Der Finanzpodcast für Anfänger
Speaker 1: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. In diesem zweiten Teil mit Aya Jaff setzen wir uns mit Kapitalismuskritik auseinander. Und wir diskutieren, warum uns das kritische Nachdenken darüber trotzdem nicht vom Investieren abhalten sollte. Außerdem lernen wir, was die Börse ist und warum Aya grundsätzlich verstehen kann, dass dies nicht unbedingt ein ganz sympathischer Ort ist. Und trotzdem kommt man ja ⁓ ein großes Wort nicht. herum und zwar Kapitalismuskritik, oder? Also ist das nicht, worauf es im Ende hinausläuft, warum die Finanzwelt so einen schlechten Ruf hat? Ja, voll. Und ich bin eigentlich, also was heißt eigentlich? Ich bin vollkommen Team Bernie Sanders, der sagt, Billionärs should not exist. Also diese Finanzkrise, die hat ja, ich weiß nicht, die hat ja vor allem denen, sag ich jetzt mal, kleinen Leuten geschadet, die große Träume hatten und Häuser teilweise gekauft haben, die sie sich nicht leisten konnten. das hat sich ja alles so gefühlt in Luft aufgelöst, als diese Blase dann geplatzt ist, diese Immobilienblase. Und damit haben sich super viele Menschen einfach auch auf der Straße gefunden, nicht so, die nicht wussten so, okay, wohin jetzt? Was macht man jetzt in so einem Fall? Aber die reichen Leute, kommen halt eben damit mit dem Schrecken davon vielleicht, aber sie kommen davon, ohne jetzt irgendwie einen krass großen Schaden in ihrem Lebensstil zu haben. Und das ist, glaube ich, dieser Hass, den ich auch ein bisschen sehe. diese Milliardäre, die haben immer alles und die wollen auch alles behalten. Die wollen keine Steuern zahlen. Die wollen sich nicht verändern. Die wollen ... Jetzt sehen wir auch das mit der ganzen Nachhaltigkeitsdebatte, für wie viel CO2-Emissionen sie jetzt auch zuständig sind. Die wollen ihren Privatjets weiter fliegen. Die kümmern sich gar nicht uns. Insofern verstehe ich diese Kritik vollkommen. Ich bin auch voll auf deren Seite, wenn sie sagen, die Börse ist vielleicht deswegen kein sympathischer Ort, weil es da nur ⁓ Gewinnmaximierung geht. Da sage ich, ja, es ist was anderes, du sagst, also wenn du es emotionalisieren möchtest. Auf jeden Fall ist Börse vielleicht nicht der sympathischste Ort. Aber es gibt eben auch Dinge, die du selbst in die Hand nehmen kannst, wie eben, ich habe jetzt verschiedene Themen auf meinen Schirm geschrieben, wo ich sage, okay, ich möchte auf meine Art und Weise mein Verhalten ändern und die Tag-, und die und die Fridays for Future Bewegung ein wenig in mein Leben einfließen lassen. Deswegen investiere ich jetzt in ein ETF, der Clean Energy irgendwie vertritt. Und das ist für mich, da hab ich mich selbst erfolgreich in meiner Investment- entscheidung irgendwo wiedergefunden. Und das ist, was ich den Leuten halt eben auch sagen möchte. Diese Kapitalismus-Kritik, voll ... voll on point und kann ich voll teilen und ich hab den gleichen Hass und ich mach mich auch stark dafür und ich bin auch da draußen und rede darüber, dass ... dieses Gefälle viel zu groß ist zwischen Arm und Reich, was wir auch in unserem Land hier haben, in Deutschland. Aber trotzdem hat das nichts damit zu tun, wie du dich persönlich mit deiner Investmententscheidung auseinandersetzt. du kannst in alles investieren, was du willst, egal was du einfach für zu cool findest oder nicht.
Speaker 2: Ja, aber das finde ich sehr spannend, muss ich sagen, weil ich sehe es genauso wie du. Ich glaube, A, es bedarf einem anderen Kapitalismus, einem nachhaltigeren Kapitalismus. Aber ob er unbedingt komplett weg muss, weiß ich gar nicht. Ich glaube, er muss sich weiterentwickeln, so wie sich unsere Gesellschaft weiterentwickelt. Und ich glaube, das können wir an der Basis sehr gut machen. Und es muss sich eben nicht ausschließen, nur weil ich Kapitalismus ablehne, da ich nicht investieren kann. Und das finde ich, ich, ich Lena, du hast ja auch schon mal über Headlines von dem Podcast mit Freundinnen diskutiert, ne? Aber das geht ja, glaube ich, genau in die Richtung. Das ging ja genau in die Richtung, dass man, glaube ich, vielleicht war es auch bei deinen Freundinnen so bisschen die Angst oder Freunden, dass die Lena jetzt so in die Kapitalismus-Schiene abschweift.
