Der Finanzpodcast für Anfänger
Speaker 2: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger.
Speaker 1: Hallo Lena!
Speaker 2: Hallo Engo, heute ist eine ganz besondere Folge, das haben wir noch nie gemacht. Wir reden über Politik, aber natürlich nicht, weil wir jetzt einen neuen Politik-Podcast haben, sondern weil wir uns mal ansehen, wie die jüngsten Ereignisse mit Finanzen zusammenhängen.
Speaker 1: Ja, das klingt doch spannend. Dann bin ich mal gespannt, welche Fragen du dazu hast.
Speaker 2: Einige, einige. Aber vorher haben wir erst mal was Tolles zu verkünden. Nämlich, wir kommen ab diesem Money Monday jede Woche raus. Ja, nicht nur alle zwei Wochen, sondern wirklich jeden Montag. Und darauf freue ich mich. Wir haben nämlich einiges zu besprechen, oder? Das reicht einfach nicht, wenn wir alle zwei Wochen rauskommen.
Speaker 1: BÄÄÄM! Es kommt dann irgendwie immer so lange vor und dann denkt man sich, noch wieder zwei Wochen und auch da draußen hören wir immer, ja, wir warten schon gespannt auf euren Podcast. Und für euch alle da draußen, wir haben, ich, schon 60, 70 Ideen für weitere Folgen. Von daher, wir haben so viel Inhalt und auch so tolles Feedback bekommen, so mittlerweile, glaube ich, bei 8000 Abonnenten, streamingweit auf den ganzen Plattformen. Und wir haben uns gedacht, wir wollen einfach noch besser, noch schneller, noch umfangreicher den Weg mit euch gehen in die Finanzwelt. mehr Podcasts.
Speaker 2: Und es ist auch weniger verwirrend. Da muss man sich nicht im Kalender markieren, da kommen wir wieder raus. Und dann ist es ganz klar, Money Monday heißt einfach How I Met My Money. Genau. Ja, aber Ingo, wir müssen jetzt mal über ganz ernste Sachen reden. Ich sag nur US-Wahl. Hast du vermutlich genauso verfolgt wie ich und wie jeder andere mit Zittern. 2016, also vor vier Jahren, hab ich wirklich die Nacht durchgemacht.
Speaker 1: So ist es!
Speaker 2: und die Wahl verfolgt. Hast du das schon mal gemacht?
Speaker 1: Ja, ich habe es dieses Jahr nicht ganz die Nacht durchgemacht. Also beim letzten Mal bin ich, glaube ich, dann 3-4 Uhr eingeschlafen, weil ich vergessen habe, es wichtig wird. Aber auch da war, da kann ich mich noch gut daran erinnern, absehbar, dass Trump überall schon stärker war als eigentlich gedacht. Und dieses Jahr habe ich es anders gemacht. Ich bin 20 Uhr schlafen gegangen und 4 Uhr aufgestanden.
Speaker 2: Du kannst 8 Uhr einschlafen? Ja!
Speaker 1: Ich hab da vor die Nacht von Sonntag auf Montag Football geschaut und dann hatte ich den Rhythmus quasi drin. Aber ich muss sagen, wo ich morgens aufgestanden bin, ich war auf Deutsch abgefuckt, als ich das wieder gesehen hab und als der sich abgefuckt
Speaker 2: sagen. Darf man das bei Spotify, Deezer und Co. sagen? Wir sind ja nicht in USA. Das ist Gute. Wir reden nur über die USA. Da wird nichts zensiert. Ja, also was ist passiert? Ganz klar, die wichtigsten US-Medien haben den Demokraten Joe Biden eben zum 46. Präsidenten erklärt. Donald Trump möchte das noch nicht so ganz akzeptieren. Er geht vor Gericht oder möchte vor Gericht weiter kämpfen und Wahlniederlage ist jetzt nicht so seine Stärke, diese anzunehmen. Ingo, ich hab ja schon am Anfang gesagt, wir reden nicht jetzt einfach über Politik, sondern ich möchte verstehen, wie Politik und Finanzen miteinander verknüpft sind. da fang ich am liebsten mit meiner Frage mal bisschen in der Vergangenheit an, also bei Trump noch, das waren ja die letzten. vier Jahre und er hat, wie wir alle wissen, sehr viel getwittert. ja, da kam irgendwie häufig mal was Geschriebenes von ihm zu uns rübergeschwappt. Und was ich oft gehört hab und auch gelesen hab, war eben, dass seine Tweets die Märkte verändert hat. Stimmt das?
