How I met my money

How I met my money

Der Finanzpodcast für Anfänger

Transkript

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Speaker 1: Willkommen zu How I Met My Money, dem Finanzpodcast für Anfänger mit Ingo Schröder und Lena Kronenbürger. Und herzlich willkommen zur zehnten Folge von How I Met My Money. ⁓

Speaker 2: Hallo, ich freue mich dabei zu sein!

Speaker 1: Ah ja, würde sagen, dank dir sieht man ganz klar, dass, ja, ob man irgendwas von Finanzen versteht oder sich für die Börse interessiert, hat definitiv nichts mit dem Alter zu tun. Denn du bist 1995 geboren und damit drei Jahre jünger als ich. Und ich, wie du weißt, bin ja gerade erst am Anfang dieser Finanzreise. ähm, ja, während ich also quasi erst mal die ersten Schritte wage, hast du einfach schon ein Buch darüber geschrieben. diesen Mai erschien und zwar unter dem Titel Moneymakers, wie du die Börse für dich entdecken kannst. Ansonsten bist du aber eher in der Tech-Szene unterwegs, denn du bist Programmiererin und 2019 vom US-amerikanischen Wirtschaftsmagazin Forbes auf die Forbes 30 Under 30 Liste in der Kategorie Leadership gekommen. Okay, du bist Programmiererin. Man nennt es auch Coderin, wie ich noch mal extra gegoogelt habe, ob man es wirklich synonym verwenden kann. Was bedeutet das? Also was machst du als Coderin?

Speaker 2: Ja, Coderin, Programmiererin ist alles dasselbe, zumindest für mich. Ich, ja gut, gute Frage. Also es kommt ganz drauf an. Wenn du glaube ich Coder im Arbeitsleben fragst, was sie so machen, dann ist es wahrscheinlich irgendwelchen coolen Projekten zu arbeiten wie Apps, Websiten und Co. und dass man halt eben dann die Programmzahlen dafür schreibt. Das heißt, sich darum kümmert, dass alle Features richtig funktionieren auf der Website, dass alle Menüs aufrufbar sind, dass Datenbanken angelegt werden und so weiter und so fort. ich habe noch für mich einen kleinen Unterschied gesehen und zwar gibt es den Unterschied zwischen Computer Scientist und Coder. Das ist nochmal was anderes. Computer Scientist, die machen eben diese komplexen, großen Systeme wie wirklich so ein, ja, so Werkeln wirklich an großen komplexen Algorithmen. das war etwas, was man in der Uni tatsächlich lernt. Und weniger das Coden. Also, kommt immer drauf an, wen du fragst, was er oder sie macht in der Textszene. Das sind so für mich die zwei Berufe.

Speaker 1: Hast du denn heute schon irgendwas gecoded? ⁓

Speaker 2: Heute habe ich nichts gecodet. Nee, im Moment komme ich gar nicht dazu, weil ich einer neuen Idee werke. Aber gut, vielleicht irgendwann später. meine, heutzutage ist irgendwie alles wirklich digital und der Schritt wird auch irgendwann kommen, dass man eine Website braucht und eine App dazu.

Speaker 1: Was machst du denn gerade Spannendes? Kannst du irgendwas dazu sagen?

Speaker 2: Ich kann eigentlich nur sagen, dass ich mich seit ein paar Monaten in einem Gründerzentrum einquartiert habe. habe einen Schreibtisch. Ich fange wieder ganz von neu an. Ich habe ein neues Feld für mich entdeckt und zwar Medical Health. Wer weiß, ob ich da jetzt in einem halben Jahr noch dabei bleibe, aber genau. Deswegen kann ich noch nicht so viel zur Idee erzählen. Ich habe nur ein Problem erkannt und das würde ich gerne in Angriff nehmen. Also so viel dazu.

Speaker 1: Ja, ich habe einen Vogue-Artikel über dich gelesen und darum ging es genau dieses Thema Dinge anfangen und eventuell auch wieder aufhören und dass du gesagt hast, okay, also in Deutschland kommt das meistens nicht so gut an, wenn man auch mal eine Idee wieder fallen lässt, während du das völlig in Ordnung findest. Das heißt, das ist auch so eine Sache, wo du sagst, okay, mal gucken jetzt in sechs Monaten, ob ich noch Lust darauf habe?

