Der Finanzpodcast für Anfänger
Speaker 2: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. Nun hörst du Teil 2 mit Stefan Weiß. Und falls du selbstständig bist oder selbstständig werden möchtest, hör unbedingt rein und erfahre alles. Vom Stundensatz und wie man ihn richtig berechnet bis zum Businessplan.
Speaker 1: Das erste Wichtigste sind deine monatlichen privaten Fixkosten. Also das, du einfach jeden Monat ausgibst, so wie du lebst, gerade wie du lebst, ob du eine Familie hast und Kinder bezahlen musst. Also was ich, Kindergarten und Schule oder irgendwelche Sachen, die halt so tagtäglich laufen. Oder ja, manche haben auch einen Hund, der kostet auch was. Also deine internen
Speaker 2: Also Ingo
Speaker 1: Die essen auch schon was übers Jahr. Also letztendlich Tierarztkosten sind da die größte Post, die man beachten soll. Aber ja, intern deine Fixkosten. Das, du zum Leben brauchst. Das ist der Grundstock. Dann solltest du dir überlegen, wie viel Geld brauchst du im Jahr, deinen Betrieb aufrechtzuerhalten? Also zum Beispiel ... musst du regelmäßig etwas dein Equipment austauschen. Musst du vielleicht Miete für ein Büro zahlen. Also das sind die der zweite große Posten, deine betrieblichen Fixkosten, die solltest du mit einkalkulieren. Dann solltest du dir überlegen, okay, was möchte ich denn in der Zukunft noch anschaffen? Also wenn ich heute überlege, ich brauche in einem Jahr ein neues Auto, dann wäre es ja schön, wenn ich schon Anteile jetzt mit dem Mitverdienen anfangen kann, damit ich danach nicht plötzlich 30.000 Euro oder 20.000 Euro aus dem Hut zaubern musst. Ich weiß, ich habe da schon angespart in dem einen Topf. Also was du verschiedene Töpfe aufmachst, im Kopf einfach nur auf dem Papier mal deine verschiedenen Töpfe und sagst, okay, in drei Jahren möchte ich mir eine Wohnung kaufen oder ich möchte umziehen und dann kommen halt doppelte Mietkosten auf mich zu. Also wenn du schon mal in die Zukunft prognostizierst, wie möchte ich gerne leben und daraus das anteilig aufs Jahr runterrechnen, dann kannst du viele Kosten, die du später mal brauchst. anteilig mit rein verdienen, wenn du das in deinen Stundensatz oder in deinen internen Stundensatz einrechnest. Dann hast du das Problem, dass du dir Gedanken machen musst über Lehrlaufzeit. Also du kannst ja nicht jeden Tag rumrennen und sagen, ich habe jeden Kunden und ich weiß nicht wohin damit noch einen Kunden, noch einen Kunden, ich habe gar nicht so viel Zeit, sondern in der Regel ist es so, dass du ein paar Tage zu Hause sitzt, deine Buchhaltung machst, mit Leuten telefonierst, irgendwelche E-Mails beantwortest, da schreibst du ja jetzt nicht eine Rechnung dafür, oder? Also schreibst du jetzt nicht, ich hab Ihnen da 30 Minuten E-Mail geschrieben. macht und machen die. Diese Zeit muss im Preis begriffen sein. Das heißt, man könnte sagen, man sollte eine gewisse Auslastung im Jahr einplanen für Arbeit, die man als Verwaltung machen muss. Du bist dein eigener Chef, du musst dich um die Firma kümmern, muss da Quise machen, nacharbeiten und so weiter. Da kann man immer so sagen...
