Der Finanzpodcast für Anfänger
Speaker 1: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. Hallo Ingo!
Speaker 2: Hallelina!
Speaker 1: Wenn wir eine neue Themenreihe beginnen, dann gehen wir meistens vom Groben, vom Allgemeinen ins Kleine über. Bei unserer aktuellen Reihe Arbeit und Geld machen wir es mal andersrum. Wir schauen uns direkt mal gezielt einzelne Elemente an und summeln heute das Arbeitsleben, wenn man Mutter oder Vater ist. Ingo, sind wir beide nicht? Blöd.
Speaker 2: Nur Katzenpapa, nur Katzenpapa, aber ich glaube, es wird sein.
Speaker 1: Ja, ob ihr da draußen oder wir Kinder haben oder nicht, diese Folge geht alle etwas an, einfach auch weil es ein gesellschaftliches Thema ist. für diese Folge, diese Doppelfolge begrüße ich nun Alisha Felkle und Julia Ludwig. Hallo. Ich stelle euch und euer Projekt mal vor und
Speaker 2: Hallo, Javan.
Speaker 1: Dann gehen wir direkt rein. Alisha, du bist 29, du hast einen vierjährigen Sohn und ein weiterer ist auf dem Weg, ich durfte es schon bei Zoom sehen, deinen schönen Baby bauch. Du hast Psychologie studiert und bist ein Personal Business Coach. Und im amerikanischen Großkonzern hast du damals erlebt, was es mit Menschen macht, wenn sie im falschen Beruf stecken und auch dort stecken bleiben. Und du hast dann irgendwann beschlossen, die Seiten zu wechseln und Menschen dabei zu unterstützen. den für sie richtigen Weg zu finden. Julia, du bist 34, du hast auch schon Kinder, zwei Söhne, zwei und vier Jahre alt. Du hast damals Geschlechterforschung und Philosophie studiert und hast auch länger in einer deutschen Hochschule im Bereich Gleichstellung gearbeitet und dort Frauen auf dem Weg der wissenschaftlichen Karriere betreut und unterstützt. Heute bist du aber nicht mehr auf institutioneller Seite tätig, sondern unterstützt Frauen direkt. Und da kommen wir jetzt zu eurem gemeinsamen Projekt Momcareer. Denn das hast du, Alita, 2020 gestartet. Und, Jude, du kamst 2021 dazu. Und jetzt, Ingo, pass auf, das ist richtig cool. Die beiden haben sich über Instagram kennengelernt und einfach überlegt, komm, wir machen das zusammen. Wir machen Momcareer größer und helfen Müttern dabei, ihr vielleicht auch neues berufliches Ziel zu erreichen. Und so können zum einen Privatzahlerinnen ... aber auch teilweise benimmt das Arbeitsamt die Kosten. Ja, mit den beiden zusammenarbeiten und dann beruflich vielleicht auch neue Wege gehen. Jetzt finde ich es vielleicht nicht nur selbst komisch, sondern vielleicht auch du Inge oder ihr da draußen, dass ich erzählt habe, dass ihr Kinder habt, dass du gerade schwanger bist zum Beispiel, Alisha. Das ist jetzt irgendwie nicht etwas, was ich normalerweise machen würde. Ich würde jetzt niemals, wenn jetzt eine Expertin oder ein Experte zu uns im Podcast kommt, sagen, ⁓ seine Familie-Situation sieht so oder so aus. Bei euch habe ich das jetzt gemacht. Starten wir gerne mal damit. Warum, Alisha, würdest du sagen, ist das wichtig, dass ich das jetzt erwähnt habe, gerade in Bezug auf euren Job und auch auf die Message, die ihr beide vielleicht heute mitbringt? Ich finde es sehr witzig, weil es so typisch ist für diese Lebensphase. Und einerseits gehört es auch so sehr zu einem dazu in dieser Lebensphase, weil es so viel