Speaker 2: Ja, total. Also ich bin bisschen vorsichtiger geworden. Wenn man, glaube ich, meinen ganzen Tag so beobachtet, ich habe tausend Ideen und von denen kommt dann wirklich am nächsten Tag vielleicht nur noch eine in Frage. Aber ich finde es total wichtig, dass man das auch transparent mit anderen Menschen teilt, dass nicht gleich die erste Idee die erfolgreichste Idee wird oder, ich weiß nicht, sofort alles so ersichtlich ist, wohin die Reise geht. Und ich möchte halt eben auch gerade hier transparent sein und sagen, hey, ich versuche gerade was Neues. Ich habe ein Thema, was ich noch gar nicht für mich selbst so richtig durchforscht habe. Und ich hätte aber Lust drauf und da einfach so zu zeigen, es ist vollkommen okay, auch das Ding nicht studiert zu haben, sondern du kannst einfach loslegen und keine Ahnung, Leute anfragen und Hilfe bitten. da werden dir schon Leute auf dem Weg helfen, dass du da halt die ein oder anderen Sachen auch verstehst.

Speaker 1: Ja, hast du das im Silicon Valley gelernt? Weil da hast du ja ein Studium gemacht für Start-up-Unternehmer, habe ich gelesen und fand es interessant und gleichzeitig musste ich auch bisschen schmunzeln, weil, also was lernt man da? du da wirklich gelernt, so hauptsache du hast Ideen und dann verfolgst du ein paar oder was war so das, was du mitgenommen hast?

Speaker 2: Also ich habe mich für dieses Programm beworben, als ich ein bisschen meine Motivation verloren hatte im Informatikstudium. Ich saß dann da und ich so, ist das wirklich das, was ich machen möchte, auch später im Berufsleben? Und ich habe das total stark angezeifelt, dass ein Programmiereralltag genauso ausschaut, wie der mir irgendwie in Deutschland so verkauft wird. Und es hieß dann, ja, ich gehe dann irgendwie zu den tollen Unternehmen, die für mich alle ziemlich langweilig klangen in Deutschland, muss ich ehrlich sagen. ich so, boah. Ich will das irgendwie gar nicht und ich muss irgendwie wieder neue Leidenschaft da reinbringen. Und dann habe ich mein Studium pausiert und gesagt, okay, ich werde jetzt nach Silicon Valley, weil das ist so der Nabel aller Tech-Unternehmen auf der Welt. Und da sind sie irgendwie alle gefühlt entstanden. Und wenn die mir auch sagen, dass es quasi genau das ist, was mich erwartet, so Programmiererleben, dann habe ich meine Antwort. gut, also das war die Motivation, mit der ich dahingegangen bin. Und als ich dann dort war, war das die große Überraschung. Richtig viele Leute haben mir gesagt, ich brauche dieses Informatikstudium eigentlich gar nicht, wenn ich wirklich programmieren möchte, weil da gibt es diesen Unterschied zwischen Computer Scientist und Coder. Und das, ich eigentlich vorhabe, ist eigentlich nur meine eigenen Ideen umzusetzen. Ich möchte nicht für ein großes Unternehmen wie Facebook und Co. arbeiten. Und sogar auch wenn ich das wollen würde, dann ist dieses Informatikstudium gar nicht so ein Muss, sondern es ist... ist eher wichtig, was man quasi zeigen kann, was man kann. Und das ist also für mich eine Branche gewesen, die ganz klar für Quereinsteiger auch perfekt gewesen wäre. Und das habe ich gelernt, dass man quasi sagt, eigentlich ist der Abschluss eher zweitrangig, sondern die Leidenschaft und auch das Wissen und so ein bisschen diese Neugierde, die man mitbringt für ein Thema, ist das, was letztendlich darüber entscheidet, wie tief du... in ein Thema reinkommst.

Speaker 1: Aber das kann ich auch sehr gut bestätigen. ich habe ja mein Studium auch nicht abgeschlossen. Ich habe es ja auch irgendwann geschmissen, weil ich dachte, ich kenne selbstständig nur, ich will immer selbstständig sein und das, was du beschreibst, diese Mentalität, dass man eben nicht einen Abschluss braucht oder einen tollen Abschluss oder ein Studium der Gesellschaft wegen der Anerkennung des Statussymbols, sondern einfach seine Ideen verfolgt, seine Leidenschaft. Und ich glaube, dass daraus ... nicht unbedingt mehr als jemand, ein Studium hat, entstehen kann, aber genauso gut und genauso viel. Also es gibt keinen Unterschied, das will ich damit sagen. Ihr unterstützt Kevin Kühnert gerade. Ich kenne sein Wahlprogramm gar nicht. Sagt er das oder wie? Na, haben sich viele darüber beschwert, dass er noch nicht ganz abgeschlossen ist an Studium.

