schnitt

Speaker 2: Verdienen Sie den jetzt, Ingo?

Speaker 1: eben 4.105 Brutto verdient. Ich glaube, was man immer noch bisschen unterscheiden muss, hier steht zum Beispiel auch Feuerwehrmann, Feuerwehrfrau, solange wie sie verbeamtet sind, also die verdienen 3.800, aber natürlich bleibt ein bisschen mehr hängen da an der Stelle, also Brutto Netto haben die natürlich nicht so einen hohen Unterschied. Aber wenn man eben nach oben geht, was verdient Softwareentwickler Lena, da würde man ja annehmen, als IT-Experte haben wir ja gerade schon genannt, wie viel verdienen die?

Speaker 2: Ja, die 5.500, schauen wir mal, wie das so weitergeht mit KI. Haben wir auch schon einiges gehört, da sich bestimmt einiges ändern wird, auch in der IT-Branche. ganzen Verdienste für die verschiedenen Berufe vom Statistischen Bundesamt werden wir euch auch auf Instagram teilen, also schaut da gerne mal vorbei.

Speaker 1: Ja, und jetzt ist ja eben die Frage, wenn man jetzt diese ganzen Zahlen aus diesem Wunderland der Statistik einmal betrachtet, jetzt ist ja eben die Frage, deckt sich eigentlich diese Umfrage oder diese Zahlen mit dem, was ihr da draußen so verdient? Und dazu haben wir eine Umfrage mit euch gemacht und ihr habt uns ganz, ganz fleißig Spachnachrichten geschickt. Und ja, Lena, sag doch mal, welche Fragen hast du denn der Community gestellt, die sie dann beantwortet haben?

Speaker 2: Es waren vier Fragen. Zum einen, in welchem Beruf arbeitest du? Was ist das Beste an deinem Job oder warum sollen noch andere deinen Beruf ausüben? Was findest du jetzt nicht so gut daran und wie viel verdienst du eigentlich? Und findest du das angemessen zu viel oder zu wenig?

Speaker 1: Da bin ich mal gespannt, ob das jemand sagt. Dann würde ich doch mal sagen, fangen wir mit der ersten Sprachnachricht an.