Speaker 2: Das sollte im Preis inbegriffen
Speaker 1: Beispiel Hotellerie zum Beispiel, die sagen, naja, wenn du 30 Prozent deiner verfügbaren Betten über das Jahr ausgelastet bekommst zu dem und dem Preis, dann kannst du deine Angestellten bezahlen das ganze Jahr und musst die nicht entlassen. Aber du machst auch keinen Gewinn. Oder ein Nachbar von mir, der ist Gastronom, der sagt, naja, nimmst die Anzahl deiner Plätze im Restaurant und überlegst dir halt, dass du 30 bis 40 Prozent jeden Tag belegt hast und dass jeder Gast ungefähr für mindestens, wenn er einen günstiges Gericht und ein Getränk nimmt, also mindestens 15, 16 Euro dalässt, dann musst du so und so viele Gäste jeden Tag haben. An so und so vielen Tagen im Jahr, dass du deinen Betrieb, deine Kosten decken kannst, hast du noch nichts verdient. Also erst mal hast du nur deine Ausgaben gedeckt. Das sind so Dinge, das musst du natürlich als Selbstständiger auch überlegen. Wenn du jetzt freiberuflich bist, dann musst du auch sagen, okay, ich kann nicht jeden Tag arbeiten. Ja, ich kann nur vielleicht 50 Prozent im Jahr wirklich effektiv Kunden. bedienen oder 60 Prozent. Also alles, so über die die Erfahrung zeigt, zu alles, so über die 70, 80 Prozent jedes Jahr rausgeht. Das sind dann Business Geschäftsideen, die gut laufen gerade. Das sind da bist du auch schon sehr viel am Akkern. Da musst du auch anfangen, Leute zu beschäftigen, die dir Sachen abnehmen. Und manchmal sind auch manche Selbstständige dabei. Da würde jetzt einer sagen, vielleicht von den Zuhörern. Ja, aber wieso? Ich habe doch 180 Tage im Jahr und die kann ich immer verkaufen. dann stellt sich bei der Nachfrage meistens heraus, dass sie eigentlich nur drei Kunden haben, zwischen denen sie Kontingente hin und her transferieren. Also der eine halt kriegt zehn Tage im Monat, garantiert, der andere fünf und der nächste auch nochmal drei. Und dann sind sie scheinbar selbstständig, weil sie sind eigentlich in drei Teilzeitjobs. Ja, so.
Speaker 2: Das möchtest du am Anfang mit dem Schein.
Speaker 1: Genau, das ist zum Beispiel definitiv scheinbar selbstständig, weil es fühlt sich an, als wenn du die volle Kontrolle hast, aber stell dir dann vor, du hast einen Garantiertast, drei Kunden und einer bricht weg. Dann fallen dir im besten Fall, wenn alles gleich verteilt ist, nur 30 Prozent deiner Einnahmen weg auf einen Schlag. Wenn es jetzt aber ungleich verteilt ist, wie es bei den meisten ist, nämlich Ein Kunde hat meistens mehr als 50 Prozent, weil das ist ja bequem. Da muss man sich keine Sorgen machen. kann man einfach, da wird man angerufen und dann geht man dahin oder da macht man was für den. So, jetzt bricht der weg. Dann fehlt dir auf einmal mehr als 50 Prozent deines Umsatzes. Das heißt, du hast also jeden Monat gefühlt nur noch die Hälfte an Geld zur Verfügung. Bumm. Es gibt auch Leute, die können den Kunden nicht wechseln, weil sie sagen, wenn ich jetzt bei dem anfange, Preiserhöhungen durchzusetzen, dann werde ich nicht mehr gebucht. Und dann, der hat so ein hohes Volumen bei mir. Was mache ich denn dann? Also wenn der jetzt nein sagt, ab jetzt, ab morgen, bin nicht mehr wucht. Und das meine ich mit scheinbar selbstständig, weil die sind abhängig, freiberuflich, wenn man es genau nimmt. Jetzt haben wir ja schon sehr schön und sehr einleuchtend, auch für mich nochmal schön zum reflektieren nochmal, wie man das selbst macht, mitbekommen von dir, wie man den Preis denn so brechen. Was ist denn die Folge für dich da draußen, wenn man jetzt sagt, okay, ich befolge jetzt alle deine Ratschläge, nehme noch Content von dir wahr und ich mache das wirklich vernünftig. Was ist für dich die Folge da draußen in einer Selbstständigkeit, wenn man diese Grundregeln, so nenne ich sie mal, beachtet? Na ja, kann ich zwar von mir sprechen, aber ich lasse da immer gerne die Leute sprechen, denen ich