Speaker 1: Ja, also durchaus. Normalerweise ist es ja so, dass man typischerweise eher nicht über Tweets kommuniziert, wenn man wichtige politische Entscheidungen trifft. Allen voran, was den Markt natürlich am meisten beeinflusst hat, waren seine Äußerungen zu Zöllen, zu Strafzöllen. Das hat also häufig zu schnellen, heftigen Kursbewegungen geführt, weil wenn man natürlich sagt, Beispiel Huawei, ja, also wenn man sagt, wir verbieten die Zusammenarbeit mit Huawei, dann befürchtet die Börse zum Beispiel, dass China andersherum zurückschlägt und Apple vielleicht das Geschäft verbietet. Und das ist dann dementsprechend auch eine Einnahmequelle, die für Apple dann zum Beispiel wegfallen könnte und wo drunter dann natürlich auch der Kurs leiden kann, dieser Apple-Aktie und so. Kam es ja häufig vor, dass die Börsen vier, fünf Prozent sich nach unten, aber auch nach oben bewegt haben, was im Verhältnis relativ vieles.
Speaker 2: Ja, also das heißt, wenn ich von den Märkten rede, ist es gleichzeitig immer die Börse?
Speaker 1: Ja, genau. Also in dem Fall meine ich tatsächlich die Börse. Also die führenden Märkte oder die führenden Börsen in Amerika, die man häufiger hört, das ist so was wie S &P 500. Also das sind die größten 500 amerikanischen Unternehmen. Dow Jones hast du vielleicht schon mal gehört oder die Technologiebörse NASDAQ, wo dann vor allem aber auch so Titel wie Apple, Facebook, Amazon und so weiter gelistet sind.
Speaker 2: Okay. Ja, ehrlich gesagt, sagt mir das nichts. Folgendes Letztere. Wie heißt das? Nesdeck. Okay, ich merk's mir. Ja, hast du ein Beispiel dafür, ähm, wann ein Tweet von Trump mal irgendwie die Märkte nach oben korrigiert hat?
Speaker 1: Ja, also genau andersherum, wo er gesagt hat, hey, wir haben uns auf den Phase-I-Deal geeinigt mit China, was im Endeffekt, wenn man sich das mal genauer anschaut, viel heiße Luft war. Aber Trump ist natürlich so dargestellt, als wäre es der Deal und er wäre der Dealmaker. Und das hat dann tatsächlich dazu geführt, dass so ein Tweet von Donald Trump die Märkte quasi über Nacht drei bis vier Prozent nach oben gehoben hat, weil diese Befürchtung, dass die Spannungen schlimmer werden und auch weiter ausarten, halt erstmal im Zaum gehalten wurden.
Speaker 2: Wie nachhaltig sind denn diese, ja, nach oben oder nach unten steigenden oder fallenden Märkte?
Speaker 1: Das hängt von der Stimmung von Donald Trump ab. Man hat natürlich häufig Meinungsschwankungen bei ihm erlebt. so hat man teilweise durch den Buschfunk immer aus dem Weißen Haus Nachrichten gehört, die von Donald Trump ganz anders nachher verkündet wurden. Daher hat sich das tatsächlich sehr schnell geändert. Aber langfristig gesehen haben solche Tweets, wenn man jetzt mal über Jahre so eine Geldanlage oder auch das Börsengeschehen betrachten würde, natürlich jetzt keine. großen Auswirkungen. Also wenn du jetzt anfängst Geld anzulegen, dann ist das so ein Lärm, so ein Störfeuer kurzfristig gesehen, aber langfristig kann man dann doch relativ entspannt bleiben.
Speaker 2: Und war das jetzt was Neues mit Trumps Auswirkungen auf die Märkte oder passiert es auch durch andere Politiker tweeten noch andere Politiker und machen damit unser Leben etwas, wie nennst du das, mit Störungen behaftet?