Speaker 2: Ich arbeite als selbstständiger Mediengestalter Bild und Ton in der kreativen Film- und Medienproduktion. Und das Besondere an dem Job ist, dass jeder Tag anders ist. Man dreht an verschiedenen Orten, man lernt ganz viele verschiedene Menschen kennen. Manchmal dreht man sogar an Orten, wo man normalerweise als Normalo so nicht hinkommt und das finde ich irgendwie ziemlich erfrischend und cool. Ich kann außerdem kreativ sein, meine Kreativität ausleben, verschiedene Dinge probieren, mal ein bisschen rumspinnen und sowas. Und so entstehen coole neue Ideen und Projekte, die wir dann umsetzen oder Kunden vorschlagen oder so. Und auch die digitale Arbeit, die gefällt mir einfach, wenn wir nicht gerade am Drehen sind, dann bin ich hier am Schneiden oder Konzept schreiben oder sowas. Ich bin sowieso ein sehr computeraffiner Mensch und da macht das natürlich Spaß, gerade auch die neuesten Tools, KI und sowas, zu nutzen. Ja, also zusammengefasst, Wer gerne selbstständig arbeitet, frei arbeitet, kreativ und Abwechslung liebt, der sollte drüber nachdenken, auch das zu tun, was ich tue. Negative Aspekte, ja, also ich würde sagen, das sind so die typischen selbstständigen Probleme. Man vergisst, Feierabend zu machen oder man macht keinen Feierabend und vor allem bei kreativen Berufen. Man kann ja den Kopf nicht einfach abschalten. Also wenn ich dann nachts in Bett liege und hab ne super Idee, dann steh ich kurz auf und schreib's auf oder so. Und wenn man mal zu Hause in Ruhe sitzt und will eigentlich abschalten und dann hat man kurz diesen Einfall, dann macht man einfach weiter. Und hört nicht einfach auf zu denken. Und zum Berufsbild selbst, da ist es natürlich so, mit ner Kamera in der Hand kommt natürlich auch Verantwortung auf einen zu. Nicht nur gegenüber denen, die man filmt. Die wollen ja auch alle ihre Rechte gewahrt haben und wollen sich... gefallen auf der Kamera und gut rüberkommen, sondern auch eben den Gegenüber für die man dreht, wenn man für Kunden dreht und man hat Situationen die sich nie wiederholen lassen, zum Beispiel das Ring anstecken bei einer Hochzeit oder so was, wenn man in dem Moment dann nicht abliefert, dann ist der Kunde unzufrieden und das ist natürlich gerade bei Drehs, sehr zeitintensiv sind, wo wir drei, vier Tage am Stück drehen oder so. Wenn dann öfter mal solche Stressmomente kommen, denen man weiß, jetzt muss ich konzentrieren, dann ist das auf die Dauer natürlich anstrengend. Aber ich denke, das gibt es in jedem Beruf auch. Ich bin gerade erst in die Selbstständigkeit in Vollzeit gestartet. Ich habe vorher schon nebenher, also nebenberuflich selbstständig gearbeitet, habe da aber alle Einkünfte, die ich hatte, tatsächlich investiert in neues Equipment und in die Selbstständigkeit selbst. Und daher ist das Gehalt jetzt was Neues. oder sagen wir mal das Gehalt aus der Selbstständigkeit. Vorher als Hubi habe ich zum Schluss so um die 1100 Euro brutto bekommen und wir streben mit unserer GBR gerade an, dass wir uns 2000 Euro brutto pro Monat auszahlen und ich denke das dürfte so nach Auftragslage auch ganz gut funktionieren. Ich finde, wenn es jetzt darum geht, das Gehalt zu viel oder zu wenig ist, grundsätzlich, es reicht. Es reicht, die Wohnung zu bezahlen, es reicht, ⁓ zu leben und so. ich muss schon privat an manch einer Ecke sparen, das Geld für besondere Dinge oder Notfälle oder so Notkoschen oder so übrig zu haben. Jetzt kann ich mir zum Beispiel kein neues Handy kaufen, was überfällig wäre, weil ich dann sage, ich War das Geld lieber? Und wenn dann mal ein schwieriger Monat ist, wo wir uns vielleicht nicht die 2000 Euro auszahlen können, dann habe ich wenigstens noch einen kleinen Puffer. Das würde ich natürlich gerne ändern und dafür ist ein höheres Gehalt notwendig. Das werden wir vielleicht auch irgendwann schaffen. Aber momentan ist es halt, lege ich das immer so bisschen zurück. Für die Altersvorsorge oder einen Urlaub oder eine neue Anschaffung oder sowas wäre es natürlich auch mal cool, bisschen mehr Geld zu haben. Aber ich denke, das klappt. Momentan bin ich... bin ich halt noch in dem Modus drin zu sagen, ich zahle mir lieber selbst nicht so viel aus und investiere das Geld lieber in meine selbstständige Arbeit, neues Equipment oder so was. Dann werde ich mich verbessern und irgendwann bin ich dann auf einem Level, ich mir über so was keine Gedanken mehr machen muss. Aber ja, es ist schon ein Thema, was mich natürlich auch beschäftigt. Spannend, spannend, spannend. Also mir passiert das ganz oft, dass ich nachts aufstehe und Ideen aufschreibe. Ist das bei dir auch so, Ingo?

Speaker 1: Ja, ja, Ja, manchmal dauert es viel zu lange, bis man das macht, finde ich. Also ich habe schon so Momente, wo ich mir denke, ich drehe mich anderthalb Stunden im Kreis oder zwei Stunden gedanklich und man kommt so von Höksken auf Stöksken, man am Lieder rein sagt. Und man sollte das eigentlich aufschreiben. Aber manchmal muss ich sagen, also gerade wenn der Tag richtig anstrengend war, richtig viel war und man dann nicht wirklich bis zum bis zum Bett gehen noch durchgearbeitet dann falle hier einfach tot ins Bett und schlafe auch einfach. Und versuche es halt vorher manchmal noch runterzuschreiben.

Speaker 2: Ich kenn das, mir so kreative Ideen kommen, als wenn ich gerade so am Wecknicken bin. Und dann bringt irgendwas Wildes in meinem Kopf los. Und dann muss ich sofort aufstehen und das aufschreiben, weil ich so Angst hab, diesen Gedanken zu verliehen. Und dann brauch ich wieder lange, bis ich einschlafe. Aber dafür hat man die Idee gerettet. Und das wurde ganz gut grade auch so erzählt. Aber er meinte ja auch, man vergisst den Feierabend. Das ist ja gar nichts für mich. Ich möchte den Feierabend nie vergessen.