da unterstützend geholfen habe. da gibt es immer zum Beispiel, einer hat immer gesagt, na, ich habe, ich verdiene jetzt nicht mehr Geld als vorher, aber ich habe plötzlich mehr Zeit für meine Familie und für meine Kinder, die ich vorher nicht hatte. Wäre ein Argument zu sagen, okay, cool, das wäre doch was, was viele gerne möchten. Der andere sagte, ich habe keine Familie, ich möchte lieber dann an Baggersee gehen, wenn das Wetter schön ist. Auch gut. Ja, und ich möchte vor allem mit ruhigen Gewissen dorthin gehen. Viele zum Beispiel kommen auch zu mir, weil sie Existenzängste haben. Ein typisches Phänomen ist immer, sie wälzen sich im Schlaf und sind wochenlang unruhig und kriegen die Ruhe nicht mehr, weil sie nicht wissen, die Rücklagen schmelzen ab und die Kosten bleiben gleich und sie wissen nicht, wie sie am Ende des Monats noch ihre Miete bezahlen. Das ist der Anfang, da merkt man schon, da läuft was nicht ganz richtig. Und da ist es dann auch so, du möchtest ja wieder ruhig schlafen können. Ich meine, als Selbstständiger mit einer guten Finanzplanung, ey easy. Ja, wenn ich weiß, dass ich mir die nächsten zwei Jobs, wenn ich die nicht kriege, ja Gott, dann kommt der nächste in drei Wochen. Wenn mich das finanziell nicht kratzt, super, dann bin ich ganz entspannt und gehe raus und gehe Rasen mähen, Blumen pflanzen oder was ich, Bäume fällen, worauf ich Lust habe, Skifahren. Und das ist halt einfach das, was ich immer sage. Also die freie Zeit, die kannst du selbst gestalten. musst aber wissen, was du damit tun möchtest. Und Witzigerweise, weil du es gerade fragst, Ingo, habe vorletzte Woche mal eine Feedbackrunde, Umfrage an meine ehemaligen Teilnehmer und Klienten geschickt. So, hey, wie hast du dich entwickelt? Erzähl mal, wie lange hast du gebraucht, ⁓ das umzusetzen, was du wolltest? Und dann habe ich einem Freund von mir die anonymisierten Daten gegeben und habe gesagt, der ist so bisschen Statistik-Nerd, der wertet immer gerne so Zeug aus mit Excel und mit ganz tollen Balken. Und der hat mir das dann ausgewertet und der hat herausgefunden, dass eigentlich alle durchschnittlich in einem Jahr Betrachtungszeitraum 63,2 Prozent Steigerung Inflationsbereinigt erzielt haben, nachdem sie diese Regeln beachtet haben. Also das heißt auf gut deutschen mehr als die Hälfte an Verdienststeigerung in einem Jahr. Und das ist, ich, schon sehr beachtlich.
Speaker 2: Was man daraus also folgern kann, dass wenn man sich das alles mal ordentlich ausrechnet und nicht Pi mal Daumen vorgeht, kann es bedeuten, dass man zum Beispiel den Stundensatz oder den Tagessatz erhöhen muss. So, jetzt gehe ich zu meiner Kundin oder zu meinem Kunden und sage hier, das ist mein Preis oder das ist mein neuer Preis. Was hast du denn für Tipps, falls dann die Rückfrage kommt, was? So viel? Also inwiefern erklärt man, was denn alles in diesem Preis steckt? Warum man diesen Preis wählt und nicht einen anderen?
Speaker 1: Das ist eine sehr gute Frage, weil daran scheitern natürlich viele. Da habe ich auch selber aus eigener Erfahrung lange gebraucht, das zu verstehen. Und die Regel, ich mir für mich gefunden habe und die Empfehlung, die ich immer gebe, ist dann, du musst überhaupt nichts erklären. Dein Preis ist dein Preis. Du hast dir auch Gedanken darüber gemacht. Das ist dein Geschäft. Du gehst ja auch nicht zum Rewe oder zum Supermarkt und sagst, warum kostet jetzt dieses Produkt genau so viel Geld? Ja, fragst du ja nicht. sondern das ist der Preis. Und jetzt muss man natürlich beachten, klar, es ist ein Bestandskunde und du möchtest und musst erhöhen, dann gibt es natürlich da auch gewisse Grenzen. Die muss man im Einzelfall betrachten. Also das mache ich dann auch oft, wenn die Leute ihre Zahlen dann umgearbeitet haben. Und wenn wir wissen, okay, das ist das neue Ziel, das ist das, wo ich hin möchte, dann geht man durchs