Speaker 1: Ich ich. Ja. Nee, also das stimmt. Ich glaube, ... Ja, beziehungsweise ... hab manchmal das Gefühl, deswegen meinte ich das am Anfang, manche Dinge klingen attraktiver, zu sagen, ich bin techie, anstatt ich bin ... Wie nennen wir dich noch mal, Ingo? Finanzschirm.
Speaker 2: Wir gehen auf die vegetarische Variante, Finanzchambör.
Speaker 1: Alles klar. Ja, aber das ist es halt. Sofort, auch nur bisschen Interesse für die Börse da ist, denkt man, die findet das jetzt aber toll, dass anscheinend Milliardäre existieren und der Kapitalismus ist doch so toll, sie möchte damit jetzt gleich ein bisschen Geld machen. Also das würde ich halt gleich am Anfang aufräumen. So nein, nein, man kann das Ganze kritisieren, auch wenn man damit mischt. Und du tust es auch, weil kein Mensch kann dem Kapitalismus gerade entrinnen. Es ist das System, in dem wir leben. Du musst einkaufen gehen und damit unterstützt du auch irgendwelche anderen Marken. Also warum nicht gleich irgendwie Aktien kaufen, anstatt irgendwie einmalig etwas zu kaufen, was man verbraucht? Okay, Aktien kaufe ich noch nicht, so weit sind wir im Podcast noch nicht. Aber was ich da ganz spannend finde, weil du hattest in deinem Buch eine Theorie erwähnt, die ein bisschen darauf hindeutet, oft hat es ja damit zu tun, will man sich mit etwas auseinandersetzen. Und setzt man sich jetzt oberflächlich mit etwas auseinander und sagt, Ingo ist ein Kapitalistenschwein. Oder versucht man wirklich und so wie du es ja auch gemacht hast, Aya, alles darüber zu lesen, alles darüber zu lernen und genau wie wir es eben mit dem Podcast auch machen wollen. Und da hast du die Theorie erwähnt, was war das nochmal? Fixed Mindset und Growth Mindset. Die fand ich ziemlich spannend. Kann das sein, dass es so bisschen darauf passt? Ja, man könnte, man könnte schon darauf anlegen. Also ich habe das Buch gelesen von Carol Estweck und dagegen ist, dagegen ist eben darum, was für ein was für eine Einstellung man durchs Leben geht. sie hat da erst mal zwei Personen beschrieben. Und zwar eine Person mit einem Fixed Mindset und eine Person mit einem Growth Mindset. Und sie hat gesagt, die erste Person, das ist eine Person, denkt, ich bin schlecht in Mathe, ich bin jemand, der sich einfach nicht mit Geld auskennt, ich bin jemand, der schlecht im Socialisen ist, ich bin, ich bin, ich bin. Und die zweite Person hatte einen Growth Mindset und hatte ... lauter Glaubenssätze von, ⁓ ich bin noch nicht so gut im Socialisen. Ich bin noch nicht gut in Mathe. Ich bin noch nicht gut mit Geld. Und dieses, manchmal dieses noch nicht, das ist super hilfreich, wenn man sich an neue Dinge rantraut, weil man dann einfach nicht so hart zu sich selber ist, wenn man Fehler macht. Jemand mit einem Fixed-Mindset würde ein Fehler als etwas ansehen, das man gar nicht richtig ausbessern kann und wofür man sein ganzes Leben lang quasi, sein ganzes Leben lang gerade stehen muss. Ja, das ist jetzt ein Fehler. der wird jetzt bleiben und das bin ich einfach. Das gehört zu seiner Identität. Aber jemand mit Growth-Mindset denkt sich einfach, hey Fehler passieren und davon lerne ich und so, next challenge, was mache ich jetzt als nächstes? Und das finde ich total cool, weil das hat mich motiviert, mich trotz meiner Schwächen, die ich in der Schule teilweise hatte, eben halt in Mathe, Physik oder was auch immer, alles was Zahlen beinhaltet hat, mich trotzdem mit der Börse auseinanderzusetzen und mich trotzdem mit dem Coden auseinanderzusetzen, weil Ich einfach für mich gesehen habe so, hey, vielleicht habe ich noch nicht diese Lernform für mich gefunden in der Schule, die mir das interessant beibringt. Aber vielleicht wird es das Internet für mich sein später, wenn ich es mir selbst beibringen möchte. ich glaube, ich kann das auch so machen, wie ich es mir vorstelle. Und das Coole ist, am Ende des