Speaker 2: Ja, finde das wirklich komisch, dass wir uns da so daran festbeißen, dass er das nicht gemacht hat. wie du schon sagst, Ingo, ich finde das toll, dass du das auch bestätigen kannst. Weil ich glaube, letzten Endes ist das, was zählt, wirklich das, was man kann. Und solange ich jetzt kein Arzt oder Anwalt spiele, ist der Abschluss ja eigentlich zweitrangig.

Speaker 1: Grundsätzlich glaube ich aber schon, dass ein Studium diese Werkzeuge auch mit an die Hand geben kann, auch wenn man jetzt nicht ein Arzt oder so weiter wird. Was aber nicht irgendwie heißt, dass man sie nicht andersweitig irgendwie bekommen kann. Das heißt, wenn Ingo und ich jetzt auch morgen coden möchten, was machen wir dann?

Speaker 2: Ich würde erst mal fragen, warum wollt ihr coden? Und idealerweise würdet ihr mir sagen, weil ich eine Idee habe, eine Website, eine App in der Welt sehen möchte, die es noch nicht gibt. Und dann würde ich quasi so einen kleinen Projektplan für euch zusammenstellen. Ihr sucht euch eine Programmiersprache aus. Ihr googelt erst mal. Ihr schaut euch erstmal YouTube-Links an, die ich euch schicke zu irgendwelchen coolen Trainings. Und dann entscheidet ihr euch, möchte ich da wirklich weiter machen oder nicht? Und dann kommt so die Entscheidung für euch, okay, möchte ich wirklich gleich an der App arbeiten oder möchte ich noch ein bisschen rumspielen? In meinem Fall war das so, dass ich die ersten zwei Jahre tatsächlich nur rumgespielt habe, also mit verschiedensten Programmiersprachen begonnen habe und von Java zu C über Ruby. Ich habe da echt eine ganz bunte Mischung hingekriegt und darauf, ja, darauf bin ich ganz stolz, weil das einen auch so bisschen zeigt, okay. Da gibt es eine ganz große Bandbreite an Dingen, die ich jetzt so bisschen zumindest verstanden habe im Kern. ich glaube, dann würdet ihr selbst entscheiden, wie geht die Reise weiter. So werde ich mich jetzt wirklich an ein Projekt setzen, wo ich viel mehr lernen kann als jetzt auf eigene Faust. Das habe ich dann auch quasi gemacht. Ich habe mir Leute herausgesucht, die ungefähr genauso viel wissen wie ich und habe dann gesagt, okay. Was haltet ihr davon, wenn wir zusammen irgendwie was Kleines in Angriff nehmen und versuchen umzusetzen? Und dann, ja.

Speaker 1: Wenn ich da mal kurz einhaken darf, ist das Silicon Valley, so wie man denkt, dafür eine gute Umgebung? Ja, jetzt auch beim Thema Coding natürlich, wo man die Tech-Unternehmen, so wie du es gesagt hast, damit auch verbindet. Ist das eine gute Umgebung? Und ist es so klassischerweise, wie man es sich vorstellt? Man arbeitet von morgens neun bis nachts um drei. Man hat die nerdigen Leute, dort, à la Social ... Wie heißt es? Also, die Face der Facebook-Frame. wie man da in Poolhäusern sitzt und in The Zones im Tunnel ist. Wie war es dort?

Speaker 2: Ich muss ehrlich sagen, ist genau das, also Silicon Valley war für mich genau das. Ich habe sieben Wochen in einem riesigen Gebäude gelebt mit einem Swimmingpool und mit lauter Codown und Leuten, die das nächste große Ding halt aufbauen wollen. Und ich kann das insofern genau bestätigen. Also ich kenne auch Freunde von mir, waren was 18, 19 und die haben innerhalb von 20 Minuten einen VC, also einen Investor von sich überzeugen können und eine halbe Million gekriegt halt. Das kriegt man auch nicht überall und dementsprechend finde ich schon, dass diese Aufbruchstimmung da schon sehr, sehr präsent ist und für mich war das der perfekte Ort, weil ich hatte jetzt keine konkrete Idee. Ich war quasi auf der Suche nach Inspiration und Motivation und ich war dann einfach da und habe gesagt, hey, ich kann coden. Wer hat eine Aufgabe für mich? Und wenn du als Coder dort in Anführungsstrichen arbeitest, for free, dann hast du dementsprechend viele coole Angebote. Das habe ich dann echt ausgenutzt und die sieben Wochen einfach in verschiedensten Startups mitgearbeitet und reingeschaut und mich mit Investoren unterhalten und geschaut, wohin geht die Zukunft?