Speaker 1: Ja, also dass das jetzt über Tweets und so in Echtzeit passiert ... und man quasi nicht vorbereitet wird, ... das sorgt im Endeffekt ja dafür, ... dass keiner damit gerechnet hat ... und damit die Reaktion sehr heftig ausfällt. Und wenn ich quasi ... durch gewisse Leaks, also durch gewisse Quellen, die man so bisschen durchdringen, schon so bisschen was höre, ... jetzt kommt ein neues Gesetz raus, ... ... nehmen wir mal in Amerika zum Beispiel an, dass die Krankenversicherung pauschal für alle kommt, ... wenn das schon mal so bisschen durchfließt, Dann kann es natürlich jetzt zum Beispiel unter Joe Biden sein, wenn so was durchkommen sollte, dass zum Beispiel Pharmaunternehmen, auch Krankenversicherer davon profitieren. Andersherum, wenn dann Trump einfach sagt, nein, ich leg dagegen jetzt mein Veto ein, das kommt nicht, jedenfalls solange er noch bis zum, ich glaube, 21. Jahr noch im Amt ist oder bis zum 20. Dann sorgt das eher für heftigere Abverkäufe. Aber ansonsten können natürlich auch andere politische Entscheidungen grundsätzlich dafür sorgen. und dass Kurse sich nach oben oder nach unten bewegen. Ein gutes Beispiel in Deutschland vor Jahren war mal die Unterstützung der Solarindustrie. Also, dass Photovoltaik gefördert wurde. Ein ganz bekanntes Beispiel war eine Firma, hieß Solar World. Und diese Aktie war vor der Bekanntgabe, dass es diese Förderung gibt, bei ein Euro. Und sie ist dann, glaub ich, bis auf über 10.000 Euro innerhalb von zwei Jahren gestiegen. Okay. Und so können natürlich auch politische Entscheidungen große Auswirkungen auf Börsen und dementsprechend natürlich auch einzelne Firmen haben.
Speaker 2: Der elected President Biden, wie man ihn ja noch nennen muss, ist jetzt verstärkt natürlich auch in den Medien, hat schon seine ersten Reden gehalten und auch schon einen Corona-Plan sozusagen aufgestellt. Ändert das schon etwas finanzpolitisch an den Märkten?
Speaker 1: Also mit der Corona-Planung jetzt nicht. Also nehme ich zumindest nicht so wahr. Was sich an den Finanzmärkten ändert, ist aber zum Beispiel die Wahrnehmung von nachhaltigen Unternehmen. Weil Biden ja angekündigt hat, also sein erster Akt wird ja sein, ins Pariser Klimaabkommen einzutreten. Jedenfalls hat er das gesagt. Und er hat gesagt, Amerika soll bis 2050 klimaneutral werden. Und meiner Recherche nach hat er gesagt, dass er über zwei Billionen US-Dollar in den nächsten Jahrzehnten investieren will in eben klimafreundlichere Dinge. Er hat gesagt bei der ersten Debatte, dass er die Ölindustrie abkappen wird oder sehr reduzieren wird. Ob das dann wirklich so kommt, wenn das Repräsentantenhaus demokratisch ist, aber der Senat republikanisch, das sei jetzt mal in Frage gestellt. Aber ... Das hat tatsächlich, wenn man sich mal ... Unternehmen wie zum Beispiel, ... was man vielleicht mal gehört hat, ... ... so Vestas Wind oder so ... Siemens Gamesa, ... ... also so Windenergieunternehmen, ... Solarenergieunternehmen, aber auch Wasserstoff, was ja immer jetzt so ... gehyped wird. Diese Unternehmen haben durch die Wahl ... von beiden sehr stark profitiert.
Speaker 2: Sehr spannend. Es ist ja nicht nur die US-Wahl gewesen, die uns zum Zittern gebracht hat, sondern noch etwas anderes ist passiert. Es hat eindeutig Euphorie, also Euphorie ist ausgebrochen bei mir, vermutlich bei dir, Ingo, aber auch in der Politik und vielleicht auch in den Finanzmärkten. Und zwar soll es einen Impfstoff geben. Du hast es direkt gepostet auf unseren How I Met My Money Kanälen. Ich habe es durch dich erfahren, dank dir. Ist es so? Wie haben die Finanzmärkte darauf reagiert?