Speaker 1: Ja, da kommt dann, jetzt sind wir wieder bei Freizeit First, aber ich kann das total verstehen. Ich glaube gerade, wie er es beschrieben hat, am Anfang der Hustle, den man halt einfach macht, man macht das ja auch aus Leidenschaft. Was er alles beschrieben hat, schon viel. Und dafür dann, da merke ich so, was es mit mir gemacht hat, das war ja auch so das Thema, was macht es mit uns? Und ich denke mir so, fuck ey, du müsstest ja irgendwie mehr auszahlen können an der Stelle, ja, für das, was du alles beschreibst, auch für diese wichtigen Momente, für diese Verantwortung. Also wenn ich mir das vorstelle, Du galtest eine Hochzeit und filmst diesen einmaligen Moment des Ring-Ansteckens und dem allem drum und dran. Und unterm Strich bleiben nachher nur 2000 Euro übrig. Das tut mir dann in dem Moment schon fast leid, muss ich sagen. Das kann bei mir hoch. Das kann bei dir hoch.

Speaker 2: Ich fänd's krass mit dem Azubi-Gehalt, weil man da auch wirklich eine Menge Arbeit muss, einfach Vollzeit total in den Einsatz bringen muss, auch noch zur Berufsschule gehen muss. Und da hab ich mich schon noch gefragt, ja, das ist schon interessant, wie schafft man das denn wirklich dann eine eigene Wohnung und Versicherung und auch noch Essen und vielleicht auch mal ins Kino gehen und so. das ist natürlich schon knapp und. Ja, werden wir glaube ich heute noch ein paar mehr Sachen zu hören, wie das so aussieht, wenn man eine Ausbildung macht.

Speaker 1: Wollen wir mit den nächsten Span-Nachrichten weitermachen, Lena?

Speaker 2: Ich bin Mittelschullehrerin an einer Mittelschule in München und ich finde, dass das Beste an dem Beruf für mich ist, dass ich eine Sinnhaftigkeit darin finde, jungen Menschen etwas beizubringen, wie natürlich Wissen, aber auch, dass ich zur Charakter- und zur Herzensbildung beitrage und damit die Schüler und die jungen Menschen dabei unterstütze, ihre Ziele zu erreichen und hoffentlich dazu beitrage, dass die irgendwann auch in die Welt hinausgehen und etwas finden, was sie gerne machen. Und es gibt mir das Gefühl, dass ich auch etwas Wichtiges für die Gesellschaft tue, was mir in meiner Berufswahl immer sehr wichtig war. Aber es gibt natürlich auch negative Aspekte, da die Mittelschule oft von einem sozial sehr schwachen Klientel geprägt ist und die Konflikte die daraus resultieren, häufig sehr mitnehmen und sehr viel Kraft kosten. Außerdem bemerkt man dadurch, dass man in diesem sozialen Beruf, Schule arbeitet, wie viele Schwachstellen das Schulsystem und damit auch die Gesellschaft hat und wie schwierig es oft ist, darin was zu verändern, weil man als Lehrer da wirklich ein sehr kleines Rädchen ist. Ich verdiene im Monat etwa 3400 Euro und eigentlich empfinde ich das als viel Geld, aber tatsächlich brauche ich es auch, mir das Leben in München leisten zu können. Nach einem besonders langen und harten Tag oder nach einer langen, harten Zeit empfinde ich es als sehr wenig. Und ich stelle mir immer wieder die Frage, ob es angemessen ist, dass es einen monetären Unterschied darin gibt, wie die Lehrer in den unterschiedlichen Schularten bezahlt werden. Weil ich finde, dass die Arbeit an jeder Schulart wahnsinnig fordernd ist, aber auf unterschiedlichen Ebenen und ob es angemessen ist, dass der Gymnasiallehrer so viel mehr Geld verdient als der Mittelschullehrer. Ich habe da nochmal nachgefragt, sie meinte Netto, das war das Nettogehalt.