Speaker 1: Und jetzt hast du ja gerade angesprochen, mal so eben 500.000 Euro vom VC bekommen. Das hat ja was mit Geld zu tun. Und jetzt hast du ja auch ein Buch in dem Bereich geschrieben, da mal zu beginnen. Welche Überschneidungen gibt es denn im Bereich Programmieren, Coden und in der Finanzwelt?

Speaker 2: Für mich war die Beschneidung total eindeutig, als ich jünger war. Ich habe nämlich das Fortune Magazine gelesen. Ich war da vielleicht 16 oder so. Und in der Fortune und in der Forbes, das sind ja immer so krasse Unternehmer gelistet. die halt wirklich Unternehmen leiten, die man halt einfach auch normal im Alter kennt. Ich weiß nicht, von Snapchat zu Twitter zu größeren, ich weiß nicht. Ölfirmen, Kleiderketten, was auch immer. Da war alles dabei. Und ich habe mir immer die Biografie rausgeschrieben. Ich okay, die Person ist jetzt besonders interessant und die Person, da möchte ich jetzt weiter reinschauen. Und dann bin ich in die Bibliothek, hab mich quasi auch umgeschaut. Okay, was kann, was kann dieser junge Gründer oder die junge Gründerin und wofür steht sie, worin glaubt sie? Und das ging immer Hand in Hand mit Unternehmen, die heute gegründet werden, sind alle irgendwie, also zumindest die Gründer oder die Leute, die das führen, die sind alle total basiert in was Technologie heute leisten kann. Sie können nicht unbedingt vielleicht programmieren, aber sie wissen von den größten Trends Bescheid. wissen von Blockchain, KI, sie wissen, vielleicht sogar haben sie ihr eigenes Unternehmen selbst gecodet und das gibt es ja auch ganz oft, diese ganzen Social Networks, die kennt man ja. Da hat sich der Gründer einfach selbst hingesetzt und die ersten Programmzeilen dafür geschrieben. Und für mich ging das immer so Hand in Hand. Okay, erfolgreiches Unternehmen bedeutet auch, dass du eindeutig so ein Verständnis hast von Technologie und wie die Welt funktioniert. Und es waren für mich zwei Interessen, die gleichzeitig aufgekommen sind und die ich eigentlich gar nicht voneinander unterschieden habe. In meinem Kopf war ich dann so mit 17, 18. Ich so, cool. Okay, wenn ich da irgendwann mal drin stehen möchte, dann muss ich auch erst anfangen zu verstehen, wie Technik funktioniert und die Technologie und ich muss aber auch verstehen, wie Unternehmen funktionieren und was die Aufgabe eines Investors ist und wozu man die Börse vielleicht braucht und wozu man dieses ganze Geld braucht. Das ging für mich immer Hand in Hand.

Speaker 1: Und kannst du dir vorstellen, dem Wissen, dass du heute hast, auch ganz konkret in die Finanzbranche zu gehen? Also du hast ja angesprochen, wie sie sich oft überschneiden, aber hättest du Lust, jetzt nicht nur in Gesundheit zum Beispiel investieren, sondern vielleicht, weiß ich nicht, in eine Börse, ich weiß nicht.

Speaker 2: Ja, total. kann dieses Wissen, finde ich, sehr gut nutzen, was ich einfach auch durch mein Netzwerk in der Tech-Branche bekommen habe. Ich kann Trends in der Tech-Welt viel besser einschätzen, glaube ich, als jetzt ein Layout, der jetzt das erste Mal davon gehört hat. Also ich kann zum Beispiel mein Wissen, kann ich auf jeden Fall mit reinbringen, wenn ich an Aktien und so weiter denke. Also schon allein ... Diese Tech-Unternehmen an der Börse kann ich ja schon viel besser einschätzen, dadurch dass ich weiß, wo sie gerade das größte Potential sehen, ob ich selbst daran glaube. Also da kommt dieses Fachwissen dann schon gut, spielt mir dann gut in die Hände, weil es mir einfach so diese extra Sicherheit noch ein bisschen gibt, dass ich verstehe, von was sie reden, wenn sie eine Pressemitteilung haben oder so. Aber ansonsten würde ich sagen, Ja, ich bin ein Fan davon, dass man sich in verschiedene Dinge reinliest. Es muss jetzt nicht unbedingt Tag sein. Es kann ja auch wirklich so was wie Gesundheit eben sein. ich glaube manchmal, also vor allem an der Börse ist es viel vorteilhafter, Generalist zu sein als jetzt Spezialist, weil es dann darum geht, auch diese Connecting the Dots zu sehen, okay, was heißt es für mich, wenn in der Branche gerade das gehyped wird. was bedeutet das dann für die Industrie? Also das ist dann ziemlich cool, wenn man das im Zusammenhang sehen kann.