dominiert und so viel ausmacht von dem Alltag und der eigenen Identität. Andererseits kann es auch manchmal ganz schön nerven, dieser Zeit darauf so reduziert zu werden. Und irgendwie schwingt das Thema in dieser Lebensphase immer mit. Genau wie du sagst, man würde normalerweise das nie dazu sagen. Und das Gleiche passiert auch im Job. Ich würde normalerweise einen Bewerber nie fragen, und wie alt sind ihre Kinder so? Und haben sie dann noch weitere geplant? Aber als Frau, gerade als Frau, In dieser Lebensphase schwingen diese Fragen auf einmal immer mit. Es ist irgendwie immer präsent. Und einerseits ist das schön, weil es so dazugehört, aber andererseits hat es auch viele negative Seiten, über die wir heute auch viel
Speaker 2: Also ich bin ja auch Arbeitgeber. Und ich habe tatsächlich selbst darüber nachgedacht, wie das bei uns ist. Und ich muss ganz offen sagen, also wir haben natürlich auch Frauen und immer mehr Frauen auch, die wir reinstellen. Und es ist ein legitimer Gedankengang, worüber ich dann schon drüber nachgedacht habe und über meine eigenen Gedanken reflektiert habe, wie ich da denke. Und tatsächlich habe ich mich am Anfang dabei erwischt, dass ich denke, okay, wenn ich jetzt jemand Neues einstelle für 60.000, 70.000 Euro brutto und du wachsen willst als Unternehmen, wie ich anders denken muss, Man erwischt sich ganz konkret, er ist dabei und denkt, das ist jetzt mal eine Herausforderung, das musst du eigentlich erstmal ansprechen. Ich will das ansprechen, fand ich auch gar nicht so schlimm, weil das war eher so neugier. Aber dann habe ich so gedacht, so what? Wir haben die Situation jetzt zum Beispiel ganz konkret, dann habe ich jetzt weitergedacht und dachte, wir haben jemanden, eine gute Freundin. von einem meiner besten Schulfreunde, wo ich irgendwann Fuß in die Tür gesetzt hatte und wusste, die arbeitet im Versicherungsbereich und die sagte, okay, ich will wieder anfangen nach dem nach der Schwangerschaft und nach der Elternzeit. Und da haben wir das schon ganz gut hinbekommen. Wir haben eine Mitarbeiterin, die hatte ganz frisch ein Kind bekommen. Und das haben wir ganz gut gestaltet. Und das war überhaupt kein Problem, weil sie auch Verlust hatte, weiterzumachen. Es war einfach nur eine Flexibilitätsfrage. Also das waren gerade die spontanen Dinge, die mir in den Sinn kamen. Aber ich kann genau, also voll gut nachvollziehen, dass glaube ich, also ich will mir jetzt nicht auf die Schulter klopfen, aber selbst reflektiert daran zu gehen. Aber ich habe so diesen inneren Gedanken, Gedankenprozess gehabt von Struggle jemanden einzustellen, der vielleicht gerade Anfang 30 ist und demnächst Kinder bekommt. Ja, so, aber pure Unwissenheit überhaupt. Was kommen als Kosten auf mich zu, als Arbeitgeber? Was heißt das überhaupt für die Firma? Und dann sich überhaupt mal näher damit Gedanken zu machen. Und dann habe ich das ganz schnell irgendwann wieder weggeschoben. Aber ich kann mir super gut vorstellen, dass meine Gedanken halt dann, dass das halt auch anders ist bei vielen, die da eben nicht für sich drüber reflektieren und schon nicht was das für eine Auswirkung hat, sondern einfach sagen, sie sagt, ja, dann wird man halt einfach gar nicht ins eingeladen. So viel mein Simon am Anfang.