Buches sagt sie dann halt eben auch so, es gibt nicht die eine Person mit dem Fixed Mindset und die eine Person mit dem Growth Mindset, sondern Wir alle sind eine ständige Mischung von beiden Seiten. Das erlaubt einem auch mal schlechte Tage zu haben, wo man wirklich einfach einen Breakdown hat und sagt, ich kann nicht mehr und das war's jetzt. Das ist vollkommen okay. Nur ist es wichtig, dass man halt eben auch Raum lässt, dafür zu sagen, es gibt solche schlechten Tage, aber es gibt halt eben auch bessere, wo man Lernerfolg erzielen kann, wo man aus sich heraus wächst, wo man mal etwas sieht, was überraschend sein kann. Das ist für mich total wichtig, dass ein Mensch nicht entweder oder ist, sondern beides in sich vereint und dass man diese Einstellung und diese Glaubenssätze auch antrainieren kann. Ja, das finde ich super. Es war auch meine nächste Frage gewesen, ob man wirklich immer nur eine Person ist, weil das ist ja... Ja, wir Menschen sind eben komplex und so einfach ist es nicht. Das heißt, wir könnten an dem einen Tag, am schlechten Tag, wie du es genannt hast, Aya, könnten wir irgendwo als Kapitalistenschwein... Also benennen. Und beim guten Tag nennen wir ihn Finanzstermöhr, oder, Hengu? Also das ist sozusagen die Übersetzung von diesem…
Speaker 2: Nehm ich gerne an. An dem einen Tag weine ich dann, an dem anderen Tag bin ich total glücklich und voller Liebe.
Speaker 1: Ich dachte eher, dass ich dich so benenne. Wenn ich denke, boah, nee, ich hab keinen Bock auf Finanzen, dann bist du das eine. Und wenn ich sage, nee, ich wachse über mich hinaus und versuche, dranzusetzen und mein Logbuch weiterzuführen, dann bist du der Finanzschwester.
Speaker 2: Das können wir dann bei Instagram live mal in der Realität testen.
Speaker 1: Okay. Ja. ja, du hast es ja eben schon angesprochen mehrmals, dass du durch dieses, dadurch, dass du neugierig geblieben bist, dass du mehr lernen wolltest, ja, hast du dir irgendwann einfach die Börse angeschaut und bist nicht davor zurückgeschreckt. Was war das erste Erlebnis, was du mit der Börse hattest? Puh, ich glaube ... Also es gab zwei erste Erlebnisse. würde sagen, das allererste Mal war, als ich Wolf of Wall Street so wirklich angeschaut hab, im Kino saß und mir dann während des Films dachte, also zwei Meinungen waren quasi im Kopf. Einmal so Kapitalist und Schweine. Natürlich auf der einen Seite so. Der Ingo. ⁓ Ingo auf der großen Leinwand. Auf der anderen Seite war das auch unglaublich cool, wie die das in Szene setzen, diese ganzen Hip-Hop-Lieder. Das war so nice einfach, die so zu sehen in diesen schönen Anzügen und wie sie die Models abbekommen. war so, Lifestyle, den würde ich niemandem irgendwie übel nehmen. Und dann habe ich mir halt eben auch gedacht, okay, ist das wirklich so? Ich bin dann in die Bibliothek gegangen und das war quasi mein zweiter erster Berührungspunkt, sag ich mal. ⁓ wo ich dann wirklich nach Börse geschaut habe. da gab es so ein How-To-Buch von einem Verlag Bloomberg. Und das war für Jugendliche quasi so ein kleiner Ratgeber. Alle Links waren schon veraltet. Das war schon über 20 Jahre alt oder so. Und ich habe es mir einfach angeschaut und ein Tipp war, geh zu deinem Sparkassenberater und sag, du möchtest in ETFs investieren. Und ich hatte null Ahnung, was ETFs sind. Wir auch noch nicht in der Community. kannst doch nichts. Das werden wir aber alles noch klären. Genau. Aber das war so mein erster Berührungspunkt und das hat mich dazu gebracht, dass ich weiter tiefer schaue. Was hat der gesagt? Der Sparkassentieb? Der war so, ich glaub nicht, dass sie genug Geld haben, Frau Jaff. Und ich war natürlich nicht alleine da, weil ich war viel zu jung. Ich hatte meinen Papa dabei. Und mein Papa so, ich glaube nicht. Und das hieß dann, okay, er wird mich unterstützen. Und dann hat er dann alles erklärt. Und das war ganz cool.