Kundenportfolio durch gemeinsam und sagt, okay, welcher Kunde hat welches Volumen, welches Gewicht, wie ist die persönliche Verbindung zu dir? Wie geht es dir mit dem Kunden? Magst du den? Mag der dich? Möchtest du den behalten? Möchtest du das eher abstoßen? Kannst du das ausgleichen, wenn du auf den verzichtest? Also es sind dann so Fragen, die dann strategisch und positionierungstechnisch kommen, zwangsläufig irgendwann. Und dann muss man das Kundenportfolio eben abwägen. Auf der einen Seite Neukunden, die wissen gar nicht, was du kostest. Da kannst du immer in die Vollen gehen und vielleicht noch drüber. Und manchmal wirst du überrascht sein, dass du denkst, na ja, ich will irgendwie Sagen wir mal ein Beispiel, ich will 100 Euro haben und du gehst mit 120 Euro ins Rennen und dann sagt der ja ja passt und du denkst du oh cool ich krieg mehr als ich gebraucht hab ja mega und mir ist das auch schon mal passiert also je schneller ein Kunde ja sagt passt umso eher weißt du das war zu billig scheiße Mist das war zu billig. Lena. Ja also auch goldene Regel ja das bedeutet also als Empfehlung Know your numbers, weil dann kannst du nämlich dein Verhalten darauf abstimmen. Wenn du genau weißt, wo du hin musst, was du brauchst, damit du dich gut fühlst. Stell dir vor, du bist mit dem Rücken finanziell an der Wand, weil du einfach gerade kein Geld hast. Und du musst jetzt diesen einen Auftrag an Land sehen, der jetzt gerade da ist. Und einen anderen gibt es nicht. So, jetzt musst du alles da reinsetzen, den Kunden nicht zu verlieren. Und das bringt dich in eine derart schlechte Verhandlungsposition. Viele von den Kunden, spüren das irgendwann. Und dann geht natürlich, dreht sich das und dann wird einfach, ja dann, da ist jemand, der braucht den Job, ja dann kann ich das Drücken anfangen. Und dann bieten die dir gar nicht mehr so viel an. Und dann denkst du, Gottes Willen, wie soll ich denn damit? Aber eigentlich will ich den Job, aber ich kann nicht. Das ist ja viel zu billig. Und dann kommt dieses Gedankenkarussell und das macht dich wahnsinnig. Und deswegen musst du sozusagen da präventiv vorgreifen und sagen, da sind wir jetzt wieder bei der Anfangsfrage, was ist dein Wert? Was fühlt sich gut an? Und das fühlt sich natürlich sehr viel besser an, wenn du drunter eine solide Kalkulation hast, wo du genau weißt, das sind meine Basisdaten, auf denen muss ich aufbauen. Und dann kann ich nach oben natürlich schon sagen, ja, da musst du deinen Wert einfach, musst du dich ein bisschen besser fühlen und dann musst du dich wertiger fühlen. Dann erhöhst du halt. Aber wenn du weißt, unter welchen Wert du nicht gehen darfst, weil sonst deine Kalkulation zerflegt, dann hast du natürlich einen anderen Bereich, in dem du dich bewegst, auch mental. Also du fängst an, anders zu denken. Und ich habe viele Kundenfeedbacks, die dann sagen, irgendwann nach einem Jahr, wenn ich mit denen wieder rede, sage ich so, ja, wie geht es denn so? Ja, ich habe jetzt schon wieder so ein paar so No-Brain-er gehabt. Dann sage ich, was meinst du mit No-Brain-er? Ja, wenn da einer mit irgendwie 50 Euro daherkommt und sagt, wir können nur 50 Euro zahlen oder am Tag irgendwie 250 oder 300, da weiß ich schon, da lache ich. das ist nicht der richtige Kunde mehr. Das finde ich so nett, weil... Im Endeffekt ist das eine neue Haltung, die du dann einnimmst. Und komischerweise denke ich mir, ja, aber das ist ein Kunde. Du hast doch früher diesen Kunden angebetet. Das war ja dein jemand, der dir so viel angeboten hat. Das hast du auch mit Kusshand genommen. Und jetzt sagst du zu mir, es ist ein No-Brain-er. Ja, warum? Der hat sich nicht verändert, der Mensch. hat nur anders angefangen, drauf zu schauen. Und da helfen natürlich diese ganzen Zahlen mal durchzugehen. Weil stell dir vor, du bist eine Firma wie Wirecard und weißt nicht, wo 1,8 Milliarden Euro sind.