Speaker 1: Julia, wenn Ingo das so erzählt, ist es so bei dir so, kann er sich wirklich auf die Schulter klopfen? was würdest du sagen? Was ist so wirklich das Problem bei Arbeitgebern auch? Und wo würdest du sagen, ist der Arbeitgeber vielleicht der wirklichen Manko davon, wenn er jemanden einstellt im gebärfreudigen Alter? ⁓ Ja, also Ingo hat schon einen tollen Schritt gemacht, nämlich er hat reflektiert, er hat weitergedacht. Er hat sich jetzt nicht von dem mein Gott, was mache ich jetzt aufhalten lassen und da eine Mauer gebaut. Das war also das, was er richtig gemacht hat. Das Hauptproblem liegt eigentlich eher da drin. Bei wem stellen wir uns diese Frage? Stellen wir die uns die nur bei Müttern oder eben bei jedem Bewerber, der in diesem Altersspektrum ist? Und häufig ist es eben so, dass es viel eher bei Müttern Gedächtnis kommt und dort die Fragen präsent sind, während es bei Vätern oder bei Männern eben keine Rolle spielt oder weniger eine Rolle. Und da ist eigentlich eher der Pain Point. Und dann eben dieses, was mache ich jetzt mit der Situation? Imo hat es gut angesprochen, da ist auf jeden Fall eine Informationslücke. Was kommt für mich als Arbeitgeber überhaupt auf mich zu? Welche Rechte und Möglichkeiten habe ich, wenn der Fall der Fälle eintritt? Und wo sind auch gesetzliche Grenzen? Also darf ich das überhaupt ansprechen? Zum Beispiel im Vorstellungsgespräch ist ja ein Riesending. Wir haben das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz. Da darf man nicht nach Schwangerschaften fragen oder eben wie die Kinderbetreuung aussieht. Und diese Wissenslücke ist das eine Problem. Und dann eben die Selbstreflektion, wie gehe ich jetzt damit Ist mir die Ressource dieser Person, die sich dort bewirbt, wichtiger als die Probleme, die es möglicherweise mit sich bringt? Und Dann eben in den Austausch gehen. Ganz wichtig ist eben miteinander zu sprechen und dann gemeinsam eine Lösung zu finden, Flexibilität an den Tag zu legen und einfach zu schauen, wie kann das für alle auch eine Win-win-Situation sein? Wir sprechen ja heute hauptsächlich über Mütter. Die bringen ja ganz, ganz tolle Skills mit, tolle Fähigkeiten, die auch im unternehmerischen Kontext einfach nicht zu unterschätzen sind. Und das sollte viel mehr wertgeschätzt werden und weniger die Probleme in den Zukunftsleben.
Speaker 2: Ich sag schon mal danke an der Stelle, weil ich hab da noch nie drüber nachgedacht, dass ich genauso einen Mann fragen kann. Und ich hab letztens noch drüber gesprochen, der sagt, ich könnte mir total gut vorstellen. wenn ich mal Kinder hätte, dass ich den ganzen Tag zu Hause bleibe, wenn das dann gewünscht ist und wenn jemand anders arbeiten will. Aber ich würde nie auf die Idee kommen, mich selbst zu fragen als Bewerber, ob ich denn zu Hause bleiben möchte. Also es ist total kurios. Vielen Dank erstmal dafür an der Stelle. Und ich hoffe, bei anderen hat es auch Klick gemacht an der Stelle. Gerne. Finde ich total geil. Also den Gedanken darüber mitzubringen.
Speaker 1: Aber die Überraschungen erleben auch immer mehr Arbeitgeber, weil sie sich die Frage eben nicht gestellt haben beim Vorstellungsgespräch. Und immer mehr Väter gehen in Elternzeit, die meisten nur die obligatorischen zwei Monate so mittlerweile. Aber viele eben auch nach und nach mehr und die Arbeitgeber fallen dann oft so ein bisschen vom Hocker, weil sie damit so gar nicht gerechnet haben. Und da ist auf jeden Fall noch ganz, ganz viel Arbeit, dass sich das auch mehr Männer trauen und dass es für Arbeitgeber auch ein gleichberechtigteres Thema wird. Bleiben wir doch da mal direkt drin. meinst, so viele bleiben nur die obligatorischen zwei Monate. Ist das so gesetzlich geregelt oder ist das jetzt gesellschaftlich anerkannt, dass man zwei Monate als Mann zu Hause bleiben sollte? Gesetzlich ist es überhaupt nicht geregelt, aber die soziale Erwartung geht schon immer mehr dahin, dass Männer sich generell in ihrer Vaterrolle mehr einbringen. Viele freuen sich auch, genießen das total. Wo es früher noch wirklich so ein Einhorn war, hey, Mann geht in Elternzeit, ist es mittlerweile schon häufig so wie, dein Mann bleibt nicht die zwei Monate zu