Speaker 1: Ich fand diesen Aspekt, wo man lebt, erstmal ganz spannend. glaube, das ist auch mal so ein Punkt, gerade wenn man vielleicht in so künstlerischen Berufen ist. Du hattest es ja auch mal am Anfang unserer Podcastreise erwähnt, in diesen Bereichen Kunst, Sprache und so weiter, dass man da halt weniger Einkünfte hat und dann ist das Leben in der Großstadt. Wir können jetzt mal einfach München als Großstadt nehmen. leisten zu können, gerade wo diese Leute aber auch natürlich, also wo die Stadt natürlich auch diese Künstler braucht und diese Kultur im Endeffekt. Das finde ich schon immer einen krassen Spagat, der mir jetzt noch mal im Vergleich auch zuvor ja gut, unsere erste Nachricht war jetzt kein Künstler per se, aber geht natürlich schon stark in die Richtung und arbeitet auch viel mit Künstlern zusammen. Aber was ich noch ganz spannend fand, das vielleicht einmal zu Ende zu machen, Klang für mich so bisschen wie Schmerzensgeld. Dass man also sagt, das was man alles in Kauf genommen hat, sie hat es ja nicht genauer spezifiziert, man kann ja auch, also kann man ja erstmal so empfinden, dass man sagt, das was ich auf mich genommen habe, das zu erreichen, das spiegelt jetzt das Geld wieder, was ich verdiene und vielleicht reicht es sogar nicht mal eigentlich an der Stelle. Das finde ich eine ganz spannende Projektion. Weil wenn man damit tatsächlich Schmerzen verbindet, dann stelle ich jetzt einfach mal die Hypothese in... Also das ist jetzt was ich rausgehört habe, dann müsste man mal mehr...

Speaker 2: Das hat sie ja nicht so gesagt, dass du jetzt deine Worte mit dem Schmerzen.

Speaker 1: Ja, das stimmt, aber es ging für mich in die Richtung, das müssen wir mal ausloten. Aber wenn man das in dieser Richtung empfindet, nennen wir es mal so, dann ist natürlich die Frage, ob irgendeine Form von Geld das überhaupt irgendwann aufwiegeln könnte.

Speaker 2: Was ich spannend fand, wie unterschiedlich sie ihr Gehalt wahrnimmt, je nachdem, ob es gerade eine besonders harte Phase war oder ein angenehmeres Schulhalbjahr oder so. Das finde ich wirklich total spannend. Ich finde, was da auch mitschwingt, genau wie beim ersten Sprachnachricht, aber jetzt noch mal anders, weil sie wirklich mit Schülerinnen und Schülern arbeitet und da auch richtig beschreibt, es ist ja nicht dann nur Wissensvermittlung, sondern es ist auch ein riesengroßer pädagogischer Anteil. Vielleicht auch, sie etwas macht, was vielleicht eigentlich die Aufgabe der Eltern wäre, etc. Und diese große, große Verantwortung, die sie auf ihren Schultern trägt, das fand ich total... Also ich finde es einfach auch noch mal wichtig anzuerkennen, was Lehrerinnen und Lehrer einfach leisten. Und...

Speaker 1: Ja.

Speaker 2: gleichzeitig auch, dass jetzt in beiden Sprachenrechten schon für mich deutlich wurde, wie leidenschaftlich aber auch daran gegangen wird. Es ist nicht irgendein Job, sondern das wird richtig, richtig ernst genommen.

Speaker 1: Ja, und was dann vielleicht auch wieder die Bezahlung, auch wenn sie natürlich in irgendeiner Form notwendig ist. dass das nicht der komplette Mittelpunkt ist. Das ist natürlich wichtig und universell Geld, aber wenn man eben diese Leidenschaft hat, dann kann auch ein höheres oder ein geringeres Gehalt ausreichend sein und dann sind wir wieder beim Thema, also was bin ich mit und ohne Geld und das fand ich da, kam da schon mal ganz gut raus. Und natürlich auch der Unterschied, habe ich nie drüber nachgedacht, Aber mitbekommen, warum natürlich Mittelstufenlehrer oder ein Grundschullehrer im Zweifel geringer bezahlt wird als ein Gymnasiallehrer.

Speaker 2: Ich kriege das total viel mit, weil ich ein paar Lehrerinnen und Lehrer in meinem Umfeld habe. Und was mir immer deutlich erscheint, ist, wie groß die Belastung ist in dem Beruf. Ich merke das so manchmal von der Auswandlung, dass manche Leute es so belächeln und sagen, ich habe so viel Ferien, aber wenn ich mit Lehrerinnen und Lehrern spreche, dass ich richtig raushöre, das ist ... Man hat natürlich noch Stundenanzahl in der Woche, aber darüber hinaus hat man ja dann noch ganzen Klausuren, Zeugnisse schreiben. Aber auch jetzt zum Beispiel, wie gerade in der Sprachnachricht deutlich wurde, in der Mittelschule, mit den Schülerinnen und Schülern auseinanderzusetzen. Ist das vielleicht angemessen, was sie da anziehen in der Schule? Oder gibt es vielleicht Gewalt in der Familie? Wie kann man weiterhelfen? Wen muss man noch kontaktieren? Das sind alles Sachen, die fallen ja noch raus. Das heißt, glaube, das ist auch ganz spannend, wie viel Arbeitenlehrerinnen und wirklich neben dem, was im Vertrag steht.