Speaker 1: Ich habe mal eine Frage. Wir stellen uns mal vor, Lena wird jetzt ihr digitales Medienunternehmen gründen, weil sie die Idee hat. Und quasi was du technisch kannst, kann Lena medial und bildungstechnisch sehr gut abbilden. Aber welche ... Finanztipps, welche Börsentipps zum Start und das ist ja vielleicht auch für unsere Community spannend, für die Frauen und die Männer, die gründen wollen. Welche ganz, ganz simplen, vielleicht drei Tipps hättest du zu Beginn, wenn man sich überlegt, gründen und worauf muss ich da bei Finanz- und Gelddingen achten?

Speaker 2: Okay, also ich würde spontan sagen, gründen würde ich erst, wenn ich genug Geld zur Seite habe. Das heißt für mich, dass ich mindestens fünf oder sechs Monate eben gut meine Fixkosten abdecken kann, wenn ich jetzt überhaupt keinen Job habe, über den ich eine Einnahme beziehe. Dafür müsste mein Geld ausreichen, weil sonst wäre ich persönlich zu sehr in Panik. Also ich würde mich dann die ganze Zeit fragen, Gott, kann ich mir das jetzt noch leisten? Geht das jetzt noch? Und dabei muss der Kopf eigentlich direkt, also fixiert sein auf diese Unternehmensidee, die man dann halt eben auch an den Start bringen möchte. Der zweite Tipp, das wäre wirklich so ein starkes Netzwerk aufzubauen, weil ich bin der Meinung, Wenn deine Idee cool ist und du alle Ressourcen hast, dann musst du dich auch bisschen darum kümmern, dass du starke Partner hast, die mit dir das entweder weiterdenken oder die das mit dir auch in Anführungsstrichen vermarkten können. Einfach, dass du ein Netzwerk hast und dass du dich wenden kannst, wenn du Probleme hast. Deswegen bin ich so ein Fan davon, dass wenn man keine Idee hat, dass man trotzdem auf Events geht, dass man auf solche Meetups auch rund Startups, rund ⁓ den Themenbereich, der einen interessiert. dass man da einfach hingeht und sich mit Leuten unterhält, weil ein starkes Netzwerk ist wirklich super wichtig, wenn man mal irgendwie ein Problem hat im Startup. Und das passiert ja ganz schnell dann in einem Startup.

Speaker 1: Das aufkommt, das auf jeden Fall. Aber ich finde es gerade, wenn man was zusammengründet oder an der Gründungsidee weiterarbeiten möchte, ist es schon recht schwierig, vertrauensvolle Menschen zu finden, die dann nicht nach drei Tagen Arbeit keinen Bock mehr haben oder, weiß ich nicht, dann doch nichts Gutes wollen. Also, hast du da vielleicht eine Idee, wie man ... Oder was ist eine zwischenmenschliche Frage eigentlich? Wie findet man die Leute, die auch wirklich zu einem passen?

Speaker 2: Das ist eine super Frage, weil ich damit gerade auch bisschen zu kämpfen habe. Durch die Corona-Zeit sind ja viele Events ja auch ausgefallen. Und in meinem Fall ist es so, dass ich jetzt wirklich einfach auf meetup.com gehe und jeden Tag mindestens einen Meetup habe, egal, auf der Welt verteilt, und dann die einzelnen Teilnehmer wirklich anspreche und sage, hey, wollen wir mal telefonieren? Wollen wir einander auf LinkedIn hinzufügen?

Speaker 1: www.smithub.com, ich kenn das sogar.