Hause, was auch wieder ganz viele Probleme mit sich bringen kann. Und da ist mittlerweile schon auch ein gesellschaftlicher Druck fast dahinter. Diese zwei Monate rühren daher, dass bei der Verteilung vom Elterngeld zwei zusätzliche Monate entstehen, wenn der jeweils andere Partner, in dem Fall ist das erst mal geschlechtsunabhängig, auch zu Hause bleibt. So kann man das Elterngeld auf 14 Monate strecken. Dadurch ist das etabliert worden. Häufig ist die Verteilung, Frau bleibt zwölf Monate zu Hause und der Mann nimmt die zusätzlichen zwei Monate an Elterngeld. Muss man zwölf Monate grundsätzlich zu Hause bleiben oder gibt es auch die Sachen von wegen ... man arbeitet und bisschen Elternzeit oder ich weiß nicht, gibt es da irgendwie Kombinationen, die man sich individuell gestalten kann oder ist das alles so vorgegeben? Also der Mutterschutz, der muss schon eingehalten werden, sechs Wochen. Bei Angestellten, Selbstständige, da ist es wieder ein bisschen noch ein anderes Thema, wer soll es einem verbieten. Aber ansonsten ist man da ziemlich frei. Die meisten nehmen ein Jahr, wenn man dann für ein Jahr einen Gehaltsausgleich von bis zu 65 Prozent bekommt. Man kann das Ganze auch auf zwei Jahre strecken, dann bekommt man seine 65 Prozent Gehaltsersatz, aber dann auch auf die zwei Jahre gestreckt. Also lebt man von 32 Prozent seines Gehalts. Das muss man auch irgendwie erst mal stemmen können. Aber letztendlich ist man da relativ frei, wie man das auch aufteilt. Man kann auch Teilzeit, Elternzeit nehmen. Also da gibt es ganz wilde Kombinationen. Da kann man viel falsch machen, viel verpassen. Unser Tipp ist unter anderem an dieser Stelle, sich wirklich auch Hilfe zu holen. Da gibt es ganz tolle Beratungsstellen privater Natur. die einem helfen, da viel mehr rauszuholen und auch die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten zu erkennen. es gibt da keine strengen Vorgaben. Es gibt auch genauso die Mütter, die nach drei Monaten wieder voll in den Beruf gehen, was natürlich voraussetzt, dass man die Betreuung irgendwie gestemmt kriegt. Und das ist auch spannend im internationalen Vergleich zu sehen, weil zum Beispiel in Frankreich das total normal ist, nach drei Monaten wieder zu arbeiten. hier in Deutschland ist es so dieses... Eigentlich ist es dieses Jahr und der Mann nimmt noch zwei Monate on top. Das ist so der Status quo und alles andere ist bisschen experimentell und mutig geht aber.
Speaker 2: Das können wir auch mal in die Show Notes packen. Die konkreten Hilfestellen. bin mir sicher, dass einige, sowohl Mütter als auch Väter, da richtig Bock drauf haben, da auch konkrete Hilfestellungen zu haben, wo man mal draufklicken kann. Könnte uns ja mal gerne mitgeben.
Speaker 1: Ja, auf jeden Fall. Ingo, du wolltest eben was fragen.
Speaker 2: Ne, nicht fragen. Tatsächlich noch mal zu dem Thema, weil ich davon gerade so geflasht bin. Also finde ich einfach cool, meine Gedankenscontainer da zu erweitern. Und ich habe das tatsächlich auch mal wahrgenommen, weil ich dann über LinkedIn gesehen habe. glaube, ursprünglich war das mal gar nicht über LinkedIn, sondern über dpa, deutsche Presseagentur, dass irgendein Zalando Vorstandsmitglied, also Mann, gesagt hat, ich höre auf oder trete zurück, weil ich mache jetzt Elternzeit. Wo man so denkt, jeder Hustler in der Unternehmensberatung oder Anwalt oder diese typischen Klischee-Berufe, wo ich 120 Stunden die Woche arbeite, wo man so denkt, Alter, wie? Du bist ein Vorstand, du verdienst affig Kohle und willst jetzt Elternzeit machen? allein da, und da sind wir auch wieder beim Thema Geld und Psychologie. Also, was steckt eigentlich dahinter? Aber da haben wir schon häufiger darüber gesprochen. Und das habe ich letzten Sommer wahrgenommen. Ich habe irgendeinen Post bei LinkedIn gesehen, wo das dann auch so war, auch irgendwie Gründer oder auch Vorstand irgendwo. der gesagt hat, nö, ganz bewusst, ich mach jetzt Elternzeit und hör auch komplett auf. Und das fand ich so nochmal sehr inspirierend, das auch nach außen zu tragen dann an der Stelle. das nicht die Männer hervorheben, ich glaub, ne? Also, soll schon der Mittelpunkt sein, heute die Frauen an der Stelle.