Speaker 1: Ja, definitiv. Hören wir uns doch mal Sprachnachricht Nummer 3 an,

Speaker 2: Hallo Lena, hier ist die Laura. Mein Beruf ist Wissenschaftlerin. Ich habe Biologie studiert und die letzten vier Jahre als Doktorandin bzw. wissenschaftliche Mitarbeiterin in Frankfurt gearbeitet. Und seit ich dann den Titel tatsächlich in der Hand halten konnte, bin ich nach New York gezogen und nach wie vor auf Job-Suche. Die Stellen, ich mir anschaue, heißen Medical Science Liaison und es ist eine Funktion im Pharmabereich, die ich sehr, sehr, sehr spannend finde. Das Beste an meinem Beruf bisher als Doktorandin ist das unglaubliche Maß an Freiheit, das ich genießen durfte. Es war eine sehr kreative Zeit, aber auch sehr wissenschaftlich frei geprägt. Aber ich konnte mir auch meine Zeit frei einteilen. Und gerade das würde ich als MSL weiterhin machen können. Ich müsste eigenständig mein Territory führen und organisieren. Und das ist was, was ich sehr, sehr gerne mag. Zusammen allerdings in diesem Fall auch damit, dass ich sehr viel mehr mit anderen Menschen arbeiten würde, sehr viele Meetings hätte, mit Leuten sprechen würde über neue Medikamente, neue Studien. Und das reizt mich eben sehr an diesen Beruf. Ein negativer Aspekt an beiden Seiten sozusagen. Gerade im akademischen System meiner Meinung nach ist das Hierarchiesystem. Gerade als Doktorand ist man natürlich seinem seinem Supervisor bis aufs Letzte ausgeliefert. Niemand ist Vollzeitangestellt. Trotzdem wird natürlich sehr viel mehr als Vollzeitarbeit erwartet. Alle Wochenenden, wenn der Chef sagt, ich hätte das aber gerne, dann hat man das zu tun. Das sind einfach Arbeitsbedingungen, die so nicht sein sollten. Ich ich kenne niemanden, der nicht wegen seinem Chef geweint hat. Das auch nicht nur einmal. An den MSL-Stellen im Gegensatz dazu ist, glaube ich, ein negativer Aspekt die Eigenverantwortlichkeit. Man muss sehr gut selbstständig arbeiten können. Ich glaube, es kann manchmal schwierig sein, wenig Anleitung einen guten Job zu machen, der sehr, sehr viele Eigenheiten mit sich bringt. Dann kommen wir zu den letzten beiden Fragen. Das Gehalt als Doktorand habe ich eine 65- %-Stelle gehabt, was auf 26 Wochenstunden hinausläuft. Dafür habe ich ganz gut verdient. Ich habe im Jahr zwischen 30.000 und 35.000 Euro verdient brutto, was ich wirklich in Ordnung fand, dafür, dass ich mich nicht totgearbeitet habe. Spannende neue Aspekte, also zum einen jemand aus der... der Wissenschaft, die aber jetzt gerade arbeitssuchend ist. Das finde ich auch total spannend. Und sie hat was angesprochen, und zwar die Arbeitsbedingungen. Ingo musste, also sie hatte gesagt, bei ihr in den Laboren, da haben alle schon mal wegen des Chefs geweint. Wie viele haben schon mal wegen dir geweint, Ingo? Arbeit? Ja, das ist doch auch schön.

Speaker 1: Ich hoffe noch niemand. das müssen wir an unsere Mitarbeiter fragen. Bei unserer letzten Adpokatur hat, glaube ich, niemand geweint. Ja, fand ich schon krass. ähm, hat mich in dem Moment so kurz bisschen betroffen gemacht, aber ich hab so eine aufrechte Haltung gerade gehört und dachte so, wow, okay, krass. Und vor allem, äh, sie kennt keinen, wo das nicht so war. Das spricht ja für einen Beruf, wo eben wieder der Punkt ist und ich finde, da hat sie ja ein

Speaker 2: Ich mach mal ne Umfrage bei euch.