Speaker 2: Spannend, als du dich mit dem Thema Börse so beschäftigt hast, ... was stand denn da so oder wozu braucht man Börse eigentlich?
Speaker 1: Also ich habe da zum allerersten Mal gesehen, dass all die Unternehmen, die ich quasi fast tagtäglich nutze, der Börse irgendwie gelistet sind. Es war wirklich so ein krasser Wow-Effekt. So, ⁓ Börse, das ist nicht nur voll von Dingen, die ich nicht verstehe, sondern hey, da sind auch Unternehmen, die ich kenne, so Microsoft, Apple. Und das war so wow, ich könnte in die einfach investieren. Und das ist voll cool. Also es war einfach so eine erste Reaktion von, okay, da gibt es Dinge, die ich Und dann habe ich mich natürlich auch gefragt, okay, warum sind sie da gelistet? Und das hieß dann ja, okay, Börse ist dafür da, dass man, also in diesem kleinen Ratgeberbuch stand dann halt, Börse ist da, ⁓ kleine Ideen ganz, ganz groß zu denken. Das war was für dich. Genau, was übersetzt ja einfach hieß, dass Unternehmen dahin können, wenn sie mehr Kapital brauchen. Dieses Kapital können Unternehmen nutzen, allerlei Dinge zu machen. Also ⁓ neue Investitionen in ihrem eigenen Unternehmen zu machen, ja, neue, ich weiß nicht, einfach, ja, Dinge zu finanzieren, die sie einfach größer, stärker, besser werden lässt. Und das war dann quasi wie ich Börse betrachtet habe. Ich habe mir immer gedacht, die Unternehmen, gehen an die Börse, ⁓ sich Kapital anzuschaffen. Ich hab dann wirklich die Welt mit ganz anderen Augen betrachtet, nachdem mir so bisschen klar war, alles, was ich so ungefähr anfasse, irgendwo gelistet ist in der Börse und ich da eigentlich investieren könnte. Da gibt es ja ganz viele Beispiele von, hättest du den iPod Nano, hättest du den damals irgendwie ... quasi als Aktie hättest du das Geld, du für ein iPod Nano ausgegeben hättest, für eine Aktie ausgegeben, wärst du jetzt so ein Millionär? Diese ganzen Geschichten, die gingen mir einfach auch nicht aus dem Kopf und ich denke mir so, wow, wie cool ist das denn? So, man, wie doof. Ich habe mir ein iPod Nano zum Geburtstag gewünscht, hätte ich mir doch lieber eine Apple Aktie zum Geburtstag gewünscht. Ich wäre Millionär heute.
Speaker 2: Lena macht schon die Wunschliste.
Speaker 1: Ich muss daran denken, was du vorhin gesagt hast, dass es bei der Börse um Gewinnmaximierung geht und dass es deswegen emotional vielleicht nicht der tollste Ort ist. Und das kommt bei mir eher so an. Hälst du auch viel cool, ein iPod zu haben und dann gute Musik zu hören? Anstatt ... also, ja. Ja, ich glaub, es kommt alles auf Prioritäten an, oder? Wenn man ... Ich glaube, hätte man mir als Jugendliche mein iPod Nano genommen, hätte ich geheult. Aber heute hätte ich das unterschrieben und gesagt, nein. Mach's fürs Geld, du wirst heute Millionärin. Ja, kommt immer ganz auf den Menschen an. wie man ja auch merkt, ich bin auch gewachsen. Aber Ingo, jetzt möchte ich von dir wissen, was war dein Gegenstand, den du jetzt lieber ... Also, ja, wenn bei Aya das der iPod Nano ist, was ist bei dir? Du bist ja ein bisschen älter als wir, muss man sagen.