Speaker 1: Ich Samen gut. Ja, ich lache, weil vor allen Dingen, wenn du jetzt noch hörst, diese 65 Prozent, dass das gedeckelt ist, also dieser...
Speaker 2: Ich hab's nicht gefeiert, ich hab's nicht kommentiert.
Speaker 1: krasse Vorstand wird nicht 65 Prozent seines utopischen Vorstandsgehalts bekommen, sondern das Elterngeld ist gedeckelt auf 1.800 Euro im Monat. Und das ist auch so Grund, warum Väter häufig maximal diese zwei Monate machen, weil sie meistens mehr verdienen. Und der Verlust da einfach extrem hoch ist, wenn ich sage, ich reduziere das jetzt auf 1.800 Euro. Und dieser Satz wurde seit der Einführung des Elterngeldes, ich hab's jetzt nicht mehr genau recherchiert, aber glaub ich auch nie verändert. Also das gibt's seit wann, 2007. Das Elterngeld existiert seit 2007 und wurde einfach erstens nie an die Installation angepasst und zweitens auch nicht mit dem Gender Pay Gap zusammen betrachtet. Der Gender Pay Gap beschreibt ja, dass Männer im Durchschnitt mehr verdienen. Es gibt auch einen bereinigten Gender Pay Gap, das also auch in den gleichen Jobs Männer häufig größere Gehälter mit nach Hause nehmen und dadurch bekommen sie am Ende des Monats einfach mehr Geld und egal wie man auch mit Steuerklassen spielt oder ähnliches ist es einfach dann ein größerer Gehaltsausfall, wenn Männer Elterngeld beziehen als eben die Mütter. Weil sie eben bei diesen 1800 Euro gedeckt sind und häufig dann eben nur 50 oder 40 Prozent ihres. eigentlich ein Nettogehalt dadurch bekommen. das ist für die, also dann wird ja wiederum die Familie im Ganzen, wird das ja für sich berechnen. Man wird schauen, wie können wir finanziell diese Zeit stemmen. Jetzt jemand, der im Vorstand sitzt und dann in Elternzeit geht, der wird hoffentlich entsprechend so lange gebildet haben, sonst wäre er in absoluter Misswirtschaft. Und der hat dann da ganz andere Gedanken, dahinterstehen. Für ihn ist das wirklich dann ein Luxusgut, er das machen kann. Und dann kann er das eben auch so nach außen tragen. Es ist ganz wichtig, dass es solche Role Models gibt. Das will ich überhaupt nicht bestreiten. Aber es ist was sehr Wahres dran. Das heißt, wenn das jetzt eine Frau machen würde, würde es in einem vollkommen anderen Kontext und Licht auch in der Presse verarbeitet werden. Nehmen wir jetzt an, wir haben eine Frau, es endlich geschafft hat, einem Top-Konzern, in den Vorstand zu kommen. Und dann geht sie in Elternzeit. Wir können uns alle die Presseüberschriften lebhaft vorstellen, die da wahrscheinlich kommen. Von wegen, sie hat es endlich geschafft, besetzt den Platz für wen anderes. Und jetzt geht sie in Elternzeit und fällt weg. War ja klar. Genau, war ja klar. Bestimmt kommt bald noch das zweite hinterher. Insofern muss man so was immer im Kontext betrachten. Diese ganzen Finanzen spielen da mit sozialen Faktoren eine Rolle und auch Dinge, die sich innerhalb der Familie abspielen. Durch Kinder verändert sich die Familiendynamik, weil sich die Finanzdynamik verändert. Und das ist wirklich ein ganz spannender Punkt. Lass uns da mal näher dran bleiben.