Speaker 1: Ja, also sehr euphorisch. Ich bin ja auch passionierter Trader, dazu mal irgendwann später mehr. Aber dadurch war ich quasi live dabei und ich war so an meinem PC und denk so, wow, also von einer auf der anderen Sekunde springt der DAX ein Prozent hoch. Das ist viel, ja, also das ist sehr viel. Das ist der deutsche Aktienindex mit den größten 30 deutschen Werten. Und ...
Speaker 2: Das ist der...
Speaker 1: Er sprang sofort hoch und ich denke, okay, da muss was passieren. Man weiß noch gar nicht, wann. Dann hab ich ein Abo bei der deutschen Presseagentur mit einem Ticker. Und dann kam es über die Ticker
Speaker 2: DPA kommt sofort zu dir rein. Unglaublich, DPA kommt sofort rein. Ich will wissen, was du als Trader machst. Das wird eine Sonderfolge.
Speaker 1: Ja, da hab ich ja schon mal bei den Kollegen vom Investment-Babus ein bisschen was zugesagt. Aber das können wir gerne auch noch mal bei uns machen. Aber auf jeden Fall hab ich dann auch gesehen, okay, Airbus steigt, TUI steigt, also so Unternehmen, die doch sehr gebeutelt waren von den Auswirkungen von Corona oder was man vielleicht hier auch in Deutschland kennt, Eventim, wo ich Tickets mir hole für Konzerte und Co. Und diese Unternehmen sprangen sofort an und dann war für mich irgendwann klar, okay, irgendwas muss jetzt da gesagt werden. Kurz davor hatte ich schon gesehen, dass ja auch Herr Spahn angekündigt hatte, dass es eine Pressekonferenz zur Impfstoffverteilung gibt. Und ich denke, okay, welcher Impfstoff? Also ja, und dann kam das auf einmal alles, ich glaube, so kurz vor 13 Uhr, dass das also kundgeteilt wurde, dass eben BioNTech, eine deutsche Firma aus Mainz, die mit ihrem US-Partner Pfizer einen Corona-Impfstoff entwickelt haben, der wohl zu 90 Prozent anschlagen soll.
Speaker 2: Aus Mainz,
Speaker 1: Und zum Beispiel der US-Top-Virologe, der ja auch die Regierung in den USA unterstützt, Fauci hat ja gesagt, 65 Prozent, also wenn 65 Prozent der Personen darauf anspringen, dann wäre das schon gut. Und andere Expertenvirologen haben gesagt, 75 Prozent wäre eine gute Zahl. Und das waren natürlich 90 Prozent der Leute, die darauf angesprungen sind und sich eben nicht dann mehr eben dann gar nicht mehr infiziert waren. Das in Kombination mit überhaupt einem Impfstoff. hat dann die Unternehmen beflügelt, die vorher so stark gebeutelt waren. Und andersherum, auch ganz spannend, die nach unten geprügelt, die vorher die großen Profiteure waren. Also zum Beispiel Zalando, HelloFresh. Witzig. So was wie Lieferando natürlich.
Speaker 2: Hello Fresh vielleicht? Also nicht witzig für die Unternehmen, es tut mir wirklich leid. sie vorher gute Gewinnungen. wie schnell die Auswirkungen da spürbar sind oder sichtbar sind, weil, Ingo, wenn ich das jetzt richtig verstehe, wir reden ja wirklich von ... ja, von Sachen, die in der Zukunft passieren. Also, wenn der Impfstoff wirklich 90 Prozent wirksam sein sollte ... Und davon gehen jetzt viele Leute aus, weil das verkündet worden ist. dann denken direkt, okay, dann werden auch viele Leute wieder mit Lufthansa zum Beispiel fliegen, weil man wieder in Ola fliegen kann. Und deswegen kaufen also viele Lufthansa Aktien.
Speaker 1: Genau, also man könnte jetzt ja sagen, ja gut, in Deutschland, haben jetzt noch einen Lockdown, also was habe ich davon, wenn ich jetzt Eventim oder die Deutsche Lufthansa, wenn ich die kaufe, weil die können ja noch gar nichts machen aktuell. Aber man muss verstehen, dass die Börse die Zukunft einpreist, also die nächsten drei bis sechs Monate. Und jetzt kannst du dir mal die Welt ausmalen, wenn wir es wirklich schaffen, zum Beispiel ein Viertel der Bevölkerung zu impfen. Das waren ja so Ähm, erste Vermutungen, die man so getroffen hat, dass man besommer das vielleicht hinbekommen kann. Wie dann die Welt aussieht. Dann kann ich wieder reisen, man trägt vielleicht noch Masken. Man fliegt wieder mehr, man kann wieder zu Konzerten gehen, unter Umständen. Man muss abwarten, wie das wirklich wird. Aber das ist im Endeffekt das, was die Börse jetzt einpreist. Dass sie sagt, dass die Unternehmen in Zukunft wieder mehr Gewinne einfahren werden.