Speaker 1: Also sich anscheinend eine ganz gute Stelle oder eine mögliche Stelle gesucht und wartet auch darauf diese zu bekommen. Also wenn ich so bisschen reininterpretiere, dass sie auf so eine MSL-Stelle wartet und weiter sucht und sich nicht in so ein typisches Labor begibt, wo man dann eben keine Freiheit hat, die Zeit sich nicht selbst einteilen kann und sich schon mal Tempos kauft, weil man da immer quasi vom Chef oder von der Chefin halt...

Speaker 2: So bei das meinte sie schon, sie meinte schon, dass sie Freiheit hatte im Labor, aber eben, die Arbeitsbedingungen schwierig waren wegen der Hierarchie.

Speaker 1: Ja, das kann kein Geld der Welt bezahlen, dass man das aushalten muss.

Speaker 2: Das wäre wirklich das Schmerzensgeld, oder?

Speaker 1: Das ist wirklich Schmerzengeld, definitiv.

Speaker 2: Fand ich ja total interessant, wie stark die beiden Seiten waren. Wie toll sie das jemals durch Annen fand. Und gleichzeitig auch wie krass das mit der Hierarchie war und was das mit den Menschen dort gemacht hat. Also super spannend, wie ambivalent auch so Jobs sein können.

Speaker 1: Aber gleichzeitig auch, dass sie es auf dem Schirm hat. Manche haben es vielleicht gar nicht so auf dem Schirm, haben die Erfahrung noch gar nicht gesammelt und geraten in so was rein. Also ich glaube, sollte man schon darauf achten, ist man so ein Typ, der auf Hierarchie steht und damit auch dann besser umgehen kann oder sagt man halt, das ist eigentlich gar nicht mein Ding. Oder man stellt es fest, aber dann soll man es auch feststellen und dann auch dementsprechend handeln und nicht wegen dem Gehalt dann irgendwo da bleiben. Das ist schon ein Point.

Speaker 2: Das war Teil 1. Nächste Woche geht es dann weiter damit, dass wir erfahren, was andere beruflich machen und verdienen. Und wir sprechen über Unsicherheit versus Sicherheit und gesellschaftliches Ansehen. Hör unbedingt wieder rein. Danke, dass du zugehört hast und toll, dass du ein Teil von How I Met My Money bist. Wir hoffen, hat diese Folge gefallen. ⁓ keine Folge zu verpassen, klick einfach direkt auf den Abonnieren-Button auf Spotify, Deezer und Apple Podcasts. Für weitere Tipps und Tricks und Informationen, damit du dein Geld und dich besser kennenlernst, folge uns auf Instagram, Twitter, Facebook und LinkedIn. Dort kannst uns auch immer schreiben, falls du Fragen, Feedback oder Themenwünsche hast. How I Met My Money wird gesponsert von der MyVac-Finanzakademie. Spannende Online-Kurse für deine finanzielle Zukunft zu ETFs, Immobilien und Altersvorsorge. Natürlich gibt's für dich Rabatt. Schau dafür einfach in die Show Notes.

Über diesen Podcast

Der Finanzpodcast für Anfänger von Lena Kronenbürger und Ingo Schröder.
Warum werden wir so emotional, wenn wir auf unseren Kontostand gucken? Weshalb sollte man sein Geld investieren, anstatt es auf dem Konto zu horten? Und sind Investmentbanker wirklich alle nur gewissenlose Arschlöcher? Das fragt sich zumindest Lena. Sie arbeitet als freie Journalistin und Moderatorin und hat mit Finanzen nicht viel am Hut. Aber das soll sich jetzt ändern! In jeder Podcastfolge spricht sie daher mit dem Honorarberater und Finanzexperten Ingo – und fragt regelmäßig weiteren geladenen Expertinnen und Experten rund um das Thema Geld und Finanzen Löcher in den Bauch. Werdet Teil der #HIMMM-Community und lernt auf lockere Weise die Basics und Hintergründe der (manchmal ganz schön persönlichen) Finanzwelt kennen. Warum? Um eigenständig und mit handfestem (Ge-)Wissen gute Finanz- und damit auch Lebensentscheidungen treffen zu können.

Disclaimer: Der Inhalt dieses Podcasts dient ausschließlich der allgemeinen Information. Die im Podcast gemachten Aussagen sind nicht als Aufforderung oder Empfehlung zu verstehen, einzelne Finanzprodukte zu erwerben oder zu verkaufen. Alle Informationen aus diesem Podcast können und sollen eine individuelle Beratung durch hierfür qualifizierte Personen nicht ersetzen.

von und mit Lena Kronenbürger & Ingo Schröder

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