Speaker 2: Ja, hätte den Kodak investiert für die ersten Polaroid-Bilder. So alt bin ich schon. Ich krieg nur einen drauf heute. Aber tatsächlich ein aktuelles Beispiel hatte ich, wo ich mich geärgert habe, ich meine, Zeiten von Corona. Ich weiß jetzt jetzt ein bisschen, vielleicht kennt es nicht jeder, aber Peloton, vielleicht hat man beim ... bei Facebook oder so, Werbung bekommen. sind so Lifestyle-Spinning-Bikes, die einen fetten Bildschirm drauf haben. Also, wo man so abradelt, eine halbe Stunde, voll auspowert. Dann ist da so Bildschirm drauf, da hat man connectete Trainer, man kann sich mit anderen vernetzen, die solche Bikes haben und kann gegeneinander Fahrrad fahren oder virtuell durch die Alpen. Super cool. Und ich hab es genau vor Corona bekommen und hab geguckt, hab mir diese Aktie angeschaut, da stand die bei 20 Dollar. eigentlich ganz cool. Aber ich hab's irgendwie gelassen. Da war sie bei 20 Dollar, jetzt sind sie bei 100 Dollar. Und ich hatte, und das ärgert mich immer am meisten, ich hatte das Thema da auf dem Schirm. Und ich glaube, das ist Netz noch nicht ganz so weit, auch für dich, Lena, wenn du von Freunden hörst, dass sie irgendwas cool finden, und du kannst es dann so snapartig mit einem Unternehmen verbinden, das ist ein gutes Indiz dafür, dass etwas läuft. Also HelloFresh, das hat man vielleicht auch gehört. dass man sich in Zeiten, dass man nicht mehr einkauft, sondern sich Lebensmittel nach Hause bestellt. Ja, genau. Und auf einmal hör ich von Freunden, ich hab's mal ausprobiert, ich hab's mal gemacht. Dann guckst du dir den Kurs an, und es ist vielleicht noch gar nicht Er ist nicht großartig gestiegen oder sogar gefallen. Okay, krass, wenn's jetzt schon mal im Alltag angekommen ist. Ich mein, so war's wahrscheinlich damals bei den den ... iPods, iPhones und Schieß mich tot auch. Dass Leute dazu dachten, krass ... Ich kann mich auch noch grob dran erinnern, dass irgendjemand meinen Onkel oder so, glaube ich, mit meinem iPhone geholt hat und dachte so, teuer, so und so zieht das immer mehr in den Alltag ein, so wie du es ja auch mit der Nivea-Creme, Lena, und mit Zahnpasta und allem so kennengelernt hast. Und wenn man das, glaube ich, bei neuen Produkten wahrnimmt, dann könnte man sich mal überlegen, hey, gibt es das eigentlich auch als Firma an der Börse?
Speaker 1: Ihr macht mich schon ganz hier kribbelig, weil ich will gerne zu dem Part kommen, wir irgendwann investieren, aber da sind wir noch nicht. Weil ich will vorher noch so viele Sachen verstehen, bevor ich auch vielleicht wie du, Aya, wie du es beschrieben hast, langsam ins Investieren komme. Das heißt, ganz vorne vorne noch mal, Börse. Wenn ich an die Börse denke, zum Beispiel in Frankfurt, denke ich an die große Frankfurter Börse. Aber es gibt ja auch in Stuttgart und in anderen Plätzen, in Deutschland und auf der ganzen Welt, so viele Börsen. Warum gibt es so viele Börsen?
Speaker 2: Ja, Aya willst du?
Speaker 1: Nee, Ingo,
Speaker 2: Also, Lenda, wie viele Supermärkte gibt es in München von verschiedenen Anbietern?
Speaker 1: Ja, ich finde auf jeden Fall meinen Lieblings-Aldi nicht mehr. Deswegen, ich hätte so teuren Rewe.
Speaker 2: Ja, genau. Aber es gibt Rewe, Penny, Aldi und so gibt es auch verschiedene Börsen, wo du quasi hingehen kannst und einkaufen kannst. Der Unterschied ist nur der, von der Börse jetzt mal ganz einfach gesprochen, dass du an der Börse auch wieder verkaufen kannst. Also wenn du einen Apfel gekauft hast und du fünf Minuten später entscheidest, ich will den Apfel aber nicht mehr, dann kannst du den auch wieder direkt verkaufen in deinem Börsenrewe, sag ich mal. Die Frage ist nur, ob jemand für den Apfel noch bereit ist, gleich viel zu zahlen, weil du ihn ja schon hattest. Vielleicht kam aber auch gerade die News raus, dass Brebörenäpfel super selten geworden sind und deswegen fünf Minuten später dieser Apfel einfach mehr wert geworden ist als vorher.