Speaker 2: Ja, sehr spannend. Die Aktienfolge, die kommt ja erst noch. In wenigen Wochen werden wir sie veröffentlichen und darüber ganz genau reden, was überhaupt eine Aktie ist. für dieses Thema gerade ist es jetzt schon wichtig, dass wir ganz kurz darauf eingehen. Wenn ich mir das mal bisschen bildlich vorstellen könnte. Also ich sage, ich habe jetzt eine Lufthansa Aktie. Wie teuer könnte die sein? Kannst mir irgendwie einen Preis nennen? Okay, neun Euro. Und jetzt
Speaker 1: 9 Euro.
Speaker 2: kam dann die Nachricht, es gibt vermutlich einen wirksamen Impfstoff. Wie viel Wert hat sie dann?
Speaker 1: Also, ich hab jetzt nicht nachgeguckt, aber die Lufthansa-Aktie ist, glaub ich, 20 Prozent gestiegen. Was bedeutet, dass sie bei 10,80 dann war? Ich hab jetzt den genauen Preis nicht im Kopf, aber es sind enorme Sprünge gewesen. Also teilweise zum Beispiel auch der Frankfurter Flughafen, die Firma, dahinter steht, ist Fraport. Also, die haben natürlich generell weniger Aufkommen da. Die ist sogar an dem einen Tag 30 Prozent gestiegen. Oder eine TUI auch zum Beispiel.
Speaker 2: Okay, also es sind enorme Sprünge nach oben. Ist es jetzt auch so, dass wenn ich jetzt Aktien hätte, was ich ja noch nicht habe, werd's ... Teufel werd ich tun, dass ich jetzt Aktien mir anschaffe, bevor ich die Aktienfolge mit dir gemacht hab und verstanden hab alles. sagen wir, ich wüsste jetzt schon alles über Aktien. Und ich hätte Lust jetzt einfach mal so eine ... Bintech-Aktie zu kaufen. Wär ich jetzt reich?
Speaker 1: Wenn du sie vorher gehabt hättest und darauf spekuliert hast, dass sie Erfolg haben, ja. Wenn ... Nein, ich hab keinen BioNTech gehabt, aber ich TUI gehabt. Ich hab TUI gehabt als Aktie und TUI ist auch um 30 Prozent hochgegangen. Wow. Und das sind halt ... Also, das ist auch wichtig für dich und auch für andere da draußen. Wenn die Nachricht schon raus ist, dann ist der Drop schon fast gelutscht.
Speaker 2: Hast du darauf spekuliert?
Speaker 1: Ja, das bedeutet also, wenn alle Welt weiß, was passiert, dann springen natürlich viele auf den Zug auf. Und dadurch geht ja ein Kurs nach oben. Ich habe ein Angebot, aber eine steigende Nachfrage. Also ich habe ein gleichbleibendes Angebot, aber eine steigende Nachfrage. Das verteuert ein Produkt und auch eine Aktie im Endeffekt. Und ich hätte quasi vorher darauf spekulieren müssen, dass BioNTech Erfolg hat. Und dann hättest du natürlich noch mehr Gewinne machen können.
Speaker 2: Aber man muss immer noch gewinnen.
Speaker 1: Ja, die Frage ist immer, wie steht Chance und Risiko Verhältnis? Also wenn eine Aktie, ich mach dir jetzt mal ein Beispiel, eine Aktie ist schon, bevor du sie gekauft hast, 100 % gestiegen, ... dann könnte man denken, die Wahrscheinlichkeit, dass sie noch mal 100 % steigt, ist jetzt geringer, ... ... als wenn ich sie halt weiter unten gekauft hätte. Also relativ logisch eigentlich. Das heißt, man muss für sich abwägen, ... wie steht es sein Chance- und Risiko-Verhältnis, aber das können wir noch mal wann anders, dann ... genauer besprechen. Man sollte da immer sehr vorsichtig sein, auf fahrende Züge noch aufzuspringen.