Speaker 2: Meetup.com ist eine tolle Website, wo man Events online quasi ankündigen kann. Und die meisten Events sind ja mittlerweile auch wirklich dann online auf, ich weiß nicht, auf Zoom oder auf irgendeiner anderen Plattform. Und quasi prä-Corona konnte man einfach sehen, was für Events in der Nähe sind und sich dann einfach dafür anmelden. Ich habe das damals genutzt als Techie, mehr in die Programmiersprache einzuteuchen, die ich dann in Moment hatte. Also ich habe da so einen Ruby-Lernclub dann gegründet und habe dann Leute eingeladen und habe dann auch darüber Leute gefunden. Und heute nehme ich das halt eben, solche MedTech-Events zu besuchen und einfach mal zu suchen, ja, was gibt es denn so online? Wer ist denn da so interessiert? Und das hilft mir schon ungemein, einfach neue Leute kennenzulernen, weil, wie ich schon meinte, ist es so ein starkes Netzwerk hilft dir einfach auch so herauszufinden schnell so wo sind die auf welchem Level sind die anderen was sind die Trends auf die sie achten was worauf würde ein Investor vielleicht achten worauf ich spontan überhaupt keinen Plan hätte und das

Speaker 1: ist wirklich spannend. Da muss ich mich auf jeden Fall darauf anmelden. Jedenfalls. bestimmt auch in München, Lena. Also ich kenn das ja nur hier in Köln. Da gibt's so Start-up-Barbecue, Start-up-Breakfast. In Berlin gibt's, glaub ich, so ähnliche Formate. wer braucht schon echte Treffen? Also alles online.

Speaker 2: Ja, das kann ich echt empfehlen. so, ⁓ starkes Netzwerk zu bilden und sich so ein generelles Bild zu verschaffen. Egal in welchem Thema, kann ich das super weiter empfehlen. Und das Dritte ist... Also für mich ist es super motivierend, wenn ich das Gefühl habe, ich habe so eine Art Plan, den ich verfolge. Also ich lebe jetzt nicht einfach so in den Tag hinein, sondern ich weiß so ungefähr, was halt einfach ansteht. Das kann vor allem als so Gründer, wenn man jetzt... ganz alleine quasi startet, ein bisschen schwierig sein. Aber vielleicht so eine Roadmap zu bilden, selbst einfach die Motivation nicht zu verlieren, das ist halt super wichtig. Und dann halt eben auch andere Leute anzusprechen und zu sagen, hey, keine Ahnung, bei mir ist es vielleicht meine Schwester. Und denen zu sagen, ich habe mir selbst eine Deadline gesetzt, am Sonntag bin ich mit dem und dem fertig. Kannst du mich daran erinnern? you know, keep me accountable. So ein wirklich darauf, ja... ein wirklich da so ein bisschen, Gott, wie sagt man das jetzt? Accountable halten,

Speaker 1: Oder als Coding-Sprache, du könntest das auch einfach als Code uns nennen. Wie 0011.

Speaker 2: Dass jemand einfach mitdenkt und einen hilft, da dran zu bleiben. So hab ich das jetzt umschrieben.

Speaker 1: Ja. Und dann ist ja oft so, wenn man andere dran erinnert, dann denkt man selber dran.

Speaker 2: Ja

Speaker 1: Das sind meine Reitens. Ja, glaube, werde ich mir alle ins Logbuch schreiben natürlich und motivieren auch noch mal ungemein, irgendwie über den eigenen Schatten zu springen, nicht im gleichen Kreis immer zu bleiben, sondern eben auch wirklich. Ja, und vor allem aktiv zu bleiben. Ich glaube, das ist der wichtige Punkt, aktiv zu werden, Netzwerk zu bilden, auch einfach mal zu machen, auch wenn das je nach Persönlichkeit natürlich schwieriger ist. So kommt man, glaub ich, sehr gut voran. Und du bist ja das beste Beispiel dafür,

Speaker 2: Danke schön.

Speaker 1: Ja, ich find's ganz interessant. Du selber bezeichnest dich als techie und wenn ich an sowas wie die Textszene oder Coden denke, dann find ich das alles cool, auch wenn es immer noch die Basics sind, die ich jetzt dank dir gerade verstehe. Wenn man aber Finanzwelt hört, ist das ja auch nicht so positiv konnotiert und Ich fand es ganz interessant, dass du in deinem Buch die Geschichte erzählt hast, wie eine Freundschaft genau deshalb auch zerbrochen ist, weil du dich eben dafür begeistert hast, also weil du mehr über Finanzen lernen wolltest. Was ist da genau passiert?