Speaker 1: Ich das Bild jetzt schon. kann es mir super vorstellen.
Speaker 2: Und das ist tatsächlich über Börse, das ist ganz spannend. Börse ist ein Platz, wo Informationen jeglicher Art über jegliche Kanäle in Echtzeit verwertet werden. Es ist der beste Platz, wo man sofort abliest, was für einen Impact diese Information hat. Ja, also an Corona hat man's, ich glaub, hier hat man's, glaub ich, noch gar nicht gesagt. Also, sind die Börsen so, falls das jemand mitbekommen hat, oder du hast es wahrscheinlich auch mitbekommen, denke ich, Lena, oder dass die Börsen so abgekracht sind mit Corona? Ja. Sehr gut. Juhu. Ja, aber ist ja schon mal ein Anfang, dass man das wahrnimmt. dann bei so extremen Events geht's, glaub ich, an denen vorbei. Und aktuell fragen sich die Leute, ja, aber jetzt kommt vielleicht eine zweite Corona-Welle. Jetzt gehen Unternehmen pleite. Ja, ja, aber diese Information, dass das passieren könnte, hat die Börse schon im März, wo's so extrem nach unten gefallen ist, eingepreist. Das heißt, wenn Apple sagt, ich bringe ein neues iPhone raus ...
Speaker 1: Ich es mitbekommen.
Speaker 2: oder da ist eine große Neuerung dabei, wie 5G zum Beispiel, dass man super schnell surfen kann, dann wird diese Information sofort eingepreist an der Börse. Es ist also quasi ein Umschlagplatz für Informationen, der dafür sorgt, dass sich Leute mehr für die Firma interessieren oder weniger. Und das in Echtzeit. In Stuttgart, also beim Rewe, beim Penny, überall gibt es Leute, die diese Informationen verwerten, weil sie kaufen oder auch nicht, beziehungsweise sogar verkaufen.
Speaker 1: Und ich geh jetzt zur zum Beispiel deutschen und nicht zur, also zur Frankfurter Börse und nicht zur Londoner Börse, weil ich nicht in Pound kaufen will, sondern in Euro.
Speaker 2: Ja, könnte ein Grund sein. Es könnte auch sein, dass es in Frankfurt günstiger für dich ist, kaufen. Also kann sein, dass zum Beispiel ein spezielles, nachhaltiges Produkt nur an der Frankfurter Börse zu haben ist, jetzt mal da zweigleisig zu fahren bei der Bildsprache. Es kann aber auch sein, und das hat es ja auch angesprochen, dass es viele verschiedene Börsen gibt, dass du sagst, na ja, ich will jetzt aber keine Aktie kaufen, ich will jetzt einen Ölfass kaufen. Jaja, ein Ölfass. Es war ja so weit mal, das ist dann sehr komplex, aber das war zu einer Zeit, wo, ich glaube, das war im April, wo man quasi Geld zahlen musste für ein Ölfass. Sehr komplexes Thema, können wir an der anderen Stelle noch mal aufmachen. Aber wo du wirklich an einer Börse sagen kannst, ich sichere mir jetzt für in einem Monat zehn Ölfässer. Und dann würden die tatsächlich zu dir geliefert werden.
Speaker 1: Cool. Gibt's das auch mit Schokolade?
Speaker 2: Ja, äh, na ja, mit Kakao, ja? Mit Kakao.
Speaker 1: Was würdest du dir nach Hause liefern lassen? An Rohstoffen? Gott. Wasser.
Speaker 2: Ja, ganz voll.
Speaker 1: Gott, gibt es Wasser an der Börse? Ich glaube...
Speaker 2: Ich denke schon. Also bestimmt wird damit auch gehandelt. wenn man es nicht in Börse macht, dann macht Nestles außerbörslich.
Speaker 1: Genau das wollte ich gerade sagen.
Speaker 2: Ja, aber es ist ja vielleicht ein ganz guter Übergang. ja, wir kommen nämlich so langsam zum Ende und für spezielle Gäste haben wir noch immer fünf schnelle Fragen vorbereitet. Das Ganze funktioniert so, dass wir dir eine kurze Frage stellen und du zwei Auswahlmöglichkeiten hast und du darfst natürlich gerne in zwei, drei Sätzen begründen, warum. Okay, Frage Nummer eins.