Speaker 2: Okay. Also das heißt, hast jetzt keine Biontech-Aktie gekauft, noch ganz schnell, es gelesen hast?
Speaker 1: Nein, ich würde auch keine kaufen aktuell.
Speaker 2: Interessant. Okay, da werden wir noch mal genauer einsteigen in dieses Aktienthema. Wie gesagt, in Kürze folgt diese How I Met My Money Folge. Jetzt sind wir aber grundsätzlich noch bei dieser Frage, ja, inwiefern Finanzen und auch jüngste Ereignisse, also aktuelle Ereignisse zusammenfallen, wie sie sich gegenseitig vielleicht befruchten. Und wenn man jetzt mal ganz klar darauf guckt, so was sind das für Unternehmen, die gerade an der Börse so viel Gewinn haben. Dann sind das ja Pharma-Unternehmen.
Speaker 1: Spannende Frage. Ich glaube, solange wie es sich in einem gewissen Maße, also vom Preis her dreht, Warum soll ich für ein Produkt, was ich entwickle, wofür ich auch Forschungskosten habe, warum soll ich dafür kein Geld nehmen? Es darf aber aus meiner Sicht nicht ausarten. Es gibt in Amerika ja zig Beispiele, wo wichtige Medikamente, überlebenswichtige Medikamente vor zehn Jahren ich sage jetzt einfach mal 50 Dollar pro Packung gekostet haben und mittlerweile 5000 Dollar pro Packung kosten, dass das ja sogar so krass war, dass Hillary Clinton das ja sogar zum Wahlkampfthema damals mit aufgenommen hat. Und das ist dann natürlich nicht mehr ethisch vertretbar, dass Leute sich ihre Medikamente nicht mehr leisten können, weil Unternehmen nur auf Profit und steigende Börsenkurse aussehen.
Speaker 2: Mhm. Ja, das Gute ist, dass wir nicht selber aushandeln müssen, wie viel wir zahlen, sondern da sind ja gerade einige am Werk, dass da gute Deals ausgehandelt werden. Das ist natürlich die Frage. Meinst du, wir werden dann dafür zahlen oder wird das dann...
Speaker 1: Für den Impfstoff meinst du? Also ja, es wurde jetzt so kundgetan, dass es ungefähr 16,50 Euro pro Flasche sein sollen. Ich würde mal fast davon ausgehen, dass die Krankenversicherung das hier übernimmt. In Deutschland zumindest. Und von daher ist es ja vertretbar auch für das gesamte Gesundheitssystem. Man muss natürlich auch sehen, auch wenn jetzt die Krankenkasse das zahlt, zahlen wir die Krankenkassen ja mit unseren Steuern und Krankenversicherungsbeiträgen. Das heißt, wenn dieser Impfstoff jetzt ich sage jetzt mal 100 Euro oder 1000 Euro pro Ampoule kosten würde, dann sind das natürlich Kosten, die im Endeffekt wieder auf uns Steuerzahler und Krankenversicherungsbeitragsleister umgelegt werden. Und dementsprechend finde ich es in dem Maße, und ich glaube, das wurde ja auch damals schon, was ich mal so in der politischen Diskussion mitbekommen habe, gesagt, dass natürlich bei so einem Medikament mit größtmöglicher Aufmerksamkeit, die jetzt da nicht hingehen können und sagen, wir nehmen jetzt einen astronomischen Preis für Das wird in anderen Bereichen gemacht mit Nischenkrankheiten. Aber da halte ich jetzt persönlich 16,50 für eine Impfdose, für eine Packung Impfstoffe oder ein Fläschchen, keine Ahnung, wie man das misst, doch durchaus für ethisch vertretbar.
Speaker 2: Wenn wir jetzt nochmal den Bogen zu der US-Wahl spannen und angucken, was Trump gerade gemacht hat. Der trampelt ja ganz schön rum, weil er sagt, okay, diese Verkündung, das ist kein Zufall. Das wurde ganz genau gewählt, dass es jetzt erst rauskommt, dass es einen Impfstoff gibt. Jetzt die Frage von mir. Inwiefern müssen sich Pharmakonzerne und eben auch Studienleiter sicher sein? bzw. wann dürfen sie es verkünden, dass sie einen Impfstoff haben? das Datum oder der Zeitpunkt ist ja, wie wir gesehen haben, die Finanzmärkte entscheidend.