Speaker 2: Ja, das ist eine sehr traurige Geschichte, wenn ich so daran denke, dass das erste Mal, als ich meiner Freundin über Börse gesprochen habe, gleich so eine negative Reaktion kam. Und zwar haben wir uns bis dato eigentlich super gut verstanden und wie es dann halt so ist, haben wir beide so verschiedene Sachen ausprobiert, sie hat mir erzählt, sie lernt jetzt eine neue Sprache, japanisch und ich so, ach wie cool, sie so, was machst du? Und ich so, ja, ich lerne halt die Basics zur Börse, weil mich das einfach jetzt interessiert. Und sie so, Börse? Das ist ... Wieso willst du das? Das ist so eine schreckliche Welt. Und da sind nur böse Leute unterwegs. Und schmutziges Geld ist da irgendwie immer nur ... ja, aktiv. Und wieso möchtest du da mitmischen? Und ... es fiel mir total schwer, mich in dem Moment zu erklären, weil ich einfach, ja, erst mal neu in diese ganze Sache gestartet bin. Und ich meinte eigentlich nur so ... Man darf sich doch in alles reinlesen, worauf man so Bock hat. Und ich verstehe jetzt nicht, warum du so negativ eingestellt bist. Börse ist doch eigentlich überall. Und das hat sie in dem Moment einfach nicht so verstanden und ist okay. Schade, dass du so negativ eingestellt bist, dass du gar nicht darüber reden möchtest. Überhaupt nicht. Und dass du mich sogar dafür irgendwie Ja, ... judgest. Also, dass du wirklich negativ über mich denkst.

Speaker 1: Hast du im Nachgang mal rausgefunden oder Gedanken dazu, warum das so ist?

Speaker 2: Sie hat mir gesagt, dass ihre Eltern ihr immer gesagt haben, dass Börse etwas Schlechtes ist. Das ist ja etwas, was man auch so bisschen ... über Generation von Generation mitgibt. Angst, Geld auch überhaupt da auszugeben. Und dass es eigentlich ja nur so was ist wie ... Ich weiß nicht, Lotto spielen. ist reines Glück, ob man da gewinnt oder nicht. Und ... auch so dieses ... Auch diese Finanzkrise hat ihre Eltern halt ein bisschen stärker mitgenommen damals und dadurch hat sie so eine Art, weiß nicht, so einen kleinen Schock bekommen von ich möchte so weit weg von dieser Welt, wie es nur geht, weil die uns einfach wehgetan hat. Und ich kann diese Gründe total gut verstehen. Ich habe sie selbst auch in mir ein bisschen rumgetragen, sag ich mal. Die Angst, Geld an der Börse zu verlieren, war sehr präsent. Ich habe erst, ich glaube, zwei, drei Jahre, nachdem ich so das erste Börse für Anfängerbuch in der Hand hatte und nachdem ich schon etliche Börsenspiele irgendwie durchgespielt hatte, erst nach zwei, drei Jahren habe ich angefangen, echtes Geld zu investieren und das auch wirklich sehr, sehr wenig. Und also diese Angst habe ich auch auf jeden Fall gehabt. Und man hat einfach auch generell nicht so ein gutes Bild von der Börse, wenn jeder Film, rauskommt, man denkt nur an Wall Street oder The Wolf of Wall Street, wenn diese Filme einfach so ein Bild zeigen von diesem Investor, der unmoralisch ist, korrupt und eigentlich nur darauf aus ist, einfach nur Geld zu machen und die ganze Moralweiseite zu stellen.

Speaker 1: Und worauf sind sie wirklich aus? Was hast du rausgefunden?

Speaker 2: Ich möchte nicht sagen, dass es diese Menschen nicht gibt. Ich glaube, es gibt sie. Ich glaube natürlich auch, dass es berechtigterweise ein Grund ist, der Leute abschreckt, irgendwie an der Börse tätig zu sein, wenn man sich anschaut, warum die Finanzkrise entstanden ist. Aber dennoch, also schwarze Schafe gibt es in jeder Branche. Und nur weil jetzt er oder sie mit Aktien beginnt, heißt es noch lange nicht, dass man automatisch ein Teil dieser Gemeinschaft ist, dieser schwarzen Schafe. Ich kann ganz selbst bestimmen, wo mein Geld investiert wird als Einzelanleger. Ich kann bestimmen, welches Unternehmen davon profitiert, welches nicht, in welche Trends ich investieren möchte, in welche nicht. Und dadurch, dass ich so viel Verantwortung habe, habe ich das Gefühl, kann man schon ganz klar diese zwei Welten voneinander trennen. Also das, einmal in Hollywood beschrieben wird, was ein Investor ist. versus was ein Einzelanleger sein kann. Und ich denke, wir haben da schon die Verantwortung, auch diese Unterscheidung ... in uns quasi noch mal durchzudenken. Ja. Hm, stimmt das jetzt alles, wie die Warschüt so porträtiert ist, oder nicht? ...