Speaker 1: Alright.
Speaker 2: Bibi Blocksberg oder Pippi Langstrumpf?
Speaker 1: ⁓ nein. Wisst ihr was voll traurig ist? Ich hab weder das eine noch das andere als Kind geschaut. schade. Was hast du geschaut? Spongebob. Und Jimmy Neutron. Und dann ist dann auch schon die Antwort klar. Jimmy Neutron wäre der bessere Coder.
Speaker 2: Hahaha! Ja, aber hey, und warum?
Speaker 1: Jimmy Neutron hat irgendwie... Naja, das war so dieses Genie, was immer alles so voll schnell miteinander verbunden hat, wenn er so nachgedacht hat, wo sind hier die Zusammenhänge? ⁓ das ist die Lösung. Und das fand ich immer voll cool, weil beim Coden kommt man auch nicht immer sofort irgendwie auf die Lösung. wenn man ein Problem hat, man muss sich ein bisschen ... ist wirklich so ein kleines Ratespiel, wo könnte das Problem sein, wie könnte man es lösen, was müsste ich googeln? Und das ist nicht so einfach ... Ja, liegt nicht einfach auf der Hand, was man machen muss, sondern es ist knifflig. Und ja, Jimmy Neutron war Knifle ... Äh, ja, Knifler. Ein Knifler. Ja. Ja, cool. Okay, Frage Nummer zwei. oder Jay Z. Gott. Ich kenne mehr Texte von Jay Z tatsächlich und ich habe ein bisschen mehr das Gefühl, dass Jay Z besser rappen kann, einfach weil er viel mehr Alltagsbeispiele reinholt. Er hat mal in so Songs auch gesagt, keine Ahnung, dass man keine Autos leasen soll, sondern es sich gleich kauft und ich weiß nicht, am besten nicht Wohnungen mieten, sondern auch gleich kaufen. Und ich so, kann man vielleicht mitnehmen.
Speaker 2: Up in the show notes, Jay-Z songs.
Speaker 1: Aber Ingo, würdest du das sagen? Lieber kaufen als mieten? Lieber...
Speaker 2: Da kommen wir nochmal drauf. Das ist die große Frage. Schön. Frage Nummer drei. Bargeld oder Karte?
Speaker 1: Boah, Karte, definitiv. Und es ist so traurig, weil ich sag das hier grad in Deutschland. Und in Deutschland zahlt man halt noch vieles in Bar. Keine Ahnung, man denkt jetzt vielleicht an Eis. Ich denk jetzt ... Ja, also noch ein paar Dinge. Keine Ahnung, ich hab ganz viele auch türkische Restaurants hier um die Ecke und in der Dönerbude. Da zahlt man nicht mit Karte.
Speaker 2: Lena auf jeden Fall.
Speaker 1: Das nervt. Aber gut. Ich hatte heute Morgen noch ein Gespräch mit einer, die gerade aus London nach München gezogen ist. Und sie meinte so, in London bezahlen alle mit ihrem Handy. Und hier muss man Bargeld abheben. Und ich so, ja, es ist traurig. Ja, das innehnte total, finde ich, immer so an Monopoly. Es ist okay, ich hole meine bunten Scheine raus und jetzt gebe ich dir das. Es ist dann voll klein beim Kopf, so Transaktionsmittelgeld. Aber gut, also wenn das klappt, dann klappt's. Okay, Frage 4. wem würdest du lieber essen gehen? Christine Lagarde oder Steve Jobs?
Speaker 2: wenn man noch mit ihm essen gehen könnte.
Speaker 1: Ja, wenn man... Ich glaube, ich würde... Gott, ich würde mit Christine Lagarde essen gehen wollen, einfach weil ich das Gefühl habe, sie so viel Verantwortung in ihrem Leben übernommen haben muss durch diese ganzen Institutionen, die sie auch so durchlaufen hat und betreut und geleitet. Wo ich mir denke, okay, so, sie musste mit total vielen Staatsmännern reden, sie musste... total viel analysieren, so ein, ich weiß nicht, wie die Wirtschaft in einem Land funktioniert, jetzt die richtige Entscheidung wäre, einfach so total, sie muss da total krass tief drin gewesen sein. Und die Fragen, mit denen sie sich beschäftigen musste, glaube ich, sind so Dinge, die musste ich mir selbst nie stellen und deswegen wäre es einfach super interessant. Und ich will jetzt nicht sagen, dass Steve Jobs uninteressant wäre, aber Ich hab einfach schon so viele Biografien von dem Dude gelesen, wo ich mir denk, er scheint nicht der Netteste zu sein. Und einfach als Person finde ich ihn deswegen allein schon weniger interessant, weil er anscheinend sehr kalt und sehr herzlos mit seinen Mitmenschen umgegangen ist. Ich denke, nee, es reicht mir schon, wenn ich professionell weiß, was er so unternehmenstechnisch gemacht hat durch Bücher. Ich muss jetzt nicht noch mit ihm essen gehen. Wahrscheinlich beleidigt er mich am Ende des Tages. Also ja, das ist so meine Einstellung.
