How I met my money

How I met my money

Der Finanzpodcast für Anfänger

Transkript

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Speaker 2: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. Ingo. Hallo Lena. Heute kommt ein Thema dran in unserer Geld- Arbeit-Reihe, das uns beiden ziemlich am Herzen liegt und zwar Selbstständigkeit. Wenn jetzt jemand sich von euch da draußen fragt, so ich bin zwar grundsätzlich ganz zufrieden mit meinem Job, aber irgendwie träume ich davon mich irgendwann selbstständig zu machen. Wie mache ich das denn am besten? Wie gehe ich das perfekt an, vor allen Dingen auch zahlenmäßig? diese Frage zu beantworten, wir heute Stefan Weiß bei uns im Podcast. Hallo Stefan, schön, dass du da bist.

Speaker 1: Hallo Lena, hallo Ingo.

Speaker 2: Hallöchen! Stefan, 2006 hast du dich als Film-Editor, kann man das so sagen, und Postproduktionsspezialist für Film und Fernsehen selbstständig gemacht. wenn man sich selbstständig macht, dann kommt man ja irgendwann auf die Frage, was nehme ich denn jetzt so pro Stunde? Oder was soll mein Tagesdienst sein? Und du hast dich so intensiv damit beschäftigt und irgendwann gemerkt, das Wissen könnte auch anderen helfen. Und so Hilfst du inzwischen anderen Selbstständigen dabei, dass sie sich auch finanziell verbessern können? Nehmen wir direkt mal meine Frage vom Anfang auf, was ich gerade so schön eingeleitet habe, wenn jetzt jemand überlegen würde, ich möchte selbstständig werden, es ist total mein Traum, da irgendwie in irgendetwas zu verwirklichen. Wie geht man da vor? Also was sind so die ersten ersten Schritte, die man machen kann, eine Selbstständigkeit nicht vielleicht so wie ich anzugehen, einfach so reinzustürzen, sondern super geplant anzugehen.

Speaker 1: Ja, das ist eine gute Frage und das ist eigentlich mit auch schon die wichtigste Frage, du dir stellen solltest oder die auch alle sich immer stellen sollten. Also, wie wenn man sagt, bereite dich auf etwas vor, bevor du dich irgendwie die Klippen runterstürzt, damit du weißt, was da kommt, auf dich zukommt. Und das ist natürlich ein Thema, was viele Soloselbstständige oder Freelancer und Freiberufler immer wieder ereilt. Und ich kann aus eigener Erfahrung ja auch sagen. Das, du am Anfang auf die Seite schiebst, das holt dich später wieder ein, spätestens dann so, wenn du mitten im Job bist. Also die Frage, die natürlich dahinter steckt, ist, wie fange ich an? Also womit beginne ich? Ich habe die Idee, ziemlich selbstständig zu machen und ich habe ja auch selber diese Idee damals gehabt. Und bei mir war es recht einfach. Ich wollte einfach keinen Urlaubsantrag mehr ausfüllen und dann irgendwie diskutieren, ob ich jetzt da oder da nach Hause kann oder nicht oder wenn das Wetter schön ist. Also ich wollte das alles irgendwie selbstentscheiden, war für mich klar, ich will auf jeden Fall mein Leben irgendwie selber mehr in die Hand nehmen, auch dann halt mit der ganzen restlichen Verantwortung. Das war eigentlich der ausgeblagte Punkt. Und dann hat meine Steuerberaterin ganz schön gesagt, sie müssen auf jeden Fall mehr verdienen. Ich habe gefragt, wie viel mehr denn? Mehr halt. ich wie viel mehr? Viel, viel, viel, viel, viel mehr. Ja, aber so. Wie bei dir auch, was nehme ich denn eigentlich? Wie soll ich meine Preise kalkulieren? Und sie hat gesagt, na ja, sie müssen einfach mehr nehmen. weil sie mehr zahlen müssen und am Ende des Tages soll es gleich herauskommen. Und dann habe ich natürlich da jahrelang rumgetan und diese Frage hat mich nicht losgelassen, so wie viele andere auch. Ja, wo setze ich meinen Preis an? Was bin ich denn wert? Also das ist ja die größte Frage. Vielleicht hast du dir die auch schon gestellt. Was macht jetzt einen Menschen wert, dass er 50 oder 100 Euro die Stunde kriegt und der andere irgendwie am Tag 1000 Euro oder nur 400? Wonach bemisst sich das? naja, die Die große Sache, die dahinter ist, ist eigentlich ganz einfach. Jeder muss es für sich selbst ausrechnen und dann schauen, ob er diese Preise an seinem Markt und seinem Kundensegment auch erzielen kann. Und dann ist die Frage, ob dein Geschäftsmodell so, wie du es dir ausgedacht hast. Tragfähig ist, also ich gebe dir mal ein Beispiel. Also wenn du eine super Idee hast, du willst Eiskratzer für Windschutzscheiben für Autos herstellen und hast den besten Eiskratzer der Welt, macht wenig Sinn, den in Jamaika anzubieten, weil da gibt es halt keinen Schnee. So und dann ist das ein tolles Geschäftsmodell, aber es passt halt irgendwas nicht zusammen. Und genauso ist es halt auch hier. Und als die ersten, sage ich mal so zehn Tipps, die man immer so gerne rausgibt und man sagt, na ja, wie fange ich an? Die kann ich mal kurz zusammenfassen. Also das erste, ich mal...