Speaker 2: Definitiv schlecht, das haben wir gelernt. Aber lass uns mal über die andere Seite reden. Also, worüber wir meistens reden und auch gerade geredet haben, ist dieses, vermutlich ist der Stundensatz zu gering. Was ist denn das andere? Also, wenn man eigentlich unverschämt teuer ist, und ich finde, das merkt man ja gar nicht bei sich selbst unbedingt, sondern wenn du von anderen Angeboten einholst und dann denkst du, will ich das wirklich zahlen, jetzt als ich als Kundin? Also, ich finde auch, ... Da diese, was sagt das, diese Untermauer rum, dass man sich das gut ausrechnet, in beide Richtungen gut funktioniert. Also dass man eben nicht nur sagt, ich werde eben nicht unterwertverkauft, aber auch nicht sozusagen über. Weil ich finde, das ist etwas, worüber wir irgendwie nie reden. Oder was würdest du sagen, Stefan? Oder kann man gar nicht so teuer sein?
Speaker 1: Ich würde mal so sagen, zu teuer. Also wir machen in den Kursen auch immer gern so ein Spielchen, dass wir sagen, okay, wir Jeder schmeißt mal so, rechnet sein Zeug aus, dann kommen unterschiedliche Summen raus und dann gibt es immer einen, der ist der teuerste und es gibt immer einen in der Liste, wenn wir das an die Tafel dann schmeißen und jeder schreibt so seine gerechneten Zahlen hin, dann wird immer einer der billigste und einer der teuerste sein. Und dazwischen wird sich immer so ein Blog sammeln von vielen, die ungefähr gleich liegen. Und dann frage ich immer, ja, wen würdest du jetzt aus der Liste anrufen, wenn du einen Job hast zu vergeben? Dann denken viele immer nach und dann stellt sich oft heraus, dass Die Wahrscheinlichkeit, dass der billigste angerufen wird, ist 100%. Der wird auf jeden Fall angerufen. Es wird aber auch oft mit viel größerer Wahrscheinlichkeit der teuerste angerufen. Selbst wenn du denkst, boah das ist aber echt teuer. Und warum, wenn die Leute dann fragst, warum rufst du den dann an, wenn der zu teuer ist? Ich möchte wissen, was ich dafür kriegen würde. Und bei dem billigsten ruf ich natürlich auch an, weil ich nicht glaube, dass der für den Preis, da muss ich nachfragen, also ob der überhaupt das leistet. Nicht irgendwie... Keine Ahnung, ob ich nicht danach mehr Kosten mit dem habe. Also muss ich den anrufen, zu wissen, wie so der so billig ist. Und dazwischen drin hast du einen großen Blog an Leuten, im gleichen Marktsegment, gleich preis, da fünf Euro hin, zehn Euro rauf runter. Ist wurscht. Aber du weißt aus diesem Blog eigentlich gar nicht, wenn du als erstes anrufen sollst, weil du weißt, okay, wenn der billigste nicht nicht gut genug ist und der teuerste einfach dich nicht überzeugt, er hat dann Telefonierst du einfach die Liste ab und in diesem ganzen Graubereich, ja, so würde ich als Kunde vorgehen, weil du hast ja keine Vergleichbarkeit. Weißt du, bei dem einen kriegst du für den gleichen Preis ganz andere Leistungen und bei uns ist als Freibüro...
Speaker 2: Ich weiß nicht, ob ich das gut finde.