Speaker 2: Okay, cool.
Speaker 1: ist richtig cool, Aya. Ich habe noch eine letzte Frage und zwar nochmal sozusagen den Kreis zu schließen zwischen dem, was wir am Anfang besprochen haben, dem Coden und der Finanzwelt und der Börse. Ist es so, dass du eben als Programmierin auch Algorithmen einfach erschaffen könntest für die Börse, die eben nicht oder die einfach viel schneller agieren als Menschen es jemals könnten? Ich glaube, das gibt es doch schon sogar. Also die ganze Börse funktioniert doch fast schon mehrheitlich durch so, ja, ich sag jetzt mal, Robo-Advisors, die irgendwie durch irgendwelche Algorithmen ausgelöst Entscheidungen treffen und dadurch kaufen und verkaufen. Und damit sieht man dann halt eben schon ganz klar, dass Algorithmen ja auch die Märkte beeinflussen. Und es gibt jetzt im Match-Roll was ganz Witziges. Es gibt einen Algorithmus, analysiert die Tweets von Donald Trump. Und wenn er einfach nur, ich weiß nicht, ein Unternehmen nennt, dann wird das sofort in irgendeine Aktion übersetzt, die an der Börse halt eben auch passiert. Ach krass. Ja. Und das ist halt eben genau das, was eigentlich auch auf der Welt so emotional in unseren Köpfen passiert. Wenn Donald Trump über irgendwas tweetet, was uns nahe geht, dann sind wir so, nein, er wird jetzt, keine Ahnung, TikTok. dann würde ich auf meinem Handy dann auch gleich eine Aktie kaufen oder verkaufen und in dem Zusammenhang werde ich mir dann in Gscheiße. Und das würde dann halt eben auch der Algorithmus in Echtzeit dann sofort machen, sobald der Tweet draußen ist.
Speaker 2: Ganz spannend auch zu dem Thema, die, mit Algorithmen handeln, versuchen vor allem, sich immer ganz nah an der Börse zu platzieren, wo sie auch handeln. Das heißt, in Frankfurt zum Beispiel, Lena, ist es so, dass man versucht, möglichst nahe eine Immobilie mit natürlich der schnellsten Leitung fürs Internet zu finden, damit halt eben diese Millisekunde eher ... die Bestellung quasi eingeht für den Kauf oder Verkauf. Und das sind wirklich Millisekunden oder noch tiefer, da bin ich jetzt nicht so physikalisch drin. Das ist schon abartig, wenn man dann wirklich überlegt, sich nur deswegen auch teure Gebäude zu kaufen oder sich irgendwo einzumieten und dann eben diese Glasfaserleitung internertechnisch dahin zu legen, dass man dann wirklich Millinano-Sekunden dort eben schneller ist als andere Algo-
Speaker 1: Deutschland sollte das nicht sein, oder? Also meine Interfellbindung war heute mal wieder schlecht. Ne, Aya, ich würde sagen, ich möchte auf jeden Fall jetzt deinen Coding-Kurs belegen und bei dir Privatunterricht nehmen. ⁓ auch von dieser Seite die Finanzwelt kennenzulernen. Ja, also richtig cool, dass du da warst. ja, wenn ihr neugierig geworden seid, dann folgt doch How I Made My Money auf allen Kanälen und schaut euch auf myAyaJabs Website an. Die ist nämlich auch ziemlich cool. Wir hören uns in zwei Wochen am Money Monday. Und ich sag euch Tschüss, Ingo.
Speaker 2: Tschüss Lena! Tschüss alle da draußen!
Speaker 1: Ich total gefreut mit euch. Ich auch sehr viel genossen.
Speaker 2: Bis dann, ciao!
Speaker 1: Dann...