Speaker 2: Will ich ganz kurz einzuwarten? Was ich total spannend finde schon, Stefan, also du hast gerade gesagt, man muss seinen Wert ausrechnen. Und ich finde, das unterscheidet dich jetzt von vielen anderen Experten, Expertinnen, weil wir haben ja auch eine ganze Verhandlungsreihe gemacht, die super ankam und die super wertvoll ist. Aber es stimmt, es ging viel dieses Gefühl, wie wertig fühle ich mich und bin ich das jetzt wert 200 pro Stunde zu nehmen oder 300 oder nur 20 Euro. Und du hast gerade gesagt, man muss sich das ausrechnen. Das ist etwas, was viele nicht machen. Also sich mal hinsetzen und wirklich mit dem Taschenrechner zücken.

Speaker 1: Naja, das ist schon... Die wenigsten sind ja auch am Spaß an sowas, muss man auch dazu sagen. Ich habe mal einen Teilnehmer gehabt, gesagt hat, ich bin extra kreativer Filmediter geworden, weil ich vorher eine Banklehre gemacht habe und ich habe es extra so gemacht, dass ich den Kram mit dem BWL nicht mehr machen muss. Und dann habe ich gesagt, der dann darf nicht selbstständig sein, weil dann holt dich das wieder ein. Aber wie auch immer, der hätte es eigentlich wissen müssen und hat es aber trotzdem weggedrückt. Und das ist halt so eine Thematik. Also dieses Problem mit dem Wert ist schön und gut. Weil was bringt mir nichts, wenn ich mich wertig fühle und sage, ich bin mir wert, irgendwie am Tag 400 Euro zu verdienen oder 1000 Euro. Und ich finde aber niemanden, der mir das zahlt. Das ist das eine. Und auf der anderen Seite ist es aber auch super, wenn ich mich gut fühle mit einem Stundenlohn von 40 oder Stundensatz von 40 Euro. Aber es reicht halt nicht. meine, Zahlen lügen nicht. Du weißt selber, was du im Monat an Fixkosten hast. Die ändern sich ja nicht nur, weil du dich besser fühlst. Da muss man schon ansetzen. Zwischen dem, was du an Bedarf hast, ich es jetzt sagen, ich bin vielleicht auch jemand, der nicht mehr teurer leben als andere, dann brauchst du entsprechend mehr Umsatz. Dann brauchst du natürlich höhere Einnahmen, höhere Stundensätze, höhere Tagessätze und letztendlich aber auch insgesamt höheres Volumen. Da hängt das alles immer zusammen.

Speaker 2: weiter vorne ansetzen, bevor wir jetzt nochmal...

Speaker 1: gleich näher auf die Zahlen eingehen und wie man das ausreden kann, heißt, wir haben immer noch das Thema Selbstständigkeit.

Speaker 2: Wie man das denn konkret... Mich würde noch mal interessieren, aus deinem

Speaker 1: Sichtweise und vielleicht auch wie es bei dir war, lohnt selbstständig zu sein. Du ja auch gerade schon gesagt, wenn man keinen Zeitraum

Speaker 2: Warum ist es nicht aus deiner Sicht überhaupt gut sein und du hast Lust auf zu zählen, dann sollte man besser die Finger davon lassen. wenn man dem Gedanken, ich mache mich selbstständig oder nicht, eher davon wieder abstand.