Speaker 1: Und vor allem ganz spannend, so wie du es ja auch beschreibst, wir haben das mit unserer Community schon mal so finanzpsychologisch auch gesprochen, hatten da auch schon mal eine Finanzpsychologin zu Gast und das, was du beschreibst, ist ja ganz spannend. Ich investiere Geld an der Börse und unsere Übersetzung für Geld ist quasi, ich tausche Geld mal mit ich aus und das würde ja heißen, ich bringe mich an die Börse. Und ich glaube, was passieren kann, ist, dass was deine Freundin da erlebt hat oder was auch die Freundschaftsabwohner hat, dass da etwas so intensiv gewirkt hat, dass es, glaub ich, schon in vielleicht auch der Kindheit ihre Identität beeinflusst hat. Und dass das bei manchen vielleicht ja nur Glaubenssätze sind, die man auflöst, die auch schlimm sind, aber nicht so tief ist wie identitäts- ähm ... verändernde Eingriffe, die man gar nicht so mitbekommen hat. Und ich glaube, dass das, was du beschreibst, schön ist und positiv, dass man trotzdem die Möglichkeit hat, sich zu entscheiden, trotzdem man von außen mitbekommt, von Hollywood, von überall. wie schlecht auch eigentlich die Börse ist. ich glaube, das ist wichtig für jeden. Und will ja Lena, das möchte unsere Community, die Geld investieren wollen, dass man sich immer selbst die Frage stellen kann, wenn man an diesem Punkt steht, so wie du es ja auch gemacht hast, ja, stimmt das alles? Ich kann mich selbst davon überzeugen. Ich kann Sorge tragen, dass es besser wird und dann eben trotzdem selbst investieren und ja, auch sichergehen, dass es eben nicht alles so schlecht ist, wie ich das vielleicht gelernt habe oder von meinen Eltern im schlimmsten Fall mitbekommen habe. Das war Teil 1 mit Aya Jaff. Nächste Woche Montag, am Monday Monday, hört ihr Teil 2. Dann reden wir über Kapitalismus. Ob er abgeschafft werden muss? Was das Gefälle zwischen Arm und Reich mit deinen persönlichen Finanzentscheidungen zu tun hat? Und wir reden über die Börse. Und was es damit eigentlich auf sich hat. Folgt uns gerne bei Spotify, Deezer und Apple Music sowie auf Instagram, Facebook und Twitter. Bis nächste Woche, wir freuen uns!

Über diesen Podcast

Der Finanzpodcast für Anfänger von Lena Kronenbürger und Ingo Schröder.
Warum werden wir so emotional, wenn wir auf unseren Kontostand gucken? Weshalb sollte man sein Geld investieren, anstatt es auf dem Konto zu horten? Und sind Investmentbanker wirklich alle nur gewissenlose Arschlöcher? Das fragt sich zumindest Lena. Sie arbeitet als freie Journalistin und Moderatorin und hat mit Finanzen nicht viel am Hut. Aber das soll sich jetzt ändern! In jeder Podcastfolge spricht sie daher mit dem Honorarberater und Finanzexperten Ingo – und fragt regelmäßig weiteren geladenen Expertinnen und Experten rund um das Thema Geld und Finanzen Löcher in den Bauch. Werdet Teil der #HIMMM-Community und lernt auf lockere Weise die Basics und Hintergründe der (manchmal ganz schön persönlichen) Finanzwelt kennen. Warum? Um eigenständig und mit handfestem (Ge-)Wissen gute Finanz- und damit auch Lebensentscheidungen treffen zu können.

Disclaimer: Der Inhalt dieses Podcasts dient ausschließlich der allgemeinen Information. Die im Podcast gemachten Aussagen sind nicht als Aufforderung oder Empfehlung zu verstehen, einzelne Finanzprodukte zu erwerben oder zu verkaufen. Alle Informationen aus diesem Podcast können und sollen eine individuelle Beratung durch hierfür qualifizierte Personen nicht ersetzen.

von und mit Lena Kronenbürger & Ingo Schröder

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