Speaker 2: ist Ja, das ist ja psychologisch auch ganz spannend. wir haben ja immer, je nachdem wie weit ihr schon drin seid, bei uns im Podcast, die Familiendynamik verändert sich, weil die Finanzdynamik sich verändert. Das heißt, in unserer Sprache die Dynamik unter sich verändert sich. Und dann ist es ja wieder quasi ein Wort. Also die Familiendynamik verändert sich, weil die Dynamik sich unter den Partnern verändert. Vermeintlich, je nachdem, was man für Projektionen auf Geld hat. Da können wir sicherlich mal ein bisschen näher drauf einsteigen. Wie ist da so eure Wahrnehmung? ⁓ Geld ist der vermeintliche Auslöser, aber was steckt eigentlich dahinter aus eurer Sicht, warum sich dann die Familiendynamik verändert?
Speaker 1: Das eine spannende Frage und ich reflektiere das gerade aus meiner eigenen Geschichte. Ich fand das nämlich ganz spannend bei mir selber zu merken. Eigentlich super ambitionierter Mensch. war mein Job immer wichtig, die Karriere immer wichtig. Und als ich in diese Rolle gekommen bin, okay, ich bleibe jetzt zu Hause und bring gefühlt nichts ein, hat sich so, ja, ich will jetzt nicht sagen, wie so ein Hierarchieverhältnis automatisch ergeben, aber es war so Mein Mann sorgt dafür, dass wir durchkommen. Entsprechend wird der Job meines Mannes immer total in Watte gepackt und alles wird drumrum geplant. Und man hat so bisschen dieses Gefühl von, ich muss das ausgleichen. Weil ich da nicht das einbringe, muss ich das an anderer Stelle mehr einbringen. Und das hat ein paar Wochen bis Monate gedauert, bis ich mich total über mich selber erschrocken habe. Ich komme ja aus der Psychologie. war dann reflektiert, wahrzunehmen und diese Gründe auch wahrzunehmen und die dann auch abstellen zu können. Aber viele kommen aus dieser verschobenen Rolle dann auch schlecht wieder raus. Dazu kommen natürlich die ganzen Rollenerwartungen von der Gesellschaft, die plötzlich so dazukommen. Das ist ja nochmal eine ganz andere Nummer als Mutter. Ja und letztendlich bleibt man schnell in dieser Abhängigkeit dann hängen. Also der Job des Mannes ist halt wichtiger. weil der eben das Haupteinkommen generiert. Dadurch werde ich bei meiner Jobsuche, bei meinen Jobüberlegungen immer mich hinten anstellen und dadurch wird der Job meines Mannes immer wichtiger bleiben. Also man kommt aus diesem Teufelskreis dann nur sehr, sehr schwer wieder raus und das wird immer schwieriger, je länger man dann raus ist aus dem Beruf. Man könnte das Ganze aber auch ganz anders angehen, indem man zum Beispiel sagt, ja, wir teilen die Elternzeit fair auf. Und danach teilen wir auch die Stundenreduktion fair auf. wir sagen immer, 40 Stunden und 20 Stunden macht 60, aber 30 und 30 macht auch 60. Und wenn beide nur 10 Stunden reduzieren, dann ist es für den Arbeitgeber viel leichter, das zu kompensieren. Beide haben nur einen kleineren Gehaltsverlust. Am Ende macht das netto meistens in der Familienkasse eine viel schönere Zahl. Aber so flexibel sind die meisten einfach noch gar nicht in ihren Überlegungen. Das war Teil 1 mit Julia und Alisha. Hör unbedingt nächste Woche wieder rein. Dann sprechen wir über den hohen Druck, auf Mütter liegt, worum es, neben Geld, bei einem Job gehen sollte und welche Glaubenssitze wir uns direkt mal abschminken können. Danke, dass du zugehört hast und toll, dass du ein Teil von How I Met My Mami bist. Wir hoffen, diese Folge gefallen. ⁓ keine Folge zu verpassen, klick einfach direkt auf den Abonnieren-Button auf Spotify, Deezer und Apple Podcasts. Für weitere Tipps und Tricks und Informationen, damit du dein Geld und dich besser kennenlernst, folge uns auf Instagram, Twitter, Facebook und LinkedIn. Dort kannst uns auch immer schreiben, falls du Fragen, Feedback oder Themenwünsche hast. How I Make My Money wird gesponsert von der MyBank Finanzakademie. Spannende Online-Kurse für deine finanzielle Zukunft zu ETFs, Immobilien und Altersvorsorge. Natürlich gibt's für dich Rabatt. Schau dafür einfach in die Show Note.