Speaker 1: Wer sollte denn denken... Ja, das ist schwierig zu beantworten. Es hat hauptsächlich was mit Charakter zu tun. Also ich kenne das auch bei vielen, die zu mir kommen. Da gibt es die ein oder anderen, wo ich dann schon sagen muss, sei ehrlich, du bist eigentlich lieber, fühlst dich wohl, wenn du ein bisschen mehr Planbarkeit hast, wenn du ein bisschen mehr Sicherheit mit den Finanzen hast. Ja, das wäre es schon ganz gut so. Dann stellt sich heraus, sie gewisse Themen mit Steuern haben sie es nicht so. das immer so, schieben sie immer weg. Das sind dann schon so Kleinigkeiten, die sich im Charakterzug äußern, wo sie schon klar werden, wo sie sagen, da ist jemand, glaube ich, doch glücklicher, wenn er in einer Festanstellung einen festen Rahmen bekommt, vielleicht auch nur eine Teilzeitanstellung hat und daneben dann selbstständig ist. Es gibt ja viele Lösungen für viele Fälle. Aber lohnen, jetzt eine Frage aufzugreifen, warum lohnt es sich? Du solltest nichts machen, nur weil es sich lohnt. Du solltest irgendwie auch Spaß daran haben, solltest Freude daran haben. Du sollst dich irgendwie begeistern, auch mit dem ganzen Drumherum klarzukommen und sagen, okay, ich bin eben nicht nur kreativ, ich bin nicht nur gestalterisch oder mache meine Arbeit, sondern ich habe halt auch Spaß an der Geschäftsplanung. Ich habe auch Freude an freier Zeiteinteilung. Ja, mein Leben ebenso zu gestalten in allen Bereichen, wie ich das möchte, möglichst unabhängig zu sein. Also das ist dann wieder die Frage. Für den einen lohnt es sich unabhängig zu sein, für den anderen ist es der Albtraum. Also lohnen ist schwierig. Vielleicht kannst du aus deiner Sicht mal sagen, warum meinst du lohnt es sich? Ich würde sagen, weil man vor allem freie Zeit hat. Das ist für mich immer ganz wichtiges Gut. Ich habe das gerade

Speaker 2: Hallo, hallo! in meiner Familie wahrgenommen, die alle sind und bei mir selbst auch, dass in den Phasen, wo Leute aus dem Studium rausgehen und in den Job gehen, dann noch Familie, Kinder,

Speaker 1: selbstständigen Unternehmern. Beziehungen zusammenkommen, dass dann eigentlich unter der Woche gar nicht mehr so viel Zeit und Geburtstagsvoraus sind, die Gelegenheit zu treffen.

Speaker 2: und häufig unter der Zeitung bleibt und wenn dann auch noch gebunden wird und die Tochter das Wochenende, dann hat man gar nicht mehr so viel Gelegenheit die Person eigentlich zu treffen, weil die Wochenenden auch schon verplant sind. Und das war für mich immer eigentlich brennend für die Selbstständigkeit.

Speaker 1: neben dem was man tut.

Speaker 2: Und jetzt auch auf den Vocations, auf denen ich jetzt bin, etwas sehr... Wo ich sehr dankbar dafür bin, dass man auch mal Leute tagsüber treffen kann und dann halt einfach in Zeiten arbeitet. Auch vielleicht weil auch mein Arbeitgeber das gar nicht zählt, aber ich einfach nur 9 to 5 mache. Das war für mich ein ganz großer... Was war's bei dir, Lena? Das ist eine super spannende Frage.

Speaker 1: sehr schöne ...wann du vielleicht sagen, da arbeite ich jetzt nicht mehr... ...zulässt oder... Also diese Selbstverwirklichung ist Punkt.

Speaker 2: Bei mir kam direkt das Wort zu kreieren, als ihr gerade darüber gesprochen habt. Ich mache total gerne meine eigenen Projekte. Also ich mir was überlege und dann setze ich das ⁓ Aber ich sehe das eben nicht nur so als dieses Side-Hobby, ich am Samstag mache, sondern ich will das eben in meinem Alltag haben. Und da bietet die Selbstständigkeit mir einfach die Plattform. Also ich mache halt meine eigenen Projekte neben Auftragsarbeiten. Und das finde ich einfach total bereichernd.

Speaker 1: Also das ist letztendlich das, was viele treibt, diese Selbstverwirklichung und die Kontrolle, die vermeintliche Kontrolle über ihr Leben. das mag im ersten... Ja, ich sag das immer vermeintlich, weil es gibt auch meinen Ausdruck, den hast du vielleicht schon mal in einem meiner Videos gehört, dass viele nicht nur scheinselbstständig, sondern eher scheinbar selbstständig sind. Und da ist auch viel Wahres dran, weil... ⁓

Speaker 2: gut vermeintlich.