Speaker 1: Ja, also ich persönlich würde sagen, dass wenn Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen und da finde ich dann 90 Prozent schon sinnvoll, dass so ein Impfstoff dann tatsächlich später auch zugelassen wird. Natürlich hat das in gewisser Weise ein Geschmäckle an der Seite, weil das jetzt natürlich genau nach der Bekanntgabe, dass Joe Biden Präsident ist, bekannt gegeben wurde. wo denke ich es auch durchaus möglich gewesen wäre, dass man das schon drei, vier Tage vorher wahrscheinlich wusste. Aber und das muss man dazu sagen, der CEO von Pfizer hat von Anfang an gesagt und auch von Moderna, das ist ein anderes Unternehmen, was auch noch im November Daten bekannt geben will aus ihrer Phase, aus der Phase drei, also der finalen Phase der Impfstofferprobung, dass die gesagt haben, wir werden definitiv erst danach nach der US-Wahl Daten dazu veröffentlichen. Das haben die schon über Monate gesagt. Also das ist jetzt auch keine Überraschung an der Stelle.
Speaker 2: Das bedeutet aber, sie dürfen diese Veröffentlichung steuern.
Speaker 1: Ja, das dürfen sie durchaus und deswegen sage ich Geschmäckle, wie der Schwabe sagt. Das hätte natürlich, wenn er das zwei Wochen vorher gemacht hätte, also eine Woche vor der Wahl, vielleicht das Ruder noch in Richtung Trump richten können.
Speaker 2: Das heißt, man kann sich gerade gar nicht sicher sein, inwiefern andere Forscherteams auf der ganzen Welt, wie weit sie fortgeschritten sind mit ihrer Impfstofferprobung und vielleicht haben sie sich einfach noch nicht gemeldet.
Speaker 1: Ja, also da würde ich jetzt glaube ich nicht, also ich glaube nicht, dass alle auf die US-Wahl achten bei so einem globalen Thema. Es gibt aber durchaus Übersichten, zum Beispiel kenne ich das von der Aktionär oder anderen Plattformen, wo man mal sehen kann, welche Unternehmen arbeiten denn alle an Impfstoffen, in welcher Phase von den drei, eins, zwei und drei sind sie denn. Es gibt jetzt zum Beispiel auch ein anderes deutsches Unternehmen, KuraFac oder wie man die KuraFac wie man die ausspricht, die ja auch jetzt positive Daten aus der Phase 1, also noch einer frühen Phase, bekannt gegeben haben. Von daher, man kann das ja schon transparent untersuchen und natürlich muss man auch mal an die Unternehmen denken, weil es sind trotzdem börsennotierte Unternehmen, die Gewinne machen wollen. Und first come, first serve. Und ich glaube, die ersten drei, die jetzt einen wirklich einen Impfstoff auf den Markt bringen, der wirklich auch zur Anwendung kommt, die haben natürlich eine Wahrscheinlichkeit, dass sie auch viel Absatz generieren.
Speaker 2: Okay. Jetzt werde ich noch mal ganz zum Abschluss einfach mal auf die ganze Wirtschaft gesehen. es sieht ja nicht besonders brisant aus für viele Branchen momentan. Gibt es jetzt schon so einen Effekt oder siehst du jetzt schon Effekte aufgrund dieser Verkündung des Impfstops, dass die Wirtschaft sich wieder erholt? Neben den Aktien, die du eben genannt hast.