Speaker 1: Naja, die Frage ist die, sobald du mal rechnest, wie du dein Leben rechnen möchtest, also wie viel du brauchst, wirst du einen gewissen Satz intern errechnen. Da wirst du nicht drum rumkommen. Das ist dann dein persönlicher, interner Stunden- oder Tagessatz, was auch immer. Und der fängt auch schon ganz schnell an, Kunden auszusortieren. Ja, weil wenn du, sag ich mal, jemand bist, für einen Artikel, keine Ahnung, 2000 Euro nehmen muss, weil du da... wo Woche dran sitzt oder zwei und dann sich das in der Kalkulation so darstellt, dann weißt du schon, bei dem Kunden kann mich nicht bezahlen, der will mich nicht bezahlen. Du hast bestimmt schon viele Videos auf YouTube gesehen, wo jemand sagt, wenn du jemanden hast, der nur zu dir kam, weil du der Billigste ist, dann wird er auch zum nächsten sofort weitergehen, wenn es wieder einen Billigen gibt. Der ist nicht zu dir gekommen, weil er mit der Lena arbeiten wollte oder mit der mit dem Ingo oder mit dem Stefan, sondern der ist zu mir gekommen, weil ich der Billigste war und das war's. Also ich bin austauschbar. wenn ich aber mein, da komme ich wieder in diese Anfangsfrage, was bin ich wert? Was bin ich für eine Persönlichkeit? Was biete ich für ein Portfolio an? Was ist denn eigentlich meine Leistung? Zum Beispiel in meiner Vergangenheit, als ich angefangen habe, die ersten Jahre selbstständig zu sein, haben mich viele immer gebucht, weil ich gefragt habe, warum bist du jetzt auf mich gekommen? Na ja, bei dir weiß ich immer, Also wenn du das machst, dann weiß ich, dass es läuft. Da kann ich mich drauf verlassen und wenn irgendwas schief geht, dann hab ich auch gesehen, dann findest du eine Lösung und da muss ich mir keine Sorgen machen. Das heißt also, ich hatte plötzlich ein, wie nennt man das heutzutage, unique selling point, dass die Leute beim... Nee, pass auf, ich habe den Kunden einfach Sicherheit verkauft. Ganz einfach, unabsichtlich. Das habe ich danach erst verstanden und kann ich auch jedem nur weiterempfehlen. Finde heraus, was der Kunde wirklich kaufen will, wo ist sein Problem und wie kannst du es lösen? Weil die Frage ist ja oft, wenn dich heute jemand anruft und morgen deine Leistung braucht, dann hat er ein Zeitproblem. Dann ist es viel wichtiger, dass morgen der Job erledigt wird. als dass der Preis relevant ist, weil wenn morgen der Job nicht erledigt wird, dann kostet das ihnen Vermögen. Also ist der Preis nicht relevant. Dann kannst du auch unverschämt teuer sehen. Hauptsache, der hat morgen sein Problem gelöst. Und das ist eben die Kunst, die viele Selbstständige oft vergessen, dem Kunden mal zuzuhören, mal reinzuhören, nachzufragen, was hat der eigentlich wirklich für ein Problem? Weil warum ruft der dich denn an, Ganz ehrlich, entweder hat er keine Zeit, das selber zu machen. Zweitens, er weiß gar nicht, wie er es machen soll und er braucht jemanden, der es weiß. Er hat keine Lust vielleicht auch, selber zu machen, weil er sagt, ich habe das schon so oft gemacht, es nervt mich, das soll jetzt jemand anderem machen. Ja, also das sind ja immer Themen, die dahinterstecken. Ich glaube, das ist auch eine ganz gute Zusammenfassung, wie du es gesagt hast. Wenn ich zum Beispiel sage, will statt 200 Tage Arbeitszeit eine 100 Tage Arbeitszeit haben, dann muss ich auch automatisch mehr nehmen. Das weiß ich natürlich als Kund innen erstmal gar nicht vorne dran, wie der andere kalkuliert. Und wir haben so ein ähnliches Spiel auch mal gemacht in unserer Finanzpsychologie-Ausbildung. Auch Hochstapeln hat ja auch was mit Glaubenssätzen zu tun. Selbst, wenn eher jemand ist, der nicht gerne hochstapelt, dann ist man auch weniger dazu hingezogen, vermeintlich bei Hochstaplern, wenn einem der Preis zu hoch ist, zu buchen.
Speaker 2: ...
Speaker 1: Anders darum, wenn man sagt, ja, ich will den besten haben ... ... und wenn ich den besten Anwalt haben will, ... der mich aus der Sache rausboxt ... und der kostet 400 Euro, dann nehme ich den. Und wenn der das in optimaler Zahl mit hoher Sicherheit, ... so wie du es bei deiner Dienstleistung geschrieben hast, ... ... regeln kann ... und das noch mit super Qualität, ... dann bin ich auch gerne bereit, das zu zahlen. Und so findet, glaube ich, immer ... ... der passende Köder dann auch immer den richtigen Fisch. Ja, vielleicht auch der richtige Kunde kommt zum richtigen Dienstleister, ja. Du kannst es ja auch so sehen, wenn viele Leute dann immer sagen, ja Lena, wann bin ich zu teuer? Wann fühlt es sich unverschämt an? ein Psychologe hat mir mal gesagt, ein Bekannter, der sich mit Psychologie beschäftigt und sagt fühle dich rein bis dahin, wo es sich unverschämt anfühlt und dann verdoppelt den Preis einfach. Dann ist es richtig. Und jetzt ist es so, wenn ich gesagt habe, finde raus, was der Kunde will, es ist ja auch so, meisten denken aus ihrer Sicht, naja der Kunde, ich würde das nicht bezahlen, also gehe ich davon aus, dass ich so teuer bin. Aber du weißt ja gar nicht, wenn du dich mal auf die andere Seite setzt, was ist denn für den, du weißt ja gar nicht, was der denkt. Und wenn du dann eben herausfindest, was für ein Problem er wirklich hat, dann merkst du plötzlich, dass für den ist das überhaupt nicht zu viel, weil der hat einen ganz anderen Gedanken, dem geht es gerade was ganz anderes. Und das ist ein Tipp, den ich immer auch jedem auch jetzt heute allen mitgeben kann. Versucht euch auch immer in die Sichtweise des Kunden hinein zu versetzen und überlegt mal, was würde ich denn denken und tun, wenn ich an der Stelle wäre? Was hätte ich denn für ein Problem überhaupt? Wie würde ich das angehen? Wie würde ich das lösen? Dann merkt ihr schon, wenn ihr die Rollen tauscht, also wenn du dich da mal als selbst dein eigener Kunde wahrnimmst und schaust, was du brauchst. Dann stellst du fest, dass du plötzlich auf der ganz anderen Seite der Medaille sitzt und die Euro-Münze halt auf der einen Seite des Symbols und auf der anderen Seite das andere Symbol hat. Wichtig ist, dass es ⁓ die Münze geht und dass ihr zusammenfindet und dass ihr am Ende der Kunde, dass der Kunde am Ende sein Problem gelöst hat und zwar so, dass er zufrieden ist, weil dann kommt er gerne wieder. Das ist der nächste Schritt. Sehr schön, sehr spannend, super praktisch, Stefan. Let's wrap it up. Zum Ende. Welche drei konkreten Tipps aus dem Ganzen, was wir jetzt gesagt haben oder vielleicht auch noch anderen Dingen, die dir noch einfallen, würdest du unserer Him-Community zum Thema Selbstständigkeit mitgeben? Ja, also der erste Tipp, den ich allen immer gebe, ist ja know your numbers, mach deine wirtschaftliche Kalkulation. Also beschäftige dich einfach damit, weil es ist mehr Geld wert, sich mal zwei, drei Tage damit intensiv zu beschäftigen, als das ganze Jahr einfach unbedacht dafür zu arbeiten, einfach Geld zu verdienen und nicht zu wissen, wie viel. Das ist der erste Tipp. Also kalkulieren erst mal selber, die Zahlen in Griff kriegen. Und der zweite Tipp ist Wenn du dann weißt, wie viele Zahlen du brauchst und wie deine Zahlen aussehen, dann ist die Frage, wie kriege ich die beim Kunden durchgesetzt? Also beschäftige dich mit Verhandlungsstrategien. Wie funktionieren Verhandlungen? Wie sind die Spielregeln? Was ist die Psychologie dahinter? Was ist ein blödes Argument, das man so... Die ganze Reihe. Genau. Und der dritte Tipp ist natürlich... Meld dich einfach bei mir, wenn ich dich in irgendeiner Weise unterstützen soll, wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst, dann kann ich dir natürlich gerne helfen. Aber nee, der dritte Tipp ist unterm Strich. Bleib trotzdem bei all dem entspannt und optimistisch und lüg dir nicht selbst in die Tasche. Wenn du merkst, es stimmt was nicht und du fühlst es irgendwann, fragst dich, woran liegt das? Das ist der Moment, wo du aufwachen musst und sagst, wenn ich da jetzt nicht selber draufkomme, dann sucht dir irgendjemanden eine Unterstützung, damit du da nicht alleine anfangen musst, wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst, wie du anfangen sollst. Es gibt ja Leute, die diese Probleme alle schon erlebt haben und eine Lösung gefunden haben.
Speaker 2: Dazu kommt noch Fleißarbeit, oder? Also es ist halt, ich bin da gerade sehr tief drin in meinen Excel-Tabellen und es ist halt anstrengend und es tut auch weh, sich das anzugucken, aber du schon recht.
Speaker 1: Was tut ihr denn weder?
Speaker 2: Eher so dieses, naja, mir dieses Thema Zahlen wirklich anzugucken, weil das etwas war, was ich weggeschoben habe und was ich aber jetzt annehme als meine Verantwortung. das ist so bisschen, ich überwinde diese alte Abneigung und versuche sie zu einer Routine zu machen. Weil das ist eben, wie du auch gut beschrieben hast, wir sind halt auch Unternehmer und das muss gemacht werden.
Speaker 1: Darf ich noch abschließend fragen, warum du es weggeschoben hast? Hast du für irgendwas Angst gehabt oder so?
Speaker 2: Sagen wir so, ich glaube, ich wollte einfach nur Kirsche auf der Sahnetorte haben. Ich wollte halt das spaßige Selbstständigkeitsleben ohne das ganz, ja, glaube ich, das ganz, ganz Ernste und musste anerkennen, dass das so nicht geht. Das heißt, deshalb habe ich dich auch eingeladen in die heutige Folge, weil ich mir wünsche, dass Menschen, jetzt anfangen mit der Selbstständigkeit, da eben geplant reingehen können und sehr bewusst und das nicht wie ich vielleicht erst ein bisschen zu spät, aber nicht ganz so spät, rauskriegen, wie man das alles gut berechnet.
Speaker 1: macht da nicht keine Sorgen, weil jeder hat in dem Selbständigen anfänglich Dinge, die er lernen muss, wie Fahrradfahren. Die kannst du zwar mit Unterstützung schneller lernen, aber am Ende des Tages wird jeder irgendwo einen Fehler machen und sich dann daraus eben weiterentwickeln. Das ist völlig in Ordnung. Also wichtig ist halt immer ...
Speaker 2: Ich glaube auch nicht, dass es schlimm ist. Ich sehe das auch so, wie du es beschrieben hast. Es ist ein Abenteuer und wir gehen da durch und es macht halt trotzdem alle Seiten der Selbstständigkeit zu umarmen, damit es auch langfristig und nachhaltig erfolgreich ist.
Speaker 1: Vor allem was ich auch noch empfehlen kann ist schon, auch wenn du nicht brauchst, aber Plan B sich mal zu überlegen, was mache ich denn, wenn herauskommt, dass in meinen Zahlen das so nicht abbildbar ist. Was kann ich denn stattdessen machen? Kann ich das Geschäftsmodell ändern? Muss ich es vielleicht ganz aufgeben? Was mache ich, wenn es nicht klappt? Dieser Traum von der ewigen Hoffnung, der führt am Ende in die Altersarmut, das merken viele damit, furcht sich. Es ist nicht schlimm, wenn etwas nicht klappt. Dann muss man es einfach nochmal probieren und dann aber bewusster. Das Schlimmste ist es einfach wegzuschieben. Deswegen bleib positiv, bleib entspannt und lüg dir nicht in die Tasche.
Speaker 2: Okay, das ist gutes Motto. Stefan, ich bin trotzdem extrem Plan A Mensch. Ich glaube, ich werde jetzt nicht so viel in meinem Plan B feilen. Damit aber viel Optimismus für euch alle. Ich hoffe, euch hat die Folge gefallen. Und dir, Stefan, vielen Dank für deine Expertise, dass du uns an den Örchen ziehst, wenn wir unsere Zahlen nicht kennen. Und ja, vielen Dank, Ingo, Stefan.
Speaker 1: freu
Speaker 2: Danke, dass zugehört hast und toll, dass du ein Teil von How I Met My Money bist. Wir hoffen, diese Folge gefallen. ⁓ keine Folge zu verpassen, klick einfach direkt auf den Abonnieren-Button auf Spotify, Deezer und Apple Podcasts. Für weitere Tipps und Tricks und Informationen, damit du dein Geld und dich besser kennenlernst, folge uns auf Instagram, Twitter, Facebook und LinkedIn. Dort kannst uns auch immer schreiben, falls du Fragen, Feedback oder Themenwünsche hast. How I Met My Money wird gesponsert von der MyVac Finanzakademie. Spannende Online-Kurse für Deine finanzielle Zukunft zu ETFs, Immobilien und Altersvorsorge. Natürlich gibt's für dich Rabatt. Schau dafür einfach in die Show Note.