Speaker 1: Wenn man mal ehrlich sind, die jetzt selbstständig sind und auf Stunden, auf Tage arbeiten, auf Projekte arbeiten, sind im Endeffekt Tagelöhner. Wenn es keinen Auftrag gibt, dann gibt es nichts zu tun. Dann ist man erstmal arbeitslos. Aber das ist ja ein Selbstständiger, ist ja erstmal nicht arbeitslos, aber de facto ist man arbeitslos. Wenn man das mal so sieht, und man kriegt halt kein Arbeitslosengeld in dem Moment. Du wirst nur gebraucht, wenn dich jemand braucht. Also kannst du dann was machen. Wenn du jetzt für Auftragskunden arbeitest, wenn du natürlich sagst, du verwirklich dich selber und du kannst aus dem, was du machst... dass was du kreierst, mit dem du dich beschäftigst, der anderen Seite Leute finden, die dich dafür bezahlen, dass du das machst. Das ist natürlich die Königsdisziplin des Soz und deinen Hut zu bringen, dass du auf der einen Seite deine Liebe zum Job und deine Liebe zu deinem Beruf nicht auf der anderen Seite zu einem finanziellen Desaster wirst. Also das muss dann sich auch die Waage halten. Und da muss man halt immer genau hinschauen bei jedem einzelnen Fall. Wo steht derjenige, diejenige gerade? Was möchte sie eigentlich? Und was ist der Charakter zu? Womit fühlt sie sich wohl, die Person? Weil selbst wenn du selbstständig bist, selbst wenn du selbstständig bist und dich aber damit nicht wohlfühlt, weil viele da eher so, naja, man verlangt es halt von mir, dass ich halt Rechnungen schreibe. Ja, weil Angst stellen wollte mich niemand. Das sind so Situationen, da muss man ganz genau hinschauen. Jetzt hast du ja schon ganz einen Punkt gesagt,

Speaker 2: Da waren wir ja gerade auch schon mal ganz kurz und da würde ich mal weiter reinsteigen wollen, nämlich wie brechen wir denn aus unserer Podcast-Erfahrung. da am Anfang durchaus Probleme hatte. Auch aus persönlicher Erfahrung, Ingo. Aber eben auch mal Dinge mehr oder weniger freiwillig oder unfreiwillig umsonst gemacht hat. Und das begegnet einem immer häufiger, dass Menschen sich schon unter Wertpreisdampeln betreiben. Daher ist es immer jetzt spannend, auch mit dem Steuergesicht und allem Drum und Dran. Wie finde ich denn jetzt konkret den richtigen Preis für mich?

Speaker 1: Also da würde ich immer fragen, ihr habt ja eure Preise anscheinend gefunden. Die Frage, die ich dann zurückgebe immer ist, wie seid ihr da drauf gekommen? Warum kostet ihr so viel wie ihr kostet?

Speaker 2: Ich möchte das jetzt nicht beantworten, Stefan. Ich möchte, dass du uns jetzt eine Lösung gibst. Und dann brechen wir alles noch mal von vorne aus.