Speaker 1: Ja, also ich glaube, man muss ein bisschen ausholen. Die Künstlerbranche, die Eventindustrie, die Hotellerie ... ... und alle diese schwer gebeutelten Industrien, Bars, Kneipen, Restaurants, ... ... die haben eine Menge Leute angestellt. Also die letzten Zahlen, die ich so kenne, sind zweieinhalb Millionen Menschen in Deutschland, ... ... die dort angestellt sind, aber sie generieren in Anführungszeichen nur ... 40 Milliarden an Wirtschaftsleistung. Also ich will keinem damit zu nahe treten. Ich finde die Bereiche alle total wichtig. Worauf wir aber hinaus, wenn man zum Beispiel mal ... die Autoindustrie nimmt, die nur 200 oder 500.000 Leute ... glaube ich, angestellt hat, ... generiert eine Wirtschaftskraft von 400 Milliarden ... statt 40 Milliarden. Das bedeutet, dass ... ... der Einfluss auf die Börsen ... von diesen stark gebeutelten Branchen ... ... relativ gering ist. Und das sage ich jetzt deswegen, ... weil man natürlich jetzt dann schauen muss, ... Was hat jetzt, was haben die Ankündigungen von einem Corona-Impfstoff, was hat das für Auswirkungen auf die Märkte, auf die Börsen und auch auf die Wirtschaft? Ich glaube, grundsätzlich ist es eine Mindset-Sache. Das heißt, so erfreut und begeistert, wie ich quasi direkt bei uns diese Nachricht geteilt habe, ist es, ich, auch vom Kopf der Leute her eine Sache, dass man jetzt wieder ... das Licht am Ende des Tunnels sieht. Ich glaube, das ist ganz wichtig, einfach aus der psychologischen Seite her. Aber andererseits ist es, ich, so, dass wir oder dass die Perspektive besteht, wirtschaftlich auch in allen Bereichen, dass man vielleicht bis zum Herbst nächsten Jahres wieder bei einer Normalität ist, also eine Welt nach Corona, dass dann aber noch andere Dinge, die Auswirkungen auf die Wirtschaft haben, bestehen bleiben. Nämlich ... dass Konjunkturprogramme gestartet wurden, viel auch im nachhaltigen Bereich, was natürlich, also wenn ich als Staat Geld vergebe, Unternehmen zu fördern aus den verschiedensten Bereichen, dann sorgt das für eine erhöhte Wirtschaftsleistung. Man hat die Notenbanken, die Europäische Zentralbank, die US-Amerikanische Notenbank, die FED, die Banken, aber auch Unternehmen günstig Geld zur Verfügung stellen und Das bleibt alles noch über Corona hinaus. Und das wird aus meiner Sicht dazu führen, dass die Wirtschaft sich weiter erholen wird, stark erholen wird. Und ja, es sprechen manche Wirtschaftsexperten, Volkswirte auch schon davon, dass wir am Beginn eines neuen Bullenmarktes ... Ist was? ... neuen Bullenmarktes stehen. Ganz kurz, vielleicht am Ende. Ja, man spricht von steigenden Börsen, von steigenden Börsen, auch von Bullenmärkten, weil der Bulle seine Hörner immer nach oben gerichtet hat. Und der zeigt quasi die Richtung nach oben an. Und fallende Märkte sind Bärenmärkte, weil der Bär immer mürrisch nach unten guckt. Wie süß, Deswegen gibt es immer Bulle und Bär auch an der Börse. Das wird auch in New York zum Beispiel, aber auch in Frankfurt. ... gibt es da Bullen, die da quasi rumstehen.
Speaker 2: Zur Start? Ja, das habe ich schon mal gesehen.
Speaker 1: Genau. darauf wollte ich dann hinaus, dass wir am Beginn eines neuen Bullenmarktes sind, also eine Aufschwungphase. Und das sind, wie ich finde, sehr positive Nachrichten. Und das lässt mich sowohl als Honorarberater, als Trader, aber auch als Privatperson positiv in die Zukunft blicken. Auch wenn es sicherlich immer Einzelschicksale geben wird, wo Leute leider in die Insolvenz geraten werden. Aber auch das hat sich bisher immer gezeigt, wird es da Verlösungen geben.
Speaker 2: Danke Ingo für diese Einschätzung. Ich freue mich also wieder noch mehr als sonst auf die Zukunft und kann mit Hoffnung jetzt schon ins Jahr 2021 blicken. wenn das alles so stimmt mit dem Bullenmarkt etc. Aber darüber werden wir natürlich noch weiter ausführlich reden in den nächsten Folgen und Ingo, wir müssen gar nicht lange warten. Wir sehen uns und hören uns vor allen Dingen, hören uns nächste Woche schon wieder. Sehr gut. zwar am Money Monday. Ab jetzt immer montags. Also folgt uns gerne auf Instagram, Facebook und Twitter und schreibt uns auch sehr, sehr gerne eine Bewertung. Bis nächste Woche Montag am Money Monday und Tschüss Ingo. Tschüss dir alle!