Speaker 1: Das Schöne ist, dass alle immer nur eine einfache Lösung wollen und sagen, erzähl mir nicht, wie es funktioniert, sag mir einfach, was ich tun soll. Das ist heute unsere Mentalität, aber letztendlich selbstständig heißt, ich muss mich selbst darum kümmern, also muss ich mich auch damit beschäftigen. Also nehmen wir mal ein Beispiel. Ihr kennt sicherlich an euren eigenen Fixkosten im Monat, wenn ihr die Zahlen so im Kopf habt, solltet ihr immer ein bisschen parat haben, was ihr... an Fixkosten habt, die immer rausgehen. Das sind bei den meisten Leuten in Deutschland, die in einer Großstadt wohnen und Single sind, also da haben die wenigsten, mit denen ich das durchgerechnet habe in Seminaren, Workshops, die sind da unter 2000 Euro rausgekommen. Also das ist so ein bisschen so das, da kannst du leben davon, kannst du eine Miete bezahlen, da kannst du dir noch vielleicht noch irgendwie öffentliche Verkehrsmittel leisten, und jenes, auch mal in den Urlaub fahren. Aber irgendwie verbrennst du jeden Monat gefühlt so 2000 Euro. Wenn du jetzt noch Student bist, vielleicht weniger. Wenn du noch bei zu Hause wohnst oder irgendwie günstigste Wohnmöglichkeiten hast, wird es weniger. Aber de facto, wenn du mal alleine das alles machst, alleine lebst, dann kommst du eigentlich unter diesen Betrag selten raus, wenn du nicht wirklich sparen, sparen und sparen musst. was dich halt sehr einschränkt. Also wenn du jetzt diese 2000 Euro nimmst und im Jahr 24.000 Euro an Kosten hast und jeden Tag, also sag mal so wie ein Angestellter arbeiten kannst, also 200 Tage, Angestellte 230, dann müsstest du jeden Tage schon 120 Euro verdienen. so. Das ist ja schon mal das erste. Und dann hast du aber noch erst mal nur deine Lebenskosten bezahlt. jetzt keine Betriebskosten bezahlt, hast keine Steuern bezahlt, hast keine Rücklagen gebildet, hast keine Rente angespart, da hast du nichts für. Krankheit zurückgelegt. Was machst du, wenn ein Kunde nicht bezahlt und du einfach auf Geld sitzen bleibst, das du nicht kriegst, weil du gearbeitet hast, Zeit verschwendet und kriegst nichts dafür. Das musst du auch kompensieren. Und wenn du alles hochrechnest, dann wirst du ganz schnell bei Summen, naja, da muss man schon sagen, mindestens das Doppeltier, das nicht ganz dreifach. Also so sagen wir mal 50, 60.000 Euro sollten betrieblicher Gewinner als Selbstständiger schon da sein. Und betrieblicher Gewinner sind wir jetzt schon wieder sehen. sehr fachlich. weiß nicht, ob jeder das sofort parat hat, was der betriebliche Gewinn ist, aber vielleicht kann ich es umreißen. Erzähl uns alles. Also gut, der Umsatz ist das, was du einnimmst. Also wenn du jetzt jeden Tag 100 Euro verdienst, dann hast du nach 200 Arbeitstagen hast du 20.000 Euro eingenommen. So, und das ist erstmal dein Nettoumsatz. Der Bruttoumsatz, kommen noch die 19 Prozent drauf, die gehören dir ja nicht. Die kannst du also nicht wirklich mitrechnen, darfst du auch nicht ausgeben.

Speaker 2: Ich möchte auf jeden Fall die Definition umreißen.

Speaker 1: Und jetzt hast du diesen Nettoumsatz von 20.000 Euro und musst davon deine Betriebsausgaben abziehen. Wie viel du da auch immer hast, dann geht es eben weniger. Dann kannst du noch, dass du noch Versicherungen und verschiedene Sachen abgehst. Also das ist das, wo der Steuerberater ins Spiel kommt und dir zu jedem der einzelnen Posten sagt, wo es reingebucht werden muss. Und am Bleiben, sagen wir mal, keine Ahnung, wenn du jetzt noch 5.000 Euro Kosten abziehst, damit sich es leicht rechnet hast, noch 15.000 Euro übrig. Und das ist dann erstmal dein betrieblicher Gewinn. Also Einnahmen minus Betriebskosten ist dann der betriebliche Gewinn. Und davon musst du dann Steuern zahlen. Das heißt, davon geht wieder Geld weg und dann merkst du schon, wie wenig das wird.

Speaker 2: Ich habe mich damit ja viel beschäftigt in letzter Zeit. habe jetzt bisschen Sorge, dass Leute halb abschalten, so wie ich das auch gerne gemacht habe in der Vergangenheit. Bei, Gott, Zahlen, Umsatz, Gewinne. Es klingt auf jeden Fall erstmal rosig oder es klingt nur rosig, wenn man 60.000 oder mehr Gewinn macht. Ist das richtig? Das heißt, alles andere davor ist nicht so lukrativ. ganz ehrlich zu sein, wenn man seine Selbstständigkeit anfängt, wie war das bei mir so, habe ich definitiv nicht so viel Gewinn gemacht und ich finde trotzdem, dass es sich gelohnt hat, anzufangen selbstständig zu sein. Immer muss man ja auch anfangen. Natürlich. würdest du da jemandem raten, der jetzt sagt, okay, das kann ich jetzt nicht leisten, dir diesen Gewinn vorzulegen, darf ich trotzdem? Nein.

Speaker 1: Also das Wichtige ist ja, du wirst, wenn du wo startest, diesen Gewinn nicht erwirtschaften. weil du noch keinen Kundenstamm hast, weil die Leute noch nicht wissen, dass es dich gibt und weil vielleicht auch selber noch vielleicht Equipment brauchst und so weiter. Das heißt, du hast natürlich auch Anschaffungskosten und so weiter, die du vorstrecken musst. Also das ist so das Allererste. Und wenn du dann, sag mal, die ersten drei Jahre so nimmst, die meisten Selbstständigen, sagt man immer, die ersten drei Jahre sind so die schwierigsten. Also da zeigt sich, ob jemand es schafft und langfristig davon leben kann oder nicht. Weil dann kommen noch die Steuernachzahlungen und dann sind die meisten, wenn es nicht läuft, dann pleite. Das ist so ein Ding, wo man sagt, wenn ich das alles weiß, wenn ich im Vorhinein schon mal visualisiert habe, kennst du ja, zum Beispiel Spitzensportler, die fahren ja schon am Tag vorher im Hotelzimmer die Strecke ab im Kopf. Die überlegen sich das, was sie machen. Die versuchen irgendwie, gibt, ich kenne einen Musiker aus dem Philharmoniker in München, der sitzt im Zug oder in der S-Bahn mit dem Notenblatt und übt. ohne Instrument. Der liest die Noten und spült es in seinen Fingern durch, obwohl er das Instrument nicht hat und der lernt dadurch. Also sehr spannend und deswegen kann ich nur empfehlen, also wenn du dich entscheidest, jetzt selbstständig werden zu wollen, dann musst du erst mal überlegen, wie wird dein Alltag aussehen. Diese Vorvisualisierung finde ich immer ganz wichtig. Wie könntest du an Aufträge kommen, mal ein Konzept machen, wie viel Arbeitszeit möchtest du aufwenden? Weil es gibt ja nicht nur, wie viel musst du und kannst du aufwenden, sondern vielleicht möchtest du auch gar nicht so viel Zeit aufwenden. als Selbstständiger. Das kann man ja bisschen freigeschalten. Dann solltest du dir überlegen, okay, gibt es denn Menschen, die meine Produkte brauchen überhaupt? Ja, wie schon gesagt, der Eiskratzer auf Jamaika ist jetzt vielleicht nicht so die gute Idee. Und dann solltest du dir überlegen, okay, was brauche ich noch, überhaupt loslegen zu können? Also brauche ich zum Beispiel einen Computer, größeren, brauche ich eine Kamera, brauche ich einen Laptop? Brauche ich ein Mikrofon? Brauche ich Werkzeug? Es gibt ja nicht nur digitale Selbstständige heute. gibt ja auch immer noch Handwerker, die vielleicht einen Lieferwagen brauchen. Räumlichkeiten, Lagerräume und so. Das sind alles Dinge, die musst du dir mal schon erstmal überlegen, weil Hinsetzen und was planen kostet dich erstmal kein Geld. Das kostet dich nur Zeit. Das ist so der erste Tipp, den kann ich jedem geben. Also nicht einfach losstarten, sondern erst mal überlegen, okay, was kommt denn da auf mich zu in diesem Abenteuer? Es ist ein Abenteuer, das hast du selber gemerkt. Abenteuer, Selbstständigkeit. dann kommt natürlich der nächste Schritt. Wenn du ungefähr weißt, okay, das könnte mein Plan sein, dann solltest du natürlich dir Leute suchen, die sich da auskennen. Also sprechen Steuerberater für diese Frage gewerblich, freibierufflig, dass man da am Anfang richtig ansetzt. Dann vielleicht auch mal im Umfeld hören, ob irgendjemand sich mit Vertragsrecht auskennt, einen Rechtsanwalt vielleicht schon mal konsultieren, nur mal fragen, ob der dir helfen könnte, falls es Verträge geht. Dann auch schon mal vielleicht überlegen, gibt es jemanden, den du als Mentor konsultieren kannst, also jemand, der schon in deiner Branche selbstständig ist, der dich irgendwie ein bisschen in Hand nimmt oder der sich auskennt, der schon auch gut davon leben kann, also jemand, der weiß, wie es geht, nicht jemanden, dem es nicht so gut geht. Das sind alles so Dinge, Das sind die ersten Schritte, die kann ich jedem nur empfehlen. Also überlegt vorwärts gehen. Erst überlegen, bevor man den nächsten Schritt macht und nicht losstarten. Ich habe das mal mit einer Freundin zu Hause Kindern machen und auch noch mal aufs Neue darüber Gedanken gemacht.

Speaker 2: Ich Freundin, ich zusammen gemacht die Modes verkauft Dann habe ich mir eine Art, wie man das machen kann. Wenn man das mit einer fremden Person zusammen

Speaker 1: angehen möchte. Das kennen vielleicht auch die ein oder andere oder der ein oder andere Zuhörer.

Speaker 2: Taucht häufig das Wort Businessplan auf. Jetzt klingt das immer so groß, Business, ja, also als würde man jetzt direkt Millionen Milliarden Umsatz machen. Was hältst du davon und hast du da vielleicht auch so einen anfassbaren Tipp, wo man sagt, da kann man mal kurz reingucken, da hat man schon mal so eine vorgegebene Struktur, weil ich glaube, das hilft jetzt natürlich schon total, der Podcast. Aber wenn man nochmal so im Nachgang, wir vielleicht in den Show auch was verlinken können und man sagt, hey, da habe ich mal so eine kleine Anleitung, wenn ich da immer so ein bisschen durchgehe, dann ist mir das schon mal weitergeholfen.

Speaker 1: ... Vielleicht kannst du dazu noch bisschen was sagen. Na ja klar, da kannst du natürlich immer auf meine Webseite schauen oder gerne mein Arbeitsbuch konsultieren. Da steht das alles genauso drin, dass man eben einen einfachen Laufplan hat, der jetzt nicht so kompliziert ist wie ein betriebswirtschaftlicher Businessplan, der für Fördereinrichtungen oder für Kreditgeber fungieren soll. Weil letztendlich, was ist ein Geschäftsplan, was ist ein Businessplan? Das ist eine Prognose in die Zukunft. Also ein Businessplan ist immer nur so, ja ich glaube, dass es so werden könnte und im besten Fall klappt es auch, aber es ist eigentlich ein leeres Papier. Und wenn du jetzt ganz genau mal so runterbrechst, wir müssen nachher auch nochmal über internen und externen Stundensatz sprechen, und alleine deinen Preis, den du dem Kunden verlangst für eine Stunde, für einen Tag oder für ein Projekt, ist eigentlich dein Businessplan. Weil dort sollte eigentlich alles schon eingerechnet sein, damit du am Ende des Jahres mit einer gewissen Auslastung, mit einem gewissen Volumen am Ende dein Leben bezahlen kannst. Also das, was du eigentlich machen möchtest, sollte in deinem Stundensatz, in deiner internen Kalkulation schon abgebildet sein. Das macht ja keinen Sinn, wenn du einfach ein sagst, ich weiß ja erst am Ende des Jahres, wie viel Steuer ich zahlen muss, zahlen musst du sie. Und wenn du jetzt aber davon lebst und lebst und lebst und dann kommen noch irgendwie 6000 Euro Steuernachzahlung, du hast die aber nicht, ist doof. Also solltest du die vorher schon verdienen, weil du musst sie zahlen. Also musst du sie mit einrechnen. Und das sind so Dinge, das ist auch so einer der häufigsten Fehler, die Steuern einfach zu vergessen bei der Preiskalkulation. Also eigentlich ist dein Prognose, dein ist dein Stundensatz, interner, dein interner Stundensatz, dein interner Tagessatz, das ist sozusagen deine Prognose in die Zukunft, kleiner Mini-Businessplan. Und wenn du dich daran hältst und sagst, naja, also ich müsste eigentlich 75,70 nehmen pro Stunde oder ich müsste 900 Euro am Tag verdienen. Wenn ich jetzt weniger kriege bei einem Kunden, dann muss mir das klar sein, dass ich vielleicht bei einem anderen Kunden etwas mehr verlangen muss, damit sich das wieder ausgleicht. Und ich muss zumindest wissen, jetzt habe ich schlechte Verhandlungen geführt, dafür werde ich im Jahr noch vielleicht drei, vier, fünf Tage mehr arbeiten müssen. Oder ich muss vielleicht zwei neue Kunden noch generieren, weil sonst reicht es nicht. Das ist so ein Laufplan, ein kleiner roter Faden und wenn du den für dich weißt, dann ist es aber noch nicht der Preis, den du dem Kunden dann in Rechnung stellst. Weil intern ist erstmal zu wissen, was möchte ich haben, was kostet mein Leben, wie möchte ich leben, was soll am Ende des Jahres umgesetzt sein. Das ist ja dein Plan. Der Kunde, da kommt dann die Gewinnmarge drauf, der kriegt dann einen etwas höheren Preis genannt mit Verhandlungsmasse dran, dass du auch sagen kannst, ja gut, weil sie es sind, dann machen wir 10 Prozent weniger. Also da habe ich jetzt kein Problem mit, aber das kann ich Ihnen anbieten. da kann ich vielleicht noch ein bisschen was machen. Na gut, und wenn du das so mit reinrechnest, dann sollte nach dem ganzen Naja, Verhandlungsgespräch, nachdem der Kunde das einig ist mit dir, dann sollte hinten raus aber dein interner Stundensatz nicht unterboten sein. Das heißt, das solltest nicht nach draußen günstiger arbeiten, als du eigentlich intern bräuchtest. sonst musst du einfach mehr arbeiten. Sonst musst du einfach mehr arbeiten. Das ist halt dann die Regel dahinter.

Speaker 2: folgen kann. Stefan, du kannst mich jetzt nicht sehen, aber wenn du mich sehen würdest, meine Ohren sind so was von gespitzt. Gib mir doch noch mal bitte so die Eckdaten, damit ich jetzt meinen internen Stundenstundensatz ausrechnen kann. Du hast schon gesagt, klar, ich gucke in die Zukunft, ich überlege mir, wie viel Steuer ich ungefähr zahlen Aber auch, was möchte ich haben? Was brauche ich noch, wenn ich mir das jetzt einfach nach dem Podcast ausrechnen möchte? Und ja, einfach geht wahrscheinlich nicht, das hast du schon angedeutet, aber welche Eckdaten muss ich auf jeden Fall wissen? Die Antwort auf diese Frage, die erhältst du nächsten Monday. Schalte unbedingt wieder und erfahre außerdem, welche drei Dinge wir unbedingt in der Selbstständigkeit beachten sollten und was es mit dem berühmten, berüchtigten Businessplan auf sich hat. Danke, dass du zugehört hast und toll, dass du ein Teil von How I Met My Money bist. Wir hoffen, dir hat diese Folge gefallen. ⁓ keine Folge zu verpassen, klicke einfach direkt auf den Abonnieren-Button auf Spotify, Deezer und Apple Podcasts. Für weitere Tipps und Tricks und Informationen, damit du dein Geld und dich besser kennenlernt, folge uns auf Instagram, Twitter, Facebook und LinkedIn. Dort kannst uns auch immer schreiben, falls du Fragen, Feedback oder Themenwünsche hast. Power mit my Money wird gesponsert von der MyVac Finanzakademie. Spannende Online-Kurse für deine finanzielle Zukunft zu ETFs, Immobilien und Altersvorsorge. Natürlich gibt's für dich Rabatt. Schau dafür einfach in die Show Note.

Über diesen Podcast

Der Finanzpodcast für Anfänger von Lena Kronenbürger und Ingo Schröder.
Warum werden wir so emotional, wenn wir auf unseren Kontostand gucken? Weshalb sollte man sein Geld investieren, anstatt es auf dem Konto zu horten? Und sind Investmentbanker wirklich alle nur gewissenlose Arschlöcher? Das fragt sich zumindest Lena. Sie arbeitet als freie Journalistin und Moderatorin und hat mit Finanzen nicht viel am Hut. Aber das soll sich jetzt ändern! In jeder Podcastfolge spricht sie daher mit dem Honorarberater und Finanzexperten Ingo – und fragt regelmäßig weiteren geladenen Expertinnen und Experten rund um das Thema Geld und Finanzen Löcher in den Bauch. Werdet Teil der #HIMMM-Community und lernt auf lockere Weise die Basics und Hintergründe der (manchmal ganz schön persönlichen) Finanzwelt kennen. Warum? Um eigenständig und mit handfestem (Ge-)Wissen gute Finanz- und damit auch Lebensentscheidungen treffen zu können.

Disclaimer: Der Inhalt dieses Podcasts dient ausschließlich der allgemeinen Information. Die im Podcast gemachten Aussagen sind nicht als Aufforderung oder Empfehlung zu verstehen, einzelne Finanzprodukte zu erwerben oder zu verkaufen. Alle Informationen aus diesem Podcast können und sollen eine individuelle Beratung durch hierfür qualifizierte Personen nicht ersetzen.

von und mit Lena Kronenbürger